Archiv der Kategorie ‘Allergien‘

CSN-Blog Top 10 – Die beliebtesten Artikel im April

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Der am häufigsten gelesene Artikel im Monat April im CSN-Blog lässt durchblicken, dass gerade Heuschnupfenzeit ist und das viele Menschen wegen ihre Allergien auf der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden ohne Nebenwirkungen sind. Akupressur ist eine solche nebenwirkungsfreie Methode die zudem nicht einmal etwas kostet und überall angewendet werden kann.

Auf Platz drei landete, direkt nach einem Bericht über verseuchte Schiffscontainer, noch ein weiterer Artikel über alternative Behandlungsmethoden  Doch schaut selbst, welche Artikel von den CSN-Bloglesern im Monat April am häufigsten gelesen wurden.

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Rekordhoch bei Aktien von Herstellern für Schutzmasken

Börsenhoch für Schutzmasken wegen Schweinegrippe

Aktienhoch für Schutzmasken wegen Schweinegrippe

Rasant steigende Aktien gab es in den vergangenen Monaten nicht häufig. Sie waren eher ein Wunschtraum mancher Brooker, in alptraumreichen Zeiten.

Am Montag hatte an der Börse die Firma Sepiran Protection ein Rekord-Tagesplus zu verzeichnen. Die Aktien stiegen um 24 Prozent an. Bei Sepiran, einem Hersteller von Atemschutzmasken, gab es freudestrahlende Gesichter. In nur drei Handelsstunden wurden mehr als zehnmal so viele Sperian Aktien gehandelt wie an vorherigen Börsentagen. Man rieb sich die Hände, als Montag ein Zweimonatshoch von 37,40 Euro erreicht wurde. Sperian hat damit dank Angst vor der Schweinegrippe einen Marktwert von rund 250 Euro erreicht.

Auch in Tokio hatte ein Konzern Rekordhoch zu verzeichnen. Daiwabo schoss 27,7 Prozent nach oben. Das Unternehmen produziert Vliesstoffe für Schutzmasken. Uni-Charm stieg um 2,2 Prozent, auch dieses Unternehmen produziert Masken, die vor Ansteckungsgefahr im Seuchenfall schützen könnten.

Unter Menschen, die an Chemikalien-Sensitivität / MCS erkrankt sind und auf minimale Konzentrationen von Alltagschemikalien reagieren, stellte sich währenddessen Hoffnung ein, dass zukünftig das Tragen einer Schutzmaske gegen Chemikalien in der Öffentlichkeit nicht mehr mit Diskriminierung und starrenden Blicken begleitet sein wird.

Autor: Thommy, CSN – Chemical Sensitivity Network, 29.April 2009

Weitere interessante CSN-Blogs zum Thema Schutzmasken und Chemikalien-Sensitivität:

Umweltmedizin Kongress in Australien erstmals ohne Duftstoffe

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In Melbourne wird am 15. Mai ein Kongress über Allergien und Chemical Sensitivity / MCS stattfinden. Der Veranstalter ist AESSRA, eine Organisation die über Allergien und Chemikalien-Sensitivität aufklärt. Der Kongress in Melbourne wird in Australien erstmalig eine Veranstaltung sein, bei der Duftstoffe verboten sind. AESSRA will damit ermöglichen, dass auch chemikaliensensible Mitglieder und Interessierte, die unter der Erkrankung leiden, teilnehmen können. Kongressbesucher, die noch Duftstoffe in ihrer Kleidung haben, werden nicht im gleichen Raum sitzen, wie die Personen, die sensibel auf Duftstoffe reagieren. Die Konferenzräume in Melbourne werden vorab mit ökologischen Reinigungsmitteln geputzt. Für Chemikaliensensible, die zu krank sind oder zu weit weg wohnen, versuchen die Veranstalter eine Audioaufnahme zu realisieren.

In Australien ist MCS wie in Deutschland mit einem ICD -10 Diagnosecode beziffert.

Das Programm und weitere Informationen über den Kongress der AESSRA – Australia Allergy and Environmental Sensitivity Support and Research Association: Chemical Sensitivity 09.

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Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 28. April 2009

Weiterer CSN Artikel über MCS in Australien:

Frühlingszeit – Allergien, Beschwerden durch Pestizide

allergien-pollenx2Die Frühlingszeit ist für viele Allergiker und Menschen mit Chemikalien Sensitivität / MCS eine besonders schwierige Zeit. Überall sind Pollen in der Luft und hinzu kommen Pestizide, die von Bauern und Winzern ausgebracht werden und den Organismus schwächen. Mancher an schweren Allergien oder an Chemikalien-Sensitivität Erkrankte, kann das Haus kaum noch verlassen, ohne schwere gesundheitliche Beschwerden zu erleiden. An Pollen kleben Schadstoffe und Pestizide besonders gut, was bei Betroffenen oft zu erheblicher Verschlimmerung der Symptome führt. Wer schwer betroffen ist, hat im Frühling eine schwere Zeit zu durchlaufen.
Thommy’s Blogfrage der Woche:
  • Seid Ihr durch Pollen oder Pestizide während der Frühlingszeit eingeschränkt?
  • Habt Ihr zusätzliche Symptome oder Symptomverschlechterung zu verzeichnen?
  • Wie schützt Ihr Euch?
  • Könnt Ihr rausgehen oder müsst Ihr die schönste Zeit des Jahres drinnen mit Luftfilter verbringen?

Zentralbüro für Volkszählung untersagt Duftstoffe am Arbeitsplatz

Duftstoffverbot im Büro

Duftstoffe am Arbeitsplatz nicht erlaubt

Das amerikanische Zentralbüro für Volkszählung hat in der ersten Aprilwoche eine Richtlinie herausgegeben, die die Verwendung von Duftstoffen in der riesigen Hauptverwaltung regelt. Man will damit Mitarbeiter schützen, die unter gesundheitlichen Beschwerden durch Duftstoffe und deren Inhaltsstoffe leiden.

Bundesbehörde spricht sich gegen Duftstoffe aus
In der Richtlinie, die den Einsatz von Duftstoffen am Arbeitsplatz regelt, wird den Mitarbeitern erklärt, dass es viele Menschen gibt, die unangenehme körperliche Auswirkungen durch beduftete Produkte wie bspw. Parfüms und Cologne erleiden. Eine Empfindlichkeit gegenüber Duftstoffen könne aus verschiedenen Gesundheitszuständen resultieren, die sehr verschiedenartig sein können, hierzu zählen Allergien, Asthma, chronische Atemwegsbeschwerden, Chemotherapie, Schwangerschaft, sowie weitere gesundheitliche Probleme. Eine ganze Reihe schwächender körperlicher Reaktionen können hieraus entstehen, wird in der Richtlinie zur Einschränkung von Duftstoffen erläuternd ausgeführt. Einige der Reaktionen könnten sogar lebensbedrohlich sein und seien ein Resultat der Chemikalien, die in zahlreichen Produkten einschließlich Duftstoffen, Körperpflegemittel, Raumduftsprays und Reinigungsmitteln zu finden seien.

Kooperation für gesunde Luft am Arbeitsplatz
In der Arbeitsanweisung wird weiter ausgeführt, dass die beste Möglichkeit, diese Risiken für betroffene Personen zu vermeiden, ein Vermeiden der Substanzen sei, die sich beeinträchtigend auswirken. Insbesondere in Großraumbüros sei eine Kooperation aller Anwesenden erforderlich, um das Arbeitsumfeld dergestalt aufrecht zu erhalten, dass die Exposition gegenüber chemischen Duftstoffen möglichst gering ist.

Konsequente Minimierung von Duftstoffen
In der Richtlinie, die sich an alle Büros, Angestellten und Lieferanten der Zentrale für Volkszählung richtet, wird weiterhin mitgeteilt, dass zukünftig duftstofffreie oder duftstoffarme Produkte überall dort eingesetzt würden, wo immer dies möglich sei. Man fordert, dass alle Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten so zu terminieren sind, dass Gebäudebenutzer einen sicheren und hygienisch sauberen Arbeitsplatz ohne gesundheitliche Auswirkungen durch diese Maßnahmen haben. Die Verwaltung, die Sicherheitsabteilung und eine Reihe anderer Abteilungen sind dafür verantwortlich, für die Umsetzung und Einhaltung der neuen Richtlinie Sorge zu tragen.

Duftstoffe mitbringen? Nicht erlaubt!
Gleichzeitig erwartet die Verwaltung von den Angestellten und Gebäudebenutzern, dass sie keine Reinigungsmittel zum Sprühen, Lufterfrischer, Raumduftsprays oder Desinfektionsmittel mitbringen. Auch stark riechende Reinigungsmittel und Lufterfrischer selbst mitzubringen ist absolut untersagt. Die Benutzung oder das Mitbringen solcher unerlaubten Produkte wird bei Zuwiderhandlung der Sicherheitsabteilung und dem jeweiligen Abteilungsleiter gemeldet, die angemessene Maßnahmen ergreifen werden.

Fairness zum Erhalt der Gesundheit
Angestellte werden durch die neue Richtlinie aufgefordert, von der Benutzung stark riechender persönlicher Duftstoffe, wie bspw. Parfüms, Cologne, Deo’s oder Haarspray Abstand zu nehmen. Man bittet in diesem Zusammenhang die Angestellten abschließend darum, die Inhaltsstofflisten auf den Produkten zukünftig genau zu studieren, um potenzielle Reizstoffe zu identifizieren.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 21.April 2009

Schwere multiple Allergien nehmen drastisch zu, Mediziner schlagen Alarm

Verzweifelter Arzt

In England schlagen Allergiespezialisten renommierter Kliniken Alarm, immer mehr Patienten leiden unter schweren multiplen Allergien. Mediziner aus Kliniken in Cambridge, Liverpool, Birmingham und London bestätigten gegenüber BBC News, dass vor allem Kinder von schweren Allergien betroffen seien und dass die Situation zu eskalieren beginne. Dr. Nasser von der Cambridge University gab gegenüber dem BBC zu verstehen, dass einige Experten die Auffassung vertreten, dass das moderne Leben uns allergisch mache.

Dramatischer Anstieg von Allergien
Dr. Jonathan North, ein Immunologe aus Birmingham, teilte dem Nachrichtensender BBC in der zweiten Aprilwoche mit, dass man bislang davon ausging, dass etwa 15% der Bevölkerung irgendeine Allergie habe. Jetzt sähe es hingegen so aus, dass fast 40% der Bevölkerung unter Allergien leide, diese Zahlen seien gut dokumentiert. Gleichzeitig erwähnte der Immunologe, dass die Komplexität und der Schweregrad der Fälle ebenfalls zunähmen. Ein Faktor, der daran mit schuld sein könne, glaubt Dr. North, sei die große Vielzahl verschiedener Nahrungsmittel, die wir zu uns nehmen, und dass Kinder ihnen schon sehr früh ausgesetzt seien.

Immer häufiger tödlicher Verlauf bei Allergien
Ein weiterer Experte, ein Allergologe aus Cambridge, Dr. Shuaib Nasser, bestätigte gegenüber dem BBC ebenfalls, dass insbesondere multiple Allergien im Anstieg seien. Er gab sich besonders besorgt über den Schweregrad der Allergien, die zu beobachten seien, und dass sie öfter einen tödlichen Verlauf nehmen.

Patienten, die unter Heuschnupfen leiden, würden immer jünger, berichtet der Allergologe, und dass der Zeitraum, in dem die Patienten unter Symptomen leiden, immer länger werde. Diese Allergien seien nicht einfach nur als lästig anzusehen, es handle sich dabei nicht einfach nur um eine laufende Nase. Vielmehr würden die Patienten Asthma entwickeln und würden wegen schwerer Attacken in die Klinik eingeliefert, so der Allergologe der renommierten Klinik in Cambridge. Todesfälle durch Asthma nehmen nach seiner Beobachtung den Höchststand in den Monaten Juli und August ein, genau den Monaten, in denen Umweltallergene und Schimmelsporen ihren Höchststand haben. Schuld daran seien die sich verschiebenden Klimabedingungen. Die Saison für viele Allergien würde dadurch länger. Dr. Nasser gab sich gegenüber dem BBC sehr besorgt darüber, dass insbesondere die Todesfälle durch Allergien bei Kindern immer häufiger auftreten. Der Experte gab zu bedenken, dass, wenn solche Allergien rechtzeitig diagnostiziert und behandelt würden, solche Todesfälle vermeidbar seien.

Multiple Allergien im Anstieg begriffen
Eine erfahrene ältere Krankenschwester von einer Kinderklinik in Liverpool sagte gegenüber dem BBC, dass vor allem kleine Kinder von einem bestimmten unterdiagnostizierten Allergiemuster betroffen seien. Oft würde ein Kind vom behandelnden Arzt nur mit einer Allergie, z.B. Erdnussallergie, zu ihnen in die Klinik überwiesen. Wenn das Kind dann aber eingehend untersucht würde, stelle man fest, dass es auch Hautekzeme habe, unter Asthma und Heuschnupfen leide und meist dazu noch mehrere Nahrungsmittelallergien habe.

Eine schwere Allergie führt oft zu weiteren Allergien
Dr. Nasser, Allergologe an der Cambridge University, sagte abschließend gegenüber BBC, dass der Anstieg multipler Allergien im Kontext mit dem allgemeinen Anstieg von Allergien zu sehen sei. England würde zu den Ländern gehören, die mit die höchsten Allergieraten weltweit zu verzeichnen haben.

Die Zahl der Menschen mit schweren Allergien sei zunehmend, und wenn man eine schwere Allergie habe, sei man prädestiniert, multiple Allergien zu bekommen, so der Experte. Als Beispiel für die Bedenklichkeit der Situation führte Dr. Nasser Ekzeme an. Die Zahl der Fälle sei im Zeitraum von vier Jahren um 40% angestiegen, dass habe eine Studie belegt, die im letzen Monat veröffentlicht wurde. Als Grund dafür sei wohl die massive Verwendung von Seifen und Waschmitteln zu sehen, die den Schutzmantel der Haut zerstöre und ihr Nährstoffe raube. Die Haut sei als eine „Eintrittspforte“ zu sehen, über die sich andere Allergien entwickeln können. So könnten Erdnussallergene  zum Beispiel in verletzte Haut leicht eindringen und das Immunsystem zur Abwehr stimulieren.

Dr. Nasser vertrat gegenüber BBC die Auffassung, dass übersteigerte Hygiene mit ein Grund für den allgemeinen Anstieg von Allergien sei. Wenn eine Gesellschaft von einem ländlichen Leben in ein urbanes Leben überwechselt, dann sei ein Anstieg von Allergien zu verzeichnen, wie er jetzt beobachtet sei, deshalb würden einige Stimmen auch die Meinung vertreten, dass unser „modernes Leben“ Menschen allergisch werden ließe.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. April 2009

Latexallergie im Krankenhaus: Problematik und Prävention

Chirurgen bei einer Operation

Latexallergie kann im Krankenhaus zu schweren bis lebensbedrohlichen Komplikationen führen, insbesondere bei Operationen. Da die Tendenz steigend ist, gehen Krankenhäuser präventiv dazu über, auf latexhaltige Materialien gänzlich zu verzichten. Mehrkosten, z. B. durch latexfreie Handschuhe, werden durch eingesparte Kosten bei verkürzten Behandlungsaufenthalten, wie auch durch Reduzierung der Erforderlichkeit für Latex-Allergietests, eingesparte Zahlungen wegen Rückgang der Berufsunfähigkeiten bei medizinischem Personal, etc., aufgewogen.

Hypersensitivität auf Latex bei Kindern häufig
Über allergische oder unmittelbar auftretende Hypersensitivitäten gegenüber Latex, wurden in der Vergangenheit bei Kindern mit steigender Häufigkeit berichtet, teilte ein französisches Wissenschaftlerteam in einer medizinischen Fachzeitschrift mit. Die Daten hinsichtlich der Häufigkeit variieren jedoch stark, berichten sie, da dies stark abhängig ist von der Bevölkerungsgruppe,  die untersucht wird und den angewandten Methoden, um die Sensibilisierung festzustellen. Zu den Subpopulationen bei Kindern, die besonders oft betroffen sind gehören: Allergiker, Kinder mit Spina bifida, Kinder die in neonatalen Phase operativen Eingriffen unterzogen wurden und solche, bei denen häufige operative Eingriffe erforderlich waren.

Latexallergie bei medizinischem Personal häufig
Latexallergie ist insbesondere auch bei Angestellten im medizinischen Bereich ein wichtiges und ernstes Thema. Eine Sensibilisierung tritt hauptsächlich über Wund- und Schleimhautkontakt mit Latexmaterialien während der Operation auf oder durch Inhalation von luftgetragenen Latexpartikeln, die durch gepuderte Latexhandschuhe freigesetzt werden.

Diagnostik ist möglich, aber teuer
Hinsichtlich der Diagnose einer Latexallergie ist die medizinische Historie, Hauttests (Pricktests) und die Suche nach spezifischen Serum IgE erforderlich. Der Nachteil: adäquate Diagnostik ist kostenintensiv. Um Latexallergien zu vermeiden, halten die Wissenschaftler aus Lyon die Entwicklung einer Leitlinie, die latexhaltige Medikamente auflistet, für unentbehrlich und als die wichtigste Präventionsmaßnahme um allergische Reaktionen zu vermeiden.

Beste Strategie: Vermeidung von Latex
Immuntherapie oder spezielle vorherige Medikation scheinen erfahrungsgemäß nicht effektiv zu sein, um die Risiken einer Anaphylaxie während einer Operation zu verhindern. Die wirkungsvollste Strategie um das Auftreten einer Sensibilisierung auf Latex zu verringern, ist komplette Vermeidung. Diese Strategie ist für Patienten und Angestellte im Gesundheitsbereich effizient und wurde in der chirurgischen Kinderklinik der Wissenschaftler in Lyon im Jahr 2002 eingeführt.

Umstellung auf latexfrei kein Problem
Früher bestand für Chirurgen das größte Problem darin, dass es relativ schwierig war mit latexfreien Handschuhen zu arbeiten. Das Material war häufig zu dick und verhinderte ein natürliches Tastvermögen, das für schwierige chirurgische Eingriffe sehr wichtig ist. Heute hingegen haben Hersteller sich der Problematik angenommen und latexfreie Handschuhe entwickelt, die über die gleiche Tastsensibilität wie Latexhandschuhe verfügen. Die zusätzlichen Kosten für latexfreie Handschuhe werden ausbalanciert, weil die Kosten für Allergietests, längere Krankenhausaufenthalte infolge von allergischen Reaktionen und Zahlungen der Berufsgenossenschaften für berufsunfähige medizinische Angestellte, nicht mehr länger zu Buche schlagen.

Die Richtigkeit der Entscheidung der französischen Wissenschaftler hat sich im klinischen Alltag bestätigt. In der chirurgischen Kinderklinik in Lyon trat seit der Einführung des latexfreien Programms kein einziger Fall von allergischer Reaktion gegenüber Latex bei Patienten oder dem Personal auf. Zwischenzeitlich wurden dort rund 25 000 Kinder unter latexfreien Bedingungen operiert.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 8. April, 2009

Literatur:
De Queiroz M, Combet S, Bérard J, Pouyau A, Genest H, Mouriquand P, Chassard D., Département d’Anesthésie Réanimation pédiatrique, Hôpital Femme Mère Enfant, Lyon, France, Paediatr Anaesth. 2009 Apr;19(4):313-9

Asthma, Hypersensitivität auf Chemikalien: Häufigkeit, Ursache und Alter bei Krankheitsbeginn

Asthma wird häufig durch Duftstoffe und Chemikalien ausgelöst

Asthma und Hypersensitivität auf Chemikalien sind in Industrieländern relativ häufig verbreitet. Das amerikanische Wissenschaftlerteam Caress und Steinemann untersuchte in einer Studie die Prävalenz und Ätiologie von Asthma, als auch die Überlappung mit Chemikalienhypersensitivität in der Bevölkerung. Asthma und Hypersensitivität auf Chemikalien waren fast im gleichen Maße vertreten.

Ursachen und Häufigkeit vom MCS auf der Spur
Die Wissenschaftler der University of West Georgia, Caress und Steinemann, hatten in den vergangenen Jahren bereits drei groß angelegte Studien über die Häufigkeit und Ursachen von Multiple Chemical Sensitivity – MCS durchgeführt. Aus den Erkenntnissen, die aus den Studien gewonnen wurden, verdeutlichte sich, dass Chemikalien-Sensitivität kein Buch mit sieben Siegeln ist.

In ihrer aktuellen Studie ermittelten die beiden Wissenschaftler das nationale Auftreten von Asthma und die potentielle Überschneidung mit Hypersensitivität auf Chemikalien. Sie untersuchten dabei auch die Ätiologie des Asthma, das Alter der Patienten, als es erstmalig auftrat, und demographische Besonderheiten. Die Daten wurden in vier Etappen in den Jahren 2005 bis 2006 auf dem amerikanischen Kontinent gesammelt.

Asthmatiker reagieren häufig auf Chemikalien
Caress und Steinemann fanden bei ihrer Studie heraus, dass 12,9 % der Bevölkerung unter Asthma leidet. Fast genauso viele Menschen, 11,6 %, litten unter einer Hypersensitivität auf Chemikalien. Von den Personen, die Asthma beklagten, berichteten 31,4 %, dass sie hypersensibel auf Chemikalien reagieren.

Duftstoffe häufige Auslöser von Asthma
Von den Studienteilnehmern, deren Asthma durch Chemikalien getriggert wurde, berichteten 38 % über Irritationen durch Produkte, die Duftstoffe enthalten, 37,2 % hatten gesundheitliche Probleme durch Raumduftsprays. Dass ihr Asthma durch toxische Chemikalien verursacht wurde, berichteten 13,6 % der Studienteilnehmer.

Einen Unterschied zwischen Rasse und Herkunft konnten die Wissenschaftler nicht feststellen, hier lag die Verteilung ziemlich gleich. Das Alter des ersten Auftretens des Asthmas lag bei fast 50% der Studienteilnehmer in deren Kindheit.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 31. März, 2009

Weiterer Artikel über Studien von Caress und Steinemann:

Literatur:
Caress S, Steinemann A., Asthma and chemical hypersensitivity: prevalence, etiology, and age of onset, Toxicol Ind Health. 2009 Feb; 25(1):71-8.
Caress SM, Steinemann AC.,A national population study of the prevalence of multiple chemical sensitivity. Arch Environ Health. 2004 Jun;59(6):300-5.
Caress SM, Steinemann AC., Prevalence of multiple chemical sensitivities: a population-based study in the southeastern United States.Am J Public Health. 2004 May;94(5):746-7.
Caress SM, Steinemann AC, Waddick C, Symptomatology and etiology of multiple chemical sensitivities in the southeastern United States.Arch Environ Health. 2002 Sep-Oct;57(5):429-36.

Frühlingszeit, Pollenzeit – Allergien

Frühling, Pollenzeit - AllergienLangsam zieht der Frühling ein und mit ihm die Pollenzeit. Allergien stressen das Immunsystem und den Körper.

Müdigkeit, laufende Nase, Abgeschlag-enheit, Erschöpfung, juckende Augen, Schmerzen sind oft die Folge. Bei Menschen mit Chemikaliensensitivität (MCS) kann eine zusätzliche Allergie auf Pollen, schnell den Körper überlasten und zu Verschlechterung ihres Zustandes führen.

Thommy’s MCS-Blogfrage der Woche

  • Wie geht es Euch als Chemikaliensensible in der Frühlingszeit, machen Euch die Pollen zu schaffen?
  • Verschlechtert sich Euer Zustand durch die zusätzliche körperliche Belastung?
  • Wie helft Ihr Euch?

Berufsgenossenschaften bekennen, Multiple Chemical Sensitivity – MCS und Sick Building Syndrome – SBS kosten Milliarden

Arbeitsplätze können Milliarden kosten 

Arbeitsplätze können krank machen, oft werden die Ursachen erst nach Jahren entdeckt. Dann ist es bereits zu spät, bis dahin können viele Angestellte krank geworden sein, manchmal sogar mehrere Hundert in einem Betrieb. Angestellte in Büros kann es ebenfalls treffen, sie erkranken häufig an Sick Building Syndrome (SBS) oder Chemikaliensensitivität (MCS).

Report enthüllt Schadstoffquellen
In einem 284-seitigen Report legten gewerbliche Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des BGIA – Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz ausführlich dar, welche Ursachen und Auswirkungen Innenraumbelastungen auf Arbeitnehmer haben. Innenraumarbeitsplätze können durch verschiedenste Faktoren belastend oder gesundheitsschädlich für einen Arbeitsnehmer sein. In ausführlicher Weise wurden Vorgehensempfehlungen für die Ermittlungen im Arbeitsumfeld ausgeführt.

Erkannt: SBS und MCS kosten Milliarden
Der Report der Berufsgenossenschaften beginnt mit folgender einführender Kurzfassung, die darlegt, dass man sich auch von Seiten der Versicherer durchaus bewusst ist, dass Erkrankungen wie Sick Building Syndrome oder Chemikaliensensitivität (MCS) einen immensen wirtschaftlichen Schaden verursachen:

„Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation klagen 20 bis 30 Prozent aller in Büros Beschäftigten über Symptome wie Brennen der Augen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase oder Kopfschmerzen. In den Medien werden diese Beschwerden gelegentlich unter Begriffen wie „Sick-Building-Syndrom“, „Building related Illness“ oder auch „Multiple chemische Sensitivität“ aufgegriffen. Die betriebs- und volkswirtschaftlichen Verluste durch diese typischen Bürokrankheiten gehen in die Milliarden – eine Belastung also nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Wirtschaft!“

Innenraumarbeitsplätze – Vorgehensempfehlung
Der BGIA Report stellt eine auf die Praxis zugeschnittene, gestuft modulare Ermittlungs- und Beurteilungsstrategie zur Behandlung von Fällen mit Innenraumproblemen dar. Die Vorgehensweise, die angeführt wird, berücksichtigt in sehr ausführlicher Form die wesentlichen Faktoren, die nach dem heutigen Stand der Kenntnis als Ursache für Innenraumprobleme bekannt sind. Es wird beschrieben, wodurch Formaldehyd, Holzschutzmittel, PCB, Ozon, Lösungsmittel und viele weitere Schadstoffe freigesetzt werden können. Tabellen geben weiteren Aufschluss. Auch elektromagnetische und elektrostatische Störfaktoren kommen zur Sprache, als auch physikalische Faktoren wie Luftfeuchte, zu trockene Luft, Lärm und Lichtbedingungen.

Ziel des Reports war es, im Rahmen einzelner Bausteine dem Anwender nicht nur Möglichkeiten zur Ermittlung von Schadstoff und Schadensquellen zu liefern, sondern gleichzeitig eine Grundlage für die Gestaltung einer Arbeitsumgebung anzubieten, die Angestellten weitgehende Beschwerdefreiheit bietet und dem Erbringen von Arbeitsleistung dienlich ist.

Versteckte Schadstoffe und Allergene
Nicht nur auf gängige Schadstoffklassen und deren Quellen wurde eingegangen, sondern auch auf Emittenten, die häufig nicht als Problemfaktor angesehen werden. So wird auf Seite 49 des Reports auch von der Verwendung von Duftstoffen deutlich gewarnt:

„Auch das in Mode gekommene Verdampfen sogenannter Aromaöle in Duftlampen und raumlufttechnischen Anlagen ist nicht unproblematisch. Hierdurch können Sensibilisierungen entstehen und nachfolgend allergische Reaktionen bis hin zu asthmatischen Anfällen ausgelöst werden. Aus diesem Grund sollte von einer Odorierung der Zuluft von raumlufttechnischen Anlagen abgesehen werden.“ 

Auf Seite 63 des Reports wird auf die Gefahren, die von alltäglich eingesetzten Reinigungsmitteln ausgehen können hingewiesen:

„Rückstände von Reinigungsmitteln können die Innenraumluft über längere Zeit durch Verdampfen oder Ausgasen der in ihnen enthaltenen Stoffe belasten. Dies sind oftmals Konservierungsstoffe und Desinfektionsmittel (z.B. Aldehyde) sowie Lösungsmittel (z.B. Glykole, Isopropanol), organische Säuren und Treibgase.“

Zauberwort Prävention am Arbeitsplatz
Wenn Unternehmen, die Vorgaben des vorliegenden Reports präventiv für ein gesünderes, schadstofffreieres Arbeitsumfeld schon bei Neugestaltungen bestmöglich erfüllen würden, würde dies nicht nur die Produktivität der Angestellten erheblich steigern, es könnte dadurch auch so manche Berufskrankheit vermieden werden. Milliarden an Verlusten blieben der Wirtschaft eingespart. Nicht zuletzt würde Arbeitnehmern, die unter arbeitsplatzbedingten Erkrankungen leiden, viel Leid und Elend erspart. Sie müssten nicht, wie aus zahlreichen Fällen bekannt, in der unsäglichen Ablehnungsmaschinerie BGen enden, die in Gang gerät, wenn eine Berufskrankheit eingetreten ist.  

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 25. März 2009

Literatur:
BGIA, HVBG, Report der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz – BGIA, 2. Auflage, Juli 2005