Berufsgenossenschaften bekennen, Multiple Chemical Sensitivity – MCS und Sick Building Syndrome – SBS kosten Milliarden

Arbeitsplätze können Milliarden kosten 

Arbeitsplätze können krank machen, oft werden die Ursachen erst nach Jahren entdeckt. Dann ist es bereits zu spät, bis dahin können viele Angestellte krank geworden sein, manchmal sogar mehrere Hundert in einem Betrieb. Angestellte in Büros kann es ebenfalls treffen, sie erkranken häufig an Sick Building Syndrome (SBS) oder Chemikaliensensitivität (MCS).

Report enthüllt Schadstoffquellen
In einem 284-seitigen Report legten gewerbliche Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des BGIA – Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz ausführlich dar, welche Ursachen und Auswirkungen Innenraumbelastungen auf Arbeitnehmer haben. Innenraumarbeitsplätze können durch verschiedenste Faktoren belastend oder gesundheitsschädlich für einen Arbeitsnehmer sein. In ausführlicher Weise wurden Vorgehensempfehlungen für die Ermittlungen im Arbeitsumfeld ausgeführt.

Erkannt: SBS und MCS kosten Milliarden
Der Report der Berufsgenossenschaften beginnt mit folgender einführender Kurzfassung, die darlegt, dass man sich auch von Seiten der Versicherer durchaus bewusst ist, dass Erkrankungen wie Sick Building Syndrome oder Chemikaliensensitivität (MCS) einen immensen wirtschaftlichen Schaden verursachen:

„Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation klagen 20 bis 30 Prozent aller in Büros Beschäftigten über Symptome wie Brennen der Augen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase oder Kopfschmerzen. In den Medien werden diese Beschwerden gelegentlich unter Begriffen wie „Sick-Building-Syndrom“, „Building related Illness“ oder auch „Multiple chemische Sensitivität“ aufgegriffen. Die betriebs- und volkswirtschaftlichen Verluste durch diese typischen Bürokrankheiten gehen in die Milliarden – eine Belastung also nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Wirtschaft!“

Innenraumarbeitsplätze – Vorgehensempfehlung
Der BGIA Report stellt eine auf die Praxis zugeschnittene, gestuft modulare Ermittlungs- und Beurteilungsstrategie zur Behandlung von Fällen mit Innenraumproblemen dar. Die Vorgehensweise, die angeführt wird, berücksichtigt in sehr ausführlicher Form die wesentlichen Faktoren, die nach dem heutigen Stand der Kenntnis als Ursache für Innenraumprobleme bekannt sind. Es wird beschrieben, wodurch Formaldehyd, Holzschutzmittel, PCB, Ozon, Lösungsmittel und viele weitere Schadstoffe freigesetzt werden können. Tabellen geben weiteren Aufschluss. Auch elektromagnetische und elektrostatische Störfaktoren kommen zur Sprache, als auch physikalische Faktoren wie Luftfeuchte, zu trockene Luft, Lärm und Lichtbedingungen.

Ziel des Reports war es, im Rahmen einzelner Bausteine dem Anwender nicht nur Möglichkeiten zur Ermittlung von Schadstoff und Schadensquellen zu liefern, sondern gleichzeitig eine Grundlage für die Gestaltung einer Arbeitsumgebung anzubieten, die Angestellten weitgehende Beschwerdefreiheit bietet und dem Erbringen von Arbeitsleistung dienlich ist.

Versteckte Schadstoffe und Allergene
Nicht nur auf gängige Schadstoffklassen und deren Quellen wurde eingegangen, sondern auch auf Emittenten, die häufig nicht als Problemfaktor angesehen werden. So wird auf Seite 49 des Reports auch von der Verwendung von Duftstoffen deutlich gewarnt:

„Auch das in Mode gekommene Verdampfen sogenannter Aromaöle in Duftlampen und raumlufttechnischen Anlagen ist nicht unproblematisch. Hierdurch können Sensibilisierungen entstehen und nachfolgend allergische Reaktionen bis hin zu asthmatischen Anfällen ausgelöst werden. Aus diesem Grund sollte von einer Odorierung der Zuluft von raumlufttechnischen Anlagen abgesehen werden.“ 

Auf Seite 63 des Reports wird auf die Gefahren, die von alltäglich eingesetzten Reinigungsmitteln ausgehen können hingewiesen:

„Rückstände von Reinigungsmitteln können die Innenraumluft über längere Zeit durch Verdampfen oder Ausgasen der in ihnen enthaltenen Stoffe belasten. Dies sind oftmals Konservierungsstoffe und Desinfektionsmittel (z.B. Aldehyde) sowie Lösungsmittel (z.B. Glykole, Isopropanol), organische Säuren und Treibgase.“

Zauberwort Prävention am Arbeitsplatz
Wenn Unternehmen, die Vorgaben des vorliegenden Reports präventiv für ein gesünderes, schadstofffreieres Arbeitsumfeld schon bei Neugestaltungen bestmöglich erfüllen würden, würde dies nicht nur die Produktivität der Angestellten erheblich steigern, es könnte dadurch auch so manche Berufskrankheit vermieden werden. Milliarden an Verlusten blieben der Wirtschaft eingespart. Nicht zuletzt würde Arbeitnehmern, die unter arbeitsplatzbedingten Erkrankungen leiden, viel Leid und Elend erspart. Sie müssten nicht, wie aus zahlreichen Fällen bekannt, in der unsäglichen Ablehnungsmaschinerie BGen enden, die in Gang gerät, wenn eine Berufskrankheit eingetreten ist.  

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 25. März 2009

Literatur:
BGIA, HVBG, Report der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz – BGIA, 2. Auflage, Juli 2005

14 Kommentare zu “Berufsgenossenschaften bekennen, Multiple Chemical Sensitivity – MCS und Sick Building Syndrome – SBS kosten Milliarden”

  1. Analytiker 25. März 2009 um 22:17

    Solche Blogs lese ich besonders gerne, gerade weil die Berufsgenossenschaften bekennen, dass Multiple Chemical Sensitivity, kurz MCS genannt, Sick-Building Syndrome (SBS) Milliarden kosten.

    Man könnte annehmen, die BG’s hätten eifrig im CSN-Blog gelesen, denn dass dem so ist, dazu stehen hier genügend Fakten, die durch Studienergebnisse belegt sind. Doch das Datum des Reports der gewerblichen Berufsgenossenschaften, der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand und des Berufsgenossenschaftlichen Instituts für Arbeitsschutz, ist bereits das Jahr 2005 – damals gab es den CSN-Blog noch nicht. Also haben die BG’s ihre Hausaufgaben schon vorher gemacht, jedoch hinterm Berg gehalten.

    Es wird zukünftig weitere derartige Eingeständnisse anderer Institutionen geben, geben müssen, denn das Geld wird allgemein knapp, es muss überall intensiv geschaut werden, wo und wie anfallende Kosten vermieden / reduziert werden können. Das predigen wir MCS Kranke schon lange. MCS als nicht existent darzustellen, zu ignorieren und die Schadstoffe am Arbeitsplatz außer Acht zu lassen, kostet immense Summen, die sich kein Unternehmen leisten kann, geschweige denn unser Staat.

    MCS, SBS, EMS, FMS sind keine Phänomene, als die sie gerne in der Öffentlichkeit dargestellt werden, sie diese umweltbedingte Erkrankungen sind allesamt bittere Realität.

  2. Henriette 26. März 2009 um 12:54

    Blog-Zitat:

    „Zauberwort Prävention am Arbeitsplatz
    Wenn Unternehmen, die Vorgaben des vorliegenden Reports präventiv für ein gesünderes, schadstofffreieres Arbeitsumfeld schon bei Neugestaltungen bestmöglich erfüllen würden, würde dies nicht nur die Produktivität der Angestellten erheblich steigern, es könnte dadurch auch so manche Berufskrankheit vermieden werden. Milliarden an Verlusten blieben der Wirtschaft eingespart. Nicht zuletzt würde Arbeitnehmern, die unter arbeitsplatzbedingten Erkrankungen leiden, viel Leid und Elend erspart. Sie müssten nicht, wie aus zahlreichen Fällen bekannt, in der unsäglichen Ablehnungsmaschinerie BGen enden, die in Gang gerät, wenn eine Berufskrankheit eingetreten ist.“

    Genau so könnte es sein, wenn die Arbeitgeber eine präventive und schadstofffreie Arbeitsumgebung schaffen würden. Die Arbeitsleistung würde gesteigert bzw. blieb erhalten, die Umwelt würde geschont, immense Summen eingespart und den Arbeitnehmern und ihren Familien bliebe viel Leid und Elend erspart.

    So ist der Bekenntnis-Report der Berufsgenossenschaften ein Schritt in die richtige Richtung, deren Umsetzung unabdingbar ist.

    Viele Neuerkrankungen an SBS (Sick-Building-Syndrome) und MCS (Multiple Chemical Sensitivity) blieben den Arbeitnehmern erspart.

    Lieben Dank Silvia für diesen tollen Blog und herzliche Grüsse
    Henriette

  3. Terminator 26. März 2009 um 14:22

    Dass die Wirtschaft extremen Schaden nimmt durch Umwelterkrankungen wie SBS und MCS, ist die bittere Wahrheit. Schön dass sich Berufsgenossenschaften ebenfalls dazu bekennen, wie der Report von 2005 belegt.

    Hätten die Arbeitgeber die Ausführungen des Reports der Berufsgenossenschaften seither flächendeckend befolgt und Konsequenzen gezogen, wäre der Volkswirtschaft eine sicherlich ein nicht unbedeutende Kostenersparnis beschwert worden. Die Erkenntnisse sind da und wie man sehen kann, auch öffentlich, es hapert jedoch an der Umsetzung, wie die neuste Berichterstattung des Ersten Fernsehprogramms mit der Sendung Report München belegt.

    Mit toxischen Chemikalien verseuchte Container kommen jeden Tag im Hamburger Hafen an. Die Gesundheit der Hafenarbeiter, Zollbeamten und auch der Verbraucher kann möglicherweise durch Umweltgifte, wie dem Giftgas Brommethan und anderen toxischen Chemikalien, geschädigt werden. Hier mangelt es erheblich an Arbeits- und Verbraucherschutz. Ich bin erschüttert über derartige Zustände.

    Politiker und Arbeitgeber sind hier gewaltig in Zugzwang, den unhaltbaren Zuständen Abhilfe zu schaffen.

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/03/24/mit-toxischen-chemikalien-verseuchte-container-taegliche-realitaet-im-hafen-von-hamburg-und-rotterdam/

  4. Terminator 26. März 2009 um 14:32

    Aber nicht nur das Handeln der Arbeitgeber ist dringend gefragt, sondern auch die Berufsgenossenschaften sind am Zuge, zu deren Aufgaben es schließlich gehört, Berufskrankheiten zu verhüten.

    Wenn man sich den Link in meinem vorigen Kommentar anschaut, wird deutlich, dass Schadstoffbedingte Berufskrankheiten keine Seltenheit sind. Wir MCS Kranken wissen das schon lange, haben die bittere Wirklichkeit selbst durchlebt.

    Wenn man bedenkt, dass der im Blog erwähnte Report der Berufsgenossenschaften bereits aus dem Jahr 2005 stammt, kann man feststellen, es ist nicht wirklich etwas geschehen. Hafenarbeiter, Zollbeamte, Mitarbeiter von Speditionen und wir Verbraucher begehen jeden Tag eine Gratwanderung und können froh sein, wenn wir kein giftiges Brommethan oder andere Toxine aus Fernost, durch unsere Alltagsprodukte abbekommen haben. Aber wenn dem so ist, wer findet es heraus, wer hilft?

  5. no doubt 26. März 2009 um 15:58

    Mit präventiven Arbeitsschutzmaßnahmen ist man auf alle Fälle auf der sicheren Seite. Die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiter sollte viel mehr im Vordergrund stehen. Doch dort steht zumeist der Profit, auf Kosten des Arbeitsschutzes – die Gesundheit vieler Arbeiter und Angestellten wird dadurch sinnlos geschädigt..

    Berufsgenossenschaften sollten intensiv ihre Aufgaben ausführen, dann könnte manche Berufskrankheit, wie z. B. MCS und SBS, verhindert werden.

  6. Supergirl 26. März 2009 um 17:55

    Also ich für meinen Teil, arbeitete jahrelang in einem Großraumbüro in einem neugebauten Gebäude, alles komplett neu. Ich hatte vorher ab und an mal eine Erkältung, doch seit ich dort angefangen habe zu arbeiten, hatte ich ständig Schnupfen, Halsschmerzen, Kopfweh, Schwindel, Gedächtnisprobleme, Konzentrationsstörungen, erhebliche Infektanfälligkeit, gereizte Schleimhäute, verstopfte Nase, Nebenhöhlenentzündungen, brennende Augen etc. Ich quälte mich förmlich zur Arbeit. Und zwar nicht nur ich, sondern vielen meiner Kolleginnen ging es genauso. Bei mir wurde es immer schlimmer, bis nichts mehr ging und ich eine MCS entwickelt habe. Allerdings wusste ich anfangs nicht, an was ich tatsächlich erkrankt bin. Ich war dauerhaft arbeitsunfähig geschrieben und landete nach einigen Jahren bei einem praktizierenden Umweltmediziner, der dann das wahre Übel meiner extremen Beschwerden, nämlich Chemikalien Sensitivität, ans Tageslicht brachte.

    Über die Klimaanlage wurde der Dieselgestank der LKW an meinem früheren Arbeitsplatz auch im Büro verteilt, wir wurden alle immer kränker dort. So viel zum Thema Arbeitsschutz und Umwelterkrankungen wie SBS und MCS. Hier liegt noch einiges im Argen und die Berufsgenossenschaften wie auch Arbeitgeber wären gut beraten, hier endlich menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu schaffen.

    SBS (Sick-Building-Syndrome) und MCS (Multiple Chemical Sensitivity) kosten Milliarden, aber vordergründig sind schlechte Arbeitsbedingungen die Ursachen für die unermessliche Kostenexplosion. MCS und SBS bräuchten überhaupt nicht zu entstehen, gäbe es präventive Maßnahmen, die schadstoffarme Bedingungen am Arbeitsplatz gewährleisten.

    Dafür stehen doch die BG’s, sie sind dazu da, um Berufskrankheiten zu verhindern.

  7. Lucie 27. März 2009 um 03:44

    Hallo Silvia,

    das sind ja interessante Erkenntnisse seitens der Berufsgenossenschaften. Zu hoffen ist, dass man diese auch endlich in der Praxis umsetzt. Immerhin ist der von Dir angeführte Report schon etwas in die Jahre gekommen und wie Terminators angeführtes Beispiel der mit toxischen Chemikalien verseuchten Container aus Fernost, verdeutlicht, gibt es noch Einiges zu tun. Aber nicht nur die BG’en, sondern die Politik ist im Beispiel der mit Giftgas verseuchten Container, genauso gefragt, angemessen zu Handeln.

    Umweltkrankheiten wie Multiple Chemikalien Sensitivität und Sick-Building-Syndrome könnten weiterhin Milliarden verschlingen, wenn kein Einlenken durch die Arbeitgeber, Berufsgenossenschaften und Politiker geschieht. Daher ist das Bekenntnis der Berufsgenossenschaften äußerst positiv zu bewerten, allerdings vermisse ich eine entsprechende Umsetzung des hier angeführten Wissens. Auslöser für MCS und SBS wurden durch die BG’en im Report immerhin richtig definiert. Daher ist Hopfen und Malz noch nicht ganz verloren.

    Für umfassenden Arbeitsschutz Sorge zutragen, sollte oberste Priorität der Berufsgenossenschaften sein, nur so lassen sich durch die Erkrankungen wie MCS und SBS, ausgelöst durch Schadstoffbelastung am Arbeitsplatz, verursachte Milliardenschäden in der Wirtschaft verhindern, abgesehen vom schweren menschlichen Leid, das den Betroffenen unnötig aufgebürdet wird.

  8. Clarissa 27. März 2009 um 09:37

    Ich frage mich jetzt nur warum hat sich in den 4 Jahren nach Veröffentlichung dieses Werkes immer noch nichts bewegt.

    Sie wissen es, aber sie steuern nicht gegen an, warum nicht? Haben die BG’s nicht auch eine gewisse Fürsorgepflicht gegenüber den Arbeitnehmern ihrer Mitgliedszahler? – Ich weiss es nicht, aber wenn nichts getan wird, kann ich es auch verstehen, denn wenn die BG’s auf die Arbeitgeber einwirken würden, würden ja immense Kosten für diese entstehen und wer will schon der Kuh, die man melken will, das Heu wegnehmen.

  9. Spider 27. März 2009 um 11:59

    Sehe ich auch so Clarissa, es hat sich in den letzten 4 Jahren nach Veröffentlichung des Reportes der Berufsgenossenschaften immer noch nichts bewegt. Den Ursachen für SBS und MCS am Arbeitsplatz, wurde nach meinem Kenntnisstand nicht ausreichend entgegengewirkt, wie auch einige Kommentare belegen.

    Die Aufgaben der der Selbstverwaltung unterliegenden Berufsgenossenschaften sind laut Wikipedia folgendermaßen definiert:

    „Sie haben die Aufgabe, Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten sowie arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Beschäftigte, die einen Arbeitsunfall erlitten haben oder an einer Berufskrankheit leiden, werden durch die Berufsgenossenschaften medizinisch, beruflich und sozial rehabilitiert. Darüber hinaus obliegt es den Berufsgenossenschaften, die Unfall- und Krankheitsfolgen durch Geldzahlungen finanziell auszugleichen. Im Jahr 2005 waren etwa 46,2 Millionen Personen bei den gewerblichen und landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften versichert.[1]“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Berufsgenossenschaft

    Weiter heißt es:

    „Bei den Berufsgenossenschaften handelt es sich um Sozialversicherungsträger. Sie sind als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung organisiert und finanzieren sich ausschließlich aus Beiträgen der ihnen durch Pflichtmitgliedschaft zugeordneten Unternehmen. 2005 waren etwa 3,2 Millionen Unternehmen Mitglied einer gewerblichen Berufsgenossenschaft.[2]

    Genau das scheint erscheint mir der springende Punkt zu sein, denn die Pflichtbeiträge werden von den Unternehmen getragen. Und so verstreicht wertvolle Zeit durch Nichtstun. Man möchte Kosten sparen und vernachlässigt m. E. nach weiterhin den Arbeitsschutz, doch die gesamte Volkswirtschaft legt dabei finanziell unermesslich drauf.

    Hier ein wenig Lesestoff zum Thema:

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/07/08/allergien-am-arbeitsplatz-und-umweltkrankheiten-sind-auf-dem-vormarsch-handeln-ist-angesagt/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/04/21/chemikaliensensitivitaet-durch-loesemittel/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2007/12/11/arbeitsplaetze-fuer-menschen-mit-chemikaliensensibilitaet-mcs/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/12/krank-durch-chemikalien-der-brief-zu-pfingsten/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/09/resultat-eines-arbeitslebens-als-maler/

  10. Analytiker 30. März 2009 um 08:49

    Das sind positive Neuigkeiten, wenngleich die Erkenntnisse der Berufsgenossenschaften bzgl. der durch SBS- und MCS-Erkrankungen entstehenden Kostenexplosion, leider keine Abhilfemaßnahmen erkennen lassen.

    Hier gibt es noch viel zu tun, dennoch ist es positiv anzuerkennen, dass sich die Berufsgenossenschaften diesen wichtigen Themen anzunehmen scheinen, anstatt sich wie bisher davor zu verschließen.

    Die Zahl der zu erwartenden Multiple Chemical Sensitivity und Sick-Building-Syndrome-Krankheitsfälle, wird zukünftig maßlos ansteigen, wenn dem nicht angemessen entgegengewirkt wird. Arbeitsschutz ist ein entscheidender Punkt um der durch MCS und SBS drohenden Kostenflut, vorzubeugen.

  11. X-Faktor 6. April 2009 um 08:50

    Immerhin erkennen die Berufsgenossenschaften, dass Krankheiten wie MCS und SBS zu immensen Kosten führen, wie der angeführte Report der Berufsgenossenschaften belegt. Leider haben die BG’s bisher ihre schon in die Jahre gekommenen Erkenntnisse nicht umgesetzt. Doch der Druck auf die Berufsgenossenschaften wird wachsen. Immerhin ist MCS als Schwerbehinderung anerkannt, mangelnder Arbeitsschutz kann die BG’s teuer zustehen kommen.

    In Japan hat ein Arbeitnehmer eine Rekordsumme als Entschädigung für seine am Arbeitsplatz entstandene MCS – Erkrankung erhalten. Daran sollten die Berufsgenossenschaften auch in Deutschland denken. Es wird immer mehr Arbeitnehmer geben, die nicht kuschen und sich ihre Rechte gegen unsachgemäßen Arbeitsschutz und dadurch entstandene Gesundheitsschädigungen, notfalls einklagen.

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/04/01/firma-zahlt-einem-angestellten-schadensersatz-millionen-wegen-chemical-sensitivity-mcs-durch-passivrauch/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/04/02/schadensersatz-rekordsumme-fuer-schaedigung-durch-passivrauch/

    Berufsgenossenschaften sollten ihre Aufgaben gewissenhaft erfüllen, anstatt nur darüber zu schreiben. Zu deren Aufgaben zählen ja bekanntlich u. a., Berufskrankheiten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhindern.

    Dann man ran an den Pott, damit diese Vorgaben nicht nur schwarz auf weiß auf dem Papier nachzulesen sind, sondern diese Verhütungsmaßnahmen auch von den Berufsgenossenschaften umgesetzt werden.

    XXX

  12. T-Rex 5. Mai 2009 um 19:02

    X-Faktor auf die richtigen Schritte zur Prävention warten Tausende von Arbeitern schon Jahrzehnte. Nichts tut sich, außer das die Opfer verhöhnt und schikaniert werden.

  13. Analytiker 5. Mai 2009 um 20:39

    Ja im Schikanieren, Verhöhnen und Diffamieren sind sie ganz groß, alle wollen sich um Zahlungen drücken und wenden dabei unmenschliche Methoden ein, auf Kosten Schwerkranker.

  14. Konstantin 12. Juli 2009 um 14:32

    Eben gefunden:

    Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
    Bezüglich Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) relevante BAULINKS-Rubriken

    Report ‚Innenraumarbeitsplätze – Vorgehensempfehlung für die Ermittlungen zum Arbeitsumfeld‘
    Brennende Augen, Kratzen im Hals, verstopfte Nase oder Kopfschmerzen – 20 bis 30 Prozent aller Bürobeschäftigten klagen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) über solche oder ähnliche Symptome. Schlagworte wie „Sick-Building-Syndrom“ oder auch „Multiple chemische Sensitivität“ beschreiben diese typischen Bürobeschwerden, deren betriebs- und volkswirtschaftliche Folgen in die Milliarden gehen – eine Belastung nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Wirtschaft!

    http://www.baulinks.de/news/1frame.htm?http%3A//www.baulinks.de/firmen/hvbg.de

Kommentar abgeben: