Monatsarchiv für Dezember 2011

CSN Silvester-Party

Guten Rutsch und alles Gute für 2012!

Wir laden Euch ein, Silvester 2012 mit uns zusammen im CSN Forum zu verbringen. Bringt Eure gute Laune und viel Kreativität mit. Sucht coole Musik, Videos und Fotos heraus, mit denen Ihr andere überrascht. Schreibt, was für Euch die wichtigsten Ereignisse waren und was Ihr Euch für 2012 wünscht. Erzählt kleine Silvestergeschichten,…

Um bei der CSN Silvester-Party dabei zu sein und im Thread schreiben zu können, meldet Euch bitte im CSN Forum an. Wir schalten Euer Account umgehend frei und schon kann es los gehen. Mitlesen kann jeder, einfach den Thread für die CSN-Silvester Party direkt anklicken >>> CSN-Silvester Party 2012 oder kommt zum Partyfloor II und nutzt die Kommentarfunktion unterhalb dieses Blogs.

Ein Quiz bei dem es etwas zu Gewinnen gibt, gehört mit zu den Überraschungen im Forum für Euch.

Viel Spaß, guten Rutsch und alles Gute für das Neue Jahr,

wünscht Euch das CSN-Team

Offizieller Baubeginn für MCS Wohnprojekt in Sicht

Umweltkranke erhalten schadstofffreien Wohnraum

In der Schweiz entsteht ein für Europa einmaliges Wohnprojekt. Im Frühjahr wird Baubeginn für das mit 5,8 Millionen Schweizer Franken veranschlagte Projekt sein. Die geplanten kleinen bis mittelgroßen baubiologischen Apartments sollen den hohen gesundheitlichen Anforderungen von chemikaliensensiblen Menschen entsprechen. Die Schweizer Wohnungsbaugenossenschaft „Gesundes Wohnen MCS“ wurde vor drei Jahren gegründet und arbeitet seit dem zielgerichtet auf die Realisierung eines MCS Wohnprojektes hin. Die Stadt Zürich willigte ein und sieht Chancen in der Realisierung des MCS Wohnprojekts, denn die daraus gewonnenen Erkenntnisse können für künftige baubiologische Wohnprojekte der Stadt sehr erkenntnisreich sein.

Baubeginn im Frühjahr

Die Nachricht traf genau zum richtigen Zeitpunkt ein. Zu Weihnachten schickte Christian Schifferle aus der Schweiz eine Email und teilte mit:

„Es gibt gute Nachrichten: Wir haben von der Stadt Zürich vor einigen Tagen die definitive Baubewilligung erhalten für unser Zürcher MCS- Wohnprojekt. Die ganze Vorplanung läuft seit 2 Jahren planmäßig. Im Januar beginnen die Erschließungsarbeiten durch die Stadt Zürich (Zufahrt, Wasser, Strom) und im April/Mai ist offizieller Baubeginn.“

Schadstofffreier Wohnraum

In der Schweiz gab es, ebenso wie in Deutschland und Italien, bereits Suizidfälle, weil Wohnraum für Chemikaliensensible fehlt. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit ist unbeschreiblich groß, wenn niemand hilft, wenn die Wohnung wegen einer Hypersensibilisierung auf Schadstoffe unbewohnbar wird, und sich trotz größter Bemühungen nichts Adäquates finden lässt. Christian Schifferle, der Initiator des Wohnprojektes, kennt die katastrophale Wohnsituation durch seine Beratungsarbeit und aus eigener Erfahrung. Jahrelang suchte er eine geeignete, schadstofffreie Wohnung und campierte in einem Wohnwagen in der Natur. Oftmals musste er im Wald schlafen, ungeachtet von Wetter und Temperaturen. Für ihn und weitere Umweltkranke hat ein langjähriges Martyrium sein Ende. Doch Christian Schifferle denkt bereits weiter, er möchte mittels der MCS Wohnungsbaugenossenschaft in ganz Europa schadstofffreie Wohnprojekte für Umweltkranke entstehen lassen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 26.12.2011

Literatur: Christian Schifferle, Email vom 20. Dez. 2011

Weitere CSN Artikel über das Schweizer MCS Wohnprojekt:

Weihnachtsgeschichte: Der Weihnachtsengel hat einen Plan, hört ihm zu

Wehrt Euch, statt an Ungerechtigkeit zu verzweifeln!

Die Herbstsonne verwöhnte uns lange in diesem Jahr. Es gab nur ganz wenige Frostnächte, die darauf hindeuteten, dass Weihnachten bevorsteht. An einem Morgen nach einer solchen Frostnacht, es war noch alles mit Reif überzogen, hörte ich ein leises Klirren draußen. Eine Vorahnung beschlich mich. War es vielleicht… er war es, mein liebgewonnener Weihnachtsengel. In Sekunden war mein Büro mit glitzerndem Sternenstaub überzogen, der durch die aufgehende Sonne an Brillanz gewann. War das herrlich!

„Guten Morgen“, rief der Weihnachtsengel mit einem Lächeln auf seinem zarten Gesicht, „diesmal bin ich früher dran und habe Zeit mitgebracht, um mit Dir zu reden.“ Eine freundschaftliche Umarmung folgte und wir beiden setzten uns gemütlich hin. „Als hätte ich es geahnt“, sagte ich zu ihm, und schob eine Schale mit Weihnachtsgebäck zu ihm hin. „Wir haben schon gebacken, probiere, gleich kommt noch eine heiße Schokolade.“ Mit erfreutem Blick erwiderte der Weihnachtsengel, nach dem Gebäck greifend, hastig: „Ich bin neugierig, wie geht es den Menschen mit Allergien und den Chemikaliensensiblen? Wir bekommen zwar Einiges mit, aber für uns sieht es aus, als ginge es ziemlich schleppend voran, dass man den Leuten hilft.“ „So ist es leider“, musste ich beipflichten und berichtete dem Weihnachtsengel, dass die MCS Kranken unruhig werden und sich international vernetzen, um endlich die Hilfe zu erhalten, die anderen Behinderten längst zuteilwird. „Sogar zur WHO nach Genf ging eine Delegation von Chemikaliensensiblen zusammen mit Ärzten und einem Rechtsanwalt. Aber bei uns in Deutschland gehen die Uhren rückwärts. Die Umweltärzte, von denen wir lange glaubten, dass sie sich für uns einsetzen, haben eine Leitlinie, die „dbu Handlungsorientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie“ veröffentlicht. Wir Kranke sind empört und erschüttert darüber, aber wir werden dazu nicht schweigen.“

Der Weihnachtsengel zog die silbrig glänzenden Augenbrauen kurz anerkennend nach oben und sagte: „Richtig, denn Ihr dürft nicht länger schweigend leiden. Geht zu den Behörden, die zuständig sind und berichtet öffentlich darüber. Das ist Eure Chance, damit Euch endlich wirklich geholfen wird.“ Dann wurde der Weihnachtsengel richtig zornig, schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass Sternenstaub durch das ganze Zimmer stob: „Diese Angelegenheit mit der Umweltmedizinischen Leitline, die haben wir im Auge, das glaub mir. So nicht! Wir haben nämlich zum Beispiel bei Euch mitgelesen, als Ihr nach Hilfe für junge Menschen mit Chemikaliensensitivität gebeten habt. Eine Schande, dass Euch keiner hilft. Was soll denn aus diesen jungen Menschen werden? Schon bevor sie den Schulabschluss in der Tasche haben, so krank, dass sie ihr Haus nicht mehr verlassen können. Nein, so geht es nicht weiter. Ihr müsst noch lauter werden. Alle sollten Euch unterstützen, denn chemikaliensensibel ist man schneller als man denkt. Ein Flug in den Urlaub, ein Hotelzimmer, das mit Pestiziden behandelt wurde, und kann es einen treffen. Ja, oder eine Renovierung in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Miethaus.“

„Das stimmt“, nickte ich bestätigend, aber es ist wie mit Vielem, wenn man nicht betroffen ist, dann schiebt man eine solche Krankheit und ihre Auswirkungen möglichst weit von sich.“ Der Weihnachtsengel schaute mich mit Sorgenfalten auf der Stirn an und erwiderte mit energischer Stimme: „Wenn man egoistisch oder ignorant ist, dann handelt man so. Macht Ihr als Kranke doch den Anfang. Jeder von Euch kann Informationen über Chemikaliensensitivität und seine Allergien verbreiten. Es ist doch so einfach geworden durch das Internet. Redet darüber, wie es Euch geht, mit anderen, die ihr kennt und wie man mit Euch umgeht. Verbreitet Eure Informationen überall, wo es möglich ist. Ihr werdet sehen, dass immer mehr Mitmenschen zur Kenntnis nehmen, dass es Euch gibt. Erklärt den Leuten ganz in Ruhe und ganz sachlich – es wird funktionieren. Und nutzt das Internet. Ich bin schon alt und war lange skeptisch. Man lernt nie aus, auch als Weihnachtsengel nicht“, sagte der Engel schmunzelnd. „Wenn Du uns gesehen hättest, als wir anfingen, das Internet zu benutzen, Du hättest Dich geschüttelt vor Lachen. Jetzt klappt es wunderbar und wir lesen jeden Tag, was viele, viele Millionen Menschen da draußen austauschen. Es hilft uns, Informationen zu erhalten und Menschen wie Euch, die Hilfe brauchen, zu motivieren, aktiv zu werden“.

„Wir werden versuchen, noch mehr Chemikaliensensible und Allergiker dafür zu gewinnen, versprochen“, erwiderte ich dem Weihnachtsegel. Es sind immer mehr Interessierte, die auf unseren Webseiten lesen, und ständig werden neue Blogs gegründet“. „Na siehst Du, das ist der Weg, und wer selbst keinen Blog oder eigene Webseite hat, der kann doch die Informationen und Links von anderen verbreiten. Wo ist das Problem?“, ergänzte der Weihnachtsengel. „Schwupps, einen Link auf Facebook, Google plus, Twitter eingestellt oder als Kommentar irgendwo eingetragen, und schon sind wieder Menschen informiert. Lasst Euch von keinem mehr als psychisch krank abstempeln, Ihr wisst, was Ihr habt und dass Chemikalien Euch krank gemacht haben. Auch nicht von Ärzten oder Umweltmedizinern, die besser mit der Krankenkasse abrechnen können, wenn sie Euch psychologische Diagnosen und entsprechenden Psycho-Behandlungen verpassen. Wehrt Euch dagegen, macht es öffentlich – statt an solcher Ungerechtigkeit zu verzweifeln!

Denkt immer daran, mit jeder kleinen Aktivität Eurerseits wird der Informationsfluss über Eure Belange und Nöte größer. Seid schlau, nutzt diese kostenlosen Möglichkeiten und wartet nicht, bis ein Journalist an Eure Haustür klopft. Ihr könnt Eure Geschichten besser darstellen als jeder andere. Legt los, seid mutig und traut Euch“, rief der der Weihnachtsengel voller Elan. „Vergesst nicht, uns gibt es schließlich auch noch und solange es uns gibt, unterstützen wir Euch mit Kraft, Mut und kreativen Ideen. Wir schicken sie Euch nachts. Wenn Ihr traurig seid oder Hilfe braucht, merken wir das und Ihr bekommt unsere volle Unterstützung. Wir werden es gemeinsam schaffen, Ihr werdet staunen, zu was Ihr fähig seid“, kicherte er vergnügt und es war zu spüren, dass er und die anderen Weihnachtsengel etwas Besonderes im Schilde führen, etwas Wunderbares.

Dann sprang er auf, umarmte mich so kraftvoll, dass eine Riesenwolke Sternenstaub aus seinen Flügeln das Zimmer füllte und wir beide davon husten mussten. Als sich der glitzernde Staub langsam legte, sah ich, dass das Fenster offenstand, und der Engel war weg. Mein Blick schweifte wehmütig durch den Raum, schade, dachte ich, doch dann fiel mein Blick an die Wand hinter dem Schreibtisch. Dort hing ein Zettel, der mit einer silbrig glänzenden Feder an der Wand gepinnt war, darauf stand in leuchtendem Sternenstaub, mit gestochen scharfer Schrift geschrieben: „Ihr schafft es!“

Frohe Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr!

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Weihnachten 2011

Alzheimer und Diabetes: Ein tödliche Duo

Neuere Forschung zeigt, dass die beiden tödlichsten Krankheiten in Amerika etwas miteinander zu tun haben könnten

„Wir wissen, dass es einen Zusammenhang gibt“, sagt Heather Snyder, zweite Chefin für medizinische und wissenschaftliche Zusammenarbeit der Alzheimer’s Association.
„Was wir herauszubekommen versuchen, ist warum das so ist.“

Snyder spricht von zwei der schlimmsten Plagen: Alzheimer und Diabetes. Beide gehören zu den tödlichsten Erkrankungen. Nach Auskunft von Centers for Disease Control and Prevention [Zentren für Hygiene und Vorsorge] sind sie jeweils die sechst- und siebt-häufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten.

Neuerdings legt die Forschung nahe, dass sie neben ihrer Tödlichkeit noch etwas anderes sind – nämlich eine allgegenwärtige biologische Gefahr. Aus diesem Grunde könnte die Forschung zu einer der beiden Erkrankungen auch zu erfolgreichen Behandlungsmöglichkeiten der anderen führen.

Als erstes muss erwähnt werden, dass in den USA 26 Millionen Menschen Diabetes haben, davon wissen 7 Millionen nicht einmal, dass sie erkrankt sind, wie das National Institute of Diabetes and Digestive and Kidney Disease [staatliche Institut für Diabetes, Verdauungs- und Nierenerkrankungen] bekannt gibt. Trotz aller Aufklärungs-Kampagnen bleibt Diabetes eine Erkrankung, bei welcher der Blutzuckerspiegel zu hoch ansteigt, weil der Körper Insulin nicht wirksam genug nutzen kann. Das heißt, der Körper hört auf, genug Insulin zu produzieren, das den Zellen dazu dient, Zucker zu absorbieren und in Energie umzuwandeln.

Bestimmte Teile der Bevölkerung haben eine unverhältnismäßig hohe Diabetes-Rate, dazu gehören Latinos, Afrikaner, Asiaten und amerikanische Ureinwohner. Nach dem National Institutes of Health [oberste amerikanische Gesundheitsbehörde] haben 8,3 Prozent der US-Bevölkerung Diabetes, doch mehr als 16,1 Prozent der erwachsenen Bevölkerung amerikanischer Indianer und der Urbevölkerung Alaskas wurden damit diagnostiziert. Die Diabetes-Raten sind je nach Region unterschiedlich, wobei amerikanische Indianer im südlichen Arizona mit 33,5 Prozent von den höchsten Leidensraten betroffen sind.

Zwischen Diabetes und Alzheimer bestehen mehrere Zusammenhänge. Zum Beispiel die Insulin-Resistenz, und Diabetes 2 erhöht das Risiko für Herzerkrankungen als auch für Schlaganfälle. Beides kann eine Schädigung der Blutgefäße zur Folge haben und Forscher glauben, dass geschädigte Blutgefäße im Gehirn gut zu Alzheimer beitragen könnten.

Außerdem benötigen unsere Hirnzellen sehr viel Energie, was durch Diabetes beeinträchtigt werden kann, da die Erkrankung die Fähigkeit des Körpers bremst, Zucker aufzunehmen, um die nötige Energie zu erzeugen. Die Gesundheit des Gehirns ist darüber hinaus vom harmonischen Zusammenspiel vieler verschiedener Chemikalien abhängig. Zu viel Insulin kann das Gleichgewicht dieser Chemikalien durcheinander bringen und unter Umständen Alzheimer auslösen. [Anmerkung: Bei Diabetes 2 reagiert der Körper anfänglich mit überhöhter Insulinproduktion auf die zunehmende Insulin-Resistenz.] Und zuletzt kann hoher Blutzucker Entzündungen hervorrufen, welche Hirnzellen zerstören und zum Entstehen von Alzheimer beitragen können.

Den Verbindungen zwischen Diabetes und Alzheimer nachzugehen, könnte letztendlich auch ein besseres Verständnis der vaskulären Demenz mit sich bringen, eine Erkrankung mit den gleichen Symptomen wie Alzheimer. Doch wie Snyder es sagt, „ist Alzheimer als eine der zehn häufigsten Todesursachen in den USA die einzige, der man nicht vorbeugen kann, die sich weder heilen noch verzögern lässt“. Im Gegensatz dazu kann man vaskulärer Demenz vorbeugen oder mit Hilfe derselben Gesundheitsregeln in den Griff bekommen, die auch das Risiko für Diabetes reduzieren können.

„Ursachen [Vaskulärer Demenz] sind Bluthochdruck, eine Diät mit hohem Fettanteil, Rauchen und nicht behandelte Diabetes“, sagt Carson Henderson, stellvertretender Leider des Two Hawk Institute, einer Gesellschaft, die Indianern gehört und von diesen betrieben wird, zu deren Aufgaben Gesundheitserziehung, Schulung und Forschung in Indian Country gehören. „Wer Sport treibt, sich richtig ernährt, nicht raucht, kann vaskulärer Demenz im Alter vorbeugen.

Vaskuläre Demenz wird von einer schlechten Durchblutung des Gehirns verursacht, oft in Folge eines oder mehrere Infarkte. „Wenn Sie vaskuläre Demenz haben, sterben ihre Hirnzellen ab, weil kleine, sehr feine Blutgefäße im Gehirn blockiert werden und die Zellen darunter weder Blut noch Sauerstoff bekommen“, erklärt Carsons Ehemann Neil Henderson aus Choctaw in Oklahoma, der das American Indian Diabetes Prevention Center [Vorsorgezentrum] am Health Sciences Center’s College of Public Health [Schule für öffentliche Gesundheit am Zentrum für Gesundheitswissenschaften] an der University of Oklahoma leitet. „Vaskuläre Demenz ähnelt Alzheimer sehr stark, doch die Ursachen sind andere. Man leidet trotzdem an Gedächtnisverlust und Verwirrung.“

Der neuste Zusammenhang zwischen Diabetes und Demenz ergab eine aktuelle Studie, die an der Kyushu University in Japan durchgeführt wurde. Forscher untersuchten über 15 Jahre lang „1.017 in der gleichen Gemeinde lebende demenzfreie Personen“ und stellten fest, dass Alzheimer und vaskuläre Demenz „bei Menschen mit Diabetes signifikant höher waren als bei jenen mit einer normalen Glukose-Toleranz“.

Snyder erklärt die Bedeutung dieser Entdeckung folgendermaßen: „Diabetes schädigt Ihr Herz und es bestehen Zusammenhänge zwischen der kardiovaskularen Gesundheit und der Gesundheit des Gehirnes. Das Gehirn verbraucht 25 Prozent des Sauerstoffs im Blut, um zu funktionieren, wenn das Herz nicht gesund ist, wird es das Gehirn genau so wenig sein.“

Nach und nach werden nun die Verbindungen zwischen Diabetes, Herzerkrankungen und Schlaganfall aufgedeckt. Nachdem nun nicht auszuschließen ist, dass Diabetes zu den Ursachen einer der lethalsten Erkrankungen in Amerika gehört, unternehmen Organisationen wie die Alzheimer’s Association alles, was sie können, um für flächendeckende Aufklärung und Vorsorge zu sorgen.

Autor: ICTMN Team, 14. Dezember 2011

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Wir danken Indian Country Today Media Network für die Genehmigung, den Artikel übersetzen zu dürfen.
Original-Artikel: „A Deadly Duo: New Research Shows Two of the Leading Killers in America Might be Linked“
Twitter: Indian Country

Weitere interessante CSN Artikel zum Thema:

Weihnachtsbäume mit krebserregenden Pestiziden belastet

BUND-Weihnachtsbaumtester finden in fast der Hälfte der Bäume teils verbotene Pestizide

Berlin – Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in sechs von 15 getesteten Weihnachtstannen und -fichten teils verbotene Pestizide gefunden.In einem Drittel der untersuchten Nadelproben von in Berliner und Leipziger Baumärkten und Straßenverkaufsstellen gekauften Bäumen wurde das in Deutschland verbotene Insektizid Flufenoxuron nachgewiesen. In zwei Proben wurde das nicht für Weihnachtsbäume zugelassene Herbizid Metolachlor und in einer Probe das in der EU seit 2004 verbotene Herbizid Atrazin gefunden. Diese Chemikalien gelten als krebserregend bzw. hormonell wirksam. Gleich drei Pestizide wurden in einer Nordmanntanne von einem Verkaufsstand vor dem Leipziger Globus-Baumarkt gefunden. Sie stammt vom Tannenhof Zernitz-Lohm in Brandenburg.Die höchste Belastung wurde in einer Blaufichte gemessen, die ebenfalls in Leipzig in einem Hagebaumarkt gekauft wurde und deren Herkunft unbekannt ist.

Tomas Brückmann, BUND-Pestizidexperte: „Weihnachtsbäume, die in Deutschland auf den Markt kommen, dürfen diese gefährlichen Pestizide nicht enthalten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass in geheizten Räumen die giftigen Pestizidrückstände aus den Bäumen in die Umgebung abgegeben werden. Zwar sind die nachgewiesenen Mengen nicht akut gesundheitsschädlich. Aber man sollte Kleinkinder nicht unter belasteten Weihnachtsbäumen krabbeln lassen. Sie können die Chemikalien über die Atemluft und die Haut aufnehmen. Zusammen mit der Aufnahme anderer Schadstoffe sind gesundheitliche Schäden vorstellbar.“

Der BUND forderte die Pflanzenschutzbehörden in den Ländern und Landkreisen auf, verstärkt ihrer Kontrollpflicht nachzukommen. Um Belastungen bei Weihnachtsbäumen zu vermeiden, müssten die Anwender von Pestiziden künftig regelmäßiger überprüft werden. Bundesagrarministerin Ilse Aigner müsse sich dafür einsetzen, dass in der Landwirtschaft deutlich weniger Pestizide eingesetzt werden. Verbrauchern empfiehlt der Umweltverband, Weihnachtsbäume am besten direkt beim Förster oder aus lokaler und regionaler Aufzucht zu kaufen, vorzugsweise gekennzeichnet mit dem Bioland-, Neuland- oder Naturland-Siegel. Zu empfehlen seien auch mit dem FSC-Siegel (Siegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung) zertifizierte Bäume.

Literatur:

BUND, BUND-Weihnachtsbaumtester finden in fast der Hälfte der Bäume teils verbotene Pestizide, 16. Dezember 2011

Weiterführende Informationen und Tipps wo es giftfreie, ökologische Weihnachtsbäume gibt:

Videos:

Durst und Brände mit Limonade löschen?

Brominierte Schlacht: Eine Limonaden-Chemikalie mit zweifelhafter Unbedenklichkeit

Eine als Flammschutzmittel für Kunststoffe patentierte und in Lebensmitteln in ganz Europa und Japan verbotene brominierte Chemikalie namens BVO [brominated vegetable oil] wird in Nordamerika seit Jahrzehnten Limonaden zugefügt. Nun interessieren sich manche Wissenschaftler erneut für diese wenig bekannte Zutat, die man in den USA in 10 Prozent aller Limonaden findet. Untersuchungen über ihre Toxizität gab es zuletzt in den 70’er Jahren und manche Fachleute drängen nun auf eine Neubewertung. Nach ein paar extremen Limonade-Trinkgelagen – nicht weit von dem entfernt, was viele Computer-Spieler regelmäßig konsumieren – mussten ein paar Patienten wegen Hautschädigungen, Gedächtnisverlust und Nervenerkrankungen medizinisch behandelt werden, alles Symptome einer Brom-Überdosis. Andere Studien legen nahe, dass BVO in menschlichem Gewebe akkumuliert. In Versuchen mit Mäusen haben hohe Dosen Fortpflanzungs- und Verhaltensprobleme verursacht.

Marietta, Georgia, 12.12.2011 – Es ist Montagabend im „Battle & Brew“, einem Gamertreff in diesem Vorort von Atlanta. Die Leute machen es sich in Sesseln gemütlich, ihre Ohren verschwinden unter Kopfhörern, ihre Augen sind starr auf Flachmonitore fixiert und ihr Bewusstsein hat sich im Spiel des Tages aufgelöst: „The Elder Scrolls V: Skyrim“.

Um die ganze Nacht voll wach zu bleiben, hat jeder eine offene Dose „Spieler-Sprit“ in nächster Nähe der Tastatur stehen. „Ich habe manche dieser Typen gesehen, wie sie sechs Limonaden in sechs Stunden verarbeitet haben“, sagt Brian Smawley, ein regelmäßiger Gast der Spieler-Bar.

Die Gamer sagen, sie saufen ihren Treibstoff wegen dem Zucker und dem Koffein, doch die Trinker von Mountain Dew und einigen anderen Getränken mit Zitronengeschmack bekommen eine Portion sogenanntes brominiertes Pflanzenöl, oder BVO [s.o.].

BVO, von Chemiefirmen als Flammschutzmittel patentiert und in ganz Europa und in Japan für Lebensmittel verboten, wird seit Jahrzehnten in Nordamerika Limonaden zugesetzt. Nun interessieren sich manche Wissenschaftler erneut für diese wenig bekannte Zutat, die man in den USA in 10 Prozent aller Limonaden findet.

Nach ein paar extremen Limonade-Trinkgelagen – nicht weit von dem entfernt, was viele Computer-Spieler regelmäßig konsumieren – mussten ein paar Patienten wegen Hautschädigungen, Gedächtnisverlust und Nervenerkrankungen medizinisch behandelt werden, alles Symptome einer Brom-Überdosis. Andere Studien legen nahe, dass BVO in menschlichem Gewebe akkumuliert, so wie es weitere brominierte Verbindungen wie z.B. Flammschutzmittel tun. In Versuchen mit Mäusen haben hohe Dosen Fortpflanzungs- und Verhaltensprobleme verursacht.

Gutachten eines Industrieverbandes waren 1977 für die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel [FDA] die Grundlage, um den nach ihrer Auffassung sicheren Höchstwert für BVO in Limonaden festzulegen. Doch manche Wissenschaftler sagen, dass sich dieser Grenzwert auf unzulängliche, veraltete Daten stützt, darum bestehen sie darauf, dass man diese Chemikalie einer neuen Prüfung unterziehen muss.

„Von diesem Gutachten abgesehen ist die wissenschaftliche Datenlage spärlich“, sagte Walter Vetter, Lebensmittelchemiker an der Universität Hohenheim in Stuttgart und Autor einer neueren, aber unveröffentlichten Studie über BVO in europäischen Limonaden-Importen.

Flammschutzmittel in Limonade?

Wenn Sie das nächste Mal nach Mountain Dew, Squirt, Fanta Orange, Sunkist Pineapple, Gatorade Thirst Quencher Orange, Powerade Strawberry Lemonade oder Fresca Original Citrus greifen, sehen Sie sich die Inhaltsstoffe an. Mountain Dew führt brominiertes Pflanzenöl an vorletzter Stelle auf, neben Disodium EDTA [Ethylendiamintetraessigsäure-Natriumsalz (PDF)] und Yellow 5 [Tartrazin oder E102]. Bei diesen Getränken handelt es sich um eine Stichprobe jener, die BVO als Inhaltsstoff entsprechend den Anforderungen der FDA angeben. Die aller beliebtesten Limonaden – Coca-Cola und Pepsi – enthalten kein BVO.

Niemand muss ein Gamer sein, um diese Limonaden mit Fruchtgeschmack zu trinken. In den USA trinken 85 Prozent der Kinder mindestens einmal pro Woche ein Getränk, das Zucker oder künstliche Süßstoffe enthält, wie aus einer Studie vom November hervorgeht. Limonaden sind nach einer Studie des nationalen Krebs-Institutes (PDF) die größte Kalorienquelle für Teenager zwischen 14 und 18 Jahren. Für Erwachsene sind Limonaden, Energy- und Sport-Drinks die viert größte Quelle (PDF) für Kalorien, wie eine staatliche Studie heraus fand.

Halten Sie eine Flasche Mountain Dew gegen das Licht. Es sieht trüb aus. Brominiertes Pflanzenöl ist für das trübe Aussehen verantwortlich, weil es die fruchtigen Geschmacksstoffe in ihrer Mischung im Getränk fixiert. Ohne einen solchen Emulgator wie BVO würden die Geschmacksstoffe an die Oberfläche steigen. Die FDA begrenzt den Einsatz von BVO auf 15 ppm [15 mg pro kg] in Getränken mit Fruchtgeschmack.

Brominiertes Pflanzenöl, das aus Sojabohnen oder Mais gewonnen wird, enthält Brom-Atome, welche den Zitrus-Geschmacksstoff schwerer machen (PDF), so dass er sich mit Wasser mischt oder als Flammschutzmittel chemische Reaktionen verlangsamt, die zu einem Feuer führen.

Brominierte Flammschutzmittel werden neuerdings besonders genau unter die Lupe genommen, da Untersuchungen gezeigt haben, dass sie sich im Körper der Menschen ansammeln und weltweit auch in der Muttermilch. Um die Ausbreitung von Flammen zu verlangsamen, werden sie der Polystyrolschaum-Füllung für Polstermöbel und Kinderprodukte, wie auch den Kunststoffen für Elektronik-Artikel beigemischt. Tierstudien wie auch ein paar Humanstudien stellten einen Zusammenhang mit eingeschränkter neurologischer Entwicklung, verminderter Fruchtbarkeit, dem frühen Eintritt der Pubertät und veränderten Schilddrüsen-Hormonen her.

BVO müsste heutzutage nicht als Flammschutzmittel in Möbelpolsterungen verwendet werden, doch Patente in Europa, die Anfang 2011 Dow Global Technologies und in den Vereinigten Staaten Koppers Inc. erteilt wurden, sorgen dafür, dass dem so ist.

„Es gibt einige Bedenken [wegen BVO], da die Leute befürchten, es könnte sich ähnlich wie Flammschutzmittel verhalten und mit ähnlichen Gesundheitsrisiken verbunden sein“, sagte Heather Stapleton, eine Umwelt-Chemikerin an der Duke University, die sich auf die Erforschung von brominierte Verbindungen spezialisiert hat.

Die Limonaden-Hersteller und Branchenverbände sagen, sie machen sich wegen der Sicherheit von brominiertem Pflanzenöl keine Sorgen, sie sagen, ihre Produkte entsprechen den Richtlinien der Regierung.

„Es handelt sich um eine sichere, von der FDA zugelassene Zutat, die für manche Citrus-basierten Getränke verwendet wird“, sagte Christopher Gindlesperger vom amerikanischen Getränkeverband, der PepsiCo, den Hersteller von Mountain Dew vertritt. „Es ist wichtig, dass die Verbraucher darauf vertrauen können, dass unsere Produkte sicher sind und dass sich unsere Industrie an alle Vorgaben der Regierung hält“.

Chris Barnes von der Dr. Pepper Snapple Group, die Hersteller von Squirt und anderen Getränken die BVO enthalten, wiederholte diese Antwort.

„Alle Inhaltsstoffe in Produkten der Dr. Pepper Snapple Group entsprechen den Anforderungen der FDA und anderen Regulierungen“, sagte Barnes. Alte Daten

Einige Fachleute sind überzeugt, dass sich die Richtlinien der FDA auf Jahrzehnte alte Daten stützen.

„Solche Verbindungen, die derart verbreitet sind, sollten regelmäßig und mit neuerer Technik neu untersucht werden, um sicher zu stellen, dass es keine Wirkungen gibt, die von den früheren Untersuchungsmethoden nicht erfasst wurden“, sagte Charles Vorhees, ein Toxikologe am Cincinnati Children’s Hospital Medical Center, der die neurologische Wirkung von BVO in den frühen 80’er Jahren untersucht hat. „Nach meiner Ansicht gehört BVO zu jenen Verbindungen, die eine Neuuntersuchung rechtfertigen.“

Das Testen der Toxizität hat sich in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verändert. Inzwischen können Versuchstiere über mehrere Generationen auf Veränderungen in ihrer neurologischen Entwicklung, in ihrem Hormonhaushalt und in ihrer Reproduktion untersucht werden, was man sich in den 70’er und 80’er Jahren nicht vorstellen konnte.

„Ich bin kein Toxikologe, doch nach meiner Ansicht hat sich die toxikologische Untersuchung von Chemikalien seit damals verbessert“, fügte Vetter hinzu.

1970 stellten Wissenschaftler in England fest, dass Ratten nach einer sechswöchigen Diät die 0,8 Prozent brominiertes Maisöl enthielt, beachtliche Mengen an Brom in ihrem Fettgewebe hatten. Die Brom-Werte veränderten sich nicht, selbst nachdem die Ratten zwei Wochen lang eine Kontroll-Diät bekamen.

Etwa zur selben Zeit bestätigte eine Studie, dass sich Brom in Menschen ansammelt. Forscher untersuchten die Serum-Werte von Menschen in Großbritannien – wo BVO verwendet wurde – und von Kontrollgruppen in den Niederlanden und in Deutschland, wo BVO nicht verwendet wurde.

„Damals hatten britische Bürger im Vergleich zu den Bewohnern von Deutschland und den Niederlanden höhere Brom-Werte“, sagte Vetter. Nach diesen Studien wurden die höchsten Fett gebundenen Brom-Werte im Gewebe von britischen Kindern gefunden.

Die Autoren der Studie schrieben: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Brom-Rückstände in den Kindern auf die Aufnahme von brominiertem Pflanzenöl zurückzuführen ist.“

Daten aus Versuchen mit Ratten zeigen, dass BVO toxisch sein kann. Eine Studie aus dem Jahre 1971 von kanadischen Forschern stellte fest, dass Ratten die mit einer Diät gefüttert wurden, welche 0,5 Prozent brominiertes Öl enthielt, Schädigungen des Herzmuskels entwickelten. In einer späteren Studie von 1983 bekamen mit denselben Ölen gefütterte Ratten Verhaltensstörungen und solche, die mit 1 Prozent BVO gefüttert wurden, hatten Wahrnehmungsprobleme. Bei 2 Prozent waren sie nicht mehr fortpflanzungsfähig.

Die Diäten in jener Studie enthielten „kolossale Dosen“ BVO, ungefähr hundert mal mehr als die heutigen zulässigen Höchstwerte, sagte Vorhees, Hauptautor der Studie von 1983.

Doch zwei Fallstudien aus den letzten 15 Jahren zeigen, dass kolossale Dosen auch bei Menschen vorkommen können – mit gesundheitlichen Folgen.

Epische Gelage

In MMO-Nächten [s.u.] im Battle & Brew spielen manche Gamer 12 Stunden am Stück. in diesen Multiplayer Online games spielen tausende weltweit gegeneinander. Während diesen epischen Schlachten ist eine Limonade pro Stunde nicht ungewöhnlich. Ein Gamer, der jede Stunde eine 20 Flüssigunzen Flasche Limonade trinkt, bringt es in sechs Stunden auf 3,5 Liter.

„Sie sitzen 12 Stunden da und hauen sich nur Limonade rein“, sagte Smawley.

Nahezu jeder amerikanische Teen spielt Computerspiele, berichtet das Pew Research Center. Die 110 Milliarden Dollar Softdrink Industrie und die 74 Milliarden Computerspiele Industrie wissen das. Activision, der Hersteller von „Call of Duty: Modern Warfare 3“, der neusten Ausgabe dieses populären Computerspieles, hat sich mit Mountain Dew für eine Werbekampagne zusammen geschlossen und belohnt Spieler mit Bonuspunkten, wenn sie mehr Mountain Dew trinken.

1997 berichteten Ärzte aus der Notaufnahme an der University of California in Davis von einem Patienten mit einer schweren Brom-Vergiftung durch den täglichen Genuss von vier Litern Orangenlimonade. Er litt unter Kopfschmerzen, Müdigkeit, Ataxie (Verlust der Muskel-Koordination) und Gedächtnisverlust.

In einem Fall, der 2003 aus Ohio berichtet wurde, bekam ein 63-jährigen Mann an seinen geschwollenen Händen Geschwüre, nachdem er mehrere Monate täglich 8 Liter Red Rudy Squirt getrunken hatte. Bei dem Mann wurde Bromoderma diagnostiziert, eine seltene Überempfindlichkeit der Haut gegenüber Brombelastungen. Der Patient hörte mit dem Trinken des brominierten Softdrinks auf und erholte sich nach Monaten.

Reaktionen dieser Schwere stellen für die normale Bevölkerung kein Problem dar, sagte einer der an der Studie beteiligten Ärzte.

„Ein Konsum von BVO in normalem Umfang hat keine Gesundheitsprobleme zur Folge – außer dem Risiko, durch das Trinken von derart viel Zuckerwasser Diabetes zu entwickeln“. sagte Zane Horowitz, medizinischer Leiter des Oregon Poison Centers und Autor der Fallstudie von 1997.

Doch in der Spielerszene ist ein normaler Verbrauch nicht normal. Es sieht so aus, als ob jeder jemanden kennt, der oder die gewohnheitsmäßig diese „Brennstoff-Hilfe“ benötigt und genug konsumiert, um sich zu gefährden.

„Ich habe Hardcore-Typen gesehen, die sich nach jedem Spiel eine neue Ladung genehmigen“, Sean Hyatt, zweiter Chef im Battle & Brew.

„Und es sind nicht nur die „Stinker“ – Smawleys abschätze Bezeichnung für den stereotypisch verwahrlosten Spieler – die sich Gamer-Sprit rein donnern. Vorhees vom Cincinnati Children’s Hospital berichtet, dass sein Sohn die ganze Nacht auf bleibt, wenn er mit seinen Freunden ein neues Spiel antestet.

„Sie benutzen Mountain Dew nicht zufällig als Getränk, das sie wach hält – und sie essen so gut wie gar nichts“, sagte Vorhees.

Wenn jemand während solchen Gelagen nichts isst, nimmt dessen Körper das Getränk vollständig auf. Das ist für Kinder umso schlimmer, sagt Vorhees, weil sie weniger Körpermasse haben.

„Bei Kindern ist die Wirkung der Dosis meistens größer“, sagte Vorhees, „Ich glaube in der Tat, dass es Menschen gibt, welche diese hohen Dosen erreichen“.

Das verbotene Brom kommt zurück

Auf Daten aus früheren Studien gestützt, entfernte die FDA 1970 brominiertes Pflanzenöl aus seiner Positivliste GRAS (Generally Recognized as Safe/allgemein als sicher anerkannt) für Geschmacksstoff-Zusätze, sagte Douglas Karas, ein Sprecher der FDA. BVO kam wieder dazu, nachdem Studien eines Industrieverbandes von 1971 bis 1974 einen sicheren Grenzwert nachwiesen.

Der Verband der Hersteller von Geschmacksstoff-Extrakten bat die FDA, BVO wieder in Getränken mit Fruchtgeschmack zu erlauben, diesmal als Stabilisator, wozu es bis heute eingesetzt wird. Nach Prüfung der Eingabe und anderer Daten erlaubte die FDA den vorübergehenden Einsatz von BVO mit 15 ppm in Getränken mit Fruchtgeschmack, bis die Ergebnisse weiterer Studien vorliegen.

„Diese Entscheidung stützte sich auf die höchsten Werte aus vorliegenden Sicherheits-Studien, bei denen man keine schädliche Wirkung festgestellt hatte und auf die geschätzte tägliche Aufnahmemenge“, schrieb Karas in einer Email. „Obwohl es Dosen gab, die im Tierversuch Nebenwirkungen zur Folge hatten, gab es auch niedrigere [Höchst-]Dosen, bei denen man keine Nebenwirkungen beobachtete.“

Als Bedingung für die vorläufige Zulassung, lieferte der Herstellerverband zusätzliche Sicherheits-Studien an die FDA.

Die FDA legte fest, dass eine zweijährige Fütterungs-Studie mit Schweinen 1200 ppm als Wert, bei dem keine schädliche Wirkung auftritt, rechtfertigt. Eine zweijährige Fütterungs-Studie mit Beagle Hunden wurde ebenfalls durchgeführt. Obwohl es gerade zu dieser Studie qualitative Bedenken gab, sagte Karas, wurden bei den zwei Jahre lang mit bis zu 3600 ppm gefütterten Hunden keine Herzkreislauf-Erkrankungen festgestellt. Nach einer öffentlichen Prüfung der Daten, bei der es um die Qualitätsbedenken ging, beschloss die FDA, BVO in Getränken mit Fruchtgeschmack zu erlauben.

„Die Ergebnisse dieser Studien unterstützen einen sicheren BVO-Wert für Getränke von 15 ppm in Getränken mit Fruchtgeschmack“ sagte Karas. „Sein Gebrauch als Flammschutzmittel schließt seinen Gebrauch als Lebensmittel-Bestandteil nicht aus, solange der Gebrauch des Lebensmittels sicher ist.“

Über 30 Jahre später ist der Genehmigungs-Status von brominiertem Pflanzenöl immer noch vorläufig. Diesen Status zu ändern wäre kostenaufwendig und „stellt aktuell keine Priorität für die öffentliche Gesundheit dar“, sagte Karas.

Michael Jacobson, Geschäftsführer des Center for Science in the Public Interest [Zentrum für Wissenschaft im öffentlichen Interesse] war 1970 der der Petition beteiligt, BVO aus der Positivliste zu entfernen. Er sagte, es wäre für die FDA an der Zeit, eine Entscheidung in die eine oder andere Richtung zu treffen.

„Ist es in den aufgenommenen Mengen schädlich? Vermutlich nicht“, sagte Jacobson. „Doch es wäre nicht schlecht, wenn sich die FDA gründlich mit der Literatur befassen würde, um zu einer Zulassung oder zu einem Verbot zu kommen“.

Auf mehr Sicherheit umstellen?

Wie aus einer auf einem Symposium über halogenisierte beständige organische Schadstoffe präsentierten Analyse (PDF) von importierten Limonaden hervorgeht, ist BVO nach Europa gesickert, ein Gebiet, in dem dieser Zusatzstoff überwiegend verboten ist.

„Wir fanden Produkte ohne Angabe der Inhaltsstoffe, obwohl BVO in den Limonaden vorhanden war“, sagte Vetter, Hauptautor der Studie.

Er sagte, Limonaden-Hersteller in Nordamerika könnten BVO problemlos durch Alternativen wie etwa Hydrokolloide ersetzen – Chemikalien, die in vielen Limonaden in Europa eingesetzt werden. Natürliche Hydrokolloide bilden auf dem Wasser kleine Tröpfchen, in denen Wasser unlösliche Verbindungen so lange, wie dies erforderlich ist, gelagert und stabilisiert werden können. Es handelt sich überwiegend um reine Naturprodukte, sagte Vetter.

Barnes von der Dr. Pepper Snapple Group sagte, dass BVO und Hydrokolloide „nicht die gleiche Funktionalität bieten und nicht untereinander ausgetauscht werden könnten“.

Vetter widersprach, wies darauf hin, dass Länder in Europa und anderswo seit Jahrzehnten natürliche Hydrokolloide für jene Limonaden-Marken verwendet haben, die in Nord-Amerika nicht ohne BVO auskommen.

Es gibt etliche Optionen, BVO durch sichere Chemikalien zu ersetzen“, sagte Vetter. „Ich kenne keine entscheidenden Nachteile von BVO gegenüber Hydrokolloiden oder umgekehrt.“

Warum wird in Amerika nicht auch umgestellt, wenn natürlich Alternativen in anderen Ländern längst in Gebrauch sind?

Wim Thielemans, ein Chemie-Ingenieur an der University of Nottingham in Großbritannien sagte, wenn die Alternativen in Europa längst in Gebrauch sind, „müsste ihre Leistung akzeptabel, wenn nicht sogar mit in den USA verwendeten brominierten Systemen vergleichbar sein“. Das bedeutet, „das Hauptmotiv, sie nicht zu verwenden, könnten die Kosten sein“, sagte er.

„Es ist ein nordamerikanisches Problem“, fügte Vetter hinzu. „In der EU würde BVO niemals erlaubt werden.“

Autor: Brett Israel für Environmental Health News, 12. Dezember 2011

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Bitte beachten: Der Original-Artikel „Brominated battle: Soda chemical has cloudy health history“ steht unter der Creative Commons Lizenz: by-nc-nd. Diese Übersetzung wurde abweichend von dieser Lizenz von Environmental Health News genehmigt. Sie steht unter keiner CC-Lizenz.

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Menschenrechtsverletzungen: Sechs Agrarchemie-Konzerne schuldig gesprochen

Auch Internationaler Währungsfond, Weltbank und Welthandelsorganisation wegen systematische Menschenrechtsverletzungen schuldig gesprochen

Nach vier Verhandlungstagen des nach strengen juristischen Regeln arbeitenden Permanent People’s Tribunal folgte am 6. Dezember 2011 der Urteilsspruch. Danach sind die weltweit größten sechs Agrarchemie-Konzerne – Monsanto, Syngenta, Bayer, Dow Chemical, DuPont und BASF – schuldig, schwerwiegend, weitreichend und systematisch Menschenrechte verletzt zu haben.

Auf der Grundlage einer 274 Seiten umfassenden Anklageschrift verhandelte das Permanent People’s Tribunal Anklagen von Opfern und Zeugen aus Afrika, Asien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika. Die Anklagepunkte betrafen das Recht auf Gesundheit und Leben sowie ökonomische, soziale und kulturelle Menschenrechte, aber auch zivile und politische Rechte und speziell die Rechte von Frauen und Kindern. Das Tribunal sprach die Konzerne auch schuldig, die Menschenrechte von indigenen Völkern verletzt zu haben. Die Anklageschrift wurde im Namen der Opfer durch PAN International eingereicht.

Carina Weber, Geschäftsführerin von PAN Germany: „Dieses Tribunal macht deutlich, dass durch multinationale Agrarchemie-Konzerne begangene Menschenrechts- verletzungen in großem Ausmaß stillschweigend geschehen. Viele Opfer sind nicht in der Lage, ihre Rechte im eigenen Land juristisch einzufordern und auf globaler Ebene existiert kein wirksamer Mechanismus, um die Konzerne für begangene Menschen- rechtsverletzungen haftbar zu machen.“

Über die Heimatländer der Konzerne – die Schweiz, Deutschland und die Vereinigten Staaten – urteilt die Jury, dass sie sich nicht gemäß der international übernommenen Verantwortung, die Menschenrechte zu fördern und zu schützen, verhalten.

Neben den sechs Konzernen und den drei Ländern wurden der Internationale Währungsfond, die Weltbank und die Welthandelsorganisation schuldig gesprochen. Sie haben, so die Jury, durch ihre Politik und ihre Programme die Konzentration und Macht von Konzernen begünstigt. Die Jury sprach die Welthandelsorganisation schuldig, eine unausgewogene Politik zu betreiben, indem sie das Recht auf geistiges Eigentum der Konzerne stärker betone als den Schutz vor Langzeitgefahren, die aus Aktivitäten der Unternehmen resultieren. Der Internationale Währungsfond und die Weltbank haben der Jury zufolge im Rahmen ihrer Vergabepraxis die Einhaltung der Menschenrechte nicht ausreichend berücksichtigt.

Für die Anklage von Konzernen nach nationalem Recht empfiehlt die Jury das Strafrecht statt des Zivilrechts. Die Jury drängt Regierungen, sich für die Umstrukturierung des Internationalen Rechts einzusetzen, damit multinationale Konzerne zur Rechenschaft gezogen werden können, die Beweislast zukünftig weniger auf den Opfern lastet und das Vorsorgeprinzip gestärkt wird.

Autor: PAN, Hamburg, 12. Dezember 2011

Mehr zum Permanent People´s Tribunal

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Ministerium für Gesundheit veröffentlicht Konsens über Multiple Chemical Sensitivity

Experten wollen die Zukunft von MCS Kranken in Spanien verbessern

In Spanien hat das Ministerium für Gesundheit ein Konsensdokument zu MCS herausgegeben. Der Konsens soll dazu beitragen, dass sich die bislang schwierige Situation der Chemikaliensensiblen verbessert. Medizinisches Personal und Angestellte in Gesundheitseinrichtungen sollen Kenntnis über die besonderen Bedürfnisse der MCS Kranken erhalten. Das 128-seitige Dokument (pdf), an dem mehrere Institutionen und medizinische Fachgesellschaften beteiligt waren, enthält unter anderem auch Empfehlungen, in welche Richtung zu dieser Umweltkrankheit zukünftig geforscht werden soll. Die spanische Bloggerin Eva Caballé, No Fun Blog, berichtet nachfolgend, was der Impuls für das Zustandekommen des MCS-Konsenses war. Ein ausführlicher Bericht über den Inhalt des MCS Konsensdokuments folgt in Kürze.

Eva Caballé:

Am 30. November hat das Ministerium für Gesundheit in Spanien endlich das erwartete Konsensdokument über Multiple Chemical Sensitivity (MCS) offiziell präsentiert.

Vor zwei Jahren wurden José Luís Aparicio, eine MCS Erkrankte, und ich vom spanischen Radioprogramm Carne Cruda interviewt. Sie waren so sehr schockiert über MCS und die Auswirkungen der Krankheit, dass sie sich entschlossen, das Ministerium für Gesundheit zu kontaktieren und jemanden vom Ministerium für ein Interview in ihre Show zu bitten, um der Behörde die schreckliche Situation der MCS-Kranken darzulegen. Nach einer ganzen Reihe erfolgloser Anrufe beim Ministerium für Gesundheit, riefen sie dort während einer live Radio-Show an, und das Ministerium musste schlussendlich akzeptieren.

Im Januar 2010 wurde der Generalsekretär des Ministeriums für Gesundheit auf „Carne Cruda“ befragt. Es war Sondersendung, die Multiple Chemical Sensitivity gewidmet war und an der Miguel Jara, Dr. Pablo Arnold, José Luís Aparicio und David Palma in meinem Namen teilnahmen.

Der Generalsekretär versprach öffentlich, sich mit Selbsthilfegruppen zu treffen, um MCS gerecht zu werden.

Im Februar 2010 fand das Treffen mit dem Ministerium für Gesundheit statt, um die Situation der Multiple Chemical Sensitivity Erkrankten in Spanien darzulegen. Das Ministerium verpflichtete sich, einen wissenschaftlichen Ausschuss zu schaffen, um jenes MCS Konsensdokument, das nun endlich freigegeben wurde, zu erarbeiten. Das Dokument umfasst 128 Seiten und wird durch das Ministerium für Gesundheit ins Englische übersetzt werden. Innerhalb von zwei Jahren wird es überprüft werden, um die jeweils neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse darin zu integrieren.

David und ich möchten an dieser Stelle allen danken, die Teil dieses langen Prozesses gewesen sind. Den Ärzten des Wissenschaftlichen Ausschusses, den 13 Vereinen, die das „Comité para el Reconocimiento de la Sensibilidad Química Multiple“ (Nationaler Ausschuss für die Anerkennung von MCS in Spanien) bildeten und dass sie für diesen Prozess einstimmig waren. Besonderer Dank auch an Jaume Cortés, Rechtsanwalt des Colectivo Ronda, weil seine uneigennützige Teilnahme so entscheidend war für diesen Erfolg. Und wir wollen uns ganz speziell bei Javier Gallego, dem Direktor des Carne Cruda, und seinem Team bedanken, denn ohne ihre mutige Haltung hätte dieser Tag niemals zustande kommen können.

David war während des Prozesses als Beobachter dabei, was wir dem Ausschuss hoch anrechnen. Nun verlässt er den Ausschuss, weil wir keinem MCS Verein angehören und weil wir glauben, dass unsere Arbeit abgeschlossen ist.

Der 30. November 2011 ist ein großer Tag für alle MCS-Kranken in Spanien gewesen. Das MCS Konsensdokument, wenn auch unvollkommen, legt den Grundstein für die zukünftige Anerkennung dieser Krankheit, und letztendlich erkennt es an, dass die MCS-Patienten existieren.

Autor: Eva Caballé, No Fun Blog, The Ministry of Health in Spain presents the Consensus Document on Multiple Chemical Sensitivity (MCS) – November 30, 2011

Übersetzung und Antext: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

Informationen  zum Thema MCS zum Weitergeben:

Auch in diesem Jahr sagt der Nikolaus „Nein“ zu Parfum und Aftershave

Ein echter Nikolaus mag kein Parfum

Für den Nikolaus hat eine stressreiche Zeit begonnen. Im Dezember stapft er Allerortens mit prall gefülltem Sack durch die Straßen und Häuser, um so manchen Schuh, Stiefel oder Nikolausstrumpf zu füllen. Süßigkeiten, Nüsse, Orangen, Spielzeug und nette Kleinigkeiten gehören zu dem, was ein Nikolaus verteilt. Einige Erwachsene und Jugendliche hatten Parfum, Aftershave, Duftkerzen oder Aromaöle auf dem Wunschzettel stehen. Ein echter Nikolaus sagt jedoch „NEIN“ zu diesen Präsenten, denn Parfum, Aftershaves, Duftkerzen und Aromaöle enthalten eine Flut von Chemikalien und Allergenen. Manche dieser Chemikalien in Duftstoffen sind sogar krebserregend, schädigen das Nerven- und das Immunsystem, verursachen Allergien oder anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel und Asthmaanfälle. Welcher Nikolaus würde das jemandem wünschen. Für Unartige hat er schließlich seine Rute, und selbst die packt er nur ganz selten aus.

Unterstützen Sie den Nikolaus und sagen auch Sie „NEIN“ zu Parfums, Aftershaves, Duftkerzen, Aromaölen und anderen parfümierten Präsenten, damit alle Kinder und alle Erwachsenen eine Weihnachtszeit ohne gesundheitliche Beschwerden erleben dürfen. Falls Ihr einen Nikolaus trefft, gebt ihm dieses Kärtchen, damit er andere Weihnachtsmänner informieren kann. Es wird dazu beitragen, dass alle Kinder Freude haben werden, auch jene mit Allergien, Chemikaliensensitivität und Asthma.

AKTIONSKARTE, zum Ausdrucken anklicken >>>

Der echte Weihnachtsmann trägt KEIN PARFUM, denn er liebt alle Kinder. Auch die mit Asthma oder Allergien.

Die Karte darf gerne im Copy-Shop oder von einer Druckerei vervielfältigt werden, sofern das Layout nicht verändert wurde.

Die Aktionskarte steht auch für den Nikolaus in anderen Ländern zur Verfügung:

USA, ENGLAND

Weihnachtskarte klein

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SPANIEN

Weihnachtskarte klein

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NORWEGEN

Weihnachtskarte klein

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DÄNEMARK:

Weihnachtskarte klein

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