AGÖF startet neues Forschungsvorhaben zur Innenraumluftqualität

Labor - Team forscht nach Schadstoffen in Innenräumen

 

Datenerhebung zur Raumluftqualität von Wohn- und Bürogebäuden als Bewertungsgrundlage von Zielkonflikten energieeffizienter Bauweise

Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute ist seit 01.10.2009 vom Umweltbundesamt beauftragt, ein vom BMU gefördertes, dreijähriges FuE-Vorhaben mit dem Thema „Zielkonflikt energieeffiziente Bauweise und gute Raumluftqualität – Datenerhebung für flüchtige organische Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden (Lösungswege)“ durchzuführen. Im Rahmen des Projektes werden umfangreich Daten zu flüchtigen organischen Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden erhoben, in einer Datenbank zentral erfasst und ausgewertet. 

Ziel ist es, mögliche Konflikte zwischen einer zunehmend dichteren Gebäudehülle und der Raumluftqualität empirisch besser beschreiben und bewerten zu können. Anhand fundierter Daten werden Lösungswege für die raumlufthygienische Optimierung energieeffizienter Gebäude entwickelt, die bei weiteren Energiesparmaßnahmen gezielte Hinweise für Politik und Verwaltung liefern können. 

Schwerpunkt des Vorhabens ist die Erfassung und Auswertung vorhandener Daten zur Qualität der Innenraumluft. Die AGÖF-Institute führen jährlich bundesweit mehrere tausend Raumluftuntersuchungen durch. Damit steht dem Vorhaben für die Jahre 2007 bis 2012 ein großer Pool an Daten zur Auswertung zur Verfügung. Sie werden durch Daten aus den Jahren 2002 und 2006 ergänzt, die im FuE-Vorhaben „Erstellung einer Datenbank zum Vorkommen von flüchtigen organischen Verbindungen in der Raumluft“ schon erfasst wurden. 

Ergänzend zu vorhandenen, auftragsbezogen erhobenen Daten werden im Rahmen des Projektes in 50 Gebäuden, die entsprechend der Energieeinsparverordnung 2002 bzw. später errichtet oder saniert wurden, gezielt Messungen durchgeführt. Geplant sind Messungen in Wohn- und Schulgebäuden jeweils in unterschiedlichen Klimasituationen (Winter/Sommer). Ein hoher Anteil von Gebäuden mit Lüftungsanlagen wird angestrebt, um den Einfluss unterschiedlicher Lüftungsarten zu erfassen. 

Die Mitglieder der AGÖF haben schon früh auf mögliche Auswirkungen der Energieeinsparbemühungen im Bauwesen auf die Raumlufthygiene hingewiesen und Lösungskonzepte dazu erarbeitet. Die AGÖF begrüßt deshalb ausdrücklich die Chance, das Konfliktpotential mit aussagekräftigen Zahlen belegen zu können. Darüber hinaus ermöglicht die umfangreiche Datenerhebung Hinweise auf zeitliche Trends bei Schadstoffen in Innenräumen und eine Aktualisierung der AGÖF Orientierungswerte. 

Projektleitung: Dr. Heidrun Hofmann und Dr. Peter Plieninger

Weitere Informationen über die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF):   AGÖF

4 Kommentare zu “AGÖF startet neues Forschungsvorhaben zur Innenraumluftqualität”

  1. Maria 20. November 2009 um 09:49

    Das Forschungsvorhaben des AGÖF zur Thematik „Zielkonflikt energieeffiziente Bauweise und gute Raumluftqualität – Datenerhebung für flüchtige organische Verbindungen in der Innenraumluft von Wohn- und Bürogebäuden (Lösungswege)“ ist zwar begrüßenswert, aber man wäre m. E. besser beraten, die bereits vorliegenden Erkenntnisse zu nutzen und der vielfach nachgewiesenen gesundheitsschädigenden Begebenheiten in Schulen und am Arbeitsplatz, Abhilfe zu schaffen. Das hier avisierte Forschungsprojekt wird den Schülern und Angestellten, die sich derzeit in belasteten Gebäuden aufhalten, auch nicht weiterhelfen.
    Hier einige Beispiele:

    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=8495

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/30/dufte-schule/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/09/08/flammschutzmittel-sorgen-im-klassenzimmer-fuer-eine-hoehere-schadstoffbelastung-als-in-bueros-und-autos/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/06/der-stoff-aus-dem-die-schulen-sein-teil-ii/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/09/resultat-eines-arbeitslebens-als-maler/

    Im Gegenteil, zwischenzeitlich wird weiterhin viel Wasser den Rhein runter fließen…

  2. Janik 21. November 2009 um 21:28

    Grundsätzlich muss zu schadstofffreiem Bauen und Gebäuden mit natürlicher Belüftung umgeschwenkt werden.

    Jeder der sich schon in einem baubiologischen Gebäude länger aufgehalten hat wird mir beipflichten, dass es ein wesentlich angenehmeres Raumklima ist und dass man produktiver ist. Auf Baumaterialien mit Terpenen sollte allerdings auch verzichtet werden, denn sie belasten die Raumluft auch auf unangenehme Weise und sind Allergieauslöser.

  3. Maria 22. November 2009 um 12:41

    Hallo Janik,

    das sehe ich genau wie Du, es sollten generell nur schadstofffreie und somit gesunde Baumaterialien zu Einsatz kommen. Künstliche Belüftung vertrage ich absolut nicht, es geht nichts über natürliche Belüftung, für mich jedenfalls.

    Dass dichtere Gebäudehüllen die Schadstoffkonzentration der Innenraumluft bei herkömmlicher Bauweise erhöhen, dafür braucht man glaube ich keine aufwendig angelegte Studie zu starten, das kann sich jedes Kind denken.

  4. Groppo 23. November 2009 um 19:11

    Das sieht mir wieder sehr nach Zeitschinderei aus. Schadstoffarmes Bauen ist für jeden von Vorteil und wirkt sich zudem positiv auf die Umwelt aus. Die Forschungsinvestitionen könnte man sich sparen und sinnvoller einsetzen.

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