Monatsarchiv für Juni 2009

Deutschland 2030 – CO² Endlager mit potenziell tödlicher Wirkung?

co2 ist ein tödliches Gas

Zumindest geplant: Die Bundesregierung will den CO²-Ausstoß in gesamt Deutschland bis 2020 um 40% senken. Das als Klimaschädling bekannte Gas steigt vor allem aus den Schornsteinen der Kohlekraftwerke auf, in Deutschland kommt fast die Hälfte des CO² aus diesen Schloten! Wie soll also die Reduzierung zu schaffen sein? Schließlich setzen wir weiter auf Kohle, auch wenn sich die Unwetter häufen und die Küsten durch den steigenden Meeresspiegel gefährdet sind, der Klimawandel schwer zu übersehen ist. Bis 2012 sollen trotzdem 25 neue Anlagen geplant werden. Was wohl aus den Schornsteinen dieser doch viel moderneren Anlagen kommen wird?

Reinwaschen der Kohlenergie mit der Wundertechnik CCS?

Vorreiter beim Reinwaschen der Kraftwerke ist der Energiekonzern Vattenfall. Während sich E.ON und RWE nur darauf berufen, dass ihre Kraftwerke später mit der erstaunlichen neuen Technik nachrüstbar sein würden, will Vattenfall bereits die ersten Modellprojekte starten. Was die neue Sauber-Technik sein soll? Sie nennt sich CCS, „Carbon Capture and Storage“, also „CO² einfangen und lagern“. Wie will ein Gas erst gefangen und dann gelagert werden? Mit einem Netz funktioniert das schwerlich, und wo hin mit Tonnen des schlüpfrigen Klimakiller-Gas? Damit es auch bloß nicht wieder hervorkriecht?

Es soll oben am Schornstein abgefangen werden, mit einem Rohr und nicht mit einem Netz natürlich. Dann wird das Gas zusammengepresst, kompressiert. Mit LKW, Zug oder Pipeline gelangt es dann zu seiner Lagerungsstätte. Wo die ist? Nun, zum Beispiel unter Ihnen. Im Boden in längst leer gepumpten Erdöl- oder Gasspeichern ebenso wie in Salzseen, die in begrenztem Maße CO² aufnehmen können. Dort wird es schlicht und einfach hineingeblasen. Loch zu machen, und was passiert jetzt? Wo ist das Problem?

Milliardenschwere Projekte, Sponsor: Der Steuerzahler

Wenn es denn nur ein Problem allein wäre. Es ist nämlich mehr als ein Problem. Der erste Haken ist, dass es unserem Klima erst viel zu spät helfen würde. 2030 könnte das System frühestens „serienmäßig“ angewandt werden. Außerdem ist es eben sehr teuer – ob es sich in der Marktwirtschaft durchsetzen kann? Immerhin bräuchten wir in Europa schon mal 10 Milliarden Euro vom Staat, damit die Anlagen überhaupt entwickelt werden können, geschweige denn gebaut. Viele Grüße von den Steuerzahlern, kann man da nur sagen. Billig würde es nicht gerade werden.

Keine Hilfe fürs Klima, aber saures Wasser

Aber nun denn, wenn es dem Klima hilft, selbst wenn das erst 2030 wäre, sollte es uns doch nicht zu teuer sein, oder? Da kommt der nächste Haken. Hilft es dem Klima? Das Erdinnere ist kein hermetisch abgeriegelter Sicherheitsbereich. Und Gase sind schlüpfrig. Warum denn dort unten bleiben? Forscher rechnen mit 1% Austritt pro Jahr. Angenommen, wir lagern im Rahmen eines Modellprojekts 2012 das erste Gas ein, sind bis 2022 nur noch 90% des Gases in der Erde. Wenn die Berechnungen stimmen. Es wird also nur langsamer abgelassen. Aber raus kommt es, wenn es erst mal da ist, werden wir es nicht mehr los. Und unter der Erde nimmt es Platz weg, für Erdgasspeicher und Erdwärmegewinnung.

Nebenbei hat das unterirdische Gas noch andere Nachteile. So könnte unser Wasser wortwörtlich sauer werden, denn das CO² reagiert schließlich auch mit dem Wasser und anderen Stoffen. Nichts gegen Kohlensäure im Mineralwasser, aber man will sie schließlich nicht überall haben. Und sie schadet der Umwelt, die nur eine bestimme Menge Säure ertragen kann. Zum Beispiel dem Boden, der hat mehr Säure als genug. Wir wollen ja, dass hier noch was wächst, auf unseren Feldern, im Wald, im Garten…

Tödlicher Klimaschutz? Was passiert, wenn das CO² herauskommt?

Und was passiert da, wo das CO² austritt? Ist es wirklich nur schlimm, wenn so viel von dem Gas austritt, dass der Sauerstoff verdrängt wird? Tatsächlich könnte CO² stellenweise in höheren Konzentrationen austreten, und nicht nur da, wo man es vermutet. Man weiß nämlich nicht genau, wo sich winzige Risse bilden, durch die das Gas hochkommt. Warum bringen den Kritiker den Vorwand vor, dass man noch nicht wüsste, wie man mit den rechtlichen Klagen der Erkrankten umgehen sollte, wie es mit Haftbarkeit der Konzerne aussieht? Ja, gäbe es denn so viele mit austretendem CO² „Verunfallte“, dass so finanzkräftige Firmen wie Vattenfall Probleme mit den Kosten solcher Prozesse hätten?

Und das CO² ist in kleiner Dosierung zwar immer in unserer Luft, aber in hoher Dosierung sogar dann schon giftig, wenn noch Sauerstoff zum Atmen da ist. Also, wenn die Projekte klappen und Sie, sagen wir, 2015 (in sechs Jahren) über so einem Lagergebiet wohnen, und Ihnen draußen auf einmal seltsam zu Mute wird, Ihr Kopf anfängt weh zu tun (geschieht bei 3-5% CO² in der Luft), Sie bei steigender Konzentration des Gases (8-10% CO²) beim weiteren Austritt des Gases schwindlig werden, Sternchen sehen, bald in gnädige Bewusstlosigkeit fallen und irgendwann der Tod eintritt, wissen Sie im letzten Moment, was passiert ist… Danke, Vattenfall, oder war es dann schon E.ON oder RWE?

Bürgerinitiative CO2ntraEndlager – Bürger machen nicht alles mit

Aber wer weiß. Vielleicht passiert es ja gar nicht. Auch Deutschlands Bürger lassen sich nicht alles gefallen. Haben Sie schon von der Bürgerinitiative CO2ntraEndlager gehört? Sehen Sie mal auf http://www.CO2bombe.de nach. Die Landesregierung Brandenburgs plant zusammen mit Vattenfall in zwei Landkreisen im Lausitz, die CCS-Anlagen zu bauen und Milliarden Tonnen CO² in die Erde zu pressen. Neben den Risiken der CO²-Lager unter der Erde müssten die drei Dörfer Kerkwitz, Grabko und Atterwasch für den Tagebau umgesiedelt werden.

Die Bürgerinitiative CO2ntraEndlager hält erfolgreich dagegen: Flugblätter, Information im Internet, Briefe an Politiker und das CO2ntraEndlager Umweltfestival in Berlin auf der Straße. Dort konnten am 17. Juni 100.000 Besucher die Aktion „Sprayen gegen CO2 Verklappung“ auf einer extra dafür bereitgestellten, 15m² großen Wandfläche bewundern und immerhin 500 unterschrieben die Petition der Bürgerinitiative. Insgesamt hat die Petition über 6000 Unterzeichner!

CDU macht Rückzieher – Aber der nächste Anlauf ist geplant

Und die Initiative ist sehr erfolgreich. Denn die Pläne waren noch gar nicht praktisch „durch“, wie es erst hieß, sondern noch nicht mal rechtlich abgesegnet! Und im Landtag darüber abgestimmt muss auch noch werden. Die CDU/CSU-Fraktion hat jedenfalls erst mal einen Rückzieher gemacht. Die rechtliche Absicherung läuft noch. In zwei Wochen soll über das neue Gesetz noch mal beraten werden.

Stellung gegen die Vattenfall-Pläne nehmen

Der Rechtsexperte Dirk Tessmer stellt klar, dass noch keinerlei Entscheidung gefallen ist.

„Alle Bürger, die sich für den Erhalt der Natur, Landschaft und vor allem der betroffenen Ortschaften aussprechen, können und sollten gegen die neuen Vattenfall-Pläne Stellung beziehen“, so Tessmer.

Tun wir das! Auf http://www.CO2bombe.de finden Sie Infos zur Petition. Unterschreiben auch wir! Das macht Sinn, wenn wir weiter in Europa leben wollen. Allein Deutschland würde nach Plänen von Vattenfall & Co. in Norddeutschland und Süddeutschland von unterirdischen Lagern und durch die Mitte mit Pipelines durchzogen werden! Wo sollte man da noch sicher sein? Verhindern wir das!

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity, 19. Juni 2009

Weitere interessante Artikel von Amalie:

Schwimmen kann für die Atemwege zum Reizfaktor werden

Schwimmen im Hallenbad kann gesundheitsschädlich sein

Regelmäßige körperliche Betätigung ist dafür bekannt, die Gesundheit effektiv und nachhaltig zu fördern. Unter den zahlreichen Aktivitäten, die angeboten werden, wird Schwimmen von einem Großteil der Bevölkerung bevorzugt. Vor allem Kinder sind kaum aus dem Schwimmbecken zu bekommen. Obwohl Schwimmen eigentlich für die gesamte Gesundheit nützlich ist, so zeigen medizinische Studien und Auswertungen in jüngster Zeit, dass diese körperliche Betätigung manchmal auch nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit und insbesondere auf das Atmungssystem hat. Gesundheitsbeschwerden werden ganz besonders durch Schwimmen in Hallenbädern ausgelöst.

Reizfaktor Chemikalien im Schwimmbad

Grund für Reizungen der Atemwege können, laut Wissenschaftler von der Universität Quebec, Chemikalien sein, die sich durch Wechselwirkungen von Chlor und mit organischem Material bilden und sich irritativ auf die Atemwege auswirken. Diese Problematik kann insbesondere bei Kindern, Bademeistern und Leistungsschwimmern Symptome der unteren Atemwege zur Folge haben. Das Auftreten von Allergien, Rhinitis, Asthma und hyperreaktivem Atmungssystem ist demzufolge bei Eliteschwimmern auffallend häufiger anzutreffen als bei der normalen Durchschnittsbevölkerung. Der Zusammenhang könnte sowohl aus Schädigung des Epithels der Atemwege resultieren als auch verstärkter nasaler und pulmonaler Durchlässigkeit, die durch den Kontakt mit Abbauprodukten des Chlors in Hallenbädern verursacht sind. Vor allem dann, wenn Entzündungen der Atemwege und Renovierungsarbeiten im Schwimmbad aufeinander treffen.

Behandlung erst ansatzweise vorhanden

Wissenschaftler aus Quebec halten weitere Studien für notwendig, um die Mechanismen für das Entstehen und die Verschlechterung von Atemwegsbeschwerden bei Freizeit- und Leistungsschwimmern besser zu verstehen. Sie gaben ihrem Wunsch nach weiterer Forschung Nachdruck, indem sie darauf hinwiesen, dass sich daraus optimierte Behandlungen entwickeln ließe und bei Betroffenen möglicherweise das Entstehen von Asthma verhindert werden kann.

Naturbad, See oder Meer statt Hallenbad

Um die Gesundheit zu stärken, muss man trotzdem nicht aufs Schwimmen verzichten. Die Nutzung von Naturbädern, Baden in Seen und im Meer ist eine Alternative, die keine Risiken durch Chlorabbauprodukte und andere Schwimmbadchemikalien birgt und sicherlich noch mehr Spaß macht.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 7. Juni 2009

Literatur:

Bougault V, Turmel J, Levesque B, Boulet LP, The respiratory health of swimmers, Centre de Recherche de l’Institut Universitaire de Cardiologie et de Pneumologie de Québec, Québec, Canada, Sports Med. 2009;39(4):295-312.

Politik, Politiker engagieren sich für Umweltkranke

Politiker, Parteien engagieren sich

Umweltkranke werden auf fast allen Ebenen in unserer Gesellschaft ausgegrenzt. Medizinische Behandlung im Sinne von adäquater Therapie in wirklich geeigneten Räumlichkeiten existiert bis heute nicht. Rücksichtnahme auf die Gesundheit von Umweltkranken wird in öffentlichen Bereichen kaum genommen, wenn, dann ebenfalls nur aufgrund von privatem Einsatz Einzelner. Arbeitsplätze für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) existieren nur in ganz wenigen Einzelfällen und wurden von Arbeitgebern von sich aus bereitgestellt, um einem qualifizierten Mitarbeiter weiterhin Arbeitsmöglichkeit zu bieten. Getoppt wird diese unakzeptable Situation von Diskriminierungen, denen die Erkrankten bewusst ausgesetzt werden, bspw. in dem man partout nicht akzeptieren will, dass eine körperliche Krankheit vorliegt und darauf beharrt, es sei psychisch bedingt, reine Einbildung, etc. und damit die Ursache und Auswirkungen der Erkrankung verschleiert, damit niemand für die Erkrankten aufkommen muss.

Thommy’s Blogfrage der Woche

  • Was erwartet Ihr von Politikern, wie können sie sich für Umweltkranke engagieren?
  • Um was würdet Ihr persönlich Politiker der Spitzenparteien bitten?
  • Können sich Politiker überhaupt wirkungsvoll für uns einsetzen?

Schweinegrippe – Wie schützen wir uns?

Handewaschen hilft gegen Viren

30.000 Infizierte, 145 Tote. Auch das – aus den eben genannten Zahlen errechnete – mit 0,48% geringe Risiko eines Infizierten zu sterben ist ganz klar eines zu viel, jeder Schweinegrippe-Tote ist einer zu viel. Tatsache: Selbst wenn der Impfstoff wirklich eine Hilfe wäre, er ist nun mal erst in vier oder fünf Monaten da. Und wie weit kann sich ein Virus bis dann ausgebreitet haben? Können wir denn nichts tun? Doch! Nichts, was gleichzeitig noch ein kleineres oder größeres Konjunkturpaket packt. Aber wir können versuchen, uns zu schützen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Ein Schlagwort: Hygiene. Klingt nicht nach High-Tech und Millionenaufwand, sondern stark nach Wasser und Seife? Genau.

„Derzeit ist die Neue Grippe in Europa ein punktuelles Ereignis, sieht man von Spanien und Großbritannien ab. Das wird nicht ewig so bleiben“, meinte Generaldirektor für öffentliche Gesundheit Hubert Hrancik am 12.06.09 in Wien. „Wenn es zu einer flächenhaften Ausbreitung der Pandemie kommt, werden die Behörden das öffentliche Leben für einige Wochen einschränken müssen – wie das in Mexico City erfolgt ist.“ Das funktioniert. Ansteckungsgefahren eindämmen, das hat schon geklappt bevor es auf der Welt überhaupt Impfstoffe gegeben hat. Und in Mexiko hat es die Zahl neuer Ansteckungen auch verringert. Na also. Wir stehen nicht hilflos da. Und dafür muss man nicht ganz Deutschland schließen.

Einfache Hygienemaßnahmen helfen Ansteckungen verhindern

Wie geht also die richtige Hygiene? Sehr einfach. Suchen wir doch mal nach den Keimschleudern im Alltag. Wo hängen denn die Viren? Erkältungsviren hängen an allem, was mit Mund und Nase in Berührung kommt. Essgeschirr, aber vor allem natürlich unsere Hände und ganz speziell benutzte Taschentücher! Also, Einmaltaschentücher und dann fort damit, wenn wir doch wissen, dass ein Virus grassiert. Und wo gehen wir mit ungewaschenen Fingern alles dran, während wir niemandem zumuten würden, aus einer Flasche zu trinken, aus der wir bereits getrunken haben? Könnte man die ganzen Keime an Türklinken und Gemeinschaftshandtüchern nur sichtbar machen! Dann wären wir vielleicht ein wenig vorsichtiger.

Schon 2007 rief das Robert-Koch-Institut dazu auf, häufiger die Hände zu waschen um grippalen Infekten vorzubeugen. Damit könnten 50% aller Erkältungskrankheiten vermieden werden. Das wurde bewiesen, an amerikanischen Soldaten in Illinois. Sie bekamen den Befehl: Fünfmal täglich antreten zum Händewaschen! Und? Nur noch halb so viele Krankmeldungen wegen Erkältung gingen beim Truppenarzt ein. Und richtig muss man das mit dem Händewaschen machen. Gründlich reiben, und schön Seife nehmen. Am Besten aus dem Seifenspender statt von einer Seife, mit der sich schon so mancher andere die Hände abgerieben hat. Dann dauert es insgesamt etwa 30 Sekunden, bis durchschnittlich 200 Millionen Mikroben von unseren Händen in den Kanal gewandert sind.

Eindämmung der Schweinegrippe auch unsere Verantwortung: Den Aufwand wert!

Ob das mit den 50% für die Schweinegrippe auch gilt? Nun, nehmen wir es doch einfach mal an. Und gehen wir von der Schätzung aus, dass sich wirklich 20% der Bevölkerung infizieren, wenn wir weitermachen wie bisher, und dass 0,48% aller Infizierten sterben. Reden wir Klartext. 78 720 Tote wären das in Deutschland. Sicher, hauptsächlich Schwerkranke oder sehr alte Menschen, die auch an einer gewöhnlichen Erkältung gestorben wären. Aber auch Babys. Und die Schwerkranken, die könnten auch Kranke sein, die wieder gesund hätten werden können. Oder Alte, die noch die Geburt ihres Enkelkindes erleben könnten… Also, das darf nicht passieren. Und könnten wir die Zahl halbieren, dürften 39 360 Menschen weiterleben. Das ist unsere Verantwortung, auch wenn wir jung und gesund genug sind, um die Schweinegrippe sehr wahrscheinlich gut zu überstehen!

Schritt für Schritt: Was können Sie tun?

NiesenUnd Grippeviren sind tückisch. Sie sind schon ansteckend, wenn Sie noch gar nicht krank sind, während der so genannten Inkubationszeit, der Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit. Wenn Sie dann drei Türklinken und zwei Gemeinschaftshandtücher benutzen, versehentlich jemanden anniesen, dann… Eben, exakt so funktioniert die Virusschleuder! Also konkret. Was können Sie machen?

1. Regelmäßig Händewaschen. Beim Nachhause-kommen vom Einkaufen zum Beispiel. Und die Hände weg vom Gesicht, wenn man gerade etwas angefasst hatte, was so mancher vor einem in der Hand hatte.

2. Die Hände nicht überall herumschmieren. In Schweinegrippezeiten darf man Türen durchaus mit dem Ellbogen bedienen oder die Hände in den Schoß legen, statt auf Armlehnen öffentlicher Sitzgelegenheiten Virenzuchten zu eröffnen. Händeschütteln muss man aus Höflichkeit manchmal, aber man muss es wirklich nicht übertreiben, wenn gerade ein Virus grassiert.

3. Höflich: Beim Niesen die Hand vor den Mund halten. Immer noch besser als gleich jemanden anniesen, stimmt. Aber ins Taschentuch niesen ist besser, als mögliche Viren direkt auf Hände aufzubringen. Dann gleich wegwerfen oder wenn es nicht geht, tief in die Tasche stecken und später entsorgen.

Flugreisen besser meiden: Schweinegrippe fliegt mit!

Gut. Das ist die allgemeine Vorbeugung wie sie auch bei Erkältungen funktionieren würde. Aber stellen wir die Behauptung auf, dass man die Schweinegrippe noch weiter zurückdrängen kann. Wie breitet sie sich aus? Umschlagplätze für die weltweite Ausbreitung sind die Flughäfen und Flugzeuge, sowie das Ausland selbst, indem die Schweinegrippe von Land zu Land getragen wird. Der rege Flugverkehr trägt das Virus unbeabsichtigt, aber nahezu systematisch um den Erdball. Denken Sie, wie ist das Virus denn überhaupt erst aus Mexiko herausgekommen? Und viele Infektionen finden auch jetzt noch über den Flugverkehr statt.

Das einzige, was man empfehlen kann, ist sicher kein Konjunkturpaket für die Tourismusindustrie: Am besten gar nicht fliegen, wenn es irgendwie geht. Dieses Jahr mal in Deutschland Urlaub machen und mit dem eigenen Auto fahren. Denken Sie an die Menschen, die tatsächlich sterben könnten! Jeder Mensch, gerade ein geschwächter, schwer kranker, oder ein Baby, ist es wert, dass man nicht durch Unvorsicht mit seinem Leben spielt.

Konsequent gegen die Ausbreitung der Schweinegrippe – das heißt, keine Flugreisen bis wieder Schluss ist mit Schweinegrippe. Denken Sie daran, eine einzige Person kann viele andere infizieren, und Sie können infiziert werden! Großer Umschlagplatz für Schweinegrippeviren sind nun mal immer noch die Flughäfen.

Urlaubssaison – Entwicklungsländer in Gefahr

Und Sommerferien, Urlaubszeit… Viele Urlaubsreisen haben Länder mit wunderschönen Stränden und Landschaften zum Ziel, die aber Entwicklungsländer sind. Hier können sich Seuchen rasant ausbreiten, Hygiene und medizinische Infrastruktur sind nicht oder mangelhaft vorhanden. Es ist also gegenüber den Menschen, die in solchen Ländern leben, nicht fair, jetzt dort hin zu fliegen und mit dem Flugzeug die Viren mitzubringen. Bisher kann man von Glück reden, dass in den Entwicklungsländern außer Mexiko selbst keine Epidemien mit der Schweinegrippe aufgetreten sind und tausende, von Mangelernährung und anderen Infektionskrankheiten geschwächten Menschen das Leben gekostet haben. Ob die Urlaubssaison das ändern wird? Bitte nicht!

Schweinegrippe: Schnell erkennen, Mitmenschen vor Infektion schützen

Wichtig ist auch, dass Sie sich informieren, wie Sie sich im Krankheitsfall richtig verhalten, wie Sie die Schweinegrippe erkennen und sich dann richtig verhalten. Symptome sind meist plötzliches, hohes Fieber und übliche Grippebeschwerden, wie Kopfweh, Husten, Schnupfen, Halsweh. Dann, wenn das Fieber hoch ist, zum Arzt, aber vorher anrufen, dass der sich auf einen hochinfektiösen Patienten vorbereitet. Jetzt natürlich erst recht keinen anniesen und Taschentücher wegwerfen.

Es gibt auch sehr leichte Verläufe, ohne Fieber oder schwerwiegende Beschwerden. Dann am Besten aus Rücksicht auf andere daheim im Bett bleiben und keinen anstecken gehen. Der Arzt ist dann nicht nötig und nicht sinnvoll, auf dem Weg dorthin und im Wartezimmer könnten Sie Leute anstecken. Zwar haben Sie wahrscheinlich eine gewöhnliche Erkältung, aber wenn Sie jetzt eine haben, sind Sie eben vorsichtiger und bleiben daheim, um keinen anzustecken, sollte es doch Schweinegrippe sein.

Schweinegrippe verhindern – unsere Verantwortung

Wir können also auch bevor wir einen Impfstoff haben, ganz unabhängig davon, die Ausbreitung der Schweinegrippe eindämmen. Bedenken wir immer, dass wir nicht in Panik geraten müssen, denn das Virus verläuft beim durchschnittlichen Erwachsenen oder selbst bei Kindern meist mild. Sich heftig zu erkälten kann genauso schlimm oder nicht schlimm sein. Aber für alle, die ohnehin geschwächt sind, oder für Babys, ist die Schweinegrippe natürlich wie jede andere schwere Grippe brandgefährlich. Ja. Es würde viele Tote geben. Das darf nicht passieren. Wir lassen es nicht passieren.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Networ, 15. Juni 2009

Weiterer Artikel von Amalie zum Thema Schweinegrippe:

Ereignisreicher Tag 12.06.09 – Ein Konjunkturpaket gegen die Schweinegrippe?

Zum Informieren und weiterlesen:

Ereignisreicher Tag 12.06.09 – Ein Konjunkturpaket gegen die Schweinegrippe?

Schweinegrippe

Am Freitag, den 12.06.09 rief die WHO die höchste Pandemie-Warnstufe sechs für die Neue Grippe, umgangssprachlich als Schweinegrippe bekannt, aus. Als Grund wurde der Anstieg der Zahl der insgesamt Erkrankten auf 30.000 genannt. Laut WHO hat sich das Virus (Stand 12.06.09) in 47 Ländern der Welt ausgebreitet, 145 Menschen sind nachweislich daran gestorben. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit für einen Erkrankten, an der Schweinegrippe zu sterben, bei ca. 0,48%. Die Zahl der Infizierten schwankt in Deutschland um die hundert, in den USA waren bereits 13.217 Fälle gemeldet, 6241 in Mexiko und 2978 in Kanada. Die meisten Fälle in Europa verliefen bisher milde. Endgültig zwischen Schweinegrippe und grippalem Infekt oder Erkältung unterscheiden kann nur der Labortest.

Ausrufung der Pandemie – erster Liter Impfstoff am selben Tag

Doch die Forschung für einen Impfstoff kommt voran. Am selben Tag, an dem die höchste Warnstufe ausgerufen wurde, am 12.06.09, wurden auch die ersten zehn Liter eines Impfstoffs produziert. Diese sollen für klinische Tests verwendet werden. Es wird auf Hochtouren geforscht und mit einem neuen Verfahren gearbeitet. Statt auf Hühnereiern werden die Viren nun auf Zellkulturen herangezogen. Das geht viel schneller und effektiver. Aber: „Der Impfstoff muss noch getestet und freigegeben werden, aber September oder Oktober werden wir ihn bereitstellen können“, so Novartis. Allein in Marburg, Deutschland, könne man mehrere Millionen Dosen herstellen. Zugleich liefe weiter die Herstellung des üblichen Impfstoffs für die normale Grippe.

Während auch Sanofi-Aventis am 12.06.09 erklärte, in vier Monaten Impfstoff-Dosen liefern zu können und GlaxoSmithKline die Produktionskapazität aus weiten will, bekam Novartis bereits von 30 Regierungen Aufträge. Darunter war der Auftrag des US-Gesundheitsministeriums über 289 Millionen Dollar.

Lage in Österreich nicht dramatisch – Vertrag für Impfstoff abgeschlossen

Auch Österreichs Behörden haben einen Vertrag mit einer Pharmafirma, mit Baxter, abgeschlossen. Baxter betreibt in Orth an der Donau ein Forschungszentrum, das Impfstoffwerk dagegen liegt im tschechischen Bohumil. Im Ernstfall soll Baxter 16 Millionen Impfstoffdosen liefern. Allerdings sieht Österreich das Thema Schweinegrippe erst mal gelassen. „Derzeit brauchen wir wegen des moderaten Verlaufs der Pandemie in Österreich keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen“, sagte Generaldirektor für öffentliche Gesundheit Hubert Hrancik am 12.06.09 in Wien. Dort tagte an diesem Freitag ein Expertenrat der WHO. Zudem solle die Produktion des Impfstoffs für die saisonale Grippe weiterhin Vorrang haben. Hektik ist nicht angesagt.

Forscherin des Pasteur-Institutes: Weltbevölkerung durchimpfen

Ein wenig anders sieht das Sylvie van der Werf, Wissenschaftlerin am Pasteur-Institut. „Wir haben es mit einem neuen Virus zu tun“. Sie meint, auch das Schweinegrippevirus könne „virulenter“, gefährlicher, ansteckender, werden. „Ich denke nicht eine Sekunde daran, dass die Ausbreitung aufhört und dieses neue Virus wie von Zauberhand verschwinden“, meint van der Werf, „Es wird darauf hinauslaufen, dass wir alle impfen, im Norden wie im Süden, in den reichen Staaten wie in den Entwicklungsländern.“

Schnelle Impfstoffentwicklung – kurze Testphasen

US-Gesundheitsministerin Kathleen Sibelius meint, die Herstellung eines Impfstoffs werde „so schnell gehen wie noch nie“. Allerdings sieht sie, dass Vorsicht geboten ist. 1976 brachten US-Behördern gegen eine andere Variante der Schweinegrippe übereilt einen Impfstoff auf den Markt. 40 Millionen Menschen wurden geimpft. Doch viele Menschen erkrankten nach der Impfung, es gab sogar Todesfälle. Diesmal, so Sibelius, müsse gründlicher geprüft werden. Aber die Zeit drängt weiter.

Die klinische Prüfung eines Medikamentes, egal ob Impfstoff, Krebsmittel oder Kopfschmerzpille, geht normalerweise deutlich langsamer vor sich. Nachdem die Studie geplant und behördlich abgesegnet wurde, folgen jahrelange Versuchsreihen. Zuerst wird mit wenigen Personen und kleinen Dosen geprüft, ob das Medikament vielleicht überhaupt nicht am Menschen angewandt werden darf. Also wenn die Testpersonen gleich schwer erkranken oder, was selten vorkommt, aber vorkommt, sterben. 10% der Medikamente scheiden insgesamt wegen ihrer starken Nebenwirkungen aus, dürfen nicht auf den Markt kommen. Danach werden die Versuchsgruppen größer, die Gesamtdauer der Versuche beträgt Jahre. Insgesamt gibt es mehrere tausend Versuchspersonen! Die Suche nach Testpersonen bezeichnet man als „Patientenrekrutierung“. Dabei werden Personen nach bestimmten Kriterien ausgewählt, um die Risiken zu minimieren.

Tests an Menschen nicht ungefährlich

Medikamententester sind meist gesunde junge Personen, die dringend Geld brauchen, so dringend, dass sie das Risiko für ihre Gesundheit eingehen. Je neuer das Medikament, je weniger getestet, desto mehr Geld gibt es für die Versuchspersonen. Für den Grippeimpfstoff wird es sehr viele Versuchspersonen geben, an denen ein sehr neues Mittel getestet wird. Allerdings gibt es eine Gruppe von Testpersonen, die ein Drittel der Bevölkerung ausmacht und in den Studien verständlicherweise nicht vertreten ist. Dieses Drittel der Bevölkerung sind die Allergiker. Impft man also die gesamte Bevölkerung, testet man den Impfstoff damit erst mal an einem Drittel Allergikern und noch mehr chronisch Kranken und Kindern aus. Eine Impfreaktion ist im schlimmsten Fall ein anaphylaktischer Schock. Jedes neue Medikament birgt ein Risiko.

Durchimpfung der Bevölkerung geplant

Geplant ist trotz aller Gegenstimmen, die Bevölkerung im Fall einer flächenhaften Ausbreitung der Schweinegrippe durchimpfen zu lassen, sogar das Wort Zwangsimpfung ist bereits gefallen. Der höchsten Schätzung nach könnte 2010 ein Fünftel der Bevölkerung infiziert sein. Damit beträgt das Risiko, an der Schweinegrippe zu sterben, in einem Land, in dem sich ein Fünftel der Bevölkerung infiziert, 0,096%. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die Verstorbenen oft schwerst chronisch krank waren. Bei einem schwerkranken oder sehr alten Menschen kann eine Erkältung, ein leichter Sturz, eine ungewöhnliche Aufregung, ebenso verheerende Folgen zeigen. Bisher starben an der Schweinegrippe prozentual nicht mehr Menschen als an der saisonalen Grippe im Herbst oder Winter sterben.

Folgen von Zwangsimpfungen ungewiss

Die Frage ist, wie viele Tote würde es bei einer flächenhaften Ausbreitung der Zwangsimpfung gegen die Schweinegrippe geben? Wie viele anaphylaktische Schocks mit tödlichem Ausgang? Und wie viele Behinderungen durch Impfschäden? Wie viele autistische Kinder, wie viele chronisch Kranke? Wie viele zerstörte Leben? Impfungen wurden immer wieder mit dem Auftreten von Autismus bei Kindern, oder bei Erwachsenen von den unterschiedlichsten Erkrankungen des Nervensystems und Immunsystems in Verbindung gebracht, wenn auch nur wenige Studien existieren.

Impfen kann folgenreich sein

Im Heft Natur und Heilen 11/ 2008 zählt der Schutzverband für Impfgeschädigte e.V. eine halbseitige Liste teils schwerer Gesundheitsbeschwerden und Behinderungen als Impffolgen auf. Es wäre wirklich gut, hier Zahlen von anderen, großflächigen Impfungen einbringen zu können, beispielsweise die Zahlen von Toten oder Geschädigten bei Unverträglichkeit von Grippeimpfungen. Bitte, wenn Sie eine entsprechende Informationsquelle kennen, stellen Sie sie als Kommentar ein! Für diesen Blog konnte leider keine solche Quelle zur Gegenüberstellung von Zahlen gefunden werden.

Konjunkturpaket Impfstoff?

Tatsächlich ist es erstaunlich, wie viel Geld Regierungen trotz der schweren Wirtschaftskrise für Impfstoffe aufbringen können. Um es nochmals zu erwähnen, 289 Millionen gab das US-Gesundheitsministerium für den Schutz der US-Bevölkerung vor der Schweinegrippe aus. Ein kleines Konjunkturpaket. Aber vielleicht erweist sich die Investition ja tatsächlich als wirksames Konjunkturpaket. Während die Wirtschaft trotz der Konjunkturpakete weiter einbricht, hat das „Konjunkturpaket“ der Regierungen für die Impfstoffhersteller angeschlagen. Trotz Finanzkrise stieg der Wert der Novartis-Aktie noch am 12.06.09 um vier Prozent an. Immerhin. Die Gesamttendenz der Aktien von Impfstoffherstellern: deutlich steigend. Die Tendenz der Pharmakonzerne: Wachstum. Da sag noch mal einer, dass Konjunkturpakete nicht funktionieren.

300.000 Klimatote jedes Jahr

Aber leider funktioniert die Bekämpfung anderer großer Gefahren nicht als Konjunkturpaket. Beispiel Klimawandel. Den bezeichnete Un-Generalsekretär Kofi Annan immerhin als „größte Herausforderung der Menschheit“. Nach Berichten im Rahmen der UN gibt es jährlich 300 000 Klimawandel-Tote. Nicht insgesamt, nicht voraussichtlich, sondern hier und jetzt, jedes Jahr, zehnmal so viel Klimawandel-Tote wie momentan Schweinegrippeinfizierte! Die Zahlen der Toten summieren sich aus den Folgen von Umweltzerstörung, die Mangelernährung und Krankheiten nach sich zieht, und sind wissenschaftlich belegt. Und sie sollen steigen, bis 2030 auf eine halbe Million jährlich. Bei 6,5 Milliarden Menschen auf der Welt und 300 000 Klimawandel-Toten jährlich ist die Gefahr, an den folgen des Klimawandels zu sterben, 0,0046% weltweit im Jahr. Aber, nicht nur so lang wie die Schweinegrippe grassiert, sondern im Jahr, jedes Jahr! Auf die Jahre, die ein Mensch lebt bezogen ist das viel mehr als das Risiko der Schweinegrippe! Wer impft uns alle gegen die Erreger des Klimawandels? Gibt es denn kein Mittel dagegen?

Wortfindung „Schweinegrippe“

Noch etwas zur Wortfindung „Schweinegrippe“. Das sprichwörtliche arme Schwein kann gar nichts dafür. Der genaue Ursprungsort der Schweinegrippe ist nicht bekannt, er liegt irgendwo in Mexiko, daher sollte die „Neue Grippe“ auch „Mexikanische Grippe“ genannt werden. Die Schweinegrippe ist ein mutiertes Virus, dessen nicht mutierte Form wohl beim Schwein häufig vorkommt. Daher der Name, und dessen Änderung, weil die Bevölkerung Angst vor Schweinefleisch bekam. Der erste Schweinebestand wurde von einem kanadischen Bauern infiziert, der einige Tage unter Grippesymptomen litt, ohne von seiner Schweinegrippe-Infektion zu ahnen, und dann nach drei Tagen in den Stall ging und seinen eigenen Bestand infizierte. Verwenden wir das Wort also nicht falsch. Die Schweine, die können nichts dafür. Das sollen sogar soziale Tiere sein.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Juni 2009

Artikel zum Weiterlesen, die als Quellen für diesen Blog dienten:

50 000 Einträge im CSN Forum für Chemikaliensensible und Umweltkranke

Glückwunsch zu 50 000 Einträgen im CSN Forum

Herzlichen Glückwunsch an alle CSN Forumsmitglieder. Heute wurde im CSN Forum der 50 000. Eintrag eingestellt. Das Forum des Chemical Sensitivity Network besteht in der jetzigen Form seit 2004 und richtet sich in erster Linie an Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) und Umweltkranke. Rund um die Uhr stellen Mitglieder des CSN Forums Informationen ein, die sie für wichtig erachten oder mit denen sie anderen helfen wollen. Täglich wird das Forum auch von vielen an umweltmedizinischen Thematiken interessierten Menschen und Fachleuten gelesen.

Als Dankeschön an alle, die Tag für Tag für Mitbetroffene und Leser da waren, Themen einstellten und Fragen anderer Umweltkranker beantworteten, haben wir uns ein Geschenk ausgedacht:

Die Duftstoff-Informationskarten, die kürzlich vom CSN-Kreativteam gestaltet wurden, sind derzeit im Druck. Wenn sie fertig sind, verschenken wir sie an Euch als Dank für Euren Fleiß, andere MCS Kranke aufzuklären und denen, die in Not waren, zu helfen und allen CSN Forumslesern als Dank für ihre Treue.

Jeder Interessierte, der gerne Duftstoff-Infokarten verteilen möchte, kann sie von uns gegen einen frankierten Rückumschlag kostenlos anfordern. Näheres teilen wir Euch mit, wenn die Kärtchen aus der Druckerei eingetroffen sind.

Vielen Dank an alle CSN Forumsmitglieder und alle CSN Leser.

Weiter so!

Herzlichst Euer

CSN Team

Sonntagsgedicht der Glasprinzessin: Am Bug

Am Bug des Schiffes stehn

Am Bug

Am Bug des Schiffes
stehn
mit offenen Augen Wellen
sehn
rauhe Luft durchtränkt
meine Seele
auf dass sie sich nie mehr
so schrecklich quäle.

Trunken nach salziger Luft
raus aus der alten Kluft
nur noch einmal die frische Brise
wenn man uns nur endlich liesse.

Im Landesinnern sitzt der Sumpf
und macht die Gemüter dumpf
jeden Tag der gleiche Trott
dazu noch der beissende Spott.

Es ist so schwer, dies auszuhalten
es könnte einem die Seele spalten
deshalb ist Vorsicht angesagt
damit das Herz sich nicht mehr plagt.

Am Bug des Schiffes stehn
mit offenen Augen Wellen sehn.


Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Es ist gleichzeitig auch ein Lied, dass Mona singt, wenn sie Heimweh nach der Nordsee hat. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig

Chemical Sensitivity ab Oktober in Japan eine offiziell anerkannte Krankheit

Chemical Sensitivity in Japan anerkanntZum ersten Oktober soll Chemical Sensitivity – MCS in Japan in das medizinische Abrechnungsregister aufgenommen werden. MEDIS – DC, das Medical Information System Developement Center, eine Organisation, die dem Ministerium für Gesundheit und dem Wirtschaftsministerium direkt unterstellt ist, plant, die Krankheit in einer Revision seines Krankheitsregisters wirksam zum 1. Oktober aufzunehmen. MEDIC-DC ist vergleichbar dem deutschen DIMDI. In Deutschland ist MCS – Multiple Chemical Sensitivity bereits seit Jahren mit dem Code T.78.4 versehen und im Kapitel 19 für Verletzungen, Vergiftungen als körperliche Krankheit im ICD-10 gelistet.

In Japan wird Chemikalien-Sensitivität mit der Aufnahme in das Register für Krankheiten erstmalig von Regierungsseite als Krankheit anerkannt. Wenn die Krankheit im Register aufgenommen ist, wird dies große Erleichterung für Chemikaliensensible bringen, denn davon ist abhängig, ob eine Krankenkasse eine medizinische Behandlung bezahlt oder nicht. Derzeit zahlen die Erkrankten ihre Behandlungen selbst. Man geht in Japan von rund 700 000 Menschen aus, die chemikaliensensibel sind.

Im Mai hatte eine in Tokio ansässige Organisation, das Sick House Syndrome Liaison Committee, das Ministerium für Gesundheit dazu aufgefordert, Chemical Sensitivity offiziell als medizinische Krankheit anzuerkennen. Die Organisation wurde am 1. Juni vom Ministerium kontaktiert und bekam mitgeteilt, dass vorgesehen ist, Chemical Sensitivity zum 1. Oktober in die offizielle Liste für Krankheiten aufzunehmen.

Für die Menschen in Japan, die an Chemical Sensitivity erkrankt sind, bedeutet diese offizielle Anerkennung als Krankheit in erster Linie eine moralische Unterstützung, sagte Hinobu Hirota aus Yokohama, der Leiter der Patientenorganisation „Chemical Sensitivity Syndrome Support Center“, die in Yokohama ansässig ist, gegenüber den Medien.

Autor:

Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 12. Juni 2009

Literatur:

Chemical sensitivity syndrome to make list of gov’t-insured medical conditions, Mainichi Daily News, 12. Juni 2009

Neuer CSN Blog online – Environmental Medicine Matters

Environmental Medicine Matters

Umweltmedizin ist zukünftig eine der wichtigsten medizinischen Fachrichtungen, denn sie schließt eine Lücke dort, wo die Medizin mit herkömmlichem Verständnis nicht weiterkommt. Die Einflüsse auf den Menschen vor allem durch Chemikalien in der Luft, die wir atmen, dem Wasser, das wir trinken, der Nahrung, die wir essen, und in den Produkten, mit denen wir uns im Alltag umgeben, wachsen stetig. Der Anstieg von Krankheiten, die durch Chemikalien ausgelöst werden, nimmt weltweit dramatische Formen an. Im Gegenzug beginnen eine steig wachsende Zahl von Wissenschaftlern sich der Erforschung dieser Krankheiten, ihrer Ursachen und Zusammenhänge zu widmen.

Mit dem CSN Blog Environmental Medicine Matters möchten wir über Studien, Fakten, neueste Diagnosemethoden und Wissenswertes, das sonst noch mit dem Themengebiet Umweltmedizin in Zusammenhang steht informieren. Der Blog richtet sich in erster Linie an Fachleser, insbesondere Ärzte. Environmental Medicine Matters ist in englischer Sprache abgefasst, um CSN die Möglichkeit zu geben, auf internationaler Ebene besser agieren zu können.

Wir wünschen allen Interessierten spannende Lektüre,

Silvia K. Müller

CSN – Chemical Sensitivity Network

Ein Ort an dem Chemikaliensensible beschwerdefrei sind

Chemiefreier Platz in der Natur

Dass sie auf Spuren von Chemikalien im Alltag zu reagieren, bedeutet für Menschen, die an Chemikalien-Sensitivität (MCS) erkrankt sind, dass es für sie kaum mehr einen Platz in unserer Gesellschaft gibt. Denn wo hält sich niemand auf, der beduftete Körperpflegemittel und Kosmetik benutzt hat, die eine Vielzahl von Chemikalien enthalten? Wo gibt es keine Abgase von Industrie, Autos und Heizungsanlagen? Wo gasen keine Chemikalien aus Baumaterialien und Mobiliar in Innenräumen aus? Wo wird nur chemiefrei gereinigt? Wo kann man an Feldern vorbei gehen die nicht mit giftigen Pestiziden gespritzt sind? Wo ist ein Strand ohne Menschen mit Sonnencreme?

Für Menschen mit MCS bedeutet die Flut von Chemikalien im ganz normalen Alltag, dass sie sich zurückziehen müssen um beschwerdefrei zu sein.

Thommy’s Blogfrage der Woche:

  • Habt Ihr als Chemikaliensensible einen Ort gefunden, wo es Euch gut geht trotz MCS?
  • Einen Platz an dem Ihr keine Symptome durch irgendwelche Chemikalien habt?
  • Wo ist Euer Ort oder Platz an dem es Euch gut geht? Wie sieht es dort aus?
  • Oder könnt Ihr Euch nur in Eurem eigenen Wohnraum mit Luftfilter aufhalten?