Eisvogel – Vogel des Jahres 2009
Der Eisvogel wurde vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum Vogel des Jahres 2009 bestimmt. Eisvögel sind meine absoluten Lieblingsvögel. Nie habe ich einen schöneren Vogel gesehen, selbst nicht unter den vielen tropischen bunten Schönheiten, die ich bisher in sämtlichen Tierfilmen im Fernsehen sah. Die einzigartige Farbenpracht und seine schnittige Körper- und Schnabelform strahlen auf mich eine ganz individuelle unerreichte Schönheit und Eleganz aus, die seines Gleichen sucht.
Fliegende Edelsteine gelten als Bioindikatoren
Eisvögel, die auch als „fliegende Edelsteine“ bezeichnet werden, tragen ihren Namen zu Recht. Sie benötigen sauberes Wasser, mit naturnahen Böschungen, in die sie ihre Brutröhren anlegen können. Eisvögel stehen somit für eine intakte Natur, die es weiterhin zu fördern gilt, damit sich die Bestände endlich auf höherem Niveau ansiedeln. Ihr Vorkommen ist leider seit Jahren nur auf niedrigem Bestand eingependelt. Für den Eisvogel geeignete Lebensräume sind trotz vieler langjähriger Bemühungen bei weitem nicht ausreichend, um die Bestände auf höherem Niveau zu stabilisieren.
Eisvögel benötigen saubere Bäche, Flüsse und Seen mit naturbelassenen Ufern, anstatt die weit verbreiteten begradigten Flussufer mit all ihren negativen Auswirkungen auf die komplexe Natur und die Fischbestände. Der Eisvogel war bereits 1973 der Vogel des Jahres. Der damalige Rückgang der Bestände konnte zwar gestoppt werden, aber dennoch geht man von nur 5.600 bis 8.000 Brutpaaren für ganz Deutschland aus.
Umweltprojekte vonnöten
Eisvögel gibt es in 7 Unterarten, deren Vorkommen von Westeuropa bis nach Japan, Indien und Taiwan reichen. Da Eisvögel ihre Beute im Wasser optisch fixieren müssen, um erfolgreich jagen zu können, benötigen diese hübschen Stand- oder Zugvögel klares Wasser mit angesiedelten Kleinfischen. Der Tauchgang dauert kaum eine Sekunde, seine Beute vertilgt er mit dem Kopf voran.
Gewässerverschmutzungen, naturfremder Gewässerausbau, aber auch Störungen an den Brutplätzen durch Freizeitaktivitäten oder Angler und andere Verluste an Lebensraum sind für den Eisvogel nicht ausgleichbar. Deshalb ist es wichtig, dass gerade der Eisvogel zum Vogel des Jahres 2009 gekürt wurde, denn dies lässt auf weit reichende Umweltprojekte hoffen.
Ein unvergessliches Erlebnis
Umso mehr freue ich mich, schon vier Eisvögel in Deutschland gesehen zu haben. Zwei sogar in Nachbars Garten. Dies ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich erinnere mich noch ganz genau an diese seltenen Ereignisse. Ich schaute zufällig aus unserem Fenster Richtung Bäume unseres Nachbarn. Dort strahlte mir ein kräftig orangefarbener Farbtupfer in der Baumkrone entgegen. Ich dachte, nanu, was ist denn das? Ich beobachtete noch einige Minuten, traute mich nicht das Fernglas zu holen, denn ich ahnte schon, welche Seltenheit ich entdeckt haben könnte, und dann stürzte er sich plötzlich wie ein Pfeil blitzschnell nach unten, mit der Rückenseite in meine Richtung und von der Sonne angestrahlt. Welch eine schillernde Farbenpracht, kann ich Euch sagen, es leuchtete in sämtlichen Blautönen bis smaragdgrün, dann war es mir klar, es war tatsächlich ein Eisvogel. Was war ich aufgeregt!
Schnell eilte ich zu unserem Fernglas und hatte Glück, der Eisvogel flog wieder auf einen Baum an Nachbars großen Teich. Es war Winterzeit, sodass ich durch die blätterlosen Bäume freie Sicht auf den schmucken Kerl hatte. Eine ganze Zeit lang konnte ich dieses seltene Exemplar noch bei so manchem Beuteflug beobachten. Er setzte sich auch immer so, dass ich ihn von vorne bewundern konnte. Dieses Erlebnis wiederholte sich noch einmal im darauf folgenden Jahr, beide Ereignisse werden mir mein Leben lang unvergesslich bleiben. Eisvögel sind äußerst selten, deshalb ist es eine absolute Rarität, dieses Juwel unter unseren heimischen Vögeln sogar bei uns im Wohngebiet bewundern zu können. Zwei weitere Eisvögel entdeckte ich beim Spazierengehen und beim Fahrradfahren, jeweils an zwei verschiedenen Flussufern. Unvergessliche Erlebnisse!
Hattet Ihr auch schon ein Erlebnis mit einem „fliegenden Edelstein“?
Dann teilt es doch bitte mit uns, wir sind schon gespannt,
Eure
Maria













