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Gesetzesvorlage zur Hilfe für Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS

ohio-state-house2In Ohio haben kürzlich zwei Senatoren eine Gesetzesvorlage verfasst, um den Monat Mai permanent zum „Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat“ zu erklären. Bisher musste jedes Jahr neu entschieden werden, ob im Mai mittels einer Proklamation besondere Aufklärung darüber stattfindet, wie Spuren von Alltagschemikalien manche Menschen gesundheitlich so stark beeinträchtigen, dass sie nicht mehr am Allgemein- und Berufsleben teilnehmen können. Nun soll jedes Jahr im Mai ohne weitere Bürokratie in der Bevölkerung Bewusstsein für Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS geschaffen werden.

Senatoren setzen sich für MCS ein

Einen weiteren Erfolg zum diesjährigen MCS Aufklärungsmonat Mai hat ONFCI, eine Patientenorganisation für Chemikaliensensible in Ohio zu verzeichnen. Nachdem die Organisation erst kürzlich erreicht hat, dass Krankenwagen so umgerüstet werden, dass ein Transport für Chemikaliensensible risikoärmer ist, konnte nun erreicht werden, dass sich zwei Senatoren in ganz besonderem Maße für MCS Kranke einsetzen.

Gesetzesvorlage für MCS Kranke

Die Senatoren Dale Miller und Kevin Coughlin, die gemeinsam als Hauptsponsoren für den diesjährigen MCS Aktionsmonat fungieren, haben jüngst eine Gesetzesvorlage verfasst, um den Monat Mai, permanent zum „Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat“ in Ohio zu erklären. Bisher musste jedes Jahr neu entschieden werden, ob im Mai ein MCS Aufklärungsmonat stattfindet.

Abbau von Barrieren für MCS Kranke

In der Gesetzesvorlage der beiden Senatoren wird u. a. angeregt, dass Bürger des Bundesstaates „einfache Schritte“ in Angriff zu nehmen, um chemische Barrieren zu beseitigen. Unter „chemische Barrieren beseitigen“ ist gemeint, dass jeder Bürger des Staates darüber nachdenkt wie er es vermeidet Chemikalien freizusetzen. Dass man beispielsweise keine Pestizide rings um das Haus ausbringt oder lösungsmittelhaltige Farben vermeidet. Es ist damit auch gemeint, dass in öffentlichen Gebäuden mit ökologischen Reinigungsmitteln ohne Duftstoffe geputzt wird, anstatt mit scharfen Mitteln die Gesundheit und Umwelt schädigen. Durch diese Maßnahmen soll gleichzeitig das soziale Umfeld für Chemikaliensensible soweit verbessert werden, dass diese Behinderten mit weniger Risiken und Reaktionen, ebenfalls am normalen Leben teilnehmen können. Chemikaliensensible reagieren beispielsweise besonders schwer auf Pestizide, Parfums, Duftstoffe, chemische Reinigungsmittel, lösungsmittelhaltige Farben und Zigarettenrauch.

Bewusstsein für MCS Kranke wecken

Senator Miller ermutigte den Bundesstaat Ohio; lokale Ministerien, Unternehmen, Vereine und Gruppen in den Gemeinden; als auch Bürger an den Aktivitäten zur MCS Aufklärung teilzunehmen und auch selbst Aktivitäten ins Leben zu rufen, um das Bewusstsein für Menschen mit Multiple Chemical Sensitivity zu stärken. Der Senator erhofft sich dadurch, hilfreiche Reaktionen in der Bevölkerung gegenüber Chemikaliensensiblen zu erzielen.

„Wir schätzen die umfangreichen Anstrengungen von Senator Miller, dass er sich über MCS so kundig machte, aufrichtig. Wir danken ihm für seine Gesetzesvorlage für einen permanenten MCS Aufklärungsmonat und sein Aufrütteln derer, die MCS in Frage stellen“, sagte Toni Temple, Präsidentin der MCS Patientenorganisation ONFCI, in einer Pressemitteilung.

Besser für Chemikaliensensible, besser für uns alle

Im Laufe des Monats Mai werden in Ohio in verschiedenen Regionen Veranstaltungen stattfinden, an denen bspw. Filme gezeigt werden, Vorträge stattfinden und Organisationen Mitbürgern Tipps geben, wie sie ihr eigenes Haus „Grün“ und schadstofffrei herrichten können. Zusätzlich haben verschiedene Gruppen Infomaterial erstellt und lassen Mitbürger Bücher einsehen. Büchereien haben spezielle Ausstellungen arrangiert und auch andere Institutionen haben Aktivitäten vorgesehen, um auf MCS und toxisch bedingte Gesundheitsschäden hinzuweisen.

Die Aktivitäten während des MCS Aufklärungsmonats sind so ausgerichtet, dass jeder der daran teilnimmt, dadurch auch neues Wissen zur Verbesserung seiner eigenen Gesundheit, der seiner Familie und seines Umfeld erzielen kann und gleichzeitig lernt für die Umwelt zu handeln.

Ganz nach dem Motto: Besser für Chemikaliensensible, besser für uns alle!

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Mai 2009

Literatur:

Ohio Network for the chemically Injured, OHIO’S „GREEN“ SENATE BILL, GREEN LIBRARY MEETINGS, AND GREENING OF THE FLEETS HIGHLIGHT MCS AWARENESS MONTH, May 2009

Deutsche Behörden warnen: Bei Chemikalien-Sensitivität / MCS kein Insektizid gegen Kopfläuse verwenden

Schulkind, hübsches kleines MädchenTrotz hohem Hygienestandard sind auch in Deutschland Kopfläuse wieder auf dem Vormarsch. In Schulen, Kindergärten und dort wo viele Menschen auf engstem Raum zusammenkommen, kann Gefahr bestehen, sich zu infizieren. Fängt es an zu jucken, ist mancher schnell in Panik und greift zu chemischen Mitteln zur Bekämpfung der Läuse. Die zur Wahl stehenden Präparate enthalten u. a. Permethrin, Pyrethrum, Allethrin oder Lindan. Alle diese Insektizide schädigen die Gesundheit. Deshalb raten Ministerien, Länder-, Bundesbehörden und Mediziner besonders Schwangeren, Stillenden und Personen mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity (Chemikalien-Sensitivität) davon ab, diese gefährlichen, neurotoxischen Insektizide zu verwenden. (1-9)

Vorsicht bei toxischer Chemiekeule gegen Läuse
Die in Läusebekämpfungsmitteln eingesetzten insektiziden Wirkstoffe Permethrin, Pyrethrum, Allethrin und Lindan sind in der Toxikologie als gesundheitsschädlich eingestuft. Sie schädigen in erster Linie das Nerven- und Immunsystem. Selbst der Naturstoff Pyrethrum gilt als ein hochgradiger Allergie- und Asthmaauslöser. Synthetische Pyrethroide stehen unter Verdacht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu schädigen.

Risikogruppen: Kinder, Schwangere und Chemikaliensensible
Das RKI – Robert Koch Institut und die BZgA – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (1,2,3) warnen eindringlich vor dem Einsatz von Insektiziden:

„Größere Aktionen in der Wohnung, wie etwa das Desinfizieren von Polstermöbeln oder die Behandlung von Teppichen mit Insektiziden, sind dagegen nicht nötig und – da es sich um Gifte handelt – eher schädlich“.

Für Schwangere und Stillende oder Personen, die unter MCS – Multiple Chemical Sensitivity (Chemikalien-Sensitivität) leiden und Läusebekämpfungsmittel mit Pyrethrum oder Pyrethroiden erwägen, sprechen Behörden, Gesundheitsämter, Schulen und Mediziner auf ihren Informationsseiten eine weitere Warnung aus (1-9):

„…Während der Schwangerschaft und in der Stillzeit, bei MCS-Syndrom (multiple Überempfindlichkeit gegen chemische Substanzen) und Chrysanthemenallergie wird empfohlen, Kopfläuse rein mechanisch durch nasses Auskämmen mit dem Läusekamm zu entfernen.“

Kopfläuse lassen sich auch ohne Gift bekämpfen
Neben diesen beiden Warnungen, die im gleichen oder ähnlichen Wortlaut von zahlreichen Behörden, Schulen, Kliniken, Gesundheitsämtern, Gemeinden und Medizinern übernommen wurden, gaben die Bundesbehörden neben nassem Auskämmen noch weitere Ratschläge im Umgang mit Kopfläusen, durch die niemand Schaden nimmt (1,3):

Folgende Reinigungsmaßnahmen sind zu empfehlen:

  1. Kämme und Haarbürsten gründlich reinigen
  2. Handtücher, Leib- und Bettwäsche wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen
  3. Mützen, Schals, Decken, Kopfkissen und Kuscheltiere wenn möglich ebenfalls bei mindestens 60 Grad waschen
  4. Textilien und Kuscheltiere, die nicht so heiß waschbar sind, für zwei Wochen in einem verschließbaren Plastikbeutel aufbewahren oder für einen Tag einfrieren
  5. Teppiche und Polstermöbel sowie Autositze und Kopfstützen sorgfältig absaugen
  6. Waschen von Textilien bei mindestens 60 Grad und gründliches Reinigen gemeinsam benutzter Gegenstände – ja!

Blinder Aktionismus, womöglich mit Desinfektionsmitteln oder Insektiziden – nein!

 

TIPP: Die informative, bebilderte 24-seitige Broschüre „Kopfläuse…was tun?“ kann kostenlos (bis 500Stk. von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung angefordert werden. Zusätzlich besteht auch auf der Webseite der bzga Möglichkeit die Broschüre „Kopfläuse – Was tun?“ herunterzulanden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 19. April 2009

Literatur:

  1. RKI – Ratgeber Infektionskrankheiten – Merkblätter für Ärzte, Kopflausbefall (Pediculosis capitis), Aktualisierte Fassung vom Mai 2007 Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 47/2003
  2. BZgA – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln, im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung, Broschüre Kopfläuse was tun? Mai 2004
  3. BZgA – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Kindergesundheit – Schaden Läusemittel meinem Kind, Download 2009
  4. Stadtgesundheitsamt Frankfurt, Der Magistrat, Sind Läusemittel giftig oder schädlich? Downloads 2009
  5. Stadtgesundheitsamt Frankfurt, Der Magistrat, Umgang mit Kopfläusen, 2005
  6. Gesundheitsamt des Schwarzwald-Baar Kreises, Merkblatt Kopfläuse, Downloads 2009
  7. Medical Tribune, Zweimal Chemie plus Kamm – So haben Kopfläuse keine Chance, Epidemiologisches Bulletin 2007; 20: 169 – 173
  8. Verwaltung Berlin Wilmersdorf, Merkblatt und zu unterschreibende Erklärung für Eltern, Download 2009
  9. Gesundheitsamt Freising, Infektionsschutz, März 2009

Forschung für Biomarker toxisch bedingter Gesundheitsschäden kurz vor dem Durchbruch

flugzeug-wolken

In den letzen Jahren wurde häufiger darüber berichtet, dass Piloten und Flugpersonal gesundheitlich durch toxische Kabinenluft in den Flugzeugen krank wurden. Jetzt ist ein amerikanischer Wissenschaftler kurz davor, mittels Blutmarker den Nachweis erbringen zu können, dass die neurologische Schädigung des Flugpersonals auf die neurotoxischen Organophosphatdämpfe aus dem Maschinenöl zurückzuführen ist. Der letztendliche Durchbruch wird für Anfang 2010 erwartet. Weitere Wissenschaftler stehen ebenfalls vor dem finalen Nachweis. Letztendlich wird es nach deren Dafürhalten möglich sein, sogar die Zeitspanne und das Datum einer Exposition abzuschätzen.

Chemikalien-Sensitivität durch Organophosphate

Professor Clement Furlong, University of Washington Abteilung Genetik und Medizin, forscht bereits seit Jahren über die individuelle Sensitivität gegenüber Organophosphaten. Das als Flammschutzmittel eingesetzte Organophosphat TCP wird u. a. dem Maschinenöl von Flugzeugen beigefügt und dampft in das Kabineninnere aus, wenn Motoren und Instrumente durch den Betrieb warm werden. Je nach Sensitivität erleiden Flugpersonal und Passagiere hierdurch neurologische Schäden.

Wissenschaftlicher Nachweis in Sicht

Einer der herkömmlichen Wege, um den Nachweis einer Exposition zu erbringen, ist es, die Metaboliten im Urin messen. Bei Organophosphaten wird dies durch das Vorhandensein von Diethyl- oder Dimethyl Phosphat nachgewiesen. Diese Analytik liefert jedoch keine Information über das spezifische Pestizid, dem eine Person ausgesetzt war. In der Praxis sehr erschwerend ist auch die Tatsache, dass Metaboliten generell nur wenige Tage nach der Exposition nachweisbar sind. Seit ein paar Jahren sind Wissenschaftler jedoch dabei, einen retrospektiven Nachweis zu erbringen.

Polhuijs et al berichtete hierzu 1997 über eine Möglichkeit, die er und seine Kollegen gefunden hatten, um im Nachhinein bestimmte Zielproteine selbst noch Monate nach der Exposition im Plasma entdecken zu können. Peeples et al identifizierten Albumin und die ES1 Carboxylesterase als Hauptziel für Organophosphate bei Mäusen. Bei Menschen ist die Carboxylesterase jedoch kein nützlicher Biomarker, weil sie im menschlichen Blut fehlt. Es gibt laut Furlong jedoch andere Esterasen, die bei neuerer Forschung darlegten, dass sie als Marker geeignet sind. Das Plasmaprotein Albumin, das durch eine Substanz bei Exposition verändert wird, erscheint für Professor Furlong und einige andere Wissenschaftler hingegen noch passender und sensitiver. Es könnte sogar möglich sein, durch Analyse modifizierter Plasmaproteine die Zeitspanne und das Datum der Exposition abzuschätzen.

Auch das polymorphe Protein PON1 ist wichtig bei der Modulierung einer Exposition gegenüber Organophosphaten, wie Forschungsergebnisse bereits belegten, denn es liefert Erkenntnisse über eine differenzierte Sensitivität gegenüber TCP.

Piloten und Flugpersonal hoffen

In der vergangenen Woche fand ein Meeting der Global Cabin Air Quality Executive (GCAQE) statt, einer Organisation, die sich für bessere Luftqualität in Flugzeugen einsetzt. Die Veranstaltungsleitung hatte von Furlongs Forschung und dem kurz bevorstehenden Durchbruch für einen Biomarker gehört. Der Vorstand von GCAQE schlussfolgerte, dass die Flugtransportindustrie radikale Veränderungen wird einbringen müsse, um mit den Fällen von Gesundheitsschäden, die durch kontaminierte Luft in den Flugzeugkabinen eingetreten sind, klarzukommen.

Die Biomarker, die Professor Furlong im Blut von Flugzeugcrews und bei Passagieren studiert, werden letztendlich den wissenschaftlichen Zusammenhang erbringen, dass die neurologischen Gesundheitsschäden dieser Menschen nach einem Flug von der mit Chemikalien kontaminierten Kabinenluft herrühren.

Raffinesse wird nicht ewig vor Regress schützen

Bisher hat die Flugindustrie nicht bestritten, dass Organophoshate neurologische Schädigungen auslösen können, allerdings war es dem Industriezweig bisher erfolgreich gelungen abzustreiten, dass die jeweiligen Symptome, über die Passagiere und Flugpersonal klagten, durch die Kabinenluft eingetreten sind. Um dem ein Ende zu bereiten, hatte das norwegische Institut für Gesundheit Flugzeugcrews mit mobilen Prüfgeräten ausgerüstet. Diese Prüfgeräte können von Flugpersonal zur Beweisführung für eine Zeitspanne von 30 Minuten aktiviert wenn, wenn sie eine Kontaminierung bemerken.

Wissenschafter erfassen Zusammenhänge

Die Biomarker, die Professor Furlong erforscht und die noch mit einer weiteren Studie bestätigt werden müssen, werden auch für MCS Kranke von Relevanz sein, sofern sie durch Organophosphate erkrankten. Weitere Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Thematik. Unter anderem Professor Mohamed Abou-Donia von der renommierten Duke University. Er forscht seit vielen Jahren über das Golfkriegs-Syndrom. Abou-Donia erläuterte gegenüber Flightglobal, dass Flugpersonal immer wieder mit MS – Multipler Sklerose fehldiagonstiziert würde, weil die Symptomatik sich ähnelt.

Professor Malcolm Hooper von der Sunderland University in England legte aktuell gegenüber Flightglobal dar, dass MCS – Multiple Chemical Sensitivity das menschliche Nervensystem beeinträchtige, was vom Golfkriegs-Syndrom her sehr gut bekannt sei. MCS sei jedoch noch weitaus komplexer, als die Summe der Auswirkungen einzelner Chemikalien.

Prof. Robert Haley, Leiter des Bereiches Epidemiologie an der UT Southwestern Dallas, veröffentlichte in der Märzausgabe des medizinischen Fachjournals „Psychiatry Research“ eine Forschungsarbeit, bei der Tests vorgestellt wurden, die Areale im Gehirn dokumentieren, die Verletzungen aufzeigen, die durch Pestizide verursacht wurden. Die kürzlich veröffentlichten aktuellen Resultate des Golfkriegs-Syndrom Forschers waren positiv.

Durchbruch in greifbarer Nähe

Lange wird der wissenschaftliche Durchbruch hinsichtlich relevanter Biomarker nicht mehr auf sich warten lassen. Forschung verschiedener Wissenschaftler steht kurz vor dem wissenschaftlichen Durchbruch und wird die Beweisführung liefern, auf die Erkrankte schon lange warten. Die Australische Behörde für zivile Flugsicherung rechnet für Anfang 2010 damit, dass ein Expertengremium die endgültigen wissenschaftlichen Zusammenhänge liefert.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 2. Mai 2009

Literatur:

  1. David Learmount, US researcher nears cabin contamination blood marker breakthrough, Flight International, 01.05. 2009
  2. Furlong, CE, Cole, TB, Richter, RJ, Yee, NK, Costa, LG, MacCoss, MJ, BIOMARKERS FOR EXPOSURE AND OF SENSITIVITY TO ORGANOPHOSPHORUS(OP)COMPOUNDS,Proceedings of the Contaminated Air Protection Conference : Proceedings of a Conference, held at Imperial College,London, 20-21 April 2005, Winder, C., editor, University of New South Wales, Sydney, 2005.
  3. Degenhardt, C.E.A.M., Pleijsier, K., van der Schans. M.J., Landenberg, J.P., Preston, K.E., Solano, M.I., Maggio, V.L., Barr, J.R. Improvements of the fluoride reactivation method for the verification of nerve agent exposure. Journal of Analytical Toxicology 2004, 28: 364-371.
  4. Polhuijs, M., Landenberg, J.P, Benschop, H.P. New method for retrospective detection of exposure to organophosphorus anticholinesterases: application to alleged sarin victims of Japanese terrorists. Toxicology and Applied Pharmacology 1997, 146: 156-161.
  5. Peeples, E.S., Schopfer, L.M., Duysen, E.G., Spaulding, R., Voelker, T., Thompson,C.M., Lockridge, O. Albumin, a new biomarker of organophosphorus toxicant exposure, identified by mass spectrometry. Toxicological Sciences 2005, 83: 303-312.
  6. Abou-Donia, M.B. Organophosphorus ester-induced chronic neurotoxicity. Archives of Environmental Health 2003, 58: 484-497.
  7. Robert Haley, Gulf War veterans display abnormal brain response to specific chemicals, Press Release UT Southwestern, March 20, 2009
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Umfangreiches Anwendungsverbot für Pestizide in Ontario in Kraft getreten

Parliament Ottawa

Im kanadischen Bundesstaat Ontario trat auf den Tag genau zum Earthday ein Verbot zur Ausbringung von Pestiziden an Straßenrändern, in Gärten und Parks in Kraft. In einer Pressemitteilung gab das Umweltministerium bekannt, dass dieses Verbot Familien und Kinder in Ontario vor unnötigen Risiken durch Pestizide schützt, die aus rein optischen Gründen an Straßenrändern, in Gärten, Parks und Schulgrundstücken ausgebracht werden. Das Verbot schließt viele Herbizide, Fungizide und Insektizide mit ein. Über 250 Produkte erhielten ein Verkaufsverbot und mehr als 80 Inhaltsstoffe von Pestiziden wurden für den rein optischen begründeten Anwendungsbereich verboten. Die Region Toronto hatte zuvor schon ein solches Pestizidverbot verhängt. Ontario hat die bislang strengsten Gesetze hinsichtlich Pestizidanwendung verhängt. Laut Suzuki Foundation wollten die kanadischen Provinzen British Columbia, Prince Edward Island und New Brunswick folgen.

Gesundheitsschäden durch Pestizide verhindern
Wissenschaftler aus allen Teilen der Welt lieferten in den letzten Jahren Fakten, die belegen, dass Pestizide die Gesundheit nachhaltig schädigen können und Ursache für viele Erkrankungen, einschließlich Krebs, Parkinson, Immun- und Nervenschäden sind. Erkenntnisse legen zweifelsfrei dar, dass insbesondere Kinder gefährdet sind. Im kanadischen Bundesstaat Ontario wurde aus diesen Gründen ein Verbot für Pestizide verhängt, die aus rein optischen Gründen an Straßenrändern, in Parks und auf Schulgrundstücken ausgebracht werden.

Wenige Ausnahmen aus Sicherheitsgründen
Zum in Kraft getretenen Anwendungsverbot für Pestiziden teilte das Umweltministerium von Ontario mit, dass es einige Ausnahmen gäbe, die Sicherheitsgründen und der öffentlichen Gesundheit dienen, wie beispielsweise der Bekämpfung des West Nile Virus, das Bekämpfen von stechenden Insekten wie Wespen oder die Kontrolle von Poison Ivy oder anderen Pflanzen, die beim Anfassen schon giftig wirken. Weitere Ausnahmen liegen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich.

Das erlassene Verbot ersetzt in Gemeinden bereits bestehende Gesetze und schafft klare, leicht verständliche Regeln. Zusätzlich liefert es Sicherheit für Betriebe, die Pestizide ausbringen und in verschiedenen Regionen der Provinz arbeiten.

Umweltminister tritt für Bevölkerung ein
„Wir haben unser Versprechen erfüllt, den Verkauf und die Benutzung von Pestiziden in Ontario zu verbieten, die aus rein optischen, also Schönheitsgründen, ausgebracht werden. Ich bin stolz darauf zu sagen, dass, wenn das Verbot am Earth Day in Kraft tritt, wir ein unnötiges Risiko für unsere Umwelt, unsere Familien und insbesondere unsere Kinder eliminiert haben,“  sagte der kanadische Umweltminister John Gerretsen.

Fakten Verbot von Pestiziden in Kurzform
Ontario’s Vorschriften für Pestizide sind im Pestizidgesetz und der Ontario Verfügung 63/09 nachzulesen.

Gemäß der Vereinigung für ökologische Landschaft sind chemikalienbehandelte Straßenränder erfahrungsgemäß hochgradig empfindlich gegenüber Schädlingen und Krankheiten, währenddessen ein gesundes Straßenbegleitgrün einige Wochen in hohem Zustand überstehen kann und weniger gefährdet ist, von Schädlinge befallen zu werden. Auch Trockenheit, hohe Temperaturen, Wind und Wetter übersteht es besser.

Auf der Webseite des Umweltministeriums von Ontario finden sich alle maßgeblichen Richtlinien und viele Tipps, wie man Straßenränder und den Garten ohne die Verwendung schwerer Chemikalien pflegt. Dort ist auch nachzulesen, welche Richtlinien hinsichtlich der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Golfplätze in Bezug auf Ausbringen von Pestiziden bestehen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. April 2009

Literatur:
Ontario, Ministry of the Environment, Press Release, 250+ PESTICIDES BANNED FOR COSMETIC USES, March 4, 2009

Ontario’s cosmetic pesticides ban took effect on Earth Day

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Ontario, Ministry of the Environment, Press Release:

The ban protects Ontario families and children from the unnecessary risks of cosmetic pesticides by only allowing the use of certain lower-risk pesticides for controlling weeds and pests in lawns and gardens.

The ban prohibits the sale and use of pesticides for cosmetic purposes on lawns, gardens, parks and school yards, and includes many herbicides, fungicides and insecticides. Over 250 products will be banned for sale and more than 80 pesticide ingredients will be banned for cosmetic uses.

There are exceptions for public health or safety reasons such as fighting West Nile Virus, killing stinging insects like wasps, or controlling poison ivy and other plants poisonous to the touch. Other exceptions include agriculture and forestry.

The ban takes the place of existing municipal pesticide bylaws, establishing one clear set of easy-to-understand rules, and providing certainty for businesses operating in different areas of the province.

John Gerretsen, Minister of the Environment:
„We have fulfilled our commitment to ban the sale and use of cosmetic pesticides in Ontario. I’m proud to say that, when the ban takes effect on Earth Day, we will have eliminated this unnecessary risk to our environment, our families, and especially our children.“

QUICK FACTS
Ontario’s pesticide rules are outlined in the Pesticides Act and Ontario Regulation 63/09.
According to the Organic Landscape Alliance, chemical-dependent lawns are highly susceptible to pests and diseases, whereas a healthy lawn can survive several weeks in a dormant state, is less likely to be damaged by pests and is less affected by drought, temperature extremes and general wear and tear.

LEARN MORE
What are the regulatory requirements for retailers, the landscape industry and others?  What are the rules for public health or safety, agriculture, forestry and golf courses?
Get some tips on caring for lawns and gardens without the use of harsh chemicals at the Ministry of the Environment’s web site above.

Reference:
Ontario, Ministry of the Environment, Press Release, 250+ PESTICIDES BANNED FOR COSMETIC USES, March 4, 2009

CSN jetzt auch auf Twitter

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Social Networking ist ein Trend, der viele Lebensbereiche erfasst hat und hilft Brücken zu schlagen. Twitter ist eine solche Plattform die dazu dient, Menschen zu verbinden und das Kommunizieren von Informationen vereinfacht. Mit maximal 140 Zeichen teilen Menschen sich gegenseitig wichtige, spannende, dramatische oder einfach nette Infos mit. Jeder wie er gerade in Stimmung ist.

Wen man auf Twitter trifft? Vom Bekannten bis zum hochrangigen Politiker oder berühmten Schauspieler, einfach jeden, der anderen gerne mitteilt. Große Firmen, Zeitungen oder Fernsehsender nutzen ebenfalls Twitter.

Auch CSN ist Teil der Twitter Community. Ihr noch nicht? Dann schaut schnell auf Twitter vorbei und werdet auch Teil der internationalen Gemeinschaft.

CSN – Chemical Sensitivity Network findet Ihr unter

Bis bald, wir sehn uns auf Twitter!

Frühlingszeit – Allergien, Beschwerden durch Pestizide

allergien-pollenx2Die Frühlingszeit ist für viele Allergiker und Menschen mit Chemikalien Sensitivität / MCS eine besonders schwierige Zeit. Überall sind Pollen in der Luft und hinzu kommen Pestizide, die von Bauern und Winzern ausgebracht werden und den Organismus schwächen. Mancher an schweren Allergien oder an Chemikalien-Sensitivität Erkrankte, kann das Haus kaum noch verlassen, ohne schwere gesundheitliche Beschwerden zu erleiden. An Pollen kleben Schadstoffe und Pestizide besonders gut, was bei Betroffenen oft zu erheblicher Verschlimmerung der Symptome führt. Wer schwer betroffen ist, hat im Frühling eine schwere Zeit zu durchlaufen.
Thommy’s Blogfrage der Woche:
  • Seid Ihr durch Pollen oder Pestizide während der Frühlingszeit eingeschränkt?
  • Habt Ihr zusätzliche Symptome oder Symptomverschlechterung zu verzeichnen?
  • Wie schützt Ihr Euch?
  • Könnt Ihr rausgehen oder müsst Ihr die schönste Zeit des Jahres drinnen mit Luftfilter verbringen?

Pestizide verstärken das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um 75 Prozent

Pestizide verstärken das Risiko an Parkinson zu erkranken

Pestizide verstärken das Risiko an Parkinson zu erkranken

Parkinson gehört zu den neurodegenerativen Krankheiten, deren Häufigkeit in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Pestizide stehen als Ursache schon seit Jahren zur Debatte. Wissenschaftler der renommierten UCLA, der zweitältesten Universität in den USA, haben durch eine neue Methode den Beweis erbracht, dass zwei in der Landwirtschaft häufig verwendete Pestizide bei Bewohnern der Region das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um 75% erhöht. Die der Krankheit zugrunde liegende Pestizidexpositionen können sogar Jahre zurückliegen.

Die fruchtbare Erde in Kaliforniens Central Valley hat die Region als eine der wichtigsten Anbauregionen in den USA, über lange Zeit berühmt gemacht. Aber es ist nicht nur die Erde, die diese Produktivität erlaubt. Feldfrüchte wie Kartoffeln, getrocknete Bohnen und Tomaten werden seit langem mit dem Fungizid Maneb und dem Herbizid Paraquat vor Schädlingen und Unkraut geschützt.

Wissenschaftlern ist bekannt, dass solche Pestizide in Tiermodellen und Zellkulturen neurodegenerative Prozesse auslösen, die zu Parkinson führen können. Jetzt haben Wissenschaftler der UCLA, University of California Los Angeles, zum ersten Mal den Beweis für ähnliche Prozesse beim Menschen erbracht.

In einer neuen epidemiologischen Studie fanden Wissenschaftler heraus, dass bei Anwohnern des Central Valley, bei denen Parkinson diagnostiziert worden war, frühere jahrelange Exposition gegenüber den beiden Pestiziden Maneb und Paraquat das Risiko, an Parkinson zu erkranken, um 75% erhöhte. Weiterhin fanden die Wissenschaftler heraus, dass bei Personen, die 60 Jahre und jünger waren und bei denen Parkinson diagnostiziert wurde, frühere Exposition gegenüber Pestiziden deren Risiko, an Parkinson zu erkranken, um das vier- bis sechsfache erhöhte.

Am 15. April hatten Beate Ritz, Professorin für Epidemiologie an der UCLA School of Public Health und Sadie Costello, ein ehemaliger Doktoralstudent, der jetzt an der University of California, Berkeley, beschäftigt ist, im American Journal of Epidemiology über ihre Ergebnisse berichtet. Sie gaben bekannt, dass Central Valley Bewohner, die zwischen 1974 und 1999 im Umkreis von 500m von gesprühten Feldern lebten, ein um 75% erhöhtes Risiko, an Parkinson zu erkranken, hatten.

Ergänzend stellten die Wissenschaftler fest, dass Personen, bei denen Parkinson im Alter von 60 Jahren oder jünger diagnostiziert wurde, ein noch weitaus höheres Risiko hatten, wenn sie Maneb, Paraquat oder beiden Pestiziden in Kombination in den Jahren zwischen 1974 und 1989 ausgesetzt waren. Jahre, in denen sie Kinder, Teenager oder junge Erwachsene waren.

Die Wissenschaftler hatten 368 Langzeitbewohner der Region Central Valley, die unter Parkinson litten, und 341 Personen als Kontrollgruppe in ihre Studie aufgenommen.

Parkinson ist eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die häufig motorische Fähigkeiten, die Sprache und andere Funktionen beeinträchtigt. Es wurde berichtet, dass die Krankheit bei einer hohen Anzahl von Bauern und Bewohnern ländlicher Gegenden auftritt, was die Hypothese stützt, dass landwirtschaftliche Pestizide teilweise dafür verantwortlich sein können.

Bis jetzt waren jedoch Expositionsdaten von Menschen noch nicht verfügbar, größtenteils, weil es zu schwierig ist, die umweltbedingte Exposition gegenüber einem spezifischen Pestizid zu messen.

„Weil die Pestizide aus der Luft oder auf dem Boden ausgebracht werden, können sie unbeabsichtigt in Gelände abdriften, fernab des Areals, das behandelt wurde. Dies geschieht oft in messbaren Konzentrationen, die später in der Luft, in Pflanzen und in Tieren festgestellt werden können und die mehrere hundert Meter vom eigentlichen Gelände entfernt sind, das mit Pestiziden behandelt wurde. Exakte Methoden zur Abschätzung umweltbedingter Expositionen in ländlichen Gemeinden sind seit langer Zeit bitter notwendig gewesen“, sagte Ritz, die Leiterin der Studie und Vizeleiterin der epidemiologischen Abteilung der School of Public Health.

Also entwickelten Ritz, Costello und ihr Kollege Myles Cockburn von der University of Southern California ein Tool für ein spezielles geographisches Informationssystem, das die Exposition gegenüber Pestiziden, die auf landwirtschaftlichen Feldern aufgebracht wurden, bei Menschen misst. Dieses GIS Tool kombiniert Karten hinsichtlich Landnutzung und Berichte über Pestizidverbrauch des kalifornischen Staates. Jede Aufzeichnung bezüglich Pestizidverbrauchs enthält den genauen Namen des Wirkstoffes des Pestizids und die Menge, die aufgebracht wurde, die Fläche des Feldes, die Aufbringungsmethode und das Datum der Applikation.

Die Forschungsteilnehmer waren in den Jahren zwischen 1998 und 2007 zusammengestellt worden. Es wurden Telefoninterviews durchgeführt, um deren demographischen Aufenthaltsort und die Expositionsinformationen zu ermitteln. Den betreffenden Personen wurden vor deren Befragung detaillierte Ermittlungsbögen hinsichtlich des Verlaufs des Wohnsitzes zugeschickt. Die Angaben wurden persönlich oder per Telefon überprüft. Die Wissenschaftler zeichneten die vollständige Wohnsitzhistorie auf, ergänzten die Daten und schätzen die umgebungsbedingte Exposition für alle historischen Adressen ab, an denen die Teilnehmer zwischen 1974 und 1999 gewohnt hatten, dem Zeitraum, der von den Pestizidverwendungsdaten abgedeckt wurde. All diese Daten trugen sie in das System ein.

„Die Ergebnisse bestätigen zwei vorhergehende Beobachtungen aus Tierversuchstudien“, sagte Ritz. „Eine, dass wenn man mehreren Chemikalien ausgesetzt ist, dies den Effekt einer Chemikalie verstärken kann. Das ist wichtig, weil Menschen oft mehr als einem Pestizid in ihrer Umgebung ausgesetzt sind. Zum Zweiten, das das Timing der Exposition ebenfalls wichtig ist.“

Ritz merkte an, dass dies die erste epidemiologische Studie sei, die starken Beweis erbringt, dass die Pestizide Maneb und Paraquat, um neurotoxische Wirkung zu entfalten, synergistisch wirken und das Risiko an Parkinson zu erkranken bei Menschen dadurch stark erhöhen.

„Von ganz besonderer Wichtigkeit, ist es,“ sagte Ritz, „und das ist konsistent mit anderen Theorien hinsichtlich des Fortschreitens der Parkinsonpathologie,  dass die Daten darauf hindeuten, dass das kritische Fenster der Exposition gegenüber Giftstoffen scheinbar Jahre vor dem Beginn der motorischen Symptome gewesen sein kann, also lange bevor eine Parkinson Diagnose gestellt wurde.“

Anmerkung: Alle Studienautoren bekundeten, dass keinerlei Interessenskonflikte bestehen. Die Forschung wurde von folgenden Behörden und Institutionen unterstützt: National Institute of Environmental Health Science, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, Department of Defense Prostate Cancer Research Program. Die Pilotstudie wurde von der American Parkinson Disease Association unterstützt.

Übersetzung:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Netwok, 24. April 2009

Literatur:
UCLA, Press Release, Mark Wheeler, Pesticide exposure found to increase risk of Parkinson’s disease, 4/20/2009

Bildmaterial: Mark Wheeler

UCLA: Pesticides increase Parkinson’s Disease risk 75% in California Central Valley

Pesticides increase Parkinson’s Disease risk

Pesticide exposure found to increase risk of Parkinson’s disease

Study finds exposure may have occurred years before symptoms appear. The fertile soil of California’s Central Valley has long made it famous as one of the nation’s prime crop-growing regions. But it’s not just the soil that allows for such productivity. Crops like potatoes, dry beans and tomatoes have long been protected from bugs and weeds by the fungicide maneb and the herbicide paraquat.

Scientists know that in animal models and cell cultures, such pesticides trigger a neurodegenerative process that leads to Parkinson’s disease. Now, researchers at UCLA provide the first evidence for a similar process in humans.

In a new epidemiological study of Central Valley residents who have been diagnosed with Parkinson’s disease, researchers found that years of exposure to the combination of these two pesticides increased the risk of Parkinson’s by 75 percent. Further, for people 60 years old or younger diagnosed with Parkinson’s, earlier exposure had increased their risk for the disease by as much as four- to six-fold.

Reporting in the April 15 issue of the American Journal of Epidemiology, Beate Ritz, professor of epidemiology at the UCLA School of Public Health, and Sadie Costello, a former doctoral student at UCLA who is now at the University of California, Berkeley, found that Central Valley residents who lived within 500 meters of fields sprayed between 1974 and 1999 had a 75-percent increased risk for Parkinson’s.

In addition, people who were diagnosed with Parkinson’s at age 60 or younger were found to have been at much higher risk because they had been exposed to maneb, paraquat or both in combination between 1974 and 1989, years when they would have been children, teens or young adults.

The researchers enrolled 368 longtime residents diagnosed with Parkinson’s and 341 others as a control group.

Parkinson’s disease is a degenerative disorder of the central nervous system that often impairs motor skills, speech and other functions. It has been reported to occur at high rates among farmers and in rural populations, contributing to the hypothesis that agricultural pesticides may be partially responsible.

Until now, however, data on human exposure has been unavailable, largely because it has been too hard to measure an individual’s environmental exposure to any specific pesticide.

„Because pesticides applied from the air or ground may drift from their intended treatment sites – with measurable concentrations subsequently detected in the air, in plants and in animals up to several hundred meters from application sites –  accurate methods of estimating environmental exposures in rural communities have long been sorely needed,“ said Ritz, the study’s senior author and vice chair of the School of Public Health’s epidemiology department.

So Ritz, Costello and colleague Myles Cockburn from the University of Southern California, developed a geographic information system–based tool that estimated human exposure to pesticides applied to agricultural crops. This GIS tool combined land-use maps and pesticide-use reporting data from the state of California. Each pesticide-use record includes the name of the pesticide’s active ingredient, the amount applied, the crop, the acreage of the field, the application method and the date of application.

Research subjects were recruited between 1998 to 2007; telephone interviews were conducted to obtain their demographic and exposure information. Detailed residential history forms were mailed to subjects in advance of their interviews and were reviewed in person or over the phone. The researchers recorded and added lifetime residential histories and estimated ambient exposures into the system for all historical addresses at which participants had resided between 1974 and 1999, the period covered by the pesticide-use data.

„The results confirmed two previous observations from animal studies,“ Ritz said. „One, that exposure to multiple chemicals may increase the effect of each chemical. That’s important, since humans are often exposed to more than one pesticide in the environment. And second, that the timing of exposure is also important.“

Ritz noted that this is the first epidemiological study to provide strong evidence that maneb and paraquat act synergistically to become neurotoxic and strongly increase the risk of Parkinson’s disease in humans.

Of particular concern, Ritz said, and consistent with other theories regarding the progression of Parkinson’s pathology, is that the data „suggests that the critical window of exposure to toxicants may have occurred years before the onset of motor symptoms when a diagnosis of Parkinson’s is made.“

In addition to Ritz and first author Costello, study authors included Jeff Bronstein, UCLA professor of neurology, and Xinbo Zhang of USC. The authors declare no conflicts of interest.

The research was supported by the National Institute of Environmental Health Science, the National Institute of Neurological Disorders and Stroke, and the Department of Defense Prostate Cancer Research Program. In addition, initial pilot funding was provided by the American Parkinson Disease Association.

The UCLA School of Public Health is dedicated to enhancing the public’s health by conducting innovative research, training future leaders and health professionals, translating research into policy and practice, and serving local, national and international communities.

UCLA, Press Release, Mark Wheeler, Pesticide exposure found to increase risk of Parkinson’s disease, 4/20/2009

Der Count Down läuft: 19 U.S. Gouverneure setzen sich für Chemikaliengeschädigte und Chemical Sensitivity (MCS) ein

Gouverneure unterstützen UmweltkrankeUmweltbedingte Erkrankungen wie Multiple Chemical Sensitivity – MCS, Sick Building Syndrome – SBS, aber auch Autismus, Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose – MS und viele andere Krankheiten, von denen die Wissenschaft zwischenzeitlich herausgefunden hat, dass sie durch Chemikalien bedingt sein können, haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen.

Behörden in einigen Ländern setzen sich dafür ein, dass der Umgang mit Chemikalien kontrollierter und bewusster stattfindet, in Europa bspw. durch REACH. Menschen, die durch Chemikalien erkranken, werden jedoch noch viel zu oft im Regen stehen gelassen. In den USA setzen sich Gouverneure vieler Bundesstaaten seit über einem Jahrzehnt für Menschen mit MCS ein und sorgen für Aufklärung über chemikalieninduzierte Krankheiten.

Über  ein Jahrzehnt Einsatz für MCS
Seit 11 Jahren findet in den USA im Monat Mai gezielte Aufklärung über toxische Schädigungen, deren Vermeidungsmöglichkeiten, und Chemical Sensitivity (MCS) statt. 37 Gouverneure (entsprechen dt. Ministerpräsidenten) verschiedener Bundesstaaten riefen hierzu bisher mit Staatssiegeln versehenen Proklamationen auf.

Die allererste Aufklärungswoche über toxische Schädigungen und  MCS (Multiple Chemical Sensitivity) wurde 1998 vom Gouverneur von U.S. Bundesstaates Connecticut, John G. Rowland ausgerufen. Auch in diesem Jahr war Gouverneur Rowland einer der ersten, die eine Proklamation für den Aufklärungsmonat Mai unterzeichnete.

Forschung und Hilfe für Chemikaliengeschädigte
Die Gouverneure dieser U.S. Bundesstaaten wollen vor allem auf die große Wichtigkeit wissenschaftlicher Forschung und darauf, wie toxische Schädigungen und Chemikaliensensibilität in der Zukunft zu vermeiden ist, aufmerksam machen. Sie setzen sich dafür ein, dass chemikaliensensible und chemikaliengeschädigte Menschen am öffentlichen Leben teilhaben können und Hilfe erhalten.

19 Gouverneure unterzeichneten bereits für 2009
Gouverneure folgender U.S. Bundesstaaten unterzeichneten für dieses Jahr eine Proklamation, um auf toxische Schädigungen und Chemical Sensitivity hinzuweisen:

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. April 2009