Teil 1: Gesunde Ernährung
Etwas für die Gesundheit tun, Krankheiten vorbeugen… Man sieht, hört und liest viel zu diesem Thema.
Allerdings: Gesundheitsvorsorge ist aufwändig und teuer, oder? Leider sieht das oft so aus. Aber das muss nicht sein. Gesundheits-vorsorge sollte machbar sein, einfach, billig und auf natürliche Weise ohne Pillen und Pulver. Gerade wenn Sie das bisher für unmöglich gehalten haben, lesen Sie jetzt bitte weiter!
Wer einen anstrengenden Alltag hat, strapaziert seine Gesundheit. Etwas für seine Gesundheit tun heißt, für einen Ausgleich zu sorgen. Den Alltag, der immer absolut perfekt für die Gesundheit ist, den gibt es im praktischen Leben nicht. Also, wieso sich damit Stress machen oder genau das Gegenteil, den Kopf in den Sand stecken und gar nichts für die Gesundheit tun?
Tatsächlich ist es sehr einfach, etwas für die Gesundheit zu tun – auch mit kleinem Budget und ohne großen Zeitaufwand. Das haben Sie schon hundertmal gehört und es hat doch nicht geklappt? Nun, geben Sie diesem Blog noch eine Chance. Hier wurde tatsächlich über die praktische Umsetzung nachgedacht. Außerdem lesen Sie viele Dinge, die Sie sonst nicht jeden Tag lesen.
Unglaublich, aber wahr – Gesunde Ernährung ist praktisch machbar
Mit dem ersten leidigen Gesundheitsthema fangen wir gleich an. Die Ernährung. Ja, wer sich falsch ernährt, weiß es. Das muss man nicht erklären. Aber gerade bei Ernährung denkt man schnell schwarz-weiß. Entweder eine hundertpro gesunde Ernährung klappt oder nicht, und wenn nicht, ist es egal, was man isst. Und dieser Fall tritt ganz sicher ein, weil gesundes Essen nun mal 1. teuer 2. sehr aufwändig ist und 3. furchtbar schmeckt. Das stimmt nicht! Sich gesundheitsbewusst ernähren heißt nicht, nur noch vom Karottenknabbern zu leben. Viel mehr geht es auch hier um Ausgleich, um die richtige Mischung.
Tipps für gesunde Ernährung lassen sich leicht und allgemein auf den Punkt bringen. Also, hier werden die wichtigsten Themen stichpunktartig genannt, und unten weiter ausgeführt.
1. Nach Hunger essen – Nicht aus Langeweile
2. Essen immer zur Mahlzeit machen – Nicht unbewusst essen
3. Auf Einfaches setzen – Weil es billiger und gesünder ist
4. Genuss ja – sich selber schaden nein
5. Genug Wasser trinken – Ohne Wasser läuft im Körper gar nichts
Essen nach Hunger – Und nicht aus Langeweile
Dass man sich beim Essen am Hunger orientiert, sollte sich eigentlich von selbst verstehen. Unser Körper signalisiert, wenn er Hunger hat. Oft achten wir nicht darauf, sondern essen aus Langeweile zwischendurch, als „Nervennahrung“ oder warum auch immer. Das gewöhnt man sich leicht so sehr an, dass man gar nicht mehr davon weg kommt. Ständig zwischendurch essen bedeutet nicht nur, mit der Zeit pummelig zu werden, man denkt auch ständig ans Essen. Problem: man ist abgelenkt, von dem, was man eigentlich gerade macht. Allerdings ist das ständige Naschen aus Langeweile tatsächlich nur eine Angewohnheit, die sich wieder ändern kann.
Aus jedem Essen eine Mahlzeit machen
Diese Angewohnheit lässt sich am Besten durch feste Mahlzeiten ändern. Damit ist nicht gemeint, sich jeden Tag zur selben Uhrzeit an den Küchentisch setzen zu müssen. Viel mehr heißt es, statt zwischendurch zu knabbern, lieber eine Mahlzeit zu machen, egal ob richtig kochen oder belegtes Brot, diese bewusst zu essen und dann der Verdauung einige Stunden Ruhe zu lassen.
Wie oft man isst, ist individuell, hängt von Gewohnheiten und den Gegebenheiten des Alltags ab. Es gibt Leute, die mit drei kleinen Hauptmahlzeit und zwei oder drei Snacks gut auskommen, und andere, die lieber nur drei große Hauptmahlzeiten essen. Der Magen braucht allerdings Zeit zum Verdauen. Also lässt man zwischen Mahlzeiten immer einige Stunden Raum, ob das eher drei Stunden nach einer kleinen oder fünf bis sechs Stunden nach einer großen Mahlzeit sein sollen, liegt bei Ihnen.
Einfach ist besser
Auf Einfaches setzen. Das ist eine auf den Punkt gebrachte Formel, wie man Lebensmittel gesundheitsbetont auswählt. Denn: Durch je mehr Fabrikmaschinen ein Lebensmittel gewandert ist, desto weniger Gesundheit und desto mehr Chemie stecken drin. Es ist verrückt, dass gerade viele billige Lebensmittel „Büchsenfutter“ sind. Allerdings kosten mehr naturbelassene Lebensmittel auch kein Vermögen.
Einfache Nudeln nur aus Hartweizengrieß gehören zu den preiswertesten und naturbelassensten Lebensmitteln. Mit Eiernudeln gab es schon mal einen „Gammel-Ei-Skandal“. Gleiches wie für die Hartweizennudeln gilt für Kartoffeln, und Brotsorten wie Graubrot. Übrigens: Dunkelbraunes Brot ist nicht immer besser. Es wird oben oft mit dem ungesunden „Zuckercoleur“ (=Zuckerfarbe, im Klartext fast angebrannter Karamell) gefärbt. Auch Vollkornnudeln gibt es heute preiswert. Sie halten lange satt und treiben den Blutzucker nicht schnell in die Höhe. Also: Das i-Tüpfelchen ist die Vollkorn-Variante. Haferflocken sind übrigens immer Vollkorn, hier wird einfach nur das Haferkorn zur Flocke gequetscht. Und: Reine Haferflocken sind nicht nur preiswerter als Müslimischungen, sondern gesünder. In der Müslimischung ist mehr Zucker und Chemie drin, als man vermutet, egal unter welchen unterschiedlichen Namen. Müslimischung ist also nicht die Basis fürs gesunde Frühstück, sondern eben eine Nascherei.
Obst nach Saison – Geschmack und Qualität
Obst und Gemüse essen muss weder teuer noch aufwändig werden. Apfel und Banane sind sowieso Obst-Klassiker. Leckere, preiswerte Snacks, die man auch noch bequem in die Tasche stecken kann. Gute Idee, die mitzunehmen statt Schokoladenriegel oder der angeblich gesunde Energieriegel, der oft eine Zucker- und Chemiebombe ist. Äpfel und Bananen sind nämlich auch süß, aber sie schaden dem Körper nicht wie Zucker.
Ansonsten setzt man am Besten auf Saisonobst. Im Februar Erdbeeren? Geht, ist aber teuer und die Qualität ist niedrig. Am Besten ist es, zu kaufen, was gerade Saison hat. Also die leckeren Beeren im Sommer, wenn sie süß und gesund sind, die Pflaumen im Herbst und die Ananas und Orangen im Winter. Tatsächlich sind einheimische Lebensmittel aber besser als Südfrüchte, also die Beeren, Äpfel und Pflaumen den Bananen, Ananas und Orangen vorziehen.
Lebensmittel aus der Region sind gesünder
Für Gemüse gilt das Gleiche wie für Obst – Kaufen, was Saison hat, und möglichst aus Deutschland oder wenigstens Europa kommt. Am Besten, auf die Angebote achten, und auf die Herkunftsschilder. Wenn es gerade viele deutsche Gurken gibt, sind die preiswert und knackig frisch. Im Winter kann man ruhig auf Kraut und Rüben setzen! Wer Rotkraut, Weißkraut, Blumenkohl, Karotten, Rote Beete, Weiße Rüben, Kohlrabi und so weiter kocht, bekommt nicht nur was richtig Durchwärmendes, sondern auch viele gesunde Inhaltsstoffe, die zum Beispiel Krebs vorbeugen sollen. Wer wenig Zeit zum Kochen hat und rohes Gemüse gut verträgt, kann außer grünen Bohnen jedes Gemüse zu Salat verarbeiten. Dabei bleiben viele Vitamine und andere wichtige Inhaltsstoffe sehr gut erhalten .Mit Zitronensaft und einem kaltgepressten Olivenöl angerichtet ist das sogar besonders empfehlenswert.
Obst und Gemüse nach Saison zu kaufen heißt auch, sich weniger Chemie reinzuziehen. Müssen Lebensmittel im Gewächshaus angebaut oder für lange Transportwege widerstandsfähig genug sein, müssen viel mehr giftige Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, als bei regionalen und zur Jahreszeit passenden Pflanzen.
Käse und Wurst – Chemiepakete?
Beim Kauf von Wurst und Käse, von Fleisch, Fisch und Milchprodukten gilt auch, was einfach und frisch ist, ist am Besten. Gerade bei Käse und Wurst kann man leicht danebengreifen. Käseplagiate, Schmelzkäse oder Wurst, wo einfach alles vermahlen, mit Chemie aufgemixt und dann verkauft wird… Bei Käse immer auf die Zutatenliste achten.
Lieber den Käse an der Theke aufscheiden lassen als abgepackt kaufen. Die Verpackungen können Schadstoffe besonders in fetthaltige Lebensmittel eintragen. Zu Hause kann man Käse in einer Butterdose aus Glas im Kühlschrank aufbewahren.
Fleisch und Fisch am besten frisch
Bei Wurst ist es noch schwieriger Hier werden viel Zusatzstoffe eingesetzt, um die Produkte haltbar zu machen. Denn Wurst ohne Zusatzstoffe sieht nicht rosig aus, sondern grau.
Bei Fleisch sollte man ganz Frisches nehmen, das noch lange haltbar ist. Besser als die Wurst aus der Büchse ist rohes Fleisch, dass man zum Beispiel als Hackfleisch kauft, und dann selbst etwas daraus macht.
Fisch gibt es tiefgekühlt zu kaufen. Damit liegt man auf der sicheren Seite, was die Frische angeht. Tiefgekühlten Fisch gibt es sehr preiswert, und die Qualität ist hoch.
Frucht statt Chemie – Das Obst lieber selbst in den Joghurt tun
Auch mit Quark, Joghurt oder Milch liegt man bei der ganz einfachen Variante am Besten. Besser Joghurt pur kaufen und selbst Obst oder, wenn es süß sein muss, einen Löffel Marmelade reinmischen. Die Fruchtjoghurts enthalten oft mehr Chemie als Frucht in ihren „Fruchtzubereitungen“.
Marmeladen sind klassisch immer noch am gesündesten. So hat die Diät-Marmelade statt Zucker Fruchtzucker, was auch Zucker ist, dem Bauch aber noch dazu oft nicht gut bekommt. Künstliche Süßstoffe (Aspartam, Saccharin, etc.) sind gesundheitsschädlich. Also, besser richtige Marmelade kaufen, und sparsam verwenden, ob auf dem Brot oder im Joghurt.
Lieber die Original-Variante kaufen, im Wissen, dass es sich um ein nicht so gesundes, aber leckeres Luxusprodukt handelt, und sparsam damit umgehen – das gilt nicht nur bei Marmelade. Auch was „Light“-Produkte oder angeblich besonders gesunde Varianten ungesunder Lebensmittel angeht, sollte man daran denken.
Nicht jeder verträgt Milchprodukte
Zum Thema Milchprodukte soll noch gesagt sein, dass man es damit nicht übertreiben muss. Viele Erwachsenen können Milch und damit auch Käse, Quark, Joghurt, Sahne, Milchschokolade und Butter nicht richtig verdauen. Ein weiterer Grund, kein Fertigfutter zu kaufen, es wird oft mit dem billigen Milchzucker (Laktose, muss hinten in den Zutaten stehen) angereichert.
Wer Verdauungsprobleme kennt oder ständig unter unerklärlichen Beschwerden ohne Grund leidet, sollte mal einige Wochen darauf verzichten. Geht es Ihnen dann besser, wissen Sie, dass Sie Milchprodukte nicht gut vertragen. Das ist unkomplizierter als ein Test beim Arzt, weil man beim Belastungstest mit viel Milchzucker auch heftige Symptome bekommen kann, die man sich ersparen könnte. Sie merken doch selbst, ob es Ihnen ohne Milchprodukte besser geht oder nicht.
Wer nicht unter solchen Beschwerden leidet, übertreibt es einfach nicht mit Milchprodukten, also nicht zu jeder Mahlzeit. Zum Frühstück besser etwas reinen Obstsaft oder Sojamilch über die Haferflocken und das Obst geben, damit der Körper sicher einen guten Start in den Tag hat.
Erbsen und Bohnen – Vergessene Grundnahrungsmittel
Übrigens: Auch Erbsen und Bohnen sind als leckere und gesunde Lebensmittel nicht zu verachten. Sie liefern dem Körper Energie und wichtiges Eiweiß. Früher zählten Erbsen und Bohnen in Europa und vielen anderen Ländern zu den Grundnahrungsmitteln. Sie sind seitdem nicht schlechter geworden, und vielfältig verwendbar, zum Beispiel für Suppe im Winter oder Salat im Sommer.
Wer das Fertigfutter umgeht, lebt gesünder
Über gesunde Grundnahrungsmittel haben Sie jetzt viel gelesen Aus Kartoffeln und Getreide, Obst und Gemüse, nicht zu Vergessen Erbsen und Bohnen, dazu Milchprodukten, Fleisch und Fisch in Maßen, hin und wieder einem Ei, kann man sich eine gesunde Ernährung zusammenstellen.
Gesunde Fette gehören auch dazu. Am Besten ist Pflanzenöl: Kaltgepresstes Olivenöl, Rapsöl oder auch mal Leinöl. Salatöl gehört an den Salat, klar. Mit Bratfett und Butter sollte man dagegen sparsam umgehen – so viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Doch wenn man selbst kocht, auch wenn es nur Nudeln mit Tomatensauce oder das Belegen eines Brots ist, läuft man wenig Gefahr, ständig viel verstecktes Fett zu essen. Das ist eher in Fertigprodukten, die nur so vor Fett strotzen. In manchen Fertigessen stecken pro Portion z.B. mehrere Löffel Öl oder die Fettmenge eines Viertelpäckchens Butter. Das würden Sie sich selber nicht ans Essen gießen.
Naschen – ein echter Luxus
Gesunde Ernährung ist also gar nicht so schwierig. Man isst regelmäßig und wählt möglichst einfache Zutaten aus. Und was ist mit kleinen, leckeren Sachen, von denen man die Finger nicht lassen kann? Oder mit dem schnellen Stückchen, dass man sich beim Bäcker kauft, wenn die Zeit knapp ist? Natürlich ist es ideal, wenn man belegte Brote von zu Hause dabei hat. Wer sich ein belegtes Brötchen kauft, muss oft tief in die Tasche greifen, das wissen Sie ja selber. Wenn es doch mal sein muss, kauft man sich am Besten ein Brötchen oder eine Müslistange.
Natürlich ist es sinnlos, sein ganzes Geld für Naschereien auszugeben. Naschen sollte etwas Besonderes sein, ein echter Luxus, den man sich hin und wieder gönnt. Wenn es Alltag wird, ist es doch auch keine besondere Freude mehr. Also besser eine Tafel Schokolade in der Woche als am Tag – damit kann die Gesundheit leben. Und nicht aus Langeweile herunterschlingen, sondern genießen. Wichtig ist, dass die gesunden Nahrungsmittel ganz deutlich überwiegen.
Wasser – vom wichtigsten Lebensmittel nicht zu wenig
Und last but not least das Wasser. Der Körper braucht 2,5 Liter Flüssigkeit am Tag. Davon holt man sich einen Teil aus dem Essen. Eineinhalb bis zwei Liter muss man aber trinken. Das sollte nicht Limonade sein, die mit viel Zucker den Körper schädigt, und auch nicht Kaffee. Alkohol zählt überhaupt nicht, der ist als ungesund bekannt, und der Körper braucht für die Entgiftungsarbeit eher noch mehr Wasser.
Besser: Einfach Wasser, Kräutertee oder Früchtetee trinken. Da heutzutage fast nicht mehr gechlort wird, darf man Leitungswasser in Gebieten (Gebiete ohne Intensivlandwirtschaft, Industrie, etc.) mit wirklich gutem Wasser ruhig trinken. Besser ist jedoch das Leitungswasser zu filtern oder gutes Wasser aus Glasflaschen zu trinken. Und: eineinhalb bis zwei Liter Wasser, das sind acht oder zehn kleine (0,2l) Gläser Wasser am Tag. Das ist wirklich nicht viel. Zwei zum Frühstück, zwei oder drei über den Tag verteilt und drei oder vier nach Feierabend – nicht wirklich viel. Die Tasse Tee oder das Glas Saft zählt ja mit, auch wenn man nicht ständig nur Saft trinken sollte.
Sie sehen: Gesunde Ernährung kann einfach sein. Ein normaler Alltag und keine Million auf dem Konto heißen nicht, dass gesunde Ernährung unmöglich wird.
Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. Juli 2009
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