Monatsarchiv für Januar 2009

Medikamentenunverträglichkeit bei Patienten mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity häufig

Pillen, Tabletten oft Glückspiel

Unerträgliche Schmerzen, ein Infekt, der behandelnde Arzt weiß genau, welches Medikament helfen würde. Trotzdem sind dem Arzt möglicherweise die Hände gebunden, denn wenn der Patient gleichzeitig unter MCS – Multiple Chemical Sensitivity leidet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass er viele Medikamente nicht verstoffwechseln kann oder allergisch darauf reagiert.

Chemikaliensensitivität – Reaktionen auf Medikamente
Die Tokyo University of Science führte eine Studie „Die Probleme von Patienten mit Multiple Chemical Sensitivity bei der Einnahme von Medikamenten“ durch. Ziel der Studie war die Erfassung, inwieweit MCS Patienten Schwierigkeiten mit der Einnahme von Medikamenten haben. 205 Personen, die durch einen Arzt MCS diagnostiziert bekommen hatten, nahmen teil. Die Ergebnisse zeigten, dass 60% der MCS Patienten Schwierigkeiten mit der Einnahme von Medikamente hatten. Die größten Probleme offenbarten sich bei Frauen und Personen in der Altersgruppe zwischen 40-59 Jahren, sowie bei Patienten, die ihre MCS als Folge von Pestizidintoxikation oder durch Medikamente entwickelt hatten.

Allergien erschweren, verhindern Medikamenteneinnahme
Die japanischen Wissenschaftler stellten fest, dass Lidocain, ein Anästhetikum, nahezu nicht anwendbar ist bei MCS Patienten. Weiterhin waren Koffein, Aspirin, Chlorphenylamin Maletat, Minocyclin Hydrochlorid, Levofloxacin, etc. bei MCS Patienten ungeeignet. Viele der befragten Patienten, die die aufgeführten Medikamente als nicht tolerierbar angaben, berichteten über Allergien in ihrem Werdegang. Dies lässt darauf schließen, dass Allergien ebenfalls beteiligt sind bei den Beschwerden, die die Patienten bei der Einnahme von Medikamenten bekommen (1).

Genvarianten verhindern reibungslose Verstoffwechselung
Die Verstoffwechselung von Medikamenten kann durch Genvarianten erschwert bis verhindert werden. (2-5) Das Gen CYP2D6 (codiert das Entgiftungsenzym Cytochrom P450 2D6), das in einer Studie von McKeowen-Eyssen in seiner aktiven Form bei den Chemikaliensensiblen mehr als dreimal so oft vertreten war wie bei der Kontrollgruppe, gehört hierzu. Diese aktive Form ist mit entsprechend schnellerer Verstoffwechselung verbunden. Das Gen dient zum Abbau von neurotoxischen Chemikalien und von Medikamenten, die das Nervensystem beeinflussen. Hierzu gehören u.a. Antidepressiva, Stimmungsaufheller, Codein.

Frauen mit der schnell arbeitenden NAT2-Variante (N-Acetyltransferase 2), die sogenannten schnellen Acetylierer, wurden von McKeowen-Eyssen bei Chemikaliensensiblen viermal so häufig ermittelt als bei der Kontrollgruppe. Auch NAT2 spielt wie CYP2D6 eine wichtige Rolle bei der Entgiftung von zahlreichen Medikamenten und toxischen Chemikalien. Chemikaliensensible, die einen oder mehrere Genvarianten, die den Fremdstoffwechsel steuern, tragen, müssen zwangläufig Nebenwirkungen und erhöhte Risiken bei der Einnahme von bestimmten Medikamenten einkalkulieren.

Umweltmedizin bietet Alternativen
Durch die schwierige Problematik, vor die ein Arzt durch Medikamentenintoleranzen und -unverträglichkeiten bei chemikaliensensiblen Patienten gestellt wird, wird deutlich, wie dringlich es ist, die Umweltmedizin zu fördern, Behandlungsangebote in die Schulmedizin zu integrieren und spezielles umweltmedizinisches Fachwissen für niedergelassene Ärzte zugänglich zu machen. Das Finden von sicheren und praktikablen Alternativen für Chemikaliensensible könnte, neben der Verringerung von Leiden, auch Menschenleben retten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 30.01.2009

Literatur:
1. Suzuki J; Nikko H; Kaiho F; Yamaguchi K; Wada H; Suzuki M., Faculty of Pharmaceutical Sciences, Tokyo University of Science, Yamazaki, Noda, Japan, The problems of multiple-chemical sensitivity patients in using medicinal drugs
Yakugaku Zasshi 2004 Aug;124(8):561-70
2. Eckart Schnakenberg, Karl-Rainer Fabig , Martin Stanulla, Nils Strobl , Michael Lustig , Nathalie Fabig and Werner Schloot,  A cross-sectional study of self-reported chemical-related sensitivity is associated with gene variants of drug-metabolizing enzymes, Environmental Health 2007, 6:6
3. McKeown-Eyssen G, Baines C, Cole DE, Riley N, Tyndale RF, Marshall L, Jazmaji V: Case-control study of genotypes in multiple chemical sensitivity: CYP2D6, NAT1, NAT2, PON1, PON2 and MTHFR. Int J Epidemiol 2004, 33:971-978
4. Haley, RW, Billecke, S, La Du, BN (1999). Association of low PON1 type Q (type A) Acetyl esterase activity with neurologic symptom complexes in Gulf War Veterans. Toxicology and Applied Pharmacology 157(3):227-33
5. Spivey, Angela: Genes and Sensitivity, Environmental Health Perspectives, 113(3), 2005

Versuch einer Patientin den Stempel – Psychisch krank – aufzudrücken

Psychostempel sind Diskriminierung

Telefonate, Briefe und E-Mails mit Berichten von schwer kranken Menschen, die man aufgrund ihrer Chemikaliensensitivität (MCS) versucht, als psychisch krank abzustempeln, gehören zum Alltag von CSN.

Obwohl MCS als körperliche Krankheit im ICD-10 einklassifiziert ist und als körperlich bedingte Behinderung in Deutschland anerkannt ist, wird von vielen Behörden und Krankenkassen eine andere Gangart gegenüber den Erkrankten angeschlagen. Ganz bewusst und unverblümt wird versucht, Ansprüche der Erkrankten zu ersticken, indem der berühmt berüchtigte „PSYCHOSTEMPEL“ zum Einsatz kommt. Hierzu werden in der Regel fachfremde Ärzte bemüht, meist Psychiater, die keine umweltmedizinische Ausbildung und somit über kein erforderliches Fachwissen in diesem Fachbereich verfügen. Wie ein solcher Fall sich in der Praxis darstellt, veranschaulicht der nachfolgende Tatsachenbericht:

Theresa K. chemikaliensensibel:
Zunächst hatte ich, nachdem ich erstmals von Chemikalien als Ursache meiner Beschwerden erfuhr, nach monatelangen Telefonaten quer durch Deutschland schließlich die Telefonnummer einer Umweltklinik erfahren. Dort rief ich an und schien richtig zu sein.

Ich verfasste nun einen Bericht über meine damals noch lebensbedrohlichen Symptome und schickte ihn hin. Dann erhielt ich aus der Umweltklinik einen 19 Seiten langen umweltmedizinischen Anamnese-Fragebogen und eine Einladung zum ambulanten Vorgespräch als Vorbereitung zur stationären Aufnahme. Den Fragebogen schickte ich ausgefüllt zurück.

Freunde fuhren mich mit ihrem Auto in die Umweltklinik zum Gespräch, welches mir sehr gezielt geholfen hat. Denn als ich die empfohlenen Nahrungsergänzungen anfing zu nehmen, baute mein Körper so ungeheuer auf, sodass ich nach insgesamt einem Dreivierteljahr wieder wie zuletzt ca. 30 Jahre zuvor drauf war. Auch das diabetesbedingte Übergewicht war wie weggeblasen, und das bis heute.

Ziemlich am Anfang dieser Phase des körperlichen Wiederaufbaus bekam ich dann — nicht von meiner damaligen Hausärztin, wo ich schon über 10 Jahre hinging und die mich bis dahin immer vernünftig und respektvoll behandelt hatte – sondern von meinem Lungenfacharzt, wo ich ein paar Tage später meinen Routinetermin hatte, die heißersehnte Einweisung für die Klinik.

Ich rief in der Umweltklinik an und prompt wurde mir der Termin für den stationären Aufenthalt schriftlich mitgeteilt.

Erster Psychiatrisierungsversuch:
Meine Hausärztin nahm die schriftliche Aufnahmebestätigung der Umweltklinik mit spitzen Fingern entgegen und hielt sie so weit wie sie irgend konnte von sich weg mit der Bemerkung „Was soll D-A-S denn sein? Ich schreibe Ihnen was auf!“, was sie mir aufschrieb, war eine Untersuchung bei einem Neurologen/Psychiater.
Ich beschloss, sie nie wieder aufzusuchen. Bei der Terminvereinbarung mit dem Neurologen kam mir eine gepfefferte Erkältung dazwischen, und danach bin ich dann nicht mehr hin.

Die indes vom Lungenarzt erhaltene Einweisung musste erst von der Krankenkasse genehmigt werden. Ich ging hin und dachte, so eine Kleinigkeit, eine Unterschrift und Stempel drauf und fertig. Aber nix da. Sie behielten das Formular da.

Ich ging also ohne wieder nach Hause, packte meinen Koffer mit all den umweltfreundlichen Produkten etc. fertig, und was kam nun?

Zweiter Psychiatrisierungsversuch:
Die Kasse bombardierte mich fast täglich mit Drohanrufen, die alle auf meinem AB landeten. Sie legten für mich einen extrem kurzfristigen Zwangstermin beim MDK fest. Dort wurde ein psychiatrisches Gutachten von einer psychologisch fortgebildeten Anästhesistin erstellt. Sie sagte selber, dass das eigentlich nicht ihr Fachgebiet sei. Ich habe das MDK-Gutachten nie bekommen, trotz intensiver Bemühungen. Gesehen habe ich es aber. Es ist ca. 1 DIN-A-4-Seite lang, wovon der Teil, wo es ums Wesentliche geht, nämlich die Möglichkeit der erfolgreichen Behandlung, die ich ja mittlerweile gerade kennen gelernt hatte, bewusst falsch ist. Mir wurden von der MDK-Ärztin eiskalt Lügen in den Mund gelegt. Meine diesbezüglichen Mitteilungen wurden komplett ignoriert.

Dritter Psychiatrisierungsversuch:
Das reichte der Kasse aber nicht. Sie hat mich dann sofort kurzfristig zu einem Termin mit der hauseigenen Psychologin bestellt, wo es ganz abartig wurde.

Als ich ins Gebäude trat und die Rezeptionistin mich anwies zu warten, rief sie die Psychologin an, die dann in Begleitung zweier weiterer Personen erschien und mich in ein von allen Seiten – auch für das Publikum – einsehbares, kleines Büro lotste. Sie setzte sich hinter den Schreibtisch, ich sollte davor Platz nehmen. Dann ging das Einschüchterungsmanöver los. Sie sah mich scharf an. Eine ihrer Begleiterinnen stand direkt neben ihr und warf mir ebensolche Blicke zu, sowie verschwörerische in Richtung Psychologin. Die zweite Begleiterin war als Bewachung an der Tür postiert, damit ich nicht weg konnte. Wie das Gespräch im Einzelnen verlief, weiß ich nicht mehr, nur noch, dass dabei Dinge erwähnt wurden, die in der Sache völlig irrelevant waren, was ich ja wusste und deshalb auch sagte. Sie versuchte mich indes zu zwingen zu bestätigen, dass diese Krankheit nicht so behandelt werden kann, wie ich das meine. Aber das klappte nicht. Ich lüge nun mal nicht. Aber in der kleinen Butze wurde mit uns vier Personen die Luft sehr schnell stickig und deshalb war auch bald Ende der Vorstellung.

Vierter Psychiatrisierungsversuch:
Dann schrieb mich die Kasse an für einen weiteren Termin mit der hauseigenen Psychologin, die mich dann wieder zu bearbeiten versuchte – erfolglos.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 29.01.2009

Nanotechnologie in Lebensmitteln – gesund?

Labortier Mensch

Zusatzstoffe ohne Ende
Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Aromen in Lebensmittel sind längst nicht alle Helfer der Nahrungsmittelproduzenten. Über Enzyme, Verdickungsmittel, Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Emulgatoren, Trennmittel habe ich bisher noch nicht berichtet. Da staunt man nicht schlecht, …  so viele verschiedene Zusätze. Man kann es kaum glauben, welche Mengen an verschiedenen Zusatzstoffen wir uns Tag täglich, oft auch unbewusst, beim Essen einverleiben.

Aber ich denke, für heute lasse ich es mit diesen Lebensmittelzusätzen gut sein, vielleicht schreibe ich ein anderes Mal darüber. Diese oben erwähnten Stoffe sind längst nicht alles, was die Lebensmittelbranche zu bieten hat, nein sie wartet mit einer völlig neuen Dimension der Manipulation unserer Nahrung auf – mit Nanopartikeln angereicherte Lebensmittel.

Nanopartikel im Essen – Deklarationspflicht Fehlanzeige
Die Größe von Nanopartikel wird mit einem zehnmillionsten Millimeter bemessen. Dass sie daher schwierig auszumachen sind, versteht sich von selbst. Nanopartikel sind chemische Stoffe, die durch ihre geringe Größe vermutlich in Zellen eindringen und somit leichter vom Organismus aufgenommen werden können. Laut dem BUND für Umwelt und Naturschutz gelten sie als giftiger und werden als chemisch reaktiver eingestuft.

Lt. BUND kommen Nanomaterialien derzeit auch in Düngern und Pestiziden zum Einsatz und gelangen somit direkt in die Umwelt. Nanoteilchen haben die Fähigkeit, unsere Lebensmittel auf bisher nie da gewesene Art und Weise zu verändern.
Im Lebensmittelsektor sollen Nanoteilchen dazu dienen, den Mineralstoff- und Vitamingehalt der Nahrungsmittel erhöhen und das Klumpen von Gewürzen und Pulvern verhindern. Aber auch die Eigenschaften unserer Nahrungsmittel wie Optik, Geschmack, Haltbarkeit, Stabilität und Konsistenz, sollen Nanomaterialien positiv beeinflussen.

Klammheimlich durch die Hintertür auf den Teller
Nanopartikel haben auf globaler Ebene bereits unbemerkt Einzug in die Nahrungskette gehalten, jedoch wo genau, das bleibt anscheinend das Geheimnis der Hersteller. Lt. einem Bericht von Spiegel online vom vergangenen Jahr, gibt Wilfried Kühling, Leiter des Wissenschaftlichen Beirates der Umweltschutzorganisation BUND zu bedenken, dass man überhaupt nicht sagen kann, in welchen Produkten Nanoteilchen zum Einsatz kommen, weil es derzeit noch keine Deklarationspflicht gibt. Es gäbe aber Vermutungen, dass weltweit schätzungsweise 600 Nahrungsmittel auf dem Markt sind, bei denen die Nanotechnologie angewandt wird.

Schweigen im Walde
Die Lebensmittelindustrie hüllt sich in großes Schweigen, scheinbar, weil befürchtet wird, dass die Verbraucher von den neuen Praktiken nicht begeistert sind. Es wird vermutet, dass sich Nanoteilchen in unserem Organismus ansammeln und womöglich sogar das Erbgut schädigen können. Auf alle Fälle besteht auf dem Gebiet der Nanotechnologie erheblicher Forschungsbedarf, denn zuviele Fragen bleiben bisher offen.

Laborratte Mensch: Risiken und Nebenwirkungen ausgesetzt
Mögliche Risiken der Nanotechnologie für unsere Gesundheit kann nach heutigem Wissensstand niemand mit Sicherheit ausschießen. Die Tatsache, dass man bei deren Anwendung die natürliche Beschaffenheit der Nahrungsmittel verändert, also in die Natur eingreift, mit unvorhersehbaren Auswirkungen für uns alle, ist ungeheuerlich, ganz abgesehen von der Täuschung der Verbraucher, die von den nanoveränderten Lebensmittel nichts mitbekommen, da es derzeit keine Kennzeichnungspflicht und keine betreffenden Gesetze gibt.

Den Firmen sind in Bezug auf Nano zur Zeit quasi keine Grenzen gesetzt, sie können somit unserem Essen Nanomaterialien beifügen, also schalten und walten wie sie wollen, ohne dass sie dies mit Angaben auf den Verpackungen kenntlich machen müssen. Das lässt ein mulmiges Gefühl des Unbehagens entstehen, zumal wir Verbraucher, keine Wahlfreiheit haben, ob wir diese Produkte konsumieren möchten oder nicht. Das ist mehr als Verbrauchertäuschung, denn die möglichen Gesundheitsgefahren müssen wir als ahnungslose Konsumenten letztendlich ausbaden, vermutlich ohne dass jemand die tatsächliche Ursache dafür dingfest machen kann oder will. Es wird also in ungeahntem Ausmaß russisches Roulette mit unserer Gesundheit gespielt.

Eure Maria

Parkinson, Alzheimer und Gewichtszunahme – durch Geschmacksverstärker ausgelöst?

Chinesisches Essen mit Glutamat

Neben Aromen und Farbstoffen werden unsere Lebensmittel von der Nahrungsmittelindustrie auch mit Geschmacksverstärkern angereichert, zumeist um die Qualität der Zutaten aufzuwerten bzw. den Geschmack aufzupeppen. Sie haben keinen eigenen Geschmack, ihre Aufgabe ist es, den Geschmack der Lebensmittel zu intensivieren. Geschmacksverstärker wie z. B. Glutamat und Glutaminsäure, stehen in Verdacht Allergien zu begünstigen und das sog. China-Restaurant-Syndrom auszulösen.

Dabei sind Kopfschmerzen, Schwächegefühl, Herzrasen und Unwohlsein wie auch Taubheitsgefühle des Nackens signifikante Beschwerden. Geschmacksverstärker  werden chemisch hergestellt und sind als E-Nummern auf der Zutatenliste des Lebensmittels deklariert. Geschmacksverstärker kommen häufig  in Chips, Fertiggerichten, Salatdressings, Fertigsaucen, Fertigbrühen und sogar in Gewürzmischungen zur Anwendung. Glutamat ist mittlerweile der wichtigste Zusatzstoff der Nahrungsmittelbranche. Gerne versucht die Lebensmittelindustrie die Zugabe des in Verruf geratenen Zusatzstoffs, durch Angabe von Würzsalz oder Hefen zu kaschieren. Amerikanische Wissenschaftler kamen zu dem Forschungsergebnis, dass Glutamat zu Gewichtszunahme führt. Ebenfalls äußern Forscher den Verdacht, dass Glutamat als Auslöser für Alzheimer, Parkinson und Multipler Sklerose anzusehen ist. Denn Glutamat wird dafür verantwortlich gemacht, die Blut- Hirnschranke, die ein natürlicher Schutzmechanismus darstellt, zu durchdringen. In Deutschland wird Glutamat gerne als völlig unbedenklich dargestellt.

Neben dem bekanntesten Geschmacksverstärker Glutamat, gibt es weitere Zusatzstoffe dieser Gruppe. Bei der Herstellung von Geschmacksverstärkern ist lt. Verbraucher Initiative e. V. Einsatz sogar der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen möglich.

E 620 –           Glutaminsäure
E 621 –           Mononatriumglutamat
E 622 –           Monokaliumglutamat
E 623 –           Calciumdiglutamat
E 624 –           Monoammoniumglutamat
E 625 –           Magnesiumdiglutamat

Für all diejenigen die aus Zeitmangel nicht selbst kochen können, gibt es gesunde Alternativen zu den herkömmlichen Fertigprodukten. Denn in Ökoware sind zwar ebenfalls Zusatzstoffe grundsätzlich erlaubt sind, jedoch nur eine begrenzte Auswahl und diese nur in niedrigerer Dosierung als bei konventionellen Produkten.

Geschmacksverstärker sind in Bioprodukten vollkommen verboten. Erwähnen möchte ich gerne, dass es einen namhaften Hersteller gibt, der um die Misere der steigenden Nahrungsmittelallergien weiß und ganz auf die Verwendung von Zusatzstoffen bei der Herstellung seiner Fertigprodukte verzichtet.

Ich hoffe, ich kann Euch mit meinen Ausführungen ein wenig bei Euren Essgewohnheiten bzw. Entscheidungen, was Ihr Eurem Körper zukünftig zumuten wollt – oder vielleicht besser nicht, helfen.

Ich persönlich denke gerade mit einer gesunden ausgewogenen Ernährung hat man einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die eigene Gesundheit selbst in der Hand, wie auch Julianes Blogserie zum Thema Krebs verdeutlicht. Wenn man das Kochen mit ein wenig Organisationsgeschick angeht, auf Vorrat kocht und dann portionsweise einfriert, kann man sich auch mit nur wenig zur Verfügung stehendem Zeitaufwand, gesund ernähren. Eine weitere Alternative sind Tiefkühlprodukte (keine Fertigprodukte)  z. B. tiefgefrorenes Gemüses, mit dem man zusammen z. B. mit Bio-Hähnchenbrustfilet oder anderen leckeren Zutaten, evtl. Champignons, Vollkornreis oder Vollkornnudeln, in wenigen Minuten ein leckeres Essen zubereiten kann.

Also wie Ihr seht, Eure Kreativität und Eurer Organisationsgeschick sind gefragt und Ihr werdet sehen, es wird besser klappen als erwartet.

Viel Spaß beim gesunden Kochen wünscht Euch,

Eure Maria

ADHS und Allergien – begünstigt durch Farbstoffe in Lebensmitteln?

Zuckerwatte mit Farbstoffen

Bunte Lebensmittel lecker und gesund?

 Unseren Lebensmitteln werden zunehmend Zusatzstoffe u. a. auch Farbstoffe beigemischt, um deren Eigenschaften wie Optik, Geschmack und die Haltbarkeit aufzuwerten. Die wenigsten Farbstoffe sind natürlichen Ursprungs. Man unterscheidet natürliche, naturidentische und synthetische Lebensmittelfarben, deren Kennzeichnung durch E-Nummern erfolgt. Synthetische Lebensmittelfarben sind preiswert, lichtecht und chemisch stabil, was als entscheidender Vorteil gegenüber natürlichen Lebensmittelfarbstoffen angesehen wird. Vermutlich kommen sie deshalb in solch hohem Maße zum Einsatz. 

Natürliche Farbstoffe
Zu den natürlichen Lebensmittelfarbstoffen gehören Eigelb, färbende Gewürze (Paprika und Safran), Frucht- und Gemüsesäfte, Carotin und Riboflavin. Der gelbe pflanzliche Farbstoff Riboflavin färbt bspw. Käse und Margarine. Auch gibt es Farbstoffe tierischen Ursprungs, wie die Tinte von Sepia oder den Farbstoff „Cochenille“, der aus gemahlenen Läusen gewonnen wird und mit seinem roten Farbton Getränke z. B. Campari, zu einem leuchtenden Rot verhilft und als unbedenklich gilt. Frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Geflügel sowie Fruchtsäften, dürfen Farbstoffe nicht zugefügt werden.
 
Naturidentische Farbstoffe kommen aus dem Chemielabor
Naturidentische Farbstoffe suggerieren ein unbekümmertes Gefühl, man gelangt zu dem Trugschluss, sie seien auf natürlicher Basis. Naturidentische Farbstoffe stammen jedoch ausschließlich aus dem Chemielabor und sind chemische Nachbauten natürlicher Stoffe.
 
Azo-Farben im Essen – Nein danke!
Künstliche Farbstoffe basieren auf Grundstoffen der Erdölchemie. Besonders problematisch sind die synthetisch hergestellten Azo-Farbstoffe, die hauptsächlich in Getränken, Süßigkeiten, Nährmitteln, Desserts, Kunstspeiseeis, Fruchtjoghurts und Fruchtgummis, Verwendung finden und in Verdacht stehen Allergien und Überempfindlichkeiten auszulösen sowie Hyperaktivität zu begünstigen. Doch auch andere Erkrankungen werden ursächlich Lebensmittelfarben zugeordnet, z. B. das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom, auch ADHS genannt, an dem viele Kinder und Jugendliche erkrankt sind. Lt. BUND können Farbstoffe, wie z. B. der wasserlösliche synthetische Azo-Farbstoff Cochenillerot A (E 124) allergische Reaktionen auslösen und Asthma verstärken. Selbst MCS – Multiple Chemical Sensitivity kann durch Azo-Farbstoffe ausgelöst werden, wie japanische Wissenschaftler feststellten. Ergänzend gibt der BUND zu bedenken, dass man über Wechselwirkungen von E-Stoffen untereinander und mit anderen Stoffen bisher zu wenig weiß. 

Entscheidung des EU-Parlament nicht verbraucherfreundlich
Leider wurde bei der Abstimmung bzgl. Lebensmittelzusatzstoffe im EU-Parlament des vergangenen Jahres, einem Verbot der gesundheitsgefährdeten Azo-Farbstoffen widersprochen. Die Chemie hat Vorrang vor unserer Gesundheit. Insbesondere die Gesundheit unserer Kinder wird völlig unnötig aufs Spiel gesetzt, denn Azo-Farbstoffe kommen in den von Kindern so heißbegehrten Süßigkeiten und Limonaden verstärkt zum Einsatz, sind aber nicht notwendig, da es unbedenkliche Alternativen gibt. Azo-Farbstoffe die in Lebensmitteln verarbeitet werden, unterliegen auf Grund des EU-Beschlusses nur einer Kennzeichnungspflicht. Die besorgniserregenden britischen Studienergebnisse der Southampton Universität aus dem Jahr 2007, warnen vor nachgewiesenen aggressiven Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsschwächen bei Kindern, ausgelöst durch Azo-Farbstoffe und Chinolingelb in Lebensmitteln.
 
Nur wegen der Optik Risiken hinnehmen?
Das Färben von Lebensmitteln ist nicht erforderlich, es dient oftmals nur der Optik, wie bereits am Anfang des Berichts erwähnt. Umso unverständlicher ist die passive Hinnahme möglicher Gesundheitsstörungen, durch den Einsatz krankmachender Farbstoffe, anstatt nur noch unbedenkliche Lebensmittelfarben zu zulassen. 

Da lobe ich mir biologisch erzeugte Nahrungsmittel, bei denen Azo-Farben strikt verboten sind, außerdem koche ich vieles selber. Demnächst versuche ich mich mal am Zubereiten von Speiseeis, kann nicht so schwer sein. Ich bin mir sicher, dass es mir sogar Freude bereitet. 

Vergleicht einmal frisch gekochten Vanillepudding mit einem Tütenpudding, ratet mal, welcher besser schmeckt… 

In diesem Sinne, viel Spaß beim kreieren gesunder selbstgemachter Speisen ohne Azo-Farbstoffe & Co,

Eure Maria

Weitere CSN Artikel zum Thema Lebensmittelzusatzstoffe:

Ist Amalgam eine Teilursache von MCS – Multiple Chemical Sensitivity?

Zahnbehandlung trotz MCS

Amalgam ist in Deutschland noch immer Regelfüllstoff für Kassenpatienten, obwohl die Gesundheitsgefahren durch das im Amalgam enthaltene Quecksilber durch eine große Anzahl internationaler wissenenschaftlicher Studien belegt ist. 

Immunschäden, neurologische Schädigungen und Allergien sind als Folge von Amalgam bekannt. Aktuell hat die schwedische Regierung Amalgam verboten.

Blogfrage der Woche:

  • Sind Amalgamfüllungen Teilursache Eurer MCS?
  • Wurde Euch von der Krankenkassen wegen Eurer Chemikaliensensitivität ein verträgliches Alternativmaterial bezahlt?
  • Oder habt Ihr bisher noch keine verträgliche Alternative gefunden?
  • Könnt Ihr überhaupt trotz MCS zum Zahnarzt, oder ist es unmöglich für Euch wegen der Desinfektionsmittel, Parfum, Duftstoffen, etc.?

Die Schwedische Regierung spricht totales Quecksilber- und Amalgamverbot aus

Schwedische Regierung

Schwedische Regierung spricht totales Quecksilber- und Amalgamverbot zum 1. Juni 2009 aus 

 

Pressemitteilung 15. Januar, 2009 – Gesundheitsministerium Schweden 

Die Regierung beschloss am 15. Januar 2009, das flächendeckende Verbot von Quecksilber einzuführen. Das Verbot bedeutet, dass die Verwendung von Dentalamalgam in Zahnfüllungen eingestellt wird und dass es nicht länger gestattet ist, in Schweden quecksilberhaltige Produkte auf den Markt zu bringen.  Gesundheitsminister Schweden

„Schweden ist jetzt führend in der Richtungsvorgabe, Quecksilber, das sich nicht abbaut, zu verbieten und die Umwelt davor zu schützen. Das Verbot ist ein starkes Signal für andere Länder und ein schwedischer Beitrag hinsichtlich der EU und UN Ziele, um Quecksilber und seine Emissionen zu reduzieren“, sagte Umweltminister Andreas Carlgren. 

Die Entscheidung der Regierung bedeutet, dass in Schweden Produkte, die Quecksilber enthalten, nicht mehr auf den Markt gebracht werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass alternative Techniken im Bereich der Zahnversorgung, in der chemischen Analytik und in der Chloralkaliindustrie angewendet werden müssen. Die schwedische Behörde für Chemikalien wird autorisiert, Regelungen diesbezüglich herauszugeben oder in individuellen Fallen Befreiungen zu gewähren. 

In Verbindung mit der Regierungsentscheidung wird Abfall, der Quecksilber enthält, in geologisch tief gelegene Lagerungsorten in anderen EU Ländern endgelagert. Der schwedische Markt für gefährlichen Sondermüll ist klein. Im vergangenen Frühling begründete eine Regierungsanfrage, dass Lagerungsorte existieren, die eher den Sicherheitserfordernissen für quecksilberhaltigen Abfall entsprechen, auf die die schwedische Gesetzgebung basiert, zum Beispiel in Deutschland. Ein neues schwedisches Endlager zu schaffen, würde rund fünfzehnmal teuerer werden, als den Abfall in bereits existierenden EU Einrichtungen abzulagern. Die Gesamtheit derer, die um Rat gefragt worden waren in dieser Angelegenheit, teilten den Beschluss, der aus dieser Untersuchung resultierte.  

„Indem wir gemeinsame Lösungen und fast vierzig Jahre Erfahrung mit der Lagerung von Quecksilber in der EU nutzen, verringern wir die Sicherheitsstandards nicht. Der Abfall wird in geologisch tief gelegene Lagerungsorte mit hohen Sicherheitsstandards transportiert. In Übereinstimmung mit dem Verursacherprinzip sind die Eigentümer des Abfalls verantwortlich dafür, dass die Beseitigung in einer solchen Lagerstätte vereinbart wird und bezahlen dafür,“ sagte Herr Carlgren. 

Die Lagermöglichkeiten in anderen EU Ländern bieten bessere Anreize für die angestrebte Entwicklung von sicheren Technologien mit langfristig angelegten Größenordungen, um quecksilberhaltigen Abfall zu stabilisieren. 

Seit Anfang der neunziger Jahre existiert in Schweden ein Verbot für die Herstellung und den Verkauf bestimmter quecksilberhaltiger Produkte, einschließlich Thermometern und anderen Mess- und Regeleinrichtungen und elektronischen Bauteilen. 

Die neue Regulierung tritt zum 1. Juni 2009 in Kraft. 

Autor: Ministry of the Environment Sweden, Government bans all use of mercury in Sweden, Press release, 15 January 2009
 
Übersetzung: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 24.01.2009 
 

Photos: Pawel Flato

Government bans dental amalgam and all use of mercury in Sweden

Sweden bans all use of mercury

Government bans all use of mercury in Sweden

 

Press release, 15 January 2009
Ministry of the Environment Sweden

 

The Government today decided to introduce a blanket ban on mercury.
The ban means that the use of dental amalgam in fillings will cease and that it will no longer be permitted to place products containing mercury on the Swedish market.

„Sweden is now leading the way in removing and protecting the environment from mercury, which is non-degradable. The ban is a strong signal to other countries and a Swedish contribution to EU and UN aims to reduce mercury use and emissions,“ says Minister for the Environment Andreas Carlgren.

The Government’s decision means that products containing mercury may not be placed on the Swedish market. In practice this means that alternative techniques will have to be used in dental care, chemical analysis and the chloralkali industry. The Swedish Chemicals Agency will be authorised to issue regulations on exceptions or grant exemptions in individual cases.

In connection with the Government’s decision, waste containing mercury will be disposed of in deep geological repositories in other EU countries. The Swedish market for hazardous waste is small. Last spring, a government inquiry established that there are existing repositories for waste containing mercury in, for example, Germany that more than adequately meet the safety requirements on which Swedish legislation is based. Creating a new Swedish repository would be around 15 times more expensive than depositing waste in existing facilities in the EU. The bodies consulted on this matter shared the inquiry s conclusions.

„By using common solutions and almost forty years of experience of storing mercury in the EU, we are not lowering safety standards. The waste will be transported to a deep geological repository with high safety standards. In accordance with the polluter pays principle, the owners of the waste will be responsible for ensuring that disposal in a repository is arranged and paying for it,“ says Mr Carlgren.

The disposal possibilities in other EU countries provide better incentives for the desired development of safe, large-scale technologies to stabilise waste containing mercury.

Since the beginning of the 1990s there has been a ban in Sweden on the manufacture and sale of certain products containing mercury, including thermometers and other measuring devices and electronic components.

The new regulations enter into force on 1 June 2009.

Aromen in Lebensmitteln – unbedenklich, oder können sie Allergien und Pseudoallergien fördern?

Aroma aus dem Labor

Für Allergiker und Gesundheitsbewusste bleiben viele Fragen

Analog zu den Lebensmittelfarbstoffen, unterteilt man Aromen und Geschmackstoffe ebenfalls in 3 Kategorien, nämlich in natürliche, naturidentische und in künstliche Aromen. Derzeit gibt es ca. 3000 industriell produzierte Aromen- und Geschmacksstoffe, eine erschreckend hohe Zahl, die die Nahrungsmittelindustrie unseren Speisen zufügt. Die möglichen Risiken für unsere Gesundheit sind per dato nicht ausreichend erforscht, allerdings besteht der begründete Verdacht, dass sie Allergien und Überempfindlichkeiten (Pseudoallergien) auslösen können. Die steigende Zahl der Lebensmittelallergiker verdeutlicht, dass Besorgnis mehr als berechtigt ist. Ich persönlich koche lieber frisch, denn dabei habe ich zwei entscheidende Vorteile, es schmeckt nicht nur besser, ich habe auch Einfluss auf die Zutaten. Seitdem ich mich mit ökologisch produzierten Lebensmitteln ernähre, habe ich weniger gesundheitliche Probleme. Probiert es einmal aus, ich bin mir sicher, Ihr macht ähnliche Erfahrungen.

 
Appetitlich ist anders
Beim intensiveren Beschäftigen mit Lebensmittelzusatzstoffen, kann einem der Appetit auf so manchen Happen regelrecht vergehen. Denn wenn man weiß, aus welchen Zutaten die so vielfältig in unserem Essen zum Einsatz kommenden Aromen gewonnen werden, muss ich ganz klar sagen, besonders appetitanregend ist das alles nicht.  

Geschmack aus der Natur? Pustekuchen, aus dem Chemielabor  
Die in vielen Nahrungsmittel verarbeitete Zitronensäure, wird beim industriellen Herstellungsprozess nicht etwa aus Zitronen gewonnen, wie man eigentlich vermuten könnte, sondern aus dem Schimmelpilz Aspergillus niger. Laut dem Wikipedia kann der Schwarzschimmelpilz für viele Gesundheitsschäden, z. B. Allergien und Infektionserkrankungen, wie die Aspergillose, verantwortlich sein, außerdem wird durch Zitronensäure die Aufnahme von Schwermetallen wie Cadmium und Blei ins Blut begünstigt.Erdbeeryoghurt mit künstlichen Aroma
 
Vanillin stammt nicht etwa aus einer Vanilleschote, sondern wird mit Hilfe von Bakterien aus einer Substanz aus Reiskörnern gewonnen. Nur in echtem Vanillezucker findet das Mark der Vanilleschote Verwendung.
 
Erdbeerjoghurt erhält bspw. seinen intensiven fruchtigen Geschmack nicht etwa durch Erdbeeren, denn in herkömmlich erzeugtem Erdbeerjoghurt sind leider sind nur wenige Gramm der roten Vitaminbomben enthalten. Die Nahrungsmittelindustrie hilft bei der geschmacklichen Note kräftig nach und zwar durch Zusatz von Erdbeeraroma, welches aus Sägespänen gewonnen wird.  

Konsumverhalten hat Mitschuld am Anstieg von Allergien
Leider ist das Konsumverhalten der Verbraucher dahingehend ausgerichtet, dass beim Einkaufen mit Vorliebe zu Fertigprodukten ins Regal gegriffen wird. So ist auch die beliebte Hühnerbrühe aus der Tüte mit Aromen versetzt, da sie tatsächlich nur wenige Gramm Hühnchen beinhaltet und man mit der Menge wohl kaum eine kräftige Suppe hinzaubern kann, die den Geschmackanforderungen der Verbraucher entsprechen würde. Erst neulich habe ich gelesen, dass über 600 Einzelsubstanzen benötigt werden um den Geschmack von Huhn zu kreieren. Ganz ehrlich, das lässt schon Unbehagen aufkommen, zumal die Wirkung von Aromastoffen untereinander bzw. Wechselwirkungen mit anderen Lebensmittelzusätzen nicht ausreichend erforscht sind. Lt. Meldungen der Verbraucher Initiative e.V. gibt es derzeit keinerlei Untersuchungsverfahren, um eine Allergenität bzw. Pseudoallergenität der verschiedenen Lebensmittelzusatzstoffe festzustellen. Für Allergiker können bereits kleinste Mengen problematisch sein. Auch hinsichtlich der Entstehung von Krebs, sind die möglichen Risiken von Aromen noch unerforscht. Auch die Tatsache, dass lediglich die künstlichen Aromen einer staatlichen Zulassung unterliegen, finde ich nicht sonderlich beruhigend.
 
Aromen aus dem Chemielabor
Künstliche Aromastoffe  werden aus Erdöl gewonnen, naturidentische entstehen im Labor, und sind dem chemischen Aufbau ihres natürlichen Gegenstückes nachempfunden. Allerdings kann ein solches Aroma aus bis zu hunderten einzelnen Geschmacksstoffen und anderen Zusätzen bestehen. Hinter dem Begriff „natürliches Aroma“ verbirgt sich die irreführendste Gruppe, denn sie besagt nur, dass die natürlichen Aromen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Natürliche Aromen  werden wie bereits erwähnt, aus Sägespänen und Schimmelpilzen wie auch aus Restprodukten aus Schlachthäusern, mit Hilfe von Bakterien, Enzymen in mikrobiologischen Verfahren, gewonnen.   

Selber zubereiten, dann schmeckts und ist gesund
Da greife ich doch lieber zu Naturjoghurt und vermische um Geschmack zu erhalten, ganz nach Lust und Tageslaune zu frischem Obst oder Marmelade, oder ich koche mir meine Hühnerbrühe mit frischen gesunden Bio-Zutaten lieber selbst. Das ist dann tatsächlich ein Geschmackserlebnis für alle Sinne, denn ein Fertigprodukt kann Frischgekochtem in keinem Fall optisch, geschmacklich, geschweige denn vom gesundheitlichen Aspekt, das Wasser reichen. Allerdings muss ich der Fairness halber zugeben, dass die gesamte globale Erdbeerernte bei weitem nicht für alle Erdbeerjoghurts ausreichend wäre, das ist das andere Problem. Auf alle Fälle ist es für MCS-Kranke, Allergiker und Alle, die sich gesund ernähren möchten, empfehlenswert, in der Küche aktiv und kreativ zu werden und sich etwas Gesundes am Herd zu zaubern. Das bereitet weitaus mehr Freude, als den Dosenöffner aus der Schublade zu holen und sich Ravioli warm zumachen und schmeckt mit Sicherheit besser.
 
Eure Maria

KREBS VORBEUGEN TEIL V „Die Milch macht’s“ ?

Ottilie & Ottokar recherchieren

Ottilie und Ottokar Otto kennen noch Mimmi, die Kuh. Mimmi, die in Werbespots der Nachkriegszeit Kinder und Erwachsene auf Milch einstimmen sollte:

Mimmi die Kuh 

„Trink Milch an allen Tagen,
jedermann kann sie vertragen,
sie schenkt Kraft und Wohlbehagen
und ist gesund für groß und klein.
 
Denn mit Eiweiß, Vitaminen,
Fett und mit Zucker wird sie Ihnen,
zur Gesunderhaltung dienen,
die Milch, die Milch, die Milch.
 
Trink Milch an allen Tagen,
jedermann kann sie vertragen,
sie schenkt Kraft und Wohlbehagen
und ist gesund für groß und klein.
 
Milch macht schön
und Milch macht fit,
wer Milch trinkt, 
kommt im Leben mit.
 
Milch macht kräftig,
Milch macht froh,
Wir trinken Milch nur noch so….
 

Wer kennt nicht flotte Werbesprüche, wie „Milch macht müde Männer munter“ und „die Milch macht’s“?
 
Die Milch macht’s:
David Servan-Schreiber hat in „Das Anti-Krebs-Buch“ Farbdruck-Weltkarten veröffentlicht, die zeigen, in welchen Ländern Brustkrebs und auch Prostatakrebs sich wie eine Epidemie ausgebreitet haben. (Quellenangabe von DSS : Datenbank des Internationalen Krebsforschungszentrums)
 
„Vergleicht man die gleichen Altersgruppen, sind Brust-, Prostata- und Darmkrebs Krankheiten der Industrieländer, vor allem der westlichen Länder existent. Sie treten in den USA und Nordeuropa neunmal häufiger auf als in China, Laos und Korea und viermal häufiger als in Japan.
 
Wenn man … Karten betrachtet, drängt sich die Frage auf, ob Asiaten vielleicht durch ihre Gene vor Krebs geschützt sind. Doch es hat sich gezeigt, dass es in diesem Fall nicht an den Genen liegt. Als Annie Sasco Daten in China erhob, fragte sie einen chinesischen Kollegen, wie er die niedrige Brustkrebsrate im Land erkläre. Er antwortete mit einem amüsierten Lächeln: „Das ist eine Krankheit der Reichen. Hier werden sie keine Fälle finden, in Hongkong aber schon.“… Und in den letzten zehn Jahren hat sich die Brustkrebsrate in chinesischen Großstädten parallel zu Hongkong verdreifacht.“ (DSS, Seite 94)
 
Europäische Krebsforschung beweist
Im Jahr 2007 lagen europäischen Krebsforschungs- Epidemiologen die neuen Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Ernährung mit Milchprodukten und Prostatakrebs aus einer Langzeitstudie mit 142 251 Männern vor. Im April 2008 ging das Ergebnis dieser europaweiten Langzeituntersuchung bei British Journal of Cancer  Epidemiology online. Die Ergebnisse der Untersuchung, an der auch Epidemiologen aus Heidelberg teilnahmen, erhärteten den Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und der Erkrankung an Prostatakrebs:
 
„After calibration to allow for measurement error, we estimated that a 35-g day-1 increase in consumption of dairy protein was associated with an increase in the risk of prostate cancer of 32% (95% CI – 72%, Ptrend=0.04). Calcium from dairy products was also positively associated with risk, but not calcium from other foods. The results support the hypothesis that a high intake of protein or calcium from dairy products may increase the risk for prostate cancer.“
 
Teilgenommen an der europäischen Studie hat auch „Division of Cancer Epidemiology, German Cancer Research Centre, Heidelberg, Germany“

Trotzdem schreibt der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums: „Schon seit längerem wird der Einfluss der Ernährung auf die Entstehung von Prostatatumoren diskutiert und in Studien untersucht. Bisher konnten allerdings keine einzelnen Ernährungsfaktoren identifiziert werden, die – über die allgemein als wichtig für die Gesundheit geltenden Faktoren hinaus – in der Vorbeugung Sinn machen würden.
 
Der springende Punkt
Jane Plant, die selbst an Krebs erkrankte, hat in „Das Leben in deiner Hand“ wissenschaftliche Beweise zusammengetragen, die belegen, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Milch und Milchprodukten und dem Anstieg an Brust- und Prostatakrebs gibt.
 
„Der springende Punkt ist der“,  schreibt Jane Plant, „die Milch aller Säuger, ob von Menschen, Kühen oder einer anderen Art, ist eine hochwirksame, äußerst komplexe Flüssigkeit und einzig dazu gedacht, die individuellen Bedürfnisse junger Säugetiere ein und derselben Art zu befriedigen. Nicht die Kuhmilch ist das Problem: Sie ist eine wunderbare Nahrung – für Kälber. Und damit sind wir an der Wurzel des Übels.“ J.P. Seite 144)
 
Bei Rindern ist seit der Industrialisierung der Landwirtschaft der Spiegel des Wachstumshormons IGF-1 in der Milch ständig gestiegen. Insulinähnliche Wachstumsfaktoren regen bei Säugern die Zellteilung an. „Da bekannt ist, dass IGF-1 bei Menschen biologisch aktiv ist… wirft der höhere IGF-1 Gehalt der Milch die Frage auf: Löst das mit der Milch oder dem Fleisch von Milch- und Schlachttieren aufgenommene IGF-1 eine schnellere Zellteilung und vermehrtes Zellwachstum bei Menschen aus und verursacht so Krebs?“
 
1998 hat ein kanadisch-amerikanisches Forscherteam in einer Studie berichtet, dass ein „‚greifbarer indirekter Beweis für den Zusammenhang zwischen IGF-1 und dem Brustkrebsrisiko“ erbracht sei und … außerdem auf Experimente mit Mäusen (verwiesen), bei denen IGF-1 nachweislich das Wachstum von Krebszellen begünstigt.“
„Vertreter der Milchwirtschaft behaupten, in der Milch enthaltende Hormone und hochwirksame Stoffe würden nicht in den Blutkreislauf übergehen.“ J.P. Seite 153 ff)
 
Jane Plant fordert unabhängige Forschungen und bringt es auf den Punkt: „Bis dahin empfehle ich allen Frauen zur Vorbeugung gegen Brustkrebs oder dessen Behandlung und allen Männern zur Vorbeugung gegen Prostatakrebs oder dessen Behandlung, Milchprodukte aller Art  … von ihrem Speisezettel zu streichen.“ ( J.P. Seite 177)
 
Oh Schreck, wird Ottilie Otto nun denken. Dann werde ich bestimmt an Osteoporose erkranken.
 
Keine Sorge liebe Ottilie:
Die WHO bestätigte, „dass Osteoporose in Ländern mit relativ niedriger Kalziumversorgung keineswegs häufiger auftritt. Sie äußerte sogar den Verdacht, dass die hohen Kalziummengen in der Nahrung… eine Reihe von nachteiligen biologischen Wirkungen haben können“. (Jane Plant Seite 194)
 
„Eine an tierischem Eiweiß reiche Ernährung erhöht den Säureanteil im Körper. Dadurch wird ein Puffermechanismus ausgelöst, der in den Knochen eingelagertes Kalzium freisetzt. …. Infolgedessen scheidet der Körper dieses Kalzium aus und bewirkt so einen Verlust der Knochensubstanz.“ (Jane Plant Seite 195)
 
Ottilie Otto wird sich jetzt fragen, warum sie von alle diesen Zusammenhängen nie etwas gehört hat.
 
Diese Frage stellt auch Jane Plant:
„Ich habe in diesem Buch eine Menge zwingende Beweise für die wahrscheinlichen Ursachen von Brust- oder Prostatakrebs zusammengetragen …
 
Eins jedoch irritiert und stört mich sehr. All die Informationen, all die Daten aus wissenschaftlichen Experimenten, epidemiologischen Studien, Statistiken und Forschungsversuchen, die ich gelesen habe, sind in angesehenen, renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften erschienen. Vielfach sind diese Informationen schon seit Jahren oder Jahrzehnten zugänglich.
 
Warum haben wir nie etwas davon gehört?
 
Warum nicht?….“
 
Darüber sollten wir nachdenken, liebe CSN Leser.
 
Hier beim CSN BLOG und CSN Forum ist der richtige Ort, um sich Gedanken zu machen.

Bis demnächst, Eure Juliane

Literatur:

  1. Prof. Jane Plant, Das Leben in deiner Hand
  2. David Servan-Schreiber, Das Anti-Krebs-Buch

 

WEITERE ARTIKEL AUS DER SERIE – KREBS VORBEUGEN: