Nanotechnologie in Lebensmitteln – gesund?

Labortier Mensch

Zusatzstoffe ohne Ende
Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Aromen in Lebensmittel sind längst nicht alle Helfer der Nahrungsmittelproduzenten. Über Enzyme, Verdickungsmittel, Säuerungsmittel, Säureregulatoren, Antioxidantien, Konservierungsmittel, Emulgatoren, Trennmittel habe ich bisher noch nicht berichtet. Da staunt man nicht schlecht, …  so viele verschiedene Zusätze. Man kann es kaum glauben, welche Mengen an verschiedenen Zusatzstoffen wir uns Tag täglich, oft auch unbewusst, beim Essen einverleiben.

Aber ich denke, für heute lasse ich es mit diesen Lebensmittelzusätzen gut sein, vielleicht schreibe ich ein anderes Mal darüber. Diese oben erwähnten Stoffe sind längst nicht alles, was die Lebensmittelbranche zu bieten hat, nein sie wartet mit einer völlig neuen Dimension der Manipulation unserer Nahrung auf – mit Nanopartikeln angereicherte Lebensmittel.

Nanopartikel im Essen – Deklarationspflicht Fehlanzeige
Die Größe von Nanopartikel wird mit einem zehnmillionsten Millimeter bemessen. Dass sie daher schwierig auszumachen sind, versteht sich von selbst. Nanopartikel sind chemische Stoffe, die durch ihre geringe Größe vermutlich in Zellen eindringen und somit leichter vom Organismus aufgenommen werden können. Laut dem BUND für Umwelt und Naturschutz gelten sie als giftiger und werden als chemisch reaktiver eingestuft.

Lt. BUND kommen Nanomaterialien derzeit auch in Düngern und Pestiziden zum Einsatz und gelangen somit direkt in die Umwelt. Nanoteilchen haben die Fähigkeit, unsere Lebensmittel auf bisher nie da gewesene Art und Weise zu verändern.
Im Lebensmittelsektor sollen Nanoteilchen dazu dienen, den Mineralstoff- und Vitamingehalt der Nahrungsmittel erhöhen und das Klumpen von Gewürzen und Pulvern verhindern. Aber auch die Eigenschaften unserer Nahrungsmittel wie Optik, Geschmack, Haltbarkeit, Stabilität und Konsistenz, sollen Nanomaterialien positiv beeinflussen.

Klammheimlich durch die Hintertür auf den Teller
Nanopartikel haben auf globaler Ebene bereits unbemerkt Einzug in die Nahrungskette gehalten, jedoch wo genau, das bleibt anscheinend das Geheimnis der Hersteller. Lt. einem Bericht von Spiegel online vom vergangenen Jahr, gibt Wilfried Kühling, Leiter des Wissenschaftlichen Beirates der Umweltschutzorganisation BUND zu bedenken, dass man überhaupt nicht sagen kann, in welchen Produkten Nanoteilchen zum Einsatz kommen, weil es derzeit noch keine Deklarationspflicht gibt. Es gäbe aber Vermutungen, dass weltweit schätzungsweise 600 Nahrungsmittel auf dem Markt sind, bei denen die Nanotechnologie angewandt wird.

Schweigen im Walde
Die Lebensmittelindustrie hüllt sich in großes Schweigen, scheinbar, weil befürchtet wird, dass die Verbraucher von den neuen Praktiken nicht begeistert sind. Es wird vermutet, dass sich Nanoteilchen in unserem Organismus ansammeln und womöglich sogar das Erbgut schädigen können. Auf alle Fälle besteht auf dem Gebiet der Nanotechnologie erheblicher Forschungsbedarf, denn zuviele Fragen bleiben bisher offen.

Laborratte Mensch: Risiken und Nebenwirkungen ausgesetzt
Mögliche Risiken der Nanotechnologie für unsere Gesundheit kann nach heutigem Wissensstand niemand mit Sicherheit ausschießen. Die Tatsache, dass man bei deren Anwendung die natürliche Beschaffenheit der Nahrungsmittel verändert, also in die Natur eingreift, mit unvorhersehbaren Auswirkungen für uns alle, ist ungeheuerlich, ganz abgesehen von der Täuschung der Verbraucher, die von den nanoveränderten Lebensmittel nichts mitbekommen, da es derzeit keine Kennzeichnungspflicht und keine betreffenden Gesetze gibt.

Den Firmen sind in Bezug auf Nano zur Zeit quasi keine Grenzen gesetzt, sie können somit unserem Essen Nanomaterialien beifügen, also schalten und walten wie sie wollen, ohne dass sie dies mit Angaben auf den Verpackungen kenntlich machen müssen. Das lässt ein mulmiges Gefühl des Unbehagens entstehen, zumal wir Verbraucher, keine Wahlfreiheit haben, ob wir diese Produkte konsumieren möchten oder nicht. Das ist mehr als Verbrauchertäuschung, denn die möglichen Gesundheitsgefahren müssen wir als ahnungslose Konsumenten letztendlich ausbaden, vermutlich ohne dass jemand die tatsächliche Ursache dafür dingfest machen kann oder will. Es wird also in ungeahntem Ausmaß russisches Roulette mit unserer Gesundheit gespielt.

Eure Maria

9 Kommentare zu “Nanotechnologie in Lebensmitteln – gesund?”

  1. Energiefox 28. Januar 2009 um 12:45

    Maria, Du arbeitest wohl Tag und Nacht.

    Ein Kegelkollege, Chemiker arbeitet in der Nanotechnik. Ich habe ihn mal gefragt was er von Waschmitteln, bzw. Reinigungsmitteln hielte, die mit Nanopartikeln sind. Er meinte sinngemäß -weggeschmissenes Geld. Er arbeitet jetzt aber nicht an Nanopartikeln in Lebensmitteln. Ich weiß von Okötest, die ganz modernen Staubsaugertüten da kommt dann so feiner Staub raus, der sehr gefährlich ist und die Lungen sind auf so was nicht vorbereitet. Mir scheint es bei Lebensmitteln mit Nanopartikeln genau so zu sein.

    Danke für de Bericht Maria.

    Gruß Energiefox

  2. Realityshow 28. Januar 2009 um 18:24

    Wir sind wahrhaftig die reinsten Laborratten, von Nanotechnik habe ich schon gehört, und zwar im Zusammenhang mit Beschichtungen und Arbeits/ -Haushaltsgeräten und dass auf dem Gebiet noch geforscht wird. Aber dass uns Nanofood bereits aufgetischt wird, war mir unbekannt. Da fällt einem echt nichts mehr ein.

  3. Marcel 28. Januar 2009 um 18:59

    Das ist ja der Hammer, Nanoteilchen in unserem Essen. Rechnet man all die anderen Zusätze hinzu, da kann ja nichts Gesundes bei rauskommen. Nicht zu vergessen ist die Pestizidbelastung und die genveränderten Zusätze, die uns ebenfalls in unseren Lebensmittel mitserviert werden.

    Gruss Marcel

  4. Maria 28. Januar 2009 um 19:40

    Energiefox, das Problem ist die „Größe“ der Nanopartikel und das ist genau der Punkt, man befürchtet auf Grund dessen, dass die Nanoteilchen dadurch z. B. in die Lunge bzw. in unsere Körperzellen gelangen können, wie auch die Blut-Hirnschranke durchdringen können. Bei MCS Kranken ist die normalerweise schützende Blut-Hirnschranke durchlässig für Schadstoffe, die daraus resultierenden Folgen kennen wir alle. Die Anwendung der Nanotechnologie in unseren Lebensmitteln, wie auch bei Gebrauchsgegenständen, ist derzeit nicht ausreichend erforscht, findet aber schon Anwendung. Die Folgen tragen WIR!

    Reality und Marcel, ich finde es besorgniserregend, außerdem möchte ich gerne selbst entscheiden können, was ich esse und möchte mir nichts unterjubeln lassen. Die Problematik der Wirkung untereinander z. B. mit Geschmacksverstärkern, Pestizidrückständen und genetisch veränderten Nahrungsmittel, kommt ja noch hinzu.

    Als ob wir nicht schon genug Kranke haben, die Zahl der Allergiker nimmt ständig zu. Gesundheit ist das Wichtigste was wir haben, doch wir werden systematisch kaputt gemacht.

  5. Astrid 28. Januar 2009 um 21:20

    Mein Biolehrer vertrat in den siebziger Jahren immer die Ansicht, die Menschheit werde sich durch neue Technologien selber vom Planeten Erde katapultieren. Nur die Insekten hätten Überlebenschanchen. Langsam glaub ich es.

  6. yol 28. Januar 2009 um 22:24

    So schlimm es an sich ist: es scheint die allerwenigsten zu interessieren was sie essen. Vor allem sollte es dem manipulierten Gaumen schmecken und der Bequemlichkeit dienen, der eigenen zuerst, damit der Presi stimmt auch dem Hersteller. Für das Auto ist das beste Öl grade gut genug, beim Essen ist der billigste Dreck dann auch noch gut.

    Der Verbraucher könnte aber wenigstens tlw. seine Macht einsetzen und sich nicht der Macht der Hersteller beugen.

    Weniger und nur das nötigste zu kaufen, dafür aber auf die Qualität zu achten, wird wohl preislich langfristig billiger sein.

    Was mich am meisten wütend macht: es trifft immer und am meisten die kleinen Brieftaschen, die müssen teils aus der Zwanglage nicht mehr investieren zu können, das kaufen, was angeboten wird.

    Da Wahnsinn nicht zu bremsen ist, ist auch nicht absehbar, wann das aufhört – jedoch spätestens wenn alle nur mehr siech und krank sind.
    Schade um unsere Spezies, schade dass wir immer erst zu spät begreifen was eigentlich selbstverständlich wäre – gesundes Essen für gesundes Leben.

  7. Maria 30. Januar 2009 um 10:33

    Zitat Yol:

    „Für das Auto ist das beste Öl grade gut genug, beim Essen ist der billigste Dreck dann auch noch gut….

    …Was mich am meisten wütend macht: es trifft immer und am meisten die kleinen Brieftaschen, die müssen teils aus der Zwanglage nicht mehr investieren zu können, das kaufen, was angeboten wird. “

    Genau so ist es oft, das Auto ist Prestigeobjekt, dafür ist Vielen nichts zu teuer, kann ja beim Essen wieder eingespart werden! Ich sehe es wie Du, lieber weniger kaufen und dafür Qualität, anstatt jeden Mist. Doch was ist Qualität, leider wissen wir, gerade jetzt bei der Nanotechnologie im Lebensmittelbereich nicht, wo sie angewandt wird. Das ist ein untragbarer Zustand, den die Verantwortlichen schnellstmöglich unterbinden sollten.

    Und viele wiederum würden sich gerne z. B. biologisch erzeugte Lebensmittel kaufen, können sich diese aber leider dank entsprechendem Geldbeutel, leider nicht leisten.

    Im letzten Jahr gingen sogar Meldungen durch die Presse, dass bei Familien mit geringerem Einkommen, die Zahl der Allergiker massiv erhöht ist, im Vergleich zu Besserverdienenden. Das könnte in der Tat damit zusammenhängen, dass diejenigen mit geringerem Einkommen leider das Geld fehlt, um sich gesund ernähren zu können, also vorwiegend Nahrungsmittel konsumieren, die vollgestopft sind mit kritischen Zusatzstoffen.

    Astrid, Dein Lehrer könnte recht haben, die Entwicklung unseres Daseins sieht immer mehr danach aus!

    Liebe Grüsse
    Maria

  8. Sophie S. 30. Januar 2009 um 17:18

    Wir werden also wieder einmal als Versuchskaninchen missbraucht, ohne dass wir davon wissen. Das regt mich ehrlich gesagt unheimlich auf. Uns zu bevormunden was wir zu konsumieren haben, anstatt uns die Wahl zu lassen, und dass es keinerlei Gesetzte in Bezug auf Nanotechnologie in unserer Nahrung existieren, ist der Gipfel des Ganzen. Aber die großen Konzerne machen sowieso was sie wollen, das große Nachsehen haben WIR. Sämtliche Risiken einfach auf uns alle einwirken zu lassen, nach dem Motto, mal sehen was passiert, die Dreistigkeit, alles auf die ahnungslosen Verbraucher abzuwälzen, ist kaum in Worte zu fassen.

  9. Hummel-Elfe 23. April 2009 um 22:23

    Dass Nanotechnologie, sog. Nano-Food, auf unseren Tellern landet, obwohl die Wissenschaft Gesundheitsschäden nicht ausschließen kann, ist absolut unverantwortlich und erfüllt für mich den Tatbestand von mutmaßlicher Körperverletzung. Das Übelste an allem finde ich jedoch, dass Nanotechnologie klammheimlich in unser Essen gelangt und wir als Verbraucher, keinerlei Einfluss darauf nehmen, können, was wir essen wollen, ob mit oder ohne Nanotechnologie.

    Nanotechnologie in Lebensmitteln, nein Danke!!!

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