Archiv der Kategorie ‘Umweltschutz, Naturschutz‘

Impressionen vom langen Winterschlaf der Natur

Winterimpressionen

Der Winterschlaf der Natur ist in diesem Jahr besonders tief. Schon viele Jahre hat es nicht mehr so anhaltend gefroren nachts wie in diesem Winter. Ob die Natur Ruhe vor uns braucht? Ruhe vor den Unmengen von Pestiziden und Herbiziden, mit der wir sie belasten?

Winter - Frieden für die Natur

Wer raus in die Natur geht, der spürt im Moment noch den tiefen Frieden, den der Winter mit sich bringt, dort, wo man ihr eine Verschnaufpause gönnt.

Markante Steine als Markierung in der Landschaft, Winterlandschaft in den Bergen

Der Mensch kann in solchen Regionen aufatmen und die Natur in ihrer Einzigartigkeit spüren. Man möchte am Liebsten zum Künstler werden und die Einzigartigkeit einfangen.

Die Natur ist ein Künstler, Zaum mit Rauhreif in einer Winterlandschaft mit hohem Schnee

Trotz klirrender Eiseskälte vermag die Natur Schönheit zu zaubern, unsere Augen zu erfreuen und unsere Sinne zu besänftigen.

Winterlandschaft in Frankreich, Einsame Wege in unberührter Natur

Genießt ihn noch einmal, den Winter, denn der Frühling ist nicht mehr weit entfernt, nur ein paar Wochen noch, dann werden uns die ersten Knospen begrüßen und die gefiederten Freunde uns morgens mit ihrem lauten Frühlingskonzert begrüßen.

Die Schwedische Regierung spricht totales Quecksilber- und Amalgamverbot aus

Schwedische Regierung

Schwedische Regierung spricht totales Quecksilber- und Amalgamverbot zum 1. Juni 2009 aus 

 

Pressemitteilung 15. Januar, 2009 – Gesundheitsministerium Schweden 

Die Regierung beschloss am 15. Januar 2009, das flächendeckende Verbot von Quecksilber einzuführen. Das Verbot bedeutet, dass die Verwendung von Dentalamalgam in Zahnfüllungen eingestellt wird und dass es nicht länger gestattet ist, in Schweden quecksilberhaltige Produkte auf den Markt zu bringen.  Gesundheitsminister Schweden

„Schweden ist jetzt führend in der Richtungsvorgabe, Quecksilber, das sich nicht abbaut, zu verbieten und die Umwelt davor zu schützen. Das Verbot ist ein starkes Signal für andere Länder und ein schwedischer Beitrag hinsichtlich der EU und UN Ziele, um Quecksilber und seine Emissionen zu reduzieren“, sagte Umweltminister Andreas Carlgren. 

Die Entscheidung der Regierung bedeutet, dass in Schweden Produkte, die Quecksilber enthalten, nicht mehr auf den Markt gebracht werden können. In der Praxis bedeutet dies, dass alternative Techniken im Bereich der Zahnversorgung, in der chemischen Analytik und in der Chloralkaliindustrie angewendet werden müssen. Die schwedische Behörde für Chemikalien wird autorisiert, Regelungen diesbezüglich herauszugeben oder in individuellen Fallen Befreiungen zu gewähren. 

In Verbindung mit der Regierungsentscheidung wird Abfall, der Quecksilber enthält, in geologisch tief gelegene Lagerungsorten in anderen EU Ländern endgelagert. Der schwedische Markt für gefährlichen Sondermüll ist klein. Im vergangenen Frühling begründete eine Regierungsanfrage, dass Lagerungsorte existieren, die eher den Sicherheitserfordernissen für quecksilberhaltigen Abfall entsprechen, auf die die schwedische Gesetzgebung basiert, zum Beispiel in Deutschland. Ein neues schwedisches Endlager zu schaffen, würde rund fünfzehnmal teuerer werden, als den Abfall in bereits existierenden EU Einrichtungen abzulagern. Die Gesamtheit derer, die um Rat gefragt worden waren in dieser Angelegenheit, teilten den Beschluss, der aus dieser Untersuchung resultierte.  

„Indem wir gemeinsame Lösungen und fast vierzig Jahre Erfahrung mit der Lagerung von Quecksilber in der EU nutzen, verringern wir die Sicherheitsstandards nicht. Der Abfall wird in geologisch tief gelegene Lagerungsorte mit hohen Sicherheitsstandards transportiert. In Übereinstimmung mit dem Verursacherprinzip sind die Eigentümer des Abfalls verantwortlich dafür, dass die Beseitigung in einer solchen Lagerstätte vereinbart wird und bezahlen dafür,“ sagte Herr Carlgren. 

Die Lagermöglichkeiten in anderen EU Ländern bieten bessere Anreize für die angestrebte Entwicklung von sicheren Technologien mit langfristig angelegten Größenordungen, um quecksilberhaltigen Abfall zu stabilisieren. 

Seit Anfang der neunziger Jahre existiert in Schweden ein Verbot für die Herstellung und den Verkauf bestimmter quecksilberhaltiger Produkte, einschließlich Thermometern und anderen Mess- und Regeleinrichtungen und elektronischen Bauteilen. 

Die neue Regulierung tritt zum 1. Juni 2009 in Kraft. 

Autor: Ministry of the Environment Sweden, Government bans all use of mercury in Sweden, Press release, 15 January 2009
 
Übersetzung: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 24.01.2009 
 

Photos: Pawel Flato

Government bans dental amalgam and all use of mercury in Sweden

Sweden bans all use of mercury

Government bans all use of mercury in Sweden

 

Press release, 15 January 2009
Ministry of the Environment Sweden

 

The Government today decided to introduce a blanket ban on mercury.
The ban means that the use of dental amalgam in fillings will cease and that it will no longer be permitted to place products containing mercury on the Swedish market.

„Sweden is now leading the way in removing and protecting the environment from mercury, which is non-degradable. The ban is a strong signal to other countries and a Swedish contribution to EU and UN aims to reduce mercury use and emissions,“ says Minister for the Environment Andreas Carlgren.

The Government’s decision means that products containing mercury may not be placed on the Swedish market. In practice this means that alternative techniques will have to be used in dental care, chemical analysis and the chloralkali industry. The Swedish Chemicals Agency will be authorised to issue regulations on exceptions or grant exemptions in individual cases.

In connection with the Government’s decision, waste containing mercury will be disposed of in deep geological repositories in other EU countries. The Swedish market for hazardous waste is small. Last spring, a government inquiry established that there are existing repositories for waste containing mercury in, for example, Germany that more than adequately meet the safety requirements on which Swedish legislation is based. Creating a new Swedish repository would be around 15 times more expensive than depositing waste in existing facilities in the EU. The bodies consulted on this matter shared the inquiry s conclusions.

„By using common solutions and almost forty years of experience of storing mercury in the EU, we are not lowering safety standards. The waste will be transported to a deep geological repository with high safety standards. In accordance with the polluter pays principle, the owners of the waste will be responsible for ensuring that disposal in a repository is arranged and paying for it,“ says Mr Carlgren.

The disposal possibilities in other EU countries provide better incentives for the desired development of safe, large-scale technologies to stabilise waste containing mercury.

Since the beginning of the 1990s there has been a ban in Sweden on the manufacture and sale of certain products containing mercury, including thermometers and other measuring devices and electronic components.

The new regulations enter into force on 1 June 2009.

Stand-by – Wo sind die Ausschalter hin? Wo sind sie geblieben?

Richtig ausschalten!

Zählt man in einer Wohnung die Elektrogeräte durch, kommt man im Schnitt auf bestimmt zwanzig Geräte, eher mehr. Das Unfassbare an dieser Situation, sie haben zum Großteil keinen richtigen Ausschalter mehr. Sie laufen für die Bequemlichkeit ständig auf Stand-by.

Meine Forderung:

Bitte jedes Elektrogerät mit einem wirklich leicht zugänglichen Ausschalter versehen.

Ausschalter statt Stand-by Ausschalter statt Stand-byAusschalter statt Stand-byAusschalter statt Stand-by

Bilder von ein paar Ausschaltern von den vielen zusätzlichen Ausschaltern ich in meiner Wohnung habe.

Jedes Gerät hat ein anderes Netzgerät
Netzgeräte für Fotoapparat, Handy, usw. besitzen fast immer ein Netzgerät, aber keinen Ausschalter. Netzgeräte haben ja, man kann fast sagen grundsätzlich keine Ausschalter mehr. Was passiert im Alltag? Die Netzgeräte hängen oft nach dem Aufladen der entsprechenden Geräte noch unnütz an der Steckdose. Eine Normung bei den Netzgeräten wäre auch ein Segen.

Warum jedes Gerät ein anderes Netzgerät besitzen muss, welches in kleinster Weise zu den anderen Geräten passt, ist mir unbegreiflich. Ich spreche jetzt aus der Sicht des Technikers: Es ist schlicht so, man verdient auch noch gerne an einem billigen Netzgerät. Obwohl, wenn man bei der Normung auf ein paar Standardgrößen in Bezug auf Stecker, Kupplung und Spannung bzw. Belastbarkeit achten würde, dann auch bessere Netzgeräten bauen könnte. Dadurch könnte eine Menge Strom, sowie eine Menge überflüssiger Netzgeräte eingespart werden. An die Umwelt und Gesundheit gedacht, wäre ein solches Umschwenken auch ein Segen, denn Ressourcen würden gespart, und man denke an die Flammschutzmittel und die anderen Chemikalien, die in so einem Netzteil stecken.

Waschmaschine ohne Ausschalter
Ausschalter statt Stand-byAuf diesem Bild ist im Schlauch der zusätzliche Ausschalter für meine Waschmaschine drin versteckt. Ich schalte mit diesem Zusatzausschalter aber nur die Maschine an bzw. aus, wenn die Waschmaschine nicht läuft. Würde sie laufen, wäre der Schalter wohl zu schwach, denn es fließt ein hoher Strom, wenn so eine Maschine sich dreht oder schleudert. Ich denke, das ist auch der Grund, dass man sich hier durch diese blöde Stand-by-Konstuktion einen etwas teureren Ausschalter erspart hat. Angeblich soll ein Wasserstoppsystem der Grund sein für Stand-by bei der Waschmaschine. Ich habe aber festgestellt, fällt der Strom aus, dann schließt das Wasserstopp-System sowieso. Es wäre ja auch fatal, wenn es nicht so wäre.

Letztes Jahr habe ich meine Waschmaschine gekauft. Ein Produkt Made in Germany, immer auf Stand-by und man kann kein Waschpulver für 20 Grad benutzen, weil 30 Grad die niedrigste Waschtemperatur ist. Es war eine sehr teure Maschine, ich würde Sie nicht noch mal kaufen, ohne wirklichen Ausschalter und so schlechter Temperaturwahlmöglichkeit.

Eine Fernbedienung für alle Geräte
Habe vor kurzem eine universal Fernbedienung all for one gekauft. Man kann die Fernbedienung programmieren, das heißt, sie hat eine Lernfunktion für mehre Geräte, die man bedienen möchte. Außerdem kann man zusätzlich noch vier Geräte per Funk, sogar durch dicke Wände, fernsteuern bzw. ab und anschalten.

Nur, diese kleinen Geräte ziehen auf Stand-by Strom und besitzen keinen Ausschalter. Ich habe bei einem schon einen Ausschalter dazugebastelt. Es ist somit möglich, das Gerät ganz auszuschalten. Ich habe mir die Mühe gemacht und die Lieferfirma angeschrieben und sie gebeten, das Gerät doch so wie auf dem Foto herzustellen. Es kam keine Antwort.

Neues Gerät – wieder kein Ausschalter
Letztens habe ich günstig ein Gerät erstanden (DVB-T), mit dem kann man die digitalen Fernsehprogramme über eine Antenne empfangen. Das Gerät besitzt eine Festplatte bzw. ich habe sie in einem Wechselrahmen eingebaut. Dieses Gerät besitzt einen wirklichen Ausschalter. Ich konnte es gar nicht glauben. Nur die nervige Festplatte läuft immer. Da möchte ich demnächst einen zusätzlichen Ausschalter einbauen. Denn, wenn ich nichts aufnehmen will, warum läuft dann eine Festplatte? Haben wir es wirklich verlernt, die primitivsten Regeln der Elektrotechnik noch zu beachten?

Brandgefahr durch Stand by
Ich denke bei Stand-by auch an die Brandgefahr. Aus einem Bericht der Feuerwehr weiß ich, mancher Brand ist durch diese blöden Geräte ausgelöst worden. Die Netzgeräte werden oft sehr warm, dass habt Ihr sicherlich auch schon festgestellt. Netzgeräte sind Produkte, die oft billigst hergestellt werden. Mit Qualität ist da nicht viel her. Für Leute mit MCS sind diese Geräte vermutlich auch sehr schlecht, weil giftige Dämpfe entweichen können.

Es gibt Geräte, die brauchen keinen Ausschalter, dass gebe ich zu. Ich denke aber auch hier, manchmal ist es sinnvoll, diese Geräte trotzdem auszuschalten, und dann wäre so ein gut zugänglicher Ausschalter eine große Hilfe, und Ausschalter kosten nicht die Welt.

Ein kleiner Lichtblick aus www.energie-bewusstsein.de Es tritt bald eine neue Europa -Richtline in Kraft. Sie regelt das leidige Thema Stand by. Hier ein Link dazu: Europarichtlinie Stand-by

Die Einsparungen ab 2020 (3/4 Einsparung gegenüber dem jetzigen Stand-by Verbrauchs) sollen in etwa dem jährlichen Stromverbrauch Dänemarks (rund 35 TWh) entsprechen. So soll der Ausstoß von 14 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden werden. Das zeigt doch eindeutig: Stand-by ist out!

Ich sage deshalb jetzt schon: bye, bye Stand-by,

Euer Energiefox

Wirtschaftskrise – Lässt sie uns die gesundheitsschädigende Wirkung von Chemikalien in unserem Alltag vergessen?

Wirtschaftskrise setzt Manager unter DruckMan könnte meinen, außer der Finanzkrise gäbe es aktuell keine anderen Themen, mit denen wir uns beschäftigen sollten. Kaum ein anderes Wort beherrscht die Medien so allgegenwärtig wie die Finanzkrise. Die Finanzkrise ist sicherlich ein berechtigtes wie auch nachhaltiges Problem, dennoch gewinne ich den Eindruck, dass Umweltschutz und Klimaschutz etwas ins Abseits gedrängt werden. Das Medieninteresse an Umweltthemen ist in Zeiten der Konsumflaute nicht ganz so gefragt, wie es angemessen wäre.

Ich persönlich denke, die Wirtschaftskrise und der Klimawandel bergen das Potential riesiger Herausforderungen. Sie könnten eine riesige Chance für den Umweltschutz bedeuten, den die Umwelt dringend nötig hätte. Laufen die Bänder der Industriebetriebe nicht auf vollen Touren, gibt es weniger CO²Ausstoß, weniger Feinstaubemissionen, weniger schad-stoffbelastete Abwässer und weniger Raubbau an den kostbaren begrenzten Rohstoffreserven. Das zeigte sich die Tage bereits an den sinkenden Treibstoffpreisen, die, auf Grund der derzeitigen abgeflachten Nachfrage, seit langem wieder ein verbraucherfreundlicheres Niveau erreichten. Die Gunst der Stunde liegt m. E. darin, innovative umweltverträgliche Märkte zu erschließen bzw. zu fördern, damit alle erdenklichen umweltfreundliche Potentiale genutzt werden.

Flammschutzmittel sind persistent in Mensch, Natur und Umwelt
Ich bleibe meiner eingeschlagenen Linie treu und berichte heute über Flammschutzmittel, die in unserem Alltag eine nicht unerhebliche Rolle spielen. Flammschutzmittel sind organische und anorganische Chemikalien, die ein breites Einsatzspektrum vorweisen. Leider bleibt diese Tatsache nicht folgenlos für unsere Gesundheit. So hat Greenpeace bromierte Flammschutzmittel, neben weiteren Umweltgiften, im Nabelschnurblut nachgewiesen. D. h. diese Schadstoffe können über die Nabelschur die Gesundheit des ungeborenen Lebens bereits im Vorfeld schädigen.

Lt. Greenpeace wurde das relativ neue Flammschutzmittel TBBP-A zum ersten Mal im Nabelschnurblut nachgewiesen. Es steht neben einigen anderen bromierten Flammschutzmitteln bei unseren Kindern in Verdacht, für Verhaltensstörungen und Lernschwierigkeiten verantwortlich zu sein, wenn der Fötus mit dieser Chemikalie in Kontakt kam.

Positive Eigenschaften geraten aus dem Ruder
Flammschutzmittel kommen in Dämmstoffen und Montageschäumen, Matratzen, Polstermöbel, Teppichen, Textilien, Farbanstrichen, Tapeten, Kunststoffen, rutschhemmenden Fußbodenpflege-produkten und in einer Vielzahl von elektronischen Produkten zum Einsatz. Flammschutzmittel wie bspw. Verhaltensstörungen und Lernschwierigkeiten (Tris (2-chlorethyl) phosphat) und TCPP (Tris (monochlorpropyl) phosphat) können zu Reizungen der Schleimhäute, der Augen und der Haut führen. Bromierte Flammschutzmittel wie Decabromdiphenylether (DecaBDE) und Hexabromcyclododecan (HBCD) sind lt. UBA nicht nur in humaner Muttermilch, sondern auch in Eisbären, Fischen, Muscheln und Vogeleiern nachweisbar. Die Tatsache, dass Flammschutzmittel häufig zum Einsatz kommen und sich in uns, in unserer Umwelt und unserer Nahrungsmittelkette anreichern, zugleich der Verdacht besteht, dass Flammschutzmittel neurotoxische Eigenschaften aufweisen und sie extrem langsam abbaubar sind, begründet die berechtigte Sorge bzw. das Bestreben, Alternativen verstärkt zum Einsatz zu bringen.

Die Uhr tickt unaufhaltsam, und die zunehmende Zahl Umwelterkrankter, wie z. B. MCS Patienten, belegt dringenden Handlungsbedarf. Die positiven Eigenschaften von Flammschutzmitteln, Produkte und uns Menschen vor Brandentwicklung zu schützen, sind durch die negative Seite der Waagschale aus dem Ruder geraten. Das ist die Kehrseite der Medaille. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass die Flammschutzmittelkonzentration in unserer Atemluft unsere Kinder ganz besonders trifft. Da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind Kinder von den negativen Folgen der Flammschutzmittel besonders betroffen.

Umweltverträglichkeit gibt es nicht umsonst
Flammschutzmittel weisen noch andere problematische Eigenschaften auf. Sie haben eine lange Lebensdauer und die Fähigkeit, sich nachhaltig in unserer Umwelt anzusammeln, sie sind persistent. Anorganische Flammschutzmittel sind an Materialien gebunden, während organische Flammschutzmittel die Raumluft unserer Innenräume erheblich belasten und u. a. im Hausstaub in hoher Konzentration nachweisbar sind. Kommt es tatsächlich zu einem Brand, entwickeln Flammschutzmittel gesundheits- und umweltschädigende Folgeprodukte. Flammschutzmittel können im Brandfalle hochgiftige und ätzende Gase, Furane und Dioxine bilden. Beim Gebrauch von flammschutzmittelgeschützten elektronischen Geräten wie z. B. Computern, Monitoren, Fernsehern etc., können Flammschutzmittel und Dioxine in der Raumluft nachgewiesen werden. Halogenfreie Flammschutzmittel auf Phosphorbasis werden als weniger umwelt- und gesundheitsschädlich eingestuft. Auch hier siegt die Kostenfalle, denn die gesünderen Alternativmaterialien können sich kaum gegen die verstärkt zum Einsatz kommenden günstigeren halogenhaltigen Flammschutzmittel, durchsetzen – leider.

Subventionen für die Finanzkrise – wo bleibt die Umwelt?
Und schon bin ich wieder bei der Finanzkrise angelangt. Es wäre wünschenswert, von den milliardenschweren Hilfsprogrammen für die Wirtschaft einen angemessenen Teil abzuzweigen und die Gelder für Subventionen für die Entwicklung und Produktion umweltfreundlicherer Produkte bzw. Produktionsverfahren zu verwenden. Zu Schadstoffbelastung durch Flammschutzmittel kommt es bei der Produktherstellung sowie bei der Produktnutzung und zu guter letzt auch bei der Entsorgung. Daran sollten die Verantwortlichen bei ihren Entscheidungen und beim Verteilen ihrer milliardenschweren Geldpaketen ebenfalls denken, nicht nur an die Unterstützung wirtschaftlich gebeutelter Industriezweige und in die Krise geratener Banken. Es gibt neben der Finanzkrise noch andere beachtenswerte Bereiche in unser aller Leben. Die Umwelt hat nachhaltige Entscheidungen dringend nötig, uns wird es ebenfalls danken.

Noch etwas zum Schluss, wirklich ökologisch orientierte Firmen stehen hoch im Kurs und welche Summe für eine ökologisch ausgerichtete Firma mit sauberer Produktpalette auf den Tisch gelegt wird, wenn sie verkauft wird, verrate ich Euch in meinem nächsten Blog.

Eurer Thommy

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Eisvogel – Vogel des Jahres 2009

Eisvogel der Vogel das Jahres 2009

Der Eisvogel wurde vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und dem Bayerischen Landesbund für Vogelschutz (LBV) zum Vogel des Jahres 2009 bestimmt. Eisvögel sind meine absoluten Lieblingsvögel. Nie habe ich einen schöneren Vogel gesehen, selbst nicht unter den vielen tropischen bunten Schönheiten, die ich bisher in sämtlichen Tierfilmen im Fernsehen sah. Die einzigartige Farbenpracht und seine schnittige Körper- und Schnabelform strahlen auf mich eine ganz individuelle unerreichte Schönheit und Eleganz aus, die seines Gleichen sucht.

Fliegende Edelsteine gelten als Bioindikatoren
Eisvögel, die auch als „fliegende Edelsteine“ bezeichnet werden, tragen ihren Namen zu Recht. Sie benötigen sauberes Wasser, mit naturnahen Böschungen, in die sie ihre Brutröhren anlegen können. Eisvögel stehen somit für eine intakte Natur, die es weiterhin zu fördern gilt, damit sich die Bestände endlich auf höherem Niveau ansiedeln. Ihr Vorkommen ist leider seit Jahren nur auf niedrigem Bestand eingependelt. Für den Eisvogel geeignete Lebensräume sind trotz vieler langjähriger Bemühungen bei weitem nicht ausreichend, um die Bestände auf höherem Niveau zu stabilisieren.

Eisvögel benötigen saubere Bäche, Flüsse und Seen mit naturbelassenen Ufern, anstatt die weit verbreiteten begradigten Flussufer mit all ihren negativen Auswirkungen auf die komplexe Natur und die Fischbestände. Der Eisvogel war bereits 1973 der Vogel des Jahres. Der damalige Rückgang der Bestände konnte zwar gestoppt werden, aber dennoch geht man von nur 5.600 bis 8.000 Brutpaaren für ganz Deutschland aus.

Umweltprojekte vonnöten
Eisvögel gibt es in 7 Unterarten, deren Vorkommen von Westeuropa bis nach Japan, Indien und Taiwan reichen. Da Eisvögel ihre Beute im Wasser optisch fixieren müssen, um erfolgreich jagen zu können, benötigen diese hübschen Stand- oder Zugvögel klares Wasser mit angesiedelten Kleinfischen. Der Tauchgang dauert kaum eine Sekunde, seine Beute vertilgt er mit dem Kopf voran.

Gewässerverschmutzungen, naturfremder Gewässerausbau, aber auch Störungen an den Brutplätzen durch Freizeitaktivitäten oder Angler und andere Verluste an Lebensraum sind für den Eisvogel nicht ausgleichbar. Deshalb ist es wichtig, dass gerade der Eisvogel zum Vogel des Jahres 2009 gekürt wurde, denn dies lässt auf weit reichende Umweltprojekte hoffen.

Ein unvergessliches Erlebnis
Zwei Eisvögel streiten um einen FischUmso mehr freue ich mich, schon vier Eisvögel in Deutschland gesehen zu haben. Zwei sogar in Nachbars Garten. Dies ist zwar schon ein paar Jahre her, aber ich erinnere mich noch ganz genau an diese seltenen Ereignisse. Ich schaute zufällig aus unserem Fenster Richtung Bäume unseres Nachbarn. Dort strahlte mir ein kräftig orangefarbener Farbtupfer in der Baumkrone entgegen. Ich dachte, nanu, was ist denn das? Ich beobachtete noch einige Minuten, traute mich nicht das Fernglas zu holen, denn ich ahnte schon, welche Seltenheit ich entdeckt haben könnte, und dann stürzte er sich plötzlich wie ein Pfeil blitzschnell nach unten, mit der Rückenseite in meine Richtung und von der Sonne angestrahlt. Welch eine schillernde Farbenpracht, kann ich Euch sagen, es leuchtete in sämtlichen Blautönen bis smaragdgrün, dann war es mir klar, es war tatsächlich ein Eisvogel. Was war ich aufgeregt!

Schnell eilte ich zu unserem Fernglas und hatte Glück, der Eisvogel flog wieder auf einen Baum an Nachbars großen Teich. Es war Winterzeit, sodass ich durch die blätterlosen Bäume freie Sicht auf den schmucken Kerl hatte. Eine ganze Zeit lang konnte ich dieses seltene Exemplar noch bei so manchem Beuteflug beobachten. Er setzte sich auch immer so, dass ich ihn von vorne bewundern konnte. Dieses Erlebnis wiederholte sich noch einmal im darauf folgenden Jahr, beide Ereignisse werden mir mein Leben lang unvergesslich bleiben. Eisvögel sind äußerst selten, deshalb ist es eine absolute Rarität, dieses Juwel unter unseren heimischen Vögeln sogar bei uns im Wohngebiet bewundern zu können. Zwei weitere Eisvögel entdeckte ich beim Spazierengehen und beim Fahrradfahren, jeweils an zwei verschiedenen Flussufern. Unvergessliche Erlebnisse!

Hattet Ihr auch schon ein Erlebnis mit einem „fliegenden Edelstein“?

Dann teilt es doch bitte mit uns, wir sind schon gespannt,

Eure
Maria

Duftstoffe: Synthetische Moschusverbindungen hemmen die Entgiftung langfristig

Duftstoffe sind nachhaltig schädlich

Synthetische Moschusverbindungen werden als Duftstoffe in Alltagsprodukten wie Kosmetika und Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Bedenken wurden erstmals angemeldet, als man diese Stoffe im menschlichen Fettgewebe, in der Muttermilch und in Wasserorganismen feststellte. Ihre Persistenz und das Potential zu bioakkumulieren sind bedenklich, auch wenn die Toxizität und die Gefahren für die Umwelt generell als gering eingestuft wurden. Wissenschaftler der Stanford Universität in Kalifornien fanden heraus, dass Nitromoschus- und polyzyklische Moschus-verbindungen zu einer multixenobiotischen Resistenz MXR (Blockierung, Fremdstoffe aus dem Körper zu entgiften) bei Muscheln führen können. Wegen ihrer Anreicherung im menschlichen Gewebe wirft sich die berechtigte Frage auf, ob Moschusverbindungen auch beim Menschen als sensibilisierende Substanz gegenüber Chemikalien Relevanz besitzen.

Umweltverschmutzer mit Langzeiteffekt
Es stellt sich zunehmend heraus, dass Pharmazeutika und Körperpflegeprodukte sehr zur Umweltverschmutzung beitragen Zu den Verursachern gehören auch die verschiedenen Moschus-verbindungen. Ihre unerwarteten Langzeiteffekte sind beunruhigend.

Schon vor mehr als zwei Jahrzehnten stellten Wissenschaftler weltweit eine Belastung von Meerestieren durch Moschus-verbindungen fest. Verursacher ist der Mensch.

Künstliche Moschusverbindungen werden breitflächig als billige Duftstoffe eingesetzt. Der Markt ist groß, die Produktionsmengen betragen viele tausend Kubiktonnen pro Jahr weltweit. Kosmetika, Fixierungsmittel in Kosmetika, Waschmittel, Weichspüler, Parfüms, Raumduftsprays, Reinigungsmittel sorgen dafür, dass wir ständig diesen Stoffen ausgesetzt sind, auch wenn wir sie nicht selbst benutzen. Oft kommen nicht nur Einzelverbindungen dieser künstlichen Moschusverbindungen zum Einsatz, sondern auch Kombinationen.

Chemosensibilisierung – Das Fass läuft über
Ein kaum beachteter nachdenklich stimmender Aspekt, der festgestellt wurde, besteht darin, dass verschiedene Pharmazeutika und Körperpflegeprodukte, darunter auch künstliche Moschusverbindungen, in der Lage sind, den Organismus zu beeinträchtigen, indem sie die Proteine, die als Transportsysteme fungieren, blocken. Diese Effluxtransportsysteme dienen nämlich normalerweise dazu, dass es nicht zu einer Anreicherung von Xenobiotika (Fremdstoffen) in der Zelle kommt. Hemmung dieser zellulären Abwehrmechanismen führt zu einer erhöhten Sensibilität der Zellen gegenüber Xenobiotika, indem sie normalerweise nicht in die Zelle eindringenden Giften Eintritt gestatten.

Eine charakteristische Eigenschaft dieser Effluxtransporter ist ihre Affinität gegenüber einem breiten Feld von Substraten. Wenngleich diese geringe Spezifität eine Möglichkeit, mit „neuen“ Chemikalien (Umweltschadstoffe) umzugehen, für das System bereitstellt, besteht der Nachteil darin, dass das System schnell durch das Vorhandensein von vielen Substraten gesättigt ist und dadurch durchlässig wird. Dieser Vorgang sorgt dafür, dass die Schutzfunktion verloren gehen kann. Diese Zerstörung der MXR Abwehr durch zahlreiche Substrate oder durch Hemmung von Effluxtransportern wird als Chemosensibilisierung bezeichnet. Stoffe, die diesen Vorgang verursachen, nennt man Chemosensibilisierer. Die Wissenschaftler aus Kalifornien gehen davon aus, dass es sich bei künstlichen Moschusverbindungen um solche Chemosensibilisierer handelt. Bei einer großen Bandbreite von Chemikalien wie Pestiziden, Pharmazeutika und einige polyarmomatische Hydrocarbonen fand man ebenfalls heraus, dass sie MXR Transporter in menschlichen Zellen und Wasserorganismen hemmen.

Langzeiteffekt
Die Wissenschaftler der Stanford University besorgte das Ergebnis ihrer Studie sehr, da eine zweistündige Exposition gegenüber Moschusverbindungen bei den Muscheln nach 24 – 48 Stunden Erholung in sauberem Meerwasser noch nicht vollständig abgebaut war. Diese unerwartete Konsequenz durch synthetisches Moschus bedeutet ein Langzeitverlust der Effluxtransportaktivität, was zu einer Akkumulierung normalerweise eliminierter toxischer Stoffe führt, selbst wenn die akute Moschusexposition beendet ist. Man geht davon aus, dass wasserabstossende Substanzen während der Exposition in den Zellmembranen akkumulieren und Effluxtransporter dadurch indirekt durch Membraneffekte beeinflussen, oder die Membrane direkt als Reservoirs für langsame Freigabe von Chemikalien dienen, die dann an die aktiven Seiten der Transportproteine binden können und durch langsame Freigabe eine Hemmung über einen langen Zeitraum erwirken können.

Chemosensibilisierer, ein Risiko für Menschen
Für die Wissenschaftler der Studie stellte sich abschließend die zwingende weitere Forschungsfrage, ob auch andere Umweltchemikalien in der Lage sind, solche Langzeiteffekte auf Entgiftungstransportsysteme von Organismen auszuüben. Schon in vorangegangenen Studien hatten Wissenschaftler auf die Gefahr ausgehend von gewissen Chemikalien als Chemosensibilisierer und die damit verbundene unabschätzbare Gefahr für Mensch und Umwelt hingewiesen. Die Stanford Wissenschaftler vertreten die Auffassung, die derzeitige Umweltbelastung sei ausreichend, um die normalen Abwehrmechanismen zu beeinflussen.

Entgiftung und Schutzmechanismus lahm gelegt
Bei synthetischen Moschusverbindungen kommt noch hinzu, dass sie dafür bekannt sind, indirekte toxische Effekte zu verursachen und dadurch eine vermehrte Transformation anderer Umweltchemikalien in für den Körper gefährlichere Formen zu verursachen. Das bedenklichste an den Stoffverbindungen ist, dass der Effekt nachhaltig ist, selbst wenn eine Exposition nur kurze Zeit dauert, weil MXR Effluxpumpen im menschlichen Gewebe weit verbreitet sind, wo sie einen ausschlaggebenden Teil der zellulären Abwehr gegen Zellgifte darstellen.

Auswirkungen an Effluxsystemen können zu unerwarteter Akkumulation von Schadstoffen beim Menschen führen, was Sicherheitsvorhersagen von scheinbar ungiftigen Substanzen zunichte macht. Hinzu kommt, dass es offensichtlich einige  Chemikalien in unserer Umwelt gibt, die diese Effekte verursachen, was bedeutet, dass mehrere solcher Chemosensibilisierer in der Lage sind, gleichzeitig zu akkumulieren und sich gegenseitig in ihrer Wirkung zu verstärken, wodurch eine unter Bedenklichkeit liegende Exposition einer einzelnen Substanz letztendlich doch zu großen nachhaltigen Effekt führen kann.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 27.12.2008

Literatur:
Till Luckenbach, David Epel, Nitromusk and Polycyclic Musk Compounds as Longterm Inhibitors of Cellular Xenobiotic Defense Systems Mediated by Multidrug Transporters, Hopkins Marine Station of Stanford University, Pacific Grove, Califoria, USA, Environ Health Perspect. 2005 January; 113(1): 17-24.

Fachworterklärung:
MDR – vielfache Medikamentenresistenz
MXR – vielfache Xenobioticaresistenz
Xenobiotika – Fremdstoffe
Akkumulieren – anreichern

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Pesticide deal could result in bans on important health hazards

Better Health in Sight?

PAN Europe, HEAL and EEB PRESS RELEASE

Brussels, 18 December 2008 – Health and environment non-governmental organisations (NGOs) have cautiously welcomed the proposed EU package on pesticides reached yesterday as a step towards better health through environmental protection.

Following years of political negotiations, the debate on the pesticide package entered yesterday a new stage, with a proposed deal between the Commission, French Presidency and a European Parliament delegation reaching agreement on a Regulation and a Framework Directive on the use and authorisation of pesticides.

Overall, PAN (Pesticides Action Network) Europe, the Health and Environment Alliance (HEAL) and the European Environment Bureau (EEB) consider that the proposed compromise agreement offers positive aspects, first of all because it means the creation of an EU-wide pesticides blacklist, which removes some of Europe’s most hazardous pesticides from the market – and therefore from food products grown in the EU (1).

We are happy to see that the proposed agreement includes criteria for banning pesticides that can cause cancer, DNA-mutation, reproductive problems and hormonal disruption‘, says Monica Guarinoni, Deputy Director at HEAL. ‚Only 22 substances will be withdrawn from the market, resulting in a much higher level of health protection, especially for children and vulnerable groups, although we would have liked the list to be larger and include developmental neurotoxic and immunotoxic pesticides‘ (2).

The major downside of the deal is that it did not include the Environment committee’s demand to eliminate the division of the EU into three authorisation zones. This omission reduces the control of member states over whether or not to reject a hazardous pesticide within their territory (3).

Regarding the framework directive on sustainable use of pesticides, Member States have to develop National Action Plans with clear targets on how and when to achieve quantitative use reductions.

„Although, we regret the absence of ambitious EU quantified reduction targets and incentives, we welcome the fact that member states will have to prepare national action plans with quantitative use reductions and the idea of applying integrated pest management from 2014“, Hans Muilerman, board member of PAN. „Making Integrated Pest Management (IPM) mandatory for every farmer in Europe presents a unique opportunity to achieve more sustainable agricultural practices,“ he continues.

On the Directive, Monica Guarinoni added „Banning the use of pesticides in public areas, such as parks and school grounds, is another measure that would help protect health. Although the current compromise does not include a total ban on pesticide use in public places, we hope member states and local authorities will pick up these measures in their local and national action plans. Some municipalities in Europe are already banning the use of pesticides for cosmetic purposes and our new campaign will encourage others to do so“ (4).

Although far from perfect, with a number of loopholes and derogations and based too much on risk rather than hazard and quantitative reductions, the proposed deal will allow the EU to move on to a better system without further delays. Health and environment groups therefore reluctantly advise the EU institutions to officially confirm the deal in January.

Notes to editors:

1 Other positive measures in the regulation are the introduction of mandatory record-keeping throughout the production chain; an obligation on industry to release all scientific articles showing the negative side-effects of pesticide application; consideration of the cumulative effects on health (though not on environment) within the testing and authorisation process; and better protection of bees.
2 The deal does not include developmental neuro- and immunotoxicity in the cut-off criteria, instead these are only taken into account in the setting of health standards.
3 Other negative aspects are that the assessment of endocrine disrupting is also delayed and the Commission has to come up with scientific criteria for their determination in 5 years, after which testing will take even more time to identify this dangerous group of pesticides; some specific categories though are included already in the cut-off.  Nor does the deal get rid of the so-called non-relevant metabolites, which gives the Member States the possibility to ignore toxic effects of metabolites.
4 The „Sick of Pesticides“ campaign on pesticides and cancer was launched in November 2008. The campaign website is available in French and English at www.pesticidescancer.eu

Contact:
Henriette Christensen, Pesticide Action Network Europe, Boulevard de Waterloo 34, B – 1000 Brussels, Tel:+32 2 289 13 09, email henriette@pan-europe.info; website: www.pan-europe.info

Monica Guarinoni, Deputy Director, Health and Environment Alliance (HEAL), 28 Boulevard Charlemagne, B-1000 Brussels. Tel: +32 2 234 3643 (direct). E-mail: monica@env-health.org Website: www.env-health.org

Christian Schaible, EU Policy Officer for Industrial Policies and Chemicals,  European Environmental Bureau, Boulevard de Waterloo 34 1000 Brussels ,  Tel. +32 (0)2 289 10 90, website : www.eeb.org

Ein besonderer Waldspaziergang – Fünf Spechte inbegriffen

Specht

Dass mir die Natur und Umwelt sehr am Herzen liegt, wissen viele von Euch durch meine bisherigen Blogs. Leider ist es mir nicht vergönnt, ein Haustier zu halten, wegen meiner ausgeprägten Tierhaarallergie. Umso mehr freue ich mich, wenn ich Tiere in der freien Natur entdecke. So möchte ich Euch heute von einem Erlebnis der ganz besonderen Art berichten.

„Spechtgesang“ vom Grünspecht – wie schön
Letzten Samstag war ich mit meiner lieben Mutter im Wald spazieren. Kaum waren wir ein paar Meter gegangen, entdeckte ich einen großen Vogel im Anflug, der ganz in unserer Nähe auf einer freien Fläche auf dem Boden landete, es war ein Grünspecht, und zwar ein besonders schönes Exemplar. Ohne sich um uns zu kümmern stocherte er energisch im GrünspechtBoden herum, sah sich dabei um und schien es zu genießen, im Boden nach Nahrung zu suchen. Dieser schöne Geselle war ein auffallend großes Prachtstück von einem Grünspecht und wunderschön gezeichnet. Beim unbekümmerten Herumstochern im Boden konnten wir ihm mindestens 5 Minuten als Zuschauer beiwohnen. Er schien sich wohl zu fühlen in unserer Gegenwart, denn eigentlich sind Spechte nicht sonderlich zutraulich. Erst als sich uns eine Spaziergängerin näherte, flog er mit markantem verabschiedenden „Spechtgesang“ munter ab und davon. Grünspechte suchen ihre Nahrung bevorzugt am Boden, und Ameisen sind ihre Leibspeise, habe ich mich zwischenzeitlich schlau gemacht. Grünspechte brüten gerne an den Rändern von Laub- und Mischwäldern, von Nadelwäldern in Parkanlagen und sogar an Streuobstgebieten. Der Grünspecht zählt zu den Erdspechten und zu den größeren Spechtarten.

Noch ein Grünspecht in der Baumkrone
Dann gingen wir ganz begeistert weiter, meine Mutti ist genauso tierlieb wie ich. Sie geht gerne mit mir spazieren, sie sagt, wenn sie mit mir unterwegs ist, würde sie immer so viele schöne Tiere zu Gesicht bekommen. Ich weiß selbst nicht wie Spechthöhledas funktioniert, aber irgendwie habe ich scheinbar die Gabe, immer genau dahin zu sehen, wo gerade irgendwelche Tierfreunde unterwegs sind. Ich denke manchmal, das ist die Entschädigung für die vielen anderen Entbehrungen, die ich ansonsten MCS-bedingt hinnehmen muss. Jedenfalls ließ der nächste Vogelfreund nicht lange auf sich warten, ich entdeckte wieder einen Grünspecht, diesmal aber einen wesentlich kleineren. Zuerst dachte ich, es sei ein Grauspecht, da diese dem Grünspecht ähnlich, jedoch kleiner und blasser im Gefieder sind. Aber es war eindeutig ein weiterer Grünspecht, der gerade von einer Baumkrone davonflog. Wir freuten uns beide sehr, ihn noch kurz gesehen zu haben, denn gleich zwei Grünspechte in nur so kurzer Zeit, das fanden wir Beide besonders schön.

Spechte, Spechte und noch ein Specht
Doch unser Ausflug war noch nicht zu Ende. So konnten wir bald einen weiteren, ganz besonderen Specht in unsere „Spechttrophäensammlung“ einreihen, es war ein Kleinspecht, von dem ich am Samstag noch dachte, es sei ein KleinspechtWeißrückenspecht. Aber zu Hause beim Wälzen meiner Vogel- und Tierbücher sowie beim Recherchieren im Internet, fand ich heraus, dass es ein Kleinspecht gewesen sein muss. Es war ein Männchen, welches durch sein komplett schwarz-weiß gezeichnetes Gefieder und seinen roten Scheitel auffiel. Spechte voneinander zu unterscheiden ist nicht immer ein leichtes Unterfangen, einige Arten sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Beispielsweise kann man den Weißrückenspecht leicht mit dem Bunt- und dem Kleinspecht verwechseln. Der Kleinspecht gehört zur Gattung der Buntspechte, ist kaum größer als ein Sperling und sieht dem Weißrückenspecht durch seine schwarz-weiße Rückenzeichnung sehr ähnlich. Die Männchen haben einen roten Scheitel, die Weibchen sind ohne Rot im Gefieder, dafür haben sie einen schmutzig weißen Scheitelfleck.

Und dann noch ein wunderschöner Buntspecht…
Inzwischen waren wir schon auf dem Rückweg angelangt und freuten uns ganz begeistert über unsere zahlreichen Entdeckungen. Kurz bevor wir ans Auto gelangten, dachten wir, das geht nicht mit rechten Dingen zu, das kann doch nicht Buntspechtwahr sein! Schon wieder ein Specht, diesmal war es ein schöner Buntspecht, ganz nahe von uns hämmerte er oben am Baumstamm herum. Durch das Geräusch das er dabei verursachte, wurden wir erst auf den hübschen Burschen aufmerksam. Buntspechte sind schön kontrastreich gefiedert mit auffallend rotem Nackenfleck, sie sind Standvögel und tagaktiv. Bei der Nahrungssuche sind Buntspechte vielseitiger als andere Spechtarten, sie plündern sogar Nester mit Eiern und Jungvögeln. Im Winter ernähren sie sich u. a. von Samen von Nadelbäumen. Buntspechte sind in Europa  die am häufigsten vorkommenden und am weitesten verbreiteten Spechte. Buntspechte brühten nicht nur in Wäldern sondern auch in Obstgärten und in Parkanlagen mitten in unseren Städten.

Kaum zu glauben, fünf Spechte an einem Tag!

SpechtMeine Spechtgeschichte ist noch nicht am Ende angelangt, denn ca. eine Minute nach Sichtung des schönen Buntspechtes kam ein weiterer Buntspecht zu seinem Gefährten an den Baum geflogen. Das war also Nummer fünf. So viele Spechte haben wir Beiden im ganzen Leben nicht an einem Tag, geschweige denn innerhalb von eineinhalb Stunden, gesehen. Davon musste ich Euch unbedingt erzählen, denn wir Beiden empfanden den vergangenen Samstag als einen ganz besonderen Tag. Juhu!!!

Liebe Grüsse

Eure Maria

Diesen Blog widme ich einem lieben Menschen, der am 29.11.2008, 47 Jahre geworden wäre. Dass ich zusammen mit meiner Mutti diesen schönen Waldspaziergang, mit den zahlreichen Freunden erleben durfte, macht diesen Tag zu einem ganz besonderen Tag in meinem Leben.

Eichhörnchenfamilie und ihre Freunde zu Besuch

Eichhörnchen - Ein Freund im Garten

Unser Naturgarten lockt viele Tierfreunde an, und es ist eine richtige Freude, sie zu beobachten. Seit vergangenem Jahr ist eine Eichhörnchenfamilie zu Gast. Erst waren es zwei Eichhörnchen, die Walnüsse vom Gartentisch mopsten. In diesem Herbst bekamen wir nach und nach ihre Eichhörnchenkinder zu sehen. Vier sind es, aber wir sind nicht ganz sicher, so flink wie die putzigen Burschen sind.

Wir haben einen Nusskasten extra für Eichhörnchen auf der Fensterbank im Büro installiert. Der Kasten ist aus Naturholz und hat vorne eine Plexiglasscheibe, damit die kleinen Freunde die Nüsse auch gut sehen können. Was war das ein Spaß, als der Kasten neu war. Vater Eichhörnchen hatte das neue „Nussversteck“ als Erster erspäht im vergangenen Frühjahr. Fortan räumte er kräftig ab.

Eichhörnchen lernt Nüsse zu schnappenIrgendwann saß ich im Büro und dachte, nein, dass ist doch nicht das gleiche Eichhörnchen wie sonst, es ist kleiner. Dann war klar, es war wohl seine Freundin, und er hatte ihr vom „Nussschatz“ erzählt. Sie schaute verwundert durch die Glasscheibe in die Kiste, dann sprang sie auf den Deckel. Hmm, nichts passierte, es war keine Nuss zu erhaschen. Sie versuchte den Deckel zu öffnen, doch auch das klappte nicht. Dann wurde die Eichhörnchendame richtig wütend. Sie hüpfte auf den Decken des Nusskastens und sprang erzürnt darauf herum. Es tat sich immer noch nichts, was Madame noch ärgerlicher machte, so ärgerlich, dass sie vor Wut in den Deckel des Nusskastens biss.

Eichhörnchen liebt NüsseWas ein guter Freund ist, der erzählt seiner Freundin, wie es geht, und so dauerte es nicht lange, bis die Eichhörnchendame wusste, wie man sich an den Nüssen bedient. Fortan klapperte der Deckel des Nusskastens den ganzen Tag. Die Eichhörnchen-dame kam so oft zu Besuch, dass sich in uns eine Vermutung einschlich. Sollte sie etwa… Ja, genauso war es: Die beiden Eichhörnchen hatten Junge. Es dauerte bis zu diesem Herbst, bis wir sie zu Gesicht bekamen. Natürlich hatten ihre liebevollen Eltern ihnen vom Nusskasten auf der Fensterbank der Menschen erzählt. Eines nach dem anderen tauchte auf und versuchte an die Nüsse heranzukommen. Es dauerte mehr oder weniger lange bei den Kleinen, bis es klappte, den Deckel zu öffnen und eine Nuss herauszuangeln.

Die dicke Katze ist nicht sehr erfreutIm Gegensatz zu uns ist unsere Katze jedoch kein bisschen erfreut. Heute saß sie dick und gemütlich auf der Fensterbank um Vögel zu beobachten. Sie machte sehr merkwürdige Geräusche dabei, weil sie keinen durch die Fensterscheibe erhaschen konnte. Dann passierte es, dass Gebüsch wackelte und schupps sprang eines der jungen Eichhörnchen auf die Fensterbank. „Silbermäntelchen“ haben wir es getauft, weil es im Gegensatz zu den anderen ein eher silbernes Fell auf dem Rücken hat. Silbermäntelchen ist derzeit der beste Nussabnehmer, den wir haben, kein Wunder, es muss sich noch stärken vor dem langen Winter, weil es das Kleinste von allen ist.

Die Katze schaute mit riesengroßen Augen auf das Eichhörnchen. Doch der kleine Bursche, ganz keck, setzte seine Vorderpfoten außen auf den Böse KatzeFensterrahmen und schaute dem dicken schwarzweißen Feind fest in die Augen. Die Katze duckte sich, mit soviel „Dreistigkeit“ hatte sie nicht gerechnet. Silbermäntelchen ließ sich nicht weiter stören und öffnete den Kasten, schnappte eine Walnuss, hüpfte in den Haselnussbusch, schwang sich wie ein Artist einmal rund um den Ast und verschwand im Gebüsch. Die Katze war sichtlich „sprachlos“, sie konnte nicht fassen was da direkt vor ihren Augen geschah. Kaum hatte sie sich vom Anfangsschrecken erholt, polterte es wieder auf der Fensterbank und Silbermäntelchen schaute ihr erneut in die kämpferisch blitzenden Katzenaugen.

Eichhörnchen sitzt auf NusskastenIrgendwie schien sich der kleine Freund mit silbernem Pelz ganz sicher zu sein, dass die Fensterscheibe zwischen ihnen beiden ein undurchdringbarer Schutz vor Katzen ist. Mit zwei Pfötchen stützte es sich erneut auf den Fensterrahmen und ließ sich weder von den sonderbaren Knurrgeräuschen der Katze noch von deren zwecklosen Prankenhieben gegen die Fensterscheibe beeindrucken. Mindestens zehnmal kam der kleine kecke Bursche wieder, um Nüsse abzuräumen und sich dabei keinen Deut von der Katze beeindrucken zu lassen.

Aber die Eichhörnchenfamilie hat nicht nur „Feinde“ in unserem Garten, sondern auch Freunde. Es gibt da zwei Meise im HaselbuschMeisen, mit denen sie offensichtlich Freundschaft geschlossen haben. Die kleinen Gefiederten kommen wie ein Blitz angeflogen, wenn ein Eichhörnchen zu Gast war und eine Nuss auf der Fensterbank vertilgt hat. Im Nu sind die leckeren übrig gebliebenen Nusskrümmelchen vertilgt. Dann wartet man im Haselbusch, bis die vierbeinigen Freunde wieder durch die Büsche gesprungen kommen.

Es gibt noch einen Freund der Eichhörnchenfamilie, den bekamen wir gestern erstmals zu Gesicht. Im Prächtiger Specht im GartenAugenwinkel hatte ich draußen eine Bewegung bemerkt. Was war das für eine Kralle auf dem Deckel des Nusskastens? Sie gehörte eindeutig keinem Eichhörnchen. Die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ein schwarz-weißer Specht hüpfte auf den Nusskasten. Es war ein prächtiger Bursche mit wunder-schöner Zeichnung und leuchtend rotem Bauch. Nun saß er auf dem Kasten, doch der ließ sich nicht öffnen. Er hämmerte ganz nach Spechtmanier mit dem Schnabel gegen die Scheibe. Irgendwann wurde es ihm zu dumm und er flog auf seinen Beobachtungsposten, um zu schauen, wie Eichhörnchen wohl an die Nüsse herankämen.

Wir hatten ein wenig Mitleid mit den ganzen gefiederten Freunden und hängten schnell einen Meisenknödel und ein Säckchen mit Nüssen auf. Es dauerte noch keine fünf Minuten und das Ereignis hatte sich herumgesprochen. Jetzt kommt eine ganze Schar von Meisen, ein prächtiger Specht und eine sechsköpfige Eichhörnchenfamilie zu Besuch. Das bedeutet, wie müssen uns einen großen Nussvorrat für den langen Winter zulegen. Die Jungs der Bioladenbesitzerin freuen sich. Sie sind stolze Besitzer und Hüter mehrer Walnussbäume und sorgen für Nachschub. Ihr Taschengeld für Winterzeit ist gesichert.

Für Juliane mit den besten Genesungswünschen.