Eichhörnchenfamilie und ihre Freunde zu Besuch

Eichhörnchen - Ein Freund im Garten

Unser Naturgarten lockt viele Tierfreunde an, und es ist eine richtige Freude, sie zu beobachten. Seit vergangenem Jahr ist eine Eichhörnchenfamilie zu Gast. Erst waren es zwei Eichhörnchen, die Walnüsse vom Gartentisch mopsten. In diesem Herbst bekamen wir nach und nach ihre Eichhörnchenkinder zu sehen. Vier sind es, aber wir sind nicht ganz sicher, so flink wie die putzigen Burschen sind.

Wir haben einen Nusskasten extra für Eichhörnchen auf der Fensterbank im Büro installiert. Der Kasten ist aus Naturholz und hat vorne eine Plexiglasscheibe, damit die kleinen Freunde die Nüsse auch gut sehen können. Was war das ein Spaß, als der Kasten neu war. Vater Eichhörnchen hatte das neue „Nussversteck“ als Erster erspäht im vergangenen Frühjahr. Fortan räumte er kräftig ab.

Eichhörnchen lernt Nüsse zu schnappenIrgendwann saß ich im Büro und dachte, nein, dass ist doch nicht das gleiche Eichhörnchen wie sonst, es ist kleiner. Dann war klar, es war wohl seine Freundin, und er hatte ihr vom „Nussschatz“ erzählt. Sie schaute verwundert durch die Glasscheibe in die Kiste, dann sprang sie auf den Deckel. Hmm, nichts passierte, es war keine Nuss zu erhaschen. Sie versuchte den Deckel zu öffnen, doch auch das klappte nicht. Dann wurde die Eichhörnchendame richtig wütend. Sie hüpfte auf den Decken des Nusskastens und sprang erzürnt darauf herum. Es tat sich immer noch nichts, was Madame noch ärgerlicher machte, so ärgerlich, dass sie vor Wut in den Deckel des Nusskastens biss.

Eichhörnchen liebt NüsseWas ein guter Freund ist, der erzählt seiner Freundin, wie es geht, und so dauerte es nicht lange, bis die Eichhörnchendame wusste, wie man sich an den Nüssen bedient. Fortan klapperte der Deckel des Nusskastens den ganzen Tag. Die Eichhörnchen-dame kam so oft zu Besuch, dass sich in uns eine Vermutung einschlich. Sollte sie etwa… Ja, genauso war es: Die beiden Eichhörnchen hatten Junge. Es dauerte bis zu diesem Herbst, bis wir sie zu Gesicht bekamen. Natürlich hatten ihre liebevollen Eltern ihnen vom Nusskasten auf der Fensterbank der Menschen erzählt. Eines nach dem anderen tauchte auf und versuchte an die Nüsse heranzukommen. Es dauerte mehr oder weniger lange bei den Kleinen, bis es klappte, den Deckel zu öffnen und eine Nuss herauszuangeln.

Die dicke Katze ist nicht sehr erfreutIm Gegensatz zu uns ist unsere Katze jedoch kein bisschen erfreut. Heute saß sie dick und gemütlich auf der Fensterbank um Vögel zu beobachten. Sie machte sehr merkwürdige Geräusche dabei, weil sie keinen durch die Fensterscheibe erhaschen konnte. Dann passierte es, dass Gebüsch wackelte und schupps sprang eines der jungen Eichhörnchen auf die Fensterbank. „Silbermäntelchen“ haben wir es getauft, weil es im Gegensatz zu den anderen ein eher silbernes Fell auf dem Rücken hat. Silbermäntelchen ist derzeit der beste Nussabnehmer, den wir haben, kein Wunder, es muss sich noch stärken vor dem langen Winter, weil es das Kleinste von allen ist.

Die Katze schaute mit riesengroßen Augen auf das Eichhörnchen. Doch der kleine Bursche, ganz keck, setzte seine Vorderpfoten außen auf den Böse KatzeFensterrahmen und schaute dem dicken schwarzweißen Feind fest in die Augen. Die Katze duckte sich, mit soviel „Dreistigkeit“ hatte sie nicht gerechnet. Silbermäntelchen ließ sich nicht weiter stören und öffnete den Kasten, schnappte eine Walnuss, hüpfte in den Haselnussbusch, schwang sich wie ein Artist einmal rund um den Ast und verschwand im Gebüsch. Die Katze war sichtlich „sprachlos“, sie konnte nicht fassen was da direkt vor ihren Augen geschah. Kaum hatte sie sich vom Anfangsschrecken erholt, polterte es wieder auf der Fensterbank und Silbermäntelchen schaute ihr erneut in die kämpferisch blitzenden Katzenaugen.

Eichhörnchen sitzt auf NusskastenIrgendwie schien sich der kleine Freund mit silbernem Pelz ganz sicher zu sein, dass die Fensterscheibe zwischen ihnen beiden ein undurchdringbarer Schutz vor Katzen ist. Mit zwei Pfötchen stützte es sich erneut auf den Fensterrahmen und ließ sich weder von den sonderbaren Knurrgeräuschen der Katze noch von deren zwecklosen Prankenhieben gegen die Fensterscheibe beeindrucken. Mindestens zehnmal kam der kleine kecke Bursche wieder, um Nüsse abzuräumen und sich dabei keinen Deut von der Katze beeindrucken zu lassen.

Aber die Eichhörnchenfamilie hat nicht nur „Feinde“ in unserem Garten, sondern auch Freunde. Es gibt da zwei Meise im HaselbuschMeisen, mit denen sie offensichtlich Freundschaft geschlossen haben. Die kleinen Gefiederten kommen wie ein Blitz angeflogen, wenn ein Eichhörnchen zu Gast war und eine Nuss auf der Fensterbank vertilgt hat. Im Nu sind die leckeren übrig gebliebenen Nusskrümmelchen vertilgt. Dann wartet man im Haselbusch, bis die vierbeinigen Freunde wieder durch die Büsche gesprungen kommen.

Es gibt noch einen Freund der Eichhörnchenfamilie, den bekamen wir gestern erstmals zu Gesicht. Im Prächtiger Specht im GartenAugenwinkel hatte ich draußen eine Bewegung bemerkt. Was war das für eine Kralle auf dem Deckel des Nusskastens? Sie gehörte eindeutig keinem Eichhörnchen. Die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Ein schwarz-weißer Specht hüpfte auf den Nusskasten. Es war ein prächtiger Bursche mit wunder-schöner Zeichnung und leuchtend rotem Bauch. Nun saß er auf dem Kasten, doch der ließ sich nicht öffnen. Er hämmerte ganz nach Spechtmanier mit dem Schnabel gegen die Scheibe. Irgendwann wurde es ihm zu dumm und er flog auf seinen Beobachtungsposten, um zu schauen, wie Eichhörnchen wohl an die Nüsse herankämen.

Wir hatten ein wenig Mitleid mit den ganzen gefiederten Freunden und hängten schnell einen Meisenknödel und ein Säckchen mit Nüssen auf. Es dauerte noch keine fünf Minuten und das Ereignis hatte sich herumgesprochen. Jetzt kommt eine ganze Schar von Meisen, ein prächtiger Specht und eine sechsköpfige Eichhörnchenfamilie zu Besuch. Das bedeutet, wie müssen uns einen großen Nussvorrat für den langen Winter zulegen. Die Jungs der Bioladenbesitzerin freuen sich. Sie sind stolze Besitzer und Hüter mehrer Walnussbäume und sorgen für Nachschub. Ihr Taschengeld für Winterzeit ist gesichert.

Für Juliane mit den besten Genesungswünschen.

9 Kommentare zu “Eichhörnchenfamilie und ihre Freunde zu Besuch”

  1. Maria 23. November 2008 um 21:35

    Das ist eine wunderbare Eichhörchengeschichte, gerne würde ich bei dem Gewimmel in Eurem Naturgarten einmal Mäuschen spielen. Eichhörnchen sind so niedlich, sie zählen zu meinen Lieblingstieren. Wenn ich beim Spazierengehen eins sehe, freue ich mich immer ganz besonders und zehre noch lange daran. Denn leider kann ich kein Haustier halten, wegen meiner ausgeprägten Allergien auf sämtliche Tierhaare, so bleiben mir die lieben Freunde in der Natur.

    Die tollen Fotos der putzigen Freunde unterstreichen die schöne Geschichte.

    Danke Silvia für den tollen Blog!

    Liebe Juliane, ich wünsche Dir von ganzem Herzen gute Besserung!!!

    Liebe Grüsse
    Maria

  2. Energiefox 24. November 2008 um 02:44

    Mein Vater hat, vor etlichen Jahren ca. 1958 zum Waldrand im Garten, etliche Haselnusssträucher gepflanzt. Die Eichhörnchen haben manch einen Haselnusstrauch auch im nahen Wald gepflanzt. Wir hatten mal eine große Lärche im Garten, der Stamm teilte sich in 2 Stämme auf, junge Eichhörnchen übten da ihre Kletterkunst. Es war wirklich toll anzuschauen wie sie von einem Stamm zum anderen sprangen.
    .
    Für die Eichhörnchen natürlich ein Paradies. Eichhörnchen sind wirklich sehr
    niedlich für uns Menschen, ich nehme an weil sie oft aufrecht stehen und klettern können sie wie die Weltmeister.
    Wünsche Dir Juliane gute Besserung und Danke für die Tipps die ich bekommen habe, das gilt natülich auch für die Anderen aus diesem Forum .
    Gruß Energiefox

  3. Henriette 24. November 2008 um 08:17

    Eichhörnchen gefallen mir auch super, sie sind so goldig, ihre ganze Art gefällt mir. Gerne hätte ich auch einen Eichhörnchen-gerechten Naturgarten mit großen Bäumen.

    Danke für den schönen Eichhörnchen-Blog, ich habe ihn schon zweimal gelesen. Besonders gelungen sind die Photos. Wie die Eichhörnchen auf dem Nusskasten sitzen, sieht besonders gut aus. Aber das erste Bild ist auch besonders schön.

    Herzliche Grüsse
    Henriette

  4. Marina 24. November 2008 um 15:20

    Liebe Juliane,

    das tut mir Leid, dass es Dich wieder voll erwischt hat. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, damit Du schnell wieder fitter wirst. Gute Besserung sendet Dir

    Marina

    Liebe Silvia,

    tolle Idee mit dem Nusskasten. In unserem Garten sind auch immer ganz viele putzige Eichhörnchen. Die verstecken ihre Nüsse immer in meinen Blumenkästen. Wenn allerdings wieder die Katzen aus der Nachbarschaft zu Besuch in unserem Garten sind, dann flüchten sie ganz hoch hinauf in die Bäume.
    Übrigens, jetzt wo der Schnee draussen liegt, werde ich wieder die „Warmbadesaison“ für die Piepmätze auf der Terrasse eröffnen. Einfach warmes Wasser in eine große Schale füllen und schon kommen sie angeflogen die lieben Vögelchen, um im Wasser zu plantschen. Toller Spaß für Vogel und Mensch.

    Viele Grüße
    Marina

  5. Adele 24. November 2008 um 22:53

    Hallo Silvia,

    schön dass ihr so einen tollen Naturgarten mit den vielen niedlichen Bewohnern habt. Das bringt Abwechslung in das oft eintönige MCS Dasein. Deine Fotos gefallen mir gut, besonders auch der Specht.

    Weißt Du was es für einer ist? Es könnte ein Weißrückenspecht aber auch ein Buntspecht sein. Jedenfalls sieht er besonders schön aus.

    Liebe Juliane,

    gut Besserung auch von mir,
    Adele

  6. Maria Magdalena 25. November 2008 um 14:11

    Vielen Dank für die wunderbare Naturgeschichte. Ich liebe Tiere sehr und beobachte sie gerne. Manchmal necke ich sie auch.

    Eichhörnchen finde ich ganz süß und putzig. Erstaunlich, wie diese kleinen flotten Akrobaten von einem Baum auf den anderen springen können. Das sieht aus wie ein Flug, und das ohne Flügel.

    Adele, auf dem Foto ist ein Buntspecht zu sehen.

    Liebe Juliane, gute Besserung und viel Kraft! Wir vermissen Dich sehr.

  7. Lucie 2. Dezember 2008 um 05:24

    Das ist eine tolle Eichhörnchengeschichte, ich habe sie sogar zweimal gelesen. Solch einen Garten hätte ich auch gerne, wo niedliche Eichhörnchen leben und aus nächster Nähe die Nüsse abräumen, und das so zahlreich. Die putzigen Gesellen zählen zu meinen Lieblingstieren, leider sehe ich sie viel zu selten.

    Danke Silvia für den schönen Beitrag und gute Besserung Juliane,

    Lucie

  8. Blondie 4. Dezember 2008 um 15:05

    Danke Silvia für die schöne Eichhörnchengeschichte. Da kann man ja richtig neidisch werden auf Euren tollen Gartenbesuch. Gerne hätte ich auch ein Eichhörnchen im Garten, aber leider sind bei uns in der Gegend keine der niedlichen Akrobaten angesiedelt.

    Viele Grüsse, Blondie

  9. Maria 31. Dezember 2008 um 09:56

    Soeben habe ich im Umweltjournal einen Bericht über Eichhörnchen gefunden. Da ich auch das Photo schön finde, hier der Link dazu:

    http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AFA_familienrecht/15090.php

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