Gedicht der Glasprinzessin: Geborgenheit

Jeder kann dem anderen Geborgenheit geben

Geborgenheit

Eingekuschelt in Geborgenheit

Arme – die dich halten und wiegen

Hand in Hand am See entlang

ein Augenblick

Wärme

Nähe

Wohlergehen.

Eingepackt in Geborgenheit

das Gefühl von Heimat

ein Lächeln auf den Lippen

ein Augenblick

sehende Augen

helfende Hände

Begegnung.

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

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5 Kommentare zu “Gedicht der Glasprinzessin: Geborgenheit”

  1. Gerhard Becker 13. September 2009 um 13:00

    Hallo Mona,

    diese Geborgenheit, von der Du so schön schreibst, ist jeden Menschen zu gönnen, vor allem aber den Schwerkranken, einschließlich der schwer Umweltkranken.
    Wäre diese Geborgenheit anerkannter Bestandteil der unantastbaren Würde des Menschen gemäß dem BGB, dann wäre die Maxime der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft eine andere. Sicher kann Geborgenheit nicht eingeklagt werden, aber es können Bedingungen dafür geschaffen werden, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur entsteht, sondern dauerhaft erhalten bleibt.

    Eine Grundvoraussetzung dafür, damit ein Mensch sich geborgen fühlen kann, ist eine sichere Wohnung. Unter sicher verstehe ich hier: Eine Wohnung, die mich schützend aufnimmt, die dazu beiträgt, dass ich gesund bleiben oder gesünder werden kann und die mich durch Gifte oder Schadstoffen langfristig nicht krank macht, eine Wohnung, in der ich auch dann leben kann, wenn ich behindert oder andersweitig schwer krank bin, eine Wohnung, in der ich auch als Umweltkranker leben kann, eine Wohnung, die mich zwar schützt, aber nicht isoliert, eine Wohnung, in der ich so lange ein Bleiberecht habe, wie ich in ihr bleiben möchte und aus der ich nicht ausziehen muss, weil Arbeitslosigkeit oder Krankheit mich so arm werden lassen, dass ich in finanzielle Schwierigkeiten gerade.

    Zur Geborgenheit gehört auch eine schützende Kleidung von Kopf bis Fuß, die mich ebenfalls nicht krank werden lässt.

    Das Maß hierfür können nicht allgemeine Grenzwerte (meistens ja Maximalwerte), sein, sondern entweder nur inviduelle Werte für die Betroffenen oder von vorn herein Niedrigstewerte im Sinne des Machbaren.

    Dass war nur der materielle Aspekt der Geborgenheit. der menschliche Aspekt, der auch so schön in dem sehr gut passenden Foto zum Ausdruck kommt (der Fotoauswahl im Blog gebührt überhaupt großes Lob!), können sich dei Menschen durch ihr alltägliches Verhalten zueinander nur selbst schaffen. Solche Gedichte helfen dabei.

    Gruß Gerhard

  2. Energiefox 13. September 2009 um 13:54

    Das Gefühl der Heimat ist mir ein wenig verlorengegangen.
    Finde ich schön sonntags von Dir ein Gedicht lesen
    zu dürfen.
    Gruß Energiefox

  3. Maria 13. September 2009 um 17:27

    Lieben Dank Mona für Dein heutiges, wieder sehr gelungenes Sonntagsgedicht. Deine Gedichte regen immer zum Nachdenken an und beschreiben die Situation von MCS Kranken immer bestens.

    Liebe Grüsse
    Maria

  4. Seelchen 13. September 2009 um 18:15

    Lieber Gerhard!
    Wir schwer MCS-Kranken leben nur noch von Augenblicken der Nähe…von Augenblicken des Heimatgefühls…von Augenblicken der Begegnung, weil ja durch die vielen chem. Stoffe in Isolation leben müssen, wenn wir nicht noch schwerer krank werden möchten.
    Mein Gedicht „Geborgenheit“ ist eine Sehnsucht, die wir alle haben, diese kurzen Augenblicke öfter zu erleben…diese Nähe zu Menschen öfter spüren zu dürfen…dieses umgefasst werden von Nicht -Ignoranten zu erleben.
    Es ist die „Ur-Sehnsucht“ der Menschen nach Liebe und Geborgenheit, die heute kaum noch ein unvollkommener Mensch dem andern schenken kann.
    Aber es gibt Hoffnung und die Hoffnung ist ein Anker für die Seele.

    Lieber Energiefox:
    Du bist ein treuer „Fan“ meiner Gedichte und das finde ich nun auch wieder sehr lieb und ich hoffe; ich treffe manchmal auch deinen Geschmack. Du kannst mir aber auch gerne mal ein paar Themen schreiben aus denen ich dann etwas dichten kann, es reichen schon Wörter.

    Alles Liebe von der Glasprinzessin

  5. Energiefox 15. September 2009 um 08:02

    Seelchen prima Idee. Mache ich gerne, Dir ein paar
    Gedanken , Wörter zu schicken. Hab es heute erst gelesen, sonst hätte ich schon eher geantwortet.
    Geichte zu schreiben ist eine Kunst. Man kann da
    viel besser Sachen auf dem Punkt bringen, finde ich.
    Mach weiter so Seelchen. Kann aber ein paar Tage dauern bis ich Dir was schicke, ich überleg noch im Moment bin ich nich so kreativ.
    Gruß Energiefox

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