Monatsarchiv für März 2009

Tragen einer Schutzmaske in der City schützt vor Herzkrankheiten ausgelöst durch Autoabgase

Maske schützt vor Schadstoffen

Tragen einer Schutzmaske schützt besser als ein Tuch

Das Tragen einer Schutzmaske kann das Risiko für Herzerkrankungen durch Autoabgase reduzieren, fand ein schottisches Wissenschaftlerteam in einer aktuellen Studie heraus. Sie stellten fest, dass sich durch die Autoabgase die Arterien verhärten, was zu hohem Blutdruck und reduziertem Blutfluss zum Herzen führt. Das Tragen einer Schutzmaske konnte diesen negativen Effekt fast völlig aufheben.

Worst Case Szenario
Die schottischen Wissenschaftler nutzten für ihre Studie ein Worst Case Szenario, die chinesische Stadt Beijing, die für ihre extreme Luftverschmutzung bekannt ist. Durch die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele wurde viel über die dramatische Luftverschmutzung in dieser Stadt bekannt.

Die Forscher der University of Edinburgh stellten fest, dass das Tragen einer Schutzmaske im Straßenverkehr von Beijing die Auswirkungen der Abgase um rund 98% reduzierten.

Normaler Alltag in einer Stadt
Dr. Nicholas Mills, Leiter des Zentrum für Herzforschung an der University of Edinburgh, erläuterte, dass für diese Studie ein Dutzend junger Männer mit dem Rad durch die Stadt fuhren und dabei zwangsläufig durch Dieselabgase kontaminiert wurden. Nach einer Stunde verhärteten sich die Arterien der Fahrradfahrer und die Blutgefässe an ihren Handgelenken so sehr, dass sie die Fähigkeit verloren, sich auf- und zuzuziehen. Dies führte automatisch zu erhöhtem Blutdruck und reduziertem Blutfluss zum Herzen.

Herzkrankheiten durch Abgase
Der schottische Wissenschaftler erläuterte die hierdurch entstehende Gesundheitsgefahr: „Akute Exposition gegenüber Dieselabgasen steht in Zusammenhang mit einer unmittelbaren und vorübergehenden Verhärtung der Arterien. Dies kann, zumindest zum Teil, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erklären, die mit Luftverschmutzung in Zusammenhang stehen.“

Masken sind unterschiedlich effektiv
Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Schutzmasken, die für verschiedene Zwecke und Einsatzgebiete ausgelegt sind. Richtige Schutzmasken, wie Arbeiter sie an bestimmten Arbeitsplätzen tragen, erwiesen sich bei den Untersuchungen, die das Wissenschaftlerteam durchführte, als wesentlich effektiver gegenüber herkömmlichen Masken, wie sie beispielsweise von Fußgängern in Städten wie Beijing verwendet werden. Noch schlechter schnitt das Vorhalten eines Taschentuchs oder das Tragen einer normalen OP-Maske ab, sie erwiesen sich als völlig unzureichend.

Erste Studie zur Effizienz von Masken im Citybereich
Dr. Mills enthüllte bei der Bekanntgabe seiner Studienergebnisse eine sehr bedenkliche Tatsache. Seine Studie war die erste Studie, die die Effizienz von Schutzmasken in einer innerstädtischen Alltagssituation untersuchte, und das, obwohl solche Masken von Menschen in Städten mit starker Luftverschmutzung regelmäßig getragen werden. Auch Radler in Citys rund um die ganze Welt tragen oft Masken, um sich vor schädlichen Abgasen zu schützen.

Masken – günstig, effektiv
Beijing ist einer der am stärksten verschmutzen Städte der Welt, genau deshalb war diese Stadt ideal für diesen Forschungszweck. Mills berichtete, dass sich herausstellte, dass die effektivste Maske eine Staubmaske sei, wie sie von Arbeitern getragen wird, um Exposition gegen Stäube zu minimieren. Eine solche Maske konnte den Blutdruck selbst bei kurzer Tragezeit reduzieren. Die Masken seien jedoch nicht gedacht, um sich damit großartig körperlich zu betätigen, und seien deshalb für Radfahrer nicht unbedingt optimal, merkte der Wissenschaftler an. Für ihn war jedoch zweifelsfrei klar, das Tragen einer Maske in smogreichen Städten ist sehr hilfreich.

Tragen einer Maske generell sinnvoll?
Wie sehr das Tragen einer Maske im Zusammenhang mit Herzkrankheiten auch in weniger verschmutzten Regionen effizient sei, müsse noch ermittelt werden, merkte der schottische Wissenschaftler an. Dies zu untersuchen sei in jedem Fall sehr sinnvoll, denn eine deutsche Studie habe gezeigt, dass Menschen, die einen Herzanfall hatten, bevor ihre Symptome sich einstellten, häufig im Straßenverkehr gewesen waren. Patienten, die vor einem Herzanfall mindestens eine Stunde Straßenverkehr ausgesetzt waren, waren dreimal so häufig betroffen, wie die Patienten, die zuvor keinen Abgasen ausgesetzt waren.

Die Forschungsergebnisse des Wissenschaftlerteam der University of Edinburgh sprechen deutlich für das Tragen einer Schutzmaske im Innenstadtbereich, um Gesundheitsrisiken durch Abgase zu reduzieren.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 13.03.2009

Literatur:

Mills NL, Donaldson K, Hadoke PW, Boon NA, MacNee W, Cassee FR, Sandström T, Blomberg A, Newby DE., Adverse cardiovascular effects of air pollution, Centre for Cardiovascular Science, University, Nat Clin Pract Cardiovasc Med. 2009 Jan;6(1):36-44.

Lucking AJ, Lundback M, Mills NL, Faratian D, Barath SL, Pourazar J, Cassee FR, Donaldson K, Boon NA, Badimon JJ, Sandstrom T, Blomberg A, Newby DE., Diesel exhaust inhalation increases thrombus formation in man, Centre for Cardiovascular Science, University of Edinburgh, 1: Eur Heart J. 2008 Dec;29(24):3043-51.

Heilung

 Einsames Leben mit MCS

Heilung   
 
Weißt Du,wie gut mir das täte,
mit dir mal ein Stückel des Weges zu gehn?
 
Mal zu plaudern und zu erzählen
und einfach nur mal das Schöne zu sehn?
 
Wie wär es mit uns Beiden
auf der Landstraße zu schreiten
fernab von Bosheit und Zorn?
 
Laß es uns probieren
und nicht nur protestieren
den Weg der Heilung ohne Dorn.  

—-

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona ist chemikaliensensibel und muss fast die ganze Zeit draussen in der Natur verbringen. Ihre Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

 

Ministerium für Arbeit fordert Arbeitgeber auf, Angestellte mit MCS zu schützen

Gesundheitsministerium handeltAngestellte, die unter Chemikaliensensitivität (MCS) leiden, benötigen besonderen Schutz am Arbeitsplatz, damit ihre Arbeitskraft erhalten bleibt und damit sie Leistung erbringen können. Das Ministerium für Arbeit in Neuseeland fordert von Arbeitgebern deren volle Kooperation für chemikaliensensible Angestellte.

Ministerium integriert MCS-Kranke am Arbeitsplatz
In seinem Programm für Gesundheit am Arbeitsplatz hat das Ministerium für Gesundheit in Neuseeland auch Angestellte mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity berücksichtigt.

Das Ministerium erläutert in seinen Ausführungen über saubere Luft am Arbeitsplatz, dass für den Fall, dass MCS als realer medizinischer Gesundheitszustand bei einem Angestellten festgestellt wurde, bereits eine Exposition, die um ein vielfaches unter dem normalen Standard für Konzentrationen am Arbeitsplatz liegt, gesundheitliche Beschwerden bei diesem Betroffenen hervorrufen kann. Eine Diagnose der Erkrankung basiere im Wesentlichen auf den Angaben einer betroffenen Person und würde in einer Einzelfallentscheidung gefällt. Das Ministerium hebt hervor, dass es bisher keine Möglichkeit gibt, MCS zu beweisen oder die Krankheit bei einem Erkrankten in Abrede zu stellen.

Genereller Schutz auf Basis von MCS kaum möglich
Das Ministerium führt erklärend an, dass die Richtlinien für Konzentrationen von Chemikalien am Arbeitsplatz so ausgelegt sind, dass die Mehrheit der Arbeitnehmer geschützt sei. Diese Richtlinien würden jedoch immer berücksichtigen, dass es eben, wenn auch sehr wenige, sensitive Menschen gibt, die unterhalb dieser Richtwerte krank machende Auswirkungen verspüren.

In seinen Ausführungen über saubere Luft am Arbeitsplatz gibt das Ministerium erläuternd zu bedenken, dass es finanziell unerschwinglich und wohl auch für Arbeitgeber undurchführbar sei, Arbeitsplätze gänzlich auf ein für MCS-Kranke tolerierbares Niveau auszurichten, da Chemikaliensensible bereits auf Konzentrationen weit unter dem normalen Schwellenwert reagieren.

Eliminieren, isolieren, minimieren
Das Ministerium für Arbeit motiviert daher Arbeitgeber das Möglichste zu unternehmen und wo immer es möglich sei Expositionsquellen an Arbeitsplätzen gänzlich zu eliminieren.

Arbeitgeber sollten hierbei, wie im Health and Safety in Employment (HSE) Act von 1992 vorgesehen, in folgender Reihenfolge vorgehen – Expositionsquellen eliminieren; isolieren; minimieren.

Das Ministerium regt weiterhin an, dass, wenn Expositionsquellen nicht eliminiert werden können, Arbeitgeber zumindest dafür Sorge tragen, dass Expositionen für Arbeitnehmer so gering wie nur möglich seien. Arbeitgeber seien dafür verantwortlich, praktikable Schritte einzuleiten, um Arbeitnehmer vor Expositionen weitgehend zu schützen. Was im Einzelfall als praktikabel anzusehen sei, hängt von einer Reihe von Faktoren ab, führt das neuseeländische Ministerium an, denn die Anforderungen könnten in der Praxis nie absolut sein.

Verständnis wird auch von Angestellten mit MCS erwartet
Von Angestellten mit MCS erwartet das Ministerium, dass sie am Arbeitsplatz trotz Rücksichtnahme auf ihre Krankheit einsehen, dass es aufgrund ihrer Chemikaliensensitivität einige Arbeitsplätze und Arbeitsräume gibt, wo sie sich nicht aufhalten können.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 11. 03. 2009

Literatur:
Department of Labour, New Zeeland, Clean air – 1.5 Miscellaneous, Occupational Health Tools 2009

US Hersteller nehmen toxische Babyflaschen vom Markt – Verkauf nach Europa geht weiter

Toxische Babyflaschen

In den USA haben die sechs größten Hersteller für Babyflaschen in der ersten Märzwoche mitgeteilt, dass sie den Verkauf von Fläschchen einstellen, die Bisphenol A (BPA) enthalten. (1) Der Druck von Konsumenten und Verbraucherorganisationen war immer stärker geworden. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass bei Babyflaschen aus Polycarbonat durch Erhitzung in der Mikrowelle erhebliche Konzentrationen BPA in die Nahrung übergehen. (2) Generalsstaatsanwälte aus vier U.S. Bundesstaaten hatten aufgrund der zunehmenden Fakten über die Toxizität von den größten Herstellern für Babyflaschen erbeten, die Chemikalien aus der Produktion zu verbannen.

Bisphenol A – Jeder ist betroffen
Bisphenol A ist eine Chemikalie, die großflächig in der Kunststoffproduktion eingesetzt wird. BPA gilt als gesundheitsschädlich, insbesondere, weil sie in das Hormonsystem des Körpers eingreift. Wissenschaftler warnen seit Jahren immer stärker davor, dass Bisphenol A bereits in geringster Konzentration gesundheitlich folgenreich sein kann. Insbesondere für Ungeborene, Babys und Kleinkinder ist sie sehr bedenklich. Die Chemikalie greift u.a. in die Zellfunktion ein und stört die Entwicklung des Gehirns.

Bisphenol A wird in der Industrie seit den fünfziger Jahren eingesetzt. Die Chemikalie kann in der Bevölkerung nahezu bei jedem im Urin nachgewiesen (3) werden, was ein Beleg dafür ist, dass BPA in extrem vielen Produkten enthalten ist. Über 90% der industrieunabhängigen Studien belegen, dass die Chemikalie Risiken für die Gesundheit birgt. Wissenschaftliche Studien ergaben, dass BPA neben der Wirkung auf das Hormonsystem u. a. Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs und Leberschäden auslösen kann.

Behörden in Deutschland & Europa: Keine Gefahr durch Bisphenol A
In Deutschland wurde durch Umweltorganisationen, Zeitungs- und Fernsehberichte über die Gefahren der Babyfläschchen aus Kunststoff hingewiesen. Die Organisationen und Medien informierten die Verbraucher detailliert über gesundheitliche Folgen. Offizielle Stellen hingegen gaben mehrfach Entwarnung und ließen verlauten, es bestünde keine Gefahr. (4,5,6)

Wie man von Behördenseite in der EU die Basis für die Entwarnung für die Chemikalie Bisphenol A schafft, konnten interessierte Leser bspw. in der Süddeutschen Zeitung erfahren. (3) Dort stand nachzulesen,  dass man in der EU die Grenzwerte für die Chemikalien um das fünffache erhöht habe. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA habe sich für die Heraufsetzung der Grenzwerte auf zwei Industriestudien berufen, die vom Interessenverband der Kunststoffhersteller bezahlt wurden.

Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung BfR konnte sich bisher zu noch keiner eindeutigen Warnung hinreißen, im Gegenteil, man ließ Ende letzten Jahres in deutscher und in englischer Sprache verlauten, dass gemäß dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnistand auf Babyflaschen aus Polycarbonat nicht verzichtet werden müsse. (4,5)

Der Deutsche Bundestag gab im November 2008 in einer offiziellen Meldung Entwarnung für die Bedenklichkeit von Babyflaschen, die Bisphenol A enthalten: (6)

„Berlin: (hib/HLE) Mehrere für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige nationale und europäische Einrichtungen sehen kaum Risiken durch den Kunststoffbestandteil Bisphenol A, der zum Beispiel in Behältern für Kleinkindnahrung enthalten ist.

In der Antwort der Bundesregierung (16/10759) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (16/10672) heißt es, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit habe in einer Studie 2008 darauf hingewiesen, dass auch Säuglinge und Kleinkinder über eine ausreichende Stoffwechselkapazität zur Eliminierung der Mengen an Bisphenol A verfügen, wie sie bei der Aufnahme von Flaschennahrung auftreten könnten, schreibt die Regierung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Gesellschaft für Toxikologie e.V. würden sich der Einschätzung der Europäischen Behörde anschließen. Aus den Studien ergebe sich, „dass oral aufgenommenes Bisphenol A schnell in Darm und Leber zu einem hormonell/östrogen unwirksamen Metaboliten verstoffwechselt und bei Primaten einschließlich des Menschen mit einer Halbwertszeit von weniger als sechs Stunden ausgeschieden wird“, erläutert die Regierung. „Daher ist derzeit nicht davon auszugehen, dass es zu einer Akkumulation von Bisphenol A im menschlichen Körper kommt“, erklärt die Regierung.“

Behördenmeinung zweitrangig – Hersteller handeln
In den USA wird von Behördenseite ebenfalls Unbedenklichkeit proklamiert. Doch trotz dass das FDA und der American Chemical Council (vertritt die Chemische Industrie) in den vergangenen Tagen wiederholt bekundeten, dass Bisphenol A sicher sei (6), haben nun die größten Hersteller von Babyflaschen in den USA in der ersten Märzwoche den endgültigen Beschluss verkündet, keine BPA-haltigen Babyfläschchen mehr zu verkaufen. (1)

Babyflaschen aus Polycarbonat waren in den vergangenen Jahren sehr populär geworden, weil das Material bruchfest und leichter als Glas ist. Zunehmend waren jedoch Bedenken durch Wissenschaftler, Verbraucherorganisationen und Konsumenten an die Hersteller herangetragen worden, was diese nun letztendlich zum Handeln zwang.

Völliger Sinneswandel und der Entschluss, den Verkauf BPA-haltiger Babyflaschen zu stoppen, trat ein, nachdem der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, zusammen mit Generalstaatsanwälten aus Connecticut, Delaware und New Jersey elf Hersteller von Babyflaschen anschrieben und um freiwilligen Verzicht auf die in Verruf geratene Chemikalie BPA in ihrer Produktion baten.

In USA und Kanada ade, in Europa weiterhin „Herzlich Willkommen“?
In Kanada steht Bisphenol A schon seit Oktober 2008 auf der Liste für toxische Substanzen. (8,9) Seit Mitte 2008 sind dort der Verkauf, die Herstellung und der Vertrieb von Babyflaschen aus Polycarbonat, die BPA enthalten, verboten.

Jetzt stehen BPA-haltige Babyflaschen seit vergangener Woche bei den sechs größten amerikanischen Herstellern auf der Liste für auslaufende Produkte.

Die Sprecherin des größten Babyflaschenherstellers, Phillips Avent, sagte öffentlich, dass dieser Entschluss gefasst wurde, weil man BPA nicht mehr verwenden wolle. Ein weiterer Hauptgrund sei auch gewesen, dass die größten U.S. Discounter für Baby- und Kinderartikel Druck ausgeübt und die Abnahme ihrer Produkte eingestellt hätten.

Die Phillips Avent Sprecherin gab in ihrem Statement abschließend bekannt, dass der Konzern BPA-haltige Produkte nach der Deadline 31. Dezember 2009 in Europa weiterhin verkaufen werde. (1)

Giftige Babyflaschen? „Nein Danke“
Europäische Verbraucherorganisationen sind nun aufgerufen, gegen eine Verklappung von gesundheitsschädlichen Bisphenol A-haltigen Babyflaschen auf dem Europäischen Markt zu protestieren.

Wie in den USA bewiesen, können Verbraucher mithelfen, die Hersteller durch rigorosen Kaufverzicht toxischer Babyflaschen unter Handlungszwang setzen, hierdurch könnte ein eindeutiges Signal gesetzt werden, dass die Gesundheit von Babys und Kindern grundsätzlich vor Marktinteressen zu stellen sind.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 9. März 2009

Literatur:

  1. Washington Post, No BPA for Baby Bottles in the U.S., March 6. 2009
  2. Silvia K. Müller, Mikrowelle löst die gefährliche Chemikalie Bisphenol-A aus Plastik, CSN Blog 25.11.2008
  3. Iain A. Lang, PhD; Tamara S. Galloway, PhD; Alan Scarlett, PhD; William E. Henley, PhD; Michael Depledge, PhD, DSc; Robert B. Wallace, MD; David Melzer, MB, PhD, Association of Urinary Bisphenol A Concentration With Medical Disorders and Laboratory Abnormalities in Adults, JAMA. 2008; 300(11):1303-1310, September 16, 2008
  4. BfR, Ausgewählte Fragen und Antworten zu Bisphenol A in Babyfläschchen, Aktualisierte FAQ vom 29. Januar 2007
  5. BfR, Why has bisphenol A not been banned? 6.6.2008
  6. Deutscher Bundestag, hib-Meldung 312/2008, Behörden sehen kaum Risiken durch Bis-Phenol-A, 12.11.2008
  7. Manufacturing News, FDA: Baby Bottles With Bisphenol A Are Safe, June 11, 2008
  8. Health Canada, Government of Canada Protects Families With Bisphenol A Regulations, Press Release, 17. Oct. 2008
  9. Die Welt, Bisphenol A – Kanada verbietet giftige Babyflaschen, 1. Mai 2008

Weitere CSN Artikel zur Thematik Bisphenol A

MCS kann finanziell zu einem Desaster führen

Mitte des Monats - Kühlschrank leer

Chemikaliensensible sollten sich rein biologisch ernähren. Ebenfalls sind zur Beschwerdelinderung Vitamine und Mineralstoffe eine hilfreiche Therapie. Doch leider werden die Diagnosemethoden zur Erkennung von MCS sowie notwendige Therapien nicht von den Krankenkassen übernommen. Wer schwere MCS hat, kann nicht mehr arbeiten. Finanziell kann es dadurch schnell eng werden, wenn die eisernen Reserven verbraucht sind.

MCS- Blogfrage der Woche:

  • Reichen Eure finanziellen Mittel aus, um MCS-gerecht zu leben?
  • Unterstützen Euch Eure Eltern, Verwandte und Freunde?
  • Müsst Ihr auf Bionahrung verzichten, weil Ihr es Euch nicht leisten könnt?
  • Bekommt Ihr aufgrund Eurer Behinderung MCS, Zuschuss für Bionahrung vom Amt?
  • Müsst Ihr, weil es hinten und vorne nicht reicht, zur Tafel essen gehen?

Der Frühling ist im Anmarsch

Krokusse

Der Frühling steht vor der Tür, und wer ein waches Auge hat, sieht in der Natur bereits seine ersten Boten. In den Morgen – und Abendstunden kann man den Frühling auch schon deutlich riechen. Es riecht anders, verheißungsvoll.

KrokussDort, wo es geschützt ist, schießen die ersten Krokusse bereits aus dem Boden. Ihre Farben sind so knallig, dass man sie nicht übersehen kann. In leuchtendem Gelb und Violett begrüßen sie uns.

Auch wenn noch an manchen Tagen ein kalter Winterwind weht, lassen auch die zarten Schneeglöckchen und Märzbecher sich nicht mehr länger zurückhalten. Sie trotzen sogar dem letzten Schnee, wenn er noch einmalSchneeglöckchen über Nacht ein weißes Tuch über die Gärten legt. Kaum ist er weggetaut,  wiegen sich die weißen, am Rand grün getupften Glöckchen schon wieder im Wind und nicken einem freundlich zu.

Unsere gefiederten Freunde haben längst gemerkt, dass der Frühling im Anmarsch ist. Jetzt, wo die Tage Blaumeise freut auf den Frühlingfrüher erwachen und länger andauern, scheinen sie voller Energie zu sein und überstimmen sich gegenseitig mit ihrem Frühlingsgezwitscher. Auch sie scheinen sich an der Natur zu erfreuen, wie ihre übermütigen Flugmanöver erahnen lassen.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 8. März 2009

Photos: Vielen Dank an Amalie

Mindestens 84% der Limonaden und Cola in Dosen mit Bisphenol A belastet

Bisphenol A in Limonaden

Limonaden und Cola in Dosen mit Bisphenol A belastet

Die kanadische Gesundheitsbehörde Health Canada hat gängige Limonaden, Cola’s und Energiedrinks analysieren lassen und stellte fest, dass mindestens 84% der Getränke in Dosen mit der im Körper Östrogen imitierenden Chemikalie Bisphenol A belastet sind. In 69 von 72 Getränkedosen wurde der Nachweis erbracht.

Bisphenol A – in einigen Bereichen bereits verboten
Bisphenol A (BPA) wurde bereits in Babyflaschen, Wasserflaschen und Getränkebecher aus Polycarbonat gefunden und führte in Kanada und Kalifornien zu deren Verbot. Jetzt untersuchte ein Labor für die kanadische Gesundheitsbehörde Getränkedosen und fand die stark in Verruf stehende Chemikalie BPA in signifikanter Dosis in den beliebten Dosengetränken. Bisher hatte noch niemand nach dieser Chemikalie in Limonaden gesucht. Die Innenbeschichtung der Getränkedosen ist mit der Chemikalie BPA beschichtet, um den Kontakt des Getränks mit dem Metall der Dose zu verhindern, weil vor allem säurehaltige Getränke das Metall angreifen können.

Limonaden in Dosen fast alle belastet
Health Canada ließ von einem Speziallabor 72 verschiedene Getränke in Dosen analysieren. Außer vier Getränken, Ice Tea’s, waren alle anderen Getränke kohlensäurehaltig. Die ausgewählten Limonaden, Cola, Energiedrinks, Fruchtsaftgetränke deckten etwa 84% der Vielfalt des kanadischen Marktes ab, um einen objektiven Überblick zu erlangen. Außer in zwei Tonic Water und einem Energiedrink war in allen Getränke in Dosen Bisphenol A nachweisbar.

Am höchsten waren Energiedrinks mit Bisphenol A belastet. Sie werden vor allem von Jugendlichen gerne getrunken. Auch viele Erwachsene lieben den munter machenden Kick der Energiedrinks.

Viele Faktoren haben einen ausschlaggebenden Einfluss
Health Canada prangerte bewusst keine Marken an, weil die Konzentrationen in einem Getränk durch verschiedene Faktoren stark variieren können. Sie ist u.a. starken Schwankungen durch die Art der Sterilisation der Getränkedosen und die dabei entstehende Temperatur abhängig und natürlich auch durch den Transport und die Lagerung. Wenn hierbei bestimmte Temperaturen überschritten werden, ist eine höhere Freisetzung von BPA in das Getränk zu erwarten. Eine Getränkedose, die in einem Kiosk in heißer Sonne stand, wird höhere Werte aufweisen, als eine Dose, die gekühlt in einem Laden stand.

Gesundheitsgefahr durch Getränke in Dosen?
Health Canada und die Getränkeindustrie spielen die Untersuchungsergebnisse bisher herunter. Die BPA Konzentrationen in den Getränken seien relativ gering und lägen unter Grenzwert. Ein Vertreter der Getränkeindustrie interpretierte das Untersuchungsergebnis sogar als Bestätigung für die Sicherheit der Verpackungen für Getränke.

Geringe Dosis BPA bereits bedenklich
Unabhängige Wissenschaftler und Umweltorganisationen hingegen warnen schon lange vor den Auswirkungen von Bisphenol A auf die Gesundheit. Für sie gibt es keine „sichere“ Dosis bei dieser Chemikalie, die in das Hormonsystem eingreift.

Natürliches Östrogen zirkuliert in sehr geringer Konzentration im menschlichen Körper, die sich im Bereich Parts per Trillion bewegt. Die Konzentration der Östrogen imitierenden Chemikalie BPA, die in einer einzigen Getränkedose enthalten sein kann, liegt ungefähr bei der Hälfte eines Parts per Billion. Dieser Wert ist somit ungefähr fünfhundertmal höher als die Konzentration des natürlichen Östrogens, das sich im menschlichen Körper befindet.

BPA kann in fast allen Nahrungsmitteln, die in Dosen oder Plastikfolie verpackt sind, nachgewiesen werden. Zu bedenken gilt, dass durch deren regelmäßigen Konsum sich die Konzentration der Chemikalie im Körper aufaddiert.

Konsument muss sich vorerst selbst schützen
Der Verbraucher ist vorerst auf sich alleine gestellt. Alternativ zu Getränken aus Dosen ist es sicherer, Limonaden, Cola und Energiedrinks nur aus Glasflaschen zu konsumieren, bis unschädliche Beschichtungen als Alternative zu Bisphenol A gefunden worden sind. Auch auf die Benutzung von Getränkebechern aus Polycarbonat, in denen die Chemikalie ebenfalls enthalten ist, sollten gesundheitsbewusste Personen gänzlich verzichten. Vor allem, wenn heiße Getränke eingefüllt werden, oder wenn der Becher durch Sonneneinstrahlung warm wird, tritt BPA aus und geht in das Getränk über. Alternativ für Polycarbonatbecher können Edelstahlbecher für den Getränkekonsum unterwegs verwendet werden.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 6. März 2009

Literatur:
Health Canada, Survey of Bisphenol A in Canned Drink Products, A WHO Collaborating Centre for Food Contamination Monitoring, March, 2009

MCS ist als körperliche Behinderung anerkannt – Wird die Behinderung auch akzeptiert?

MCS ist eine körperliche Behinderung

Die Erkrankung MCS – Multiple Chemical Sensitivity (ICD-10, T78.4) kann in Deutschland in Einzelfallverfahren als körperliche Behinderung anerkannt werden (Ziffer 26.18). MCS-Kranken stehen rechtlich gesehen wie jedem anderen Behinderten auch, spezielle Rechte, Schutz und besondere Hilfe zu.

Doch wie ist es im MCS-Alltag, wird die Behinderung akzeptiert?

Werden Chemikaliensensible aufgrund ihrer Behinderung von Behörden wie andere Behinderte behandelt, oder gibt es Unterschiede?

MCS-Blogfrage der Woche:

  • Hat Euch die Anerkennung Eurer MCS als Behinderung oder Schwerbehinderung im Alltag geholfen?
  • Haben Euch Behörden aufgrund Eurer Behinderung besonders unterstützt?
  • Hat man für Euch als behinderter Mensch mit MCS „Barrieren“ abgebaut? Hat man dafür gesorgt, dass Ihr trotz MCS am öffentlichen Leben teilhaben könnt?
  • Oder wurdet Ihr mit Eurer Behinderung MCS, als Behinderte „zweiter Klasse“ behandelt?

Italienischer MCS Kranker offenbart durch seinen Tod eine „unbequeme“ Wahrheit

 MCS kann nicht länger ignoriert werdenRom, 3. März 2009 – Nur einige Wochen nach den Suizid einer Frau mit Elektrohypersensibilität (EHS) in der Toskana (1) beging Giancarlo Guiaro, 55 Jahre alt, Selbstmord, in dem er sich in der Praxis seines Arztes erschoss. Er litt unter Multiple Chemical Sensitivity (MCS).   

„Wir kennen ihn seit vielen Jahren, und kürzlich verfolgten wir noch seinen Rechtsstreit gegen die Verwaltung des öffentlichen Gesundheits-systems der Region Emilia Romagna – kommentiert Donatella Stocci, Mitbegründ-erin von A.M.I.C.A. Er hatte gerade weitere Therapien bei einem deutschen Arzt beantragt, der ihm sehr geholfen hatte, weil er wieder ein so normales Leben wie möglich leben wollte. Die Region lehnte die Erstattung der Therapien jedoch ab.“ 

Die Ärzte des MCS Zentrums am Hospital Sant’Orsola Malpighi in Bologna versicherten bei Gericht, dass sie MCS Patienten behandeln könnten. Giancarlo beklagte sich jedoch darüber, dass er Ärzten nicht traue, die keine spezielle Erfahrung mit der Behandlung von MCS aufweisen können, die diese neue Krankheit nur erforschen wollten. Außerdem wiederholte Giancarlo mehrfach, dass seine MCS nach einer experimentellen Hormonbehandlung begonnen hatte, die er an dem gleichen Hospital ein paar Jahre zuvor (ohne sein Wissen) erhalten hatte.  

Giancarlo’s Rechtsanwalt brachte eine Beschwerde über diese Fakten beim Büro des Staatsanwalts ein, aber das Verfahren war bereits zu den Akten gelegt worden.  

„Es ist kein Zufall, dass er sein Leben in der Praxis seines Arztes beendet hat; es ist ein extremer Schrei nach Hilfe, der das Gewissen der Ärzte in Bologna und das der Oberbehörde für Gesundheit belasten wird“, kommentiert Francesca Romana Orlando, Vize Präsidentin von A.M.I.C.A., „dieser Umstand ist auch eine Warnung für die Mitglieder des Parlaments, nun augenblicklich ein Gesetz für MCS zu erlassen (wir haben fünf Projekte, die darauf warten, diskutiert zu werden (2))  und Interessenskonflikte im Bereich der Medizin zu verhindern.“   

„Für uns ist es unbegreiflich, dass das Management von MCS in die Hand von Experten für Arbeitsmedizin gegeben wird, deren Krankenhaus/Universität ihre Mittel von einer Versicherung erhält, die in Dutzenden von Prozessen gegen MCS Patienten steht,“ endet sie.  

Donatella Stocchi erinnert sich: „Er war ursprünglich ein aktiver und intelligenter Mann, voller Leben, und dann war er stattdessen gezwungen, sich in seinem Auto aufzuhalten, um schnell wegfahren zu können vor dem Rauch aus den Kaminen seiner Nachbarn, vor dem Sprühen von Pestiziden, vor den Ausdünstungen von Farben, etc.“

Für Menschen mit MCS ist das Vermeiden von Chemikalien in der häuslichen Umgebung vergleichbar mit einem lebensnotwendigen Medikament, und Fakt ist, dass MCS in den Vereinigten Staaten und in Kanada in den Leitlinien für den Städtebau und in Umweltgesetzen abgedeckt ist und dass es dort öffentliche Wohnhäuser für MCS Kranke gibt.  

Im letzten September präsentierte der Oberausschuss für Gesundheit ein Positionspapier hinsichtlich dessen, dass MCS nicht als seltene Erkrankung anerkannt werden könne, weil 2-10% der Bevölkerung davon betroffen seien, und dass MCS nicht als reale „Krankheit“ anerkannt werden könne, weil es keine diagnostischen Tests gäbe.  

„In der Realität sieht es jedoch so aus, dass viele Krankheiten anerkannt sind, trotz dass es keine spezifischen diagnostischen Tests für sie gibt, zum Beispiel Migräne und Fibromyalgie“, fügt die Vizepräsidentin an, „und überall auf der Welt wird die Diagnose MCS durch die Internationalen Konsensuskriterien von 1999 gestützt, welche das Ergebnis einer 10-jährigen Studie sind.“  

„Chemikaliensensitivität ist ein Zustand, der anerkannt ist, aber sie führt zu einem Problem, wenn viele Chemikalien zusammenkommen,“ ergänzt Frau Orlando, „heute basiert die Diagnose MCS von Japan bis USA, von Deutschland bis Dänemark auf den fünf Diagnosekriterien, und eine betroffene Person kann ihre Behinderung im Einzelfall auf Basis ihrer Erkrankung rechtlich anerkannt bekommen.“    

„Wir vermuteten schon, dass MCS in Italien nicht anerkannt werden würde, als wir den Entwurf des Positionspapiers der überregionalen Arbeitsgruppe MCS (in der die Ärzte aus Bologna Mitglieder sind) vor 2 Jahren lasen,“ bekundet Silvia Bigeschi, Vizepräsidentin von A.M.I.C.A., „weil das Positionspapier so viele Studien von Wissenschaftlern zitierte, bei denen Interessenkonflikte bestehen und die darauf bestehen, dass MCS eine „psychosomatische Störung“ sei. Wir haben deshalb umgehend an die Zweite Kammer des Oberausschusses für Gesundheit geschrieben und haben eine große Anzahl von Studien dorthin geschickt mit der Bitte, die neuen Evidenzen über neurologische und metabolische Anomalien bei MCS einzubeziehen, aber das war vergebens. Nichtsdestotrotz ist MCS als körperliche Krankheit in den Vereinigten Staaten und in Deutschland anerkannt, und Italien sollte nicht hinter anderen Ländern hinterherhinken.  

Press Release A.M.I.C.A., 3. März 2009

  1. Selbstmord einer Frau mit EHS
  2. Projects of law for MCS
  3. MCS recognition in Germany

An Italian Multiple Chemical Sensitivity Sufferer Shouts an „Inconvenient“ Truth with his Death

 Wo sind die Menschenrechte für MCS Kranke?Rome, 3rd march 2009 – Just a couple of weeks past the suicide of a lady with EMS – Electromagnetic Hyper-sensitivity in Tuscany[1], Giancarlo Guiaro, 55 years old, who was affected by MCS – Multiple Chemical Sensitivity, commits suicide, shooting himself in the office of his doctor.

„We know him from many years and recently we followed his legal action against the Health Services Administration of the Region Emilia Romagna“ Donatella Stocchi, of A.M.I.C.A. comments „he just asked to go on with the therapies of a German doctor who helped him very much, because he wanted to regain a life as normal as possible, while the Region denied him the reimbursement of the therapies“.

The doctors of the Center for MCS of the Hospital Sant’Orsola Malpighi in Bologna declared in Court that they could treat MCS patients but Giancarlo complained he did not trust doctors with no specific experience in MCS treatment who just wanted to study this new illness. Morover, Giancarlo used to repeat that his MCS started after an experimental hormonal treatment he received (without notice) just in the same hospital a few years ago.

Giancarlo’s lawyer brought a complaint about these facts to the Prosecutor’s Office, but the practice was archived.

„It’s not by chance that he ended his life in the office of his doctor; it’s an extreme cry for help that will weigh on the conscience of the doctors of Bologna, of the Superior Council for Health“ Francesca Romana Orlando, Vice President of A.M.I.C.A. comments „but this fact is also a warning to our Members of Parliament to approve an immediate law for MCS (we have five projects waiting to be discussed[2]) and to prevent the conflict of interest in the medical area.“

„For us it is inconceivable that the management of MCS is given to experts of occupational medicine whose hospital/university received funds from an insurance that is facing dozens of trials vs MCS patients“, she concludes.

Donatella Stocchi remembers that „He was an active and intelligent man, full of life and instead was forced to stay in his car to run away from the fumes of chimneys of neighbours, from pesticides spraying, from paint fumes, etc.“

For people with MCS chemical avoidance in the home environment is comparable to a life-saving drug and, in fact, in the United States and Canada, the MCS is covered in the guidelines of urban planning and environmental laws and there are public houses for MCS.

Last September, the Superior Council of Health presented a position paper according which MCS cannot be recognized as a rare disease since it affects 2-10% of the population and it can not be even recognized as a real „illnessâ“ because there aren’t diagnostic tests.

„Actually, many illnesses are recognized even if there is not a specific diagnostic test, for example migrain and Fibromyalgia“ the Vice President of A.M.I.C.A. adds „and all over the world the diagnosis of MCS is based on the 1999 International Consensus Criteria which are the conclusion of a 10-year long study.“

„The Chemical Sensitivity is a condition recognized, but it becomes a problem when it comes to multiple chemicals together“ Miss Orlando adds „today from Japan  to USA, from Germany to Denmark, the diagnosis of MCS is based on 5 criteria and the individual can obtain a legal recognition of disability on the base of his/her own chronic illnesses“.

„We suspected that the MCS was not going to be recognized in Italy when we read, 2 years ago, the position paper draft of the inter-regional working group on MCS (of which the doctors of Bologna were members)“ Silvia Bigeschi, Vice President of A.M.I.C.A. claims „because it quoted so many studies by scientists with conflict of interests who consider MCS a „psychosomatic disorder“; so we wrote immediately to the Second Chamber of the Superior Council of Health and we sent a large volume of studies with the pray to consider the new evidences about the neurological and metabolic anomalies in MCS, but this was ineffective. Nonetheless, MCS is considered a physical disability not only in the U.S. and in Germany, so Italy should not be left behind“.[3]

Press release: A.M.I.C.A.

Telephone of A.M.I.C.A.:

Silvia Bigeschi, Tel. +39-0572-767884, Wednesday 17,30 to 18,30, Tuesday and Friday 14,00 to 15,00
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