Weltweiter Aufklärungsmonat über Chemikalien-Sensitivität und toxisch bedingte Schädigungen
Chemikalien-Sensitivität kann jeden treffen, ganz gleich welche Nationalität, welches Alter, welche Hautfarbe, Schulbildung oder sozialen Status er hat
Aufklärung über Chemikalien- Sensitivität nahm eine positive Wende, als der Gouverneur des US Bundesstaat Connecticut, John G. Rowland, 1998 erstmals offiziell festlegte, dass in Zukunft in seinem Bundesstaat im Monat Mai ganz besondere Aufklärung über die Wirkung minimaler Konzentrationen von Alltagschemikalien auf chemikaliensensible Menschen betrieben werden solle.
Gouverneur Rowland war sich sehr bewusst, dass es von hoher Wichtigkeit ist, über das Schicksal toxisch geschädigter und chemikaliensensibler Menschen aufzuklären, da deren Leben in erster Linie von der Hilfe und dem Verständnis anderer Mitmenschen abhängt. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist eine regelrechte Aufklärungsbewegung daraus entstanden, und weltweit wird in diesem Monat über Chemikalien-Sensitivität (MCS) und toxische Schädigungen berichtet, außerdem finden vielfältige Aktionen statt. In Deutschland sind Patientenorganisationen im Mai besonders aktiv, auch einzelne Chemikaliensensible treten aus dem Schattendasein heraus.
US Gouverneure setzen sich ein
Seit 1998 findet in den USA jährlich im Mai gezielte Aufklärung über toxische Schädigungen, deren Vermeidungsmöglichkeiten und Chemikalien-Sensitivität (MCS) statt. Insgesamt 37 Gouverneure (entsprechen dt. Ministerpräsidenten) verschiedener Bundesstaaten riefen hierzu mit ihren mit eindrucksvollen Staatssiegeln versehenen Proklamationen im vergangenen Jahr auf. Die Gouverneure wollen vor allem auf die Wichtigkeit wissenschaftlicher Forschung und darauf, wie toxische Schädigungen und Chemikaliensensibilität in der Zukunft zu vermeiden sind, aufmerksam machen. In diesem Jahr haben bereits 26 Gouverneure ihr Staatssiegel unter eine Proklamation für MCS/Toxische Schädigungen gesetzt und unterstützen die Erkrankten in diesem Monat mit besonderer Aufklärung. Einige weitere Proklamationen sind zugesagt.
Amerikanische Gouverneure unterstützen auch 2008 Menschen mit Chemikalien-Sensitivität und toxische Schädigungen
Im vergangenen Jahr wurden von CSN alle deutschen Ministerpräsidenten angeschrieben und gebeten, den Aufklärungsmonat für Chemikalien – Sensitivität und toxische Schädigungen zu unterstützen, damit auch in unserem Land Chemikaliensensible und toxisch Geschädigte mehr Verständnis und Hilfe erfahren können. Leider war, trotz der den Anschreiben beigefügten Informationen über die Schwere und den Umfang der Erkrankungen, die Resonanz gering, und die Antworten aus Rheinland-Pfalz, Bayern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern deuten an, dass Wissen und Verständnis für Chemikalien induzierte Erkrankungen hierzulande bisher kaum vorhanden sind.
- Oklahoma – Gouverneur Brad Henry
- New Mexico – Gouverneur Bill Richardson
- Nebraska – Gouverneur Dave Heineman
- Montana – Gouverneur Brian Schweitzer
- Michigan – Gouverneur Jennifer M. Granholm
- Maine – Gouverneur John E. Baldacci
- Iowa – Gouverneur Chester J. Culver
- Connecticut – Gouverneur M. Jodi Rell
- Colorado – Gouverneur Bill Ritter Jr.
- Alabama – Gouverneur Bob Riley
- Broward County, FL Major Louis Wexler
- Florida – MCS Gouverneur Charlie Crist
- Florida – TI Gouverneur Charlie Crist
- Georgia – Gouverneur Sonny Perdul
- Kansas – Gouverneur Kathleen Sebelius
- Kentucky – Gouverneur Steven L. Breshear
- Mississippi – Gouverneur Haley Barbour
- Nebraska – Gouverneur Dave Heineman
- New Hampshire – Gouverneur John Lynch
- New York – Gouverneur David A. Paterson
- Ohio – Gouverneur Charles Preston
- Washington – Gouverneur Christine O. Gregoire
- Washington DC – Major Adrian M Fenry
- Wyoming – Gouverneur Dave Freudenthal
- Maryland – Gouverneur Martin O’Malley
Deutsche Ministerpräsidenten gegenüber Chemikaliensensiblen passiv
In internationaler Kooperation wurde ein Projekt ins Leben gerufen, bei dem Fallbeispiele von chemikaliensensiblen Menschen aus den verschiedensten Ländern bei einem internationalen Kongress in Spanien präsentiert werden. Es wird ein Buch aus den Berichten entstehen, das verdeutlicht, dass überall Menschen betroffen sind, dass Chemikalien-Sensitivität keine Erkrankung einer Minderheit ist, und wie groß die Einbußen der Erkrankten auf allen Ebenen sind. Auch in Deutschland und der Schweiz beteiligen sich verschiedene Organisationen mit gezielten vielfältigen Veröffentlichungen über Chemikalien-Sensitivität und Aktivitäten an der Aufklärungskampagne.
Einige der Organisationen erstellten Flyer zum Verteilen, andere gestalteten Buttons (SHG Ludwigsburg & Stuttgart), arrangierten Vorträge, Fernsehbeiträge und Zeitungsberichte oder berichten auf ihren Webseiten in diesem Monat auf hochinformative Weise fast täglich Neues über Chemikalien-Sensitivität und über Menschen, die durch Chemikalien in ihrem Alltag krank wurden. Angestrebtes Ziel ist es, in Europa ebenfalls etwas mehr Verständnis für die Chemikaliensensiblen zu erhalten, da dies für Erkrankte unmittelbar mit weniger Schmerzen, mehr Lebensqualität und Möglichkeiten, am normalen Leben teilzunehmen, einhergeht.
Aktiv werden mit der Broschüre über Chemikalien-Sensitivität
CSN hat für den Monat Mai viele Blogs mit außergewöhnlichen Informationen vorbereitet und stellt als Auftakt die neue CSN Broschüre über Chemikalien-Sensitivität vor, die jeder in seinem Umfeld verbreiten kann, um über die Erkrankung zu informieren und Bewusstsein für die Erkrankten zu schaffen.
Wir wünschen allen viel Erfolg!
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 1. Mai 2008
Weitere Informationen über Aktionen, informative Berichte über Chemikaliensensitivität, etc. finden Sie auf der Webseite von CSN – Chemical Sensitivity Network und im CSN Forum.