Jahresarchiv für 2008

Eine zauberhafte Weihnacht für alle Menschen mit Chemikaliensensitivität

Ein Weihnachtsengel berichtet

In einer Stadt in Deutschland lebte eine junge Frau. Sie war 22 Jahre alt, außerordentlich begabt und studierte Musik. Sie konnte ausgezeichnet Geige spielen und alle, die sie und ihr virtuoses Geigenspiel kannten, sagten ihr eine glänzende künstlerische Karriere voraus. Die junge Geigerin war eine schöne, bezaubernde, fröhliche Frau, die bei allen Freunden und Bekannten sehr beliebt war. Eines Tages begegnete sie einem gut aussehenden jungen Mann, der Wirtschaft studierte. Die beiden verliebten sich leidenschaftlich ineinander. Sie waren unzertrennlich und wollten später heiraten.

Doch dann erkrankte die junge Musikerin an Multiple Chemical Sensitivity – MCS. Sie war inzwischen schon berühmt und erfolgreich, gab Konzerte im In- und Ausland und wurde auf den Konzertbühnen der Welt als Klassikstar gefeiert. Als sie während einer Tournee im Flugzeug saß, wurden dort giftige Desinfektions- und Insekten-Vernichtungsmittel, Insektizide, gesprüht. Das Nervensystem, das Immunsystem und andere Organe der jungen Frau wurden durch diese Chemikalien angegriffen und geschädigt. So entwickelte sich bei ihr eine schwere Form der MCS. Nichts mehr war so wie früher. Sie vertrug auf einmal viele Stoffe nicht: Kosmetika, Parfüms, bestimmte Lebensmittel, Pollen, Autoabgase, Zigarettenrauch, Kleidung, Möbel, Teppiche.

Die Ärzte in Deutschland konnten der jungen Frau nicht helfen. Viele kannten diese Krankheit nicht, andere meinten, sie habe eine psychische Störung und bilde sich ihre Beschwerden nur ein. Man verschrieb ihr lauter teure Medikamente, die ihren Zustand nur noch mehr verschlechterten, denn sie vertrug diese pharmazeutischen Mittel aufgrund ihrer Chemikalien-Unverträglichkeit nicht und reagierte darauf mit heftigen, manchmal lebensbedrohlichen Symptomen. Als ein Arzt die junge Frau für  psychisch krank erklären und ihr gefährliche Psychopharmaka verordnen wollte, lief sie entsetzt weg, kam nach Hause und weinte lange und bitter in völliger Verzweiflung. Sie wollte endlich wieder gesund werden und ihr früheres glamouröses, glückliches Leben führen können, doch es gab nirgendwo Hilfe.

Die Ignoranz und Gleichgültigkeit der Mitmenschen machte die junge Frau ohnmächtig. Keiner wollte ihr glauben. Alle zogen sich zurück, weil es ihnen schwer fiel, sich auf ihre Unverträglichkeiten einzustellen und Rücksicht zu nehmen. Keiner wollte sich die Mühe machen, in Anwesenheit der kranken Musikerin auf Zigarettenrauchen, Parfüms und andere schädliche Stoffe zu verzichten, die bei ihr starke Beschwerden auslösten, wie unerträgliche Schmerzen im ganzen Körper, erdrückende Atemnot, Herzrasen,  Konzentrationsstörungen, Hör- und Sehschwäche, Brennen der Haut und aller Schleimhäute, Blutungen, Lähmungen, Schwindel, sogar manchmal Bewusstlosigkeit. Sie musste so sehr leiden, weil ihr Nervensystem und ihr Immunsystem von den Schadstoffen dermaßen beschädigt waren, dass sie ihre Körperfunktionen nicht mehr richtig ausführen konnten. Das war kein Leben mehr, sondern die Hölle auf Erden.

Allmählich verarmte die junge Frau, weil sie nicht mehr arbeiten konnte und für ihre ganzen medizinischen Untersuchungen und Behandlungen alleine aufkommen musste. Die Versicherungen weigerten sich zu zahlen und behaupteten, MCS sei als körperliche Erkrankung nicht anerkannt. Das war natürlich eine Lüge, damit sie nicht zahlen mussten. Die teuren Prozesse, die sie führte, um zu ihrem Recht zu kommen, verlor sie. Und damit ihr Erspartes. Eines Tages verließ sie auch ihr Geliebter, kurz vor dem Hochzeitstermin. Er hatte sich in eine andere, eine gesunde Frau, verliebt. Das brach ihr endgültig das Herz.

Doch dann fand sie endlich einen guten Facharzt, der sich mit MCS auskannte, einen Umweltmediziner. Er stellte die richtige Diagnose und konnte ihr auch helfen, ihre Beschwerden zu lindern, doch heilen konnte er diese schwere Erkrankung nicht. Sie musste damit leben. Um ihre Gesundheit wenigstens ein bisschen zu stabilisieren, musste sie sich biologisch ernähren und Chemikalien und andere Schadstoffe weitestgehend meiden. Deshalb konnte sie nicht mehr Kontakte zu anderen Menschen pflegen, weil viele von ihnen Schadstoffe in jeglicher Form benutzten und nicht bereit waren, darauf zu verzichten. Sie vereinsamte. So trostlos lebte sie zehn Jahre lang.

Eines Tages, es war im Winter, an Heiligabend, ging sie hinaus auf die Straße, um einen Spaziergang zu machen. Es war schon dunkel und es gab keine Menschen draußen. Alle waren zu Hause mit Familie und Freunden, um Weihnachten zu feiern. Sie lief langsam die Straße entlang und fing an, leise zu weinen. Die Tränen kullerten über ihr Gesicht wie kleine traurige Perlen, und die ganze winterliche Welt schien mit ihr zu weinen.

Auf einmal fing es an zu schneien. Die Schneeflocken waren groß, hell und gütig. Eine Schneeflocke küsste ihr Gesicht. Sie sah, wie aus der verzauberten Nacht eine dunkle gebückte Gestalt auftauchte, wie ein Weihnachtsgeist. Es war ein alter Mann mit weißem Bart und abgenutztem Mantel, der an einigen Stellen im Stoff schon Löcher hatte. Ein armer Obdachloser, dachte sie. Sie griff in ihre Jackentasche und wollte ihm eine kleine Spende geben, doch da fiel ihr ein, dass sie kein Geld bei sich hatte. „Warten Sie hier, ich wohne ganz in der Nähe. Ich hole ein bisschen Geld, damit Sie sich etwas zum Essen kaufen können. Bin gleich wieder zurück.“ Der alte Mann sah sie lächelnd an. Er hatte seltsame ungewöhnlich große Augen, die wie tiefe Tunnel anmuteten. „Danke für die milde Gabe und frohe Weihnachten, mein Kind“, sagte er, obwohl seine Stimme nicht zu hören war. Dann war er ins Nichts verschwunden, so wie er aus dem Nichts gekommen war.

Die junge ging sofort nach Hause. Es war ihr warm und sie fühlte, wie ihr Herz sich mit Liebe und Freude erfüllte, und sang, und tanzte. Sie setzte sich hin und  brachte diese Melodie, die in ihr erklang, zu Papier.

Nach den Feiertagen rief sie ihren früheren Produzenten an. Er fand die Musik schön und schlug vor, daraus ein Musical zu machen. Eines Tages rief der Produzent an. Er wollte die junge Musikerin mit einem Schriftsteller bekannt machen, der den Text zu ihrer Musik schreiben sollte. „Keine Sorge“, sagte der Produzent. „Du kannst Dich mit ihm treffen, ohne Angst vor Beschwerden zu haben, weil er keine chemischen Produkte benutzt. Er hat auch MCS wie Du.“ Am nächsten Tag wurde sie dem Autor vorgestellt. Er war sehr sympathisch und es war für beide Liebe auf den ersten Blick. Sie unterhielten sich lange über das Musical. Dann fragte er: „Was halten Sie davon, wenn wir es LOVE STORY nennen?“ Seine Augen tauchten dabei in ihre Augen ein. Es wurde ihr auf einmal sehr warm im leicht kühlen Zimmer, sie sagte: „Mir fällt kein besserer Titel ein“. Und lächelte.

Das Musical wurde ein voller Erfolg. Bald folgten weitere Highlights. Drei Jahre später gründete sie eine Stiftung, mit der sie anderen in Not geratenen MCS-Kranken helfen konnte.

Diese Geschichte wurde mir von einem kleinen Weihnachtsengel erzählt. Und ich erzählte sie euch.

Allen MCS-Kranken Frohe Weihnachten und viel Glück im Neuen Jahr!

Maria Magdalena

MCS / CFS Tagung in Bern – Bericht eines Umweltkranken

MCS -Der Schlüssel zum besseren Verstehen

Erlebnisbericht von Jörg Müller zur umweltmedizinischen Tagung über MCS und CFS am 3.12.2008 in Bern:

Als ich hörte, dass Prof. Pall in die Schweiz kommt, dachte ich: Super! Das ist der Mann, der bei MCS den Durchblick hat –  ich hatte bereits von ihm gelesen.

So fuhr ich an diesem Mittwoch nach Bern, betrat den grossen Hörsaal des Inselspitals, traf einzelne Bekannte und lernte Heidi Streminger von MCS-SOS kennen. Diese motivierte mich, einige Zeilen zu diesem Anlass zu schreiben.

Interessante Vorträge
Den stärksten Eindruck an diesem Nachmittag hinterliess bei mir Dr. Binz aus Trier.
Sein Engagement für seine Patienten und die Wahrheit beeindruckten mich sehr. Es war erschreckend, wie viele Menschen bei der Arbeit durch Umweltschadstoffe ganz schlimm erkrankten. Wir bekamen zu sehen, wie ihre Hirne zerstört sind.

Silvia Müller bereitete mir Freude. Schön, dass sie sich so gut von ihrer Krankheit erholt hat, sie, die nahe am Tod war. Eine Ermutigung für alle.

Prof. Pall bewundere ich wegen seiner wissenschaftlichen Leistung. Er schaffte einen Durchbruch im Verständnis von MCS. Zum Glück hatte ich vorher schon in seinem Buch gelesen, sonst hätte ich kaum etwas verstanden. Sein Modell von MCS ist sorgfältig begründet und klar. Allerdings abstrakt, weil reine Biochemie, aber hilfreich, weil es zu einer Therapie führt, die an den Ursachen ansetzt.

Nach fast fünf Stunden ging ich nach Hause, zufrieden und gestärkt (aber wegen Belastung zitternd und frierend, was sich aber bald legte, zum Glück).

Was bleibt?
Vereinfacht: Die Krankheit MCS ist weitgehend geklärt. Es handelt sich um eine Entzündungsreaktion, die aus dem Ruder gelaufen ist. Und zwar, weil im Vergleich zur Belastung nicht genügend entzündungshemmende Stoffe und Antioxidantien im Körper waren und sind.
Es ist falsch zu sagen, diese Krankheit sei rein psychisch. MCS betrifft aber häufig Nervenzellen, dadurch können psychische Funktionen beeinträchtigt sein. Die Therapie besteht demnach vor allem in der Gabe von entzündungshemmenden und antioxidativ wirkenden Stoffen.
Sehr wichtig dabei: Nur eine Kombination von vielen Nährstoffen, zum Teil in hohen Dosen, ist wirksam.

Prof. Pall empfahl mehrere Maßnahmen

  1. Hohe Dosen Vitamin C als Infusion (12g und mehr, anfangs etwa zweimal wöchentlich)
  2. Hohe Dosen Vitamin B12 (5-10mg anfangs sehr häufig), nicht zum Ausgleich eines Mangels, sondern als Entzündungshemmer
  3. Dazu eine Vielzahl von Nährstoffen in Kapseln zur täglichen Einnahme

Ähnlich therapieren schon verschiedene Ärzte mit Erfolg. Die Wirksamkeit von Prof. Palls Nährstoffkombination wird derzeit noch geprüft. Von ersten klaren Erfolgen konnte er bereits berichten.

Diese Nährstoffe ersetzen aber nicht die bisher bekannten Massnahmen, diese bleiben unerlässlich:

  1. Belastungen minimieren, vor allem chemische
  2. Bewegen an frischer Luft
  3. Metalle aus dem Körper entfernen, vor allem Quecksilber
  4. Gesunde Ernährung inklusive Darmsanierung unter Beachtung von Allergien, z.B. eine Mittelmeerdiät, reich an Antioxidantien und gesunden Ölen
  5. Eventuell zusätzlich Schadstoffausleitung durch Niedertemperatursauna und Massagen
  6. Sauerstoffgaben und andere Massnahmen sind unter Umständen sehr hilfreich. Vermutlich wirken sie aber eher unterstützend und lindernd als heilend

Mir war und ist es auch nicht möglich, all dies durchzuführen. Aber ich bleibe dran durch alle Entmutigungen hindurch. Es geht mir auch viel besser und dafür bin ich sehr dankbar.

Dieser Nachmittag mit Prof. Pall hat mir gezeigt, dass MCS therapierbar, vielleicht sogar heilbar ist.

Autor: Jörg Müller für MCS-SOS, Dezember 2008

Weitere Artikel über die Arbeiten von Prof.Martin Pall:

MCS-SOS: Umweltmedizinische Tagung zu den Themen MCS und CFS in Bern

Ein kurzer Überblick zum Vortrag von Prof.Dr. Martin Pall

Ende einer Kontroverse Martin Pall’s MCS Theorie

MCS-SOS: Umweltmedizinische Tagung zu den Themen MCS und CFS in Bern

Prof.Dr. Martin Pall

Multiple Chemical Sensitivity – MCS, unter diesem Titel fand am 3. Dez. 2008 ein Nachmittag zu den Themen MCS und CFS am Inselspital in Bern statt.

Eröffnet wurde der Anlass mit einer Begrüßungsrede durch Nationalrätin Frau Dr. med. Yvonne Gilli.

Silvia K. Müller / BernAnschließend erzählte Silvia K. Müller, Leiterin des Chemical Sensitivity Network Deutschland, vom Beginn ihrer Krankheit (Vortrag) und deren Auswirkungen auf ihr Leben. (Powerpoint Präsentation zum Vortrag)

Dr. med. Peter Binz, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie aus Trier, schilderte Beispiele aus seiner langjährigen Praxiserfahrung mit Chemikaliengeschädigten, zeigte Diagnosemöglichkeiten und klärte über die wichtigsten gefährlichen Stoffe auf.Dr. Peter Binz / Bern

Während der Pause nutzten viele die Auslage des Informationstisches, naschten von den Backwaren, welche von Vereinsmitgliedern gespendet worden waren, und degustierten verschiedene PureNature-Produkte, welche uns von der Firmenleitung zur Verfügung gestellt worden waren. Bei der Gastronomie des Inselspitals gab es die Möglichkeit, diverse Getränke zu kaufen. Nach dieser Auflockerung hielt der Regionalleiter des CFS-Vereins, Patrick Caduff, seinen Vortrag, in dem er die alltäglichen Einschränkungen von CFS-Patienten sehr eindrucksvoll schilderte.

Und dies war dann eine ausgezeichnete Überleitung zu dem doch sehr wissenschaftlichen Vortrag von Dr. Martin L. Pall. Der bekannte Professor der Biochemie wurde von der Europäischen Akademie für Umweltmedizin e.V. nach Europa eingeladen, und davon konnten nun auch wir in Bern profitieren. Dr. Pall hielt sein Referat zum Thema „Der NO/ONOO Zyklus“ in englischer Sprache. Seine Präsentation und weiteres Informationsmaterial kann man bei Interesse über unsere Vereinsadresse anfordern.

Dr. Roman LiethaHervorragend moderiert wurde der gesamte Nachmittag mit anschließender Diskussionsrunde von Dr. med. Roman Lietha. Er ist Vorstandsmitglied der Fachgesellschaft Ernährung und Orthomolekularmedizin FEOS.

Unterstützt wurden wir zusätzlich durch Dr. med. Klaus Tereh, welcher im Hintergrund für uns wichtige organisatorische Punkte übernahm. Erwähnen möchten wir auch den hervorragenden Service des Inselspitals. Besonders die Technik des Hörsaals leistete sehr gute Arbeit und wir konnten uns vollumfänglich auf sie verlassen.

Nun gilt es, die letzten Rechnungen zu begleichen, und wir sind sehr dankbar, dass uns die MCS-Liga Schweiz, der CFS-Verein Schweiz und diverse Spender bei der Mitfinanzierung unterstützen.

Während des gesamten Nachmittages wurden professionelle Filmaufnahmen gemacht. Daraus wird nun eine Doppel-DVD produziert, welche nach Fertigstellung beim Veranstalter Verein MCS-Selbsthilfeorganisation Schweiz – ev. nach Absprache auch bei den beteiligten Institutionen – gegen einen angemessenen Betrag bezogen werden kann. Bestellungen können schon jetzt entgegen genommen werden. Auch ich freue mich auf diese Dokumentation mit deutscher Synchronisation des Referates von Dr. Pall, denn ich vertrug den Hörsaal überhaupt nicht und verbrachte den größten Teil der Zeit im Foyer. Aus diesem Grund habe ich Jörg Müller gebeten, einige Zeilen aus der Sicht eines Besuchers und Zuhörers zu schildern Vielen Dank an Jörg Müller für seinen nachfolgended im Blog erscheinenden Beitrag!

Zum Schluss möchte ich mich im Namen unseres Vereins noch einmal bei allen herzlich bedanken, die diesen Nachmittag überhaupt möglich gemacht und sich in irgendeiner Weise dafür eingesetzt haben.

Heidi Streminger Präsidentin der MCS-Selbsthilfeorganisation Schweiz: MCS-SOS

Weitere Artikel zu Prof. Dr. Martin Pall:

Pesticide deal could result in bans on important health hazards

Better Health in Sight?

PAN Europe, HEAL and EEB PRESS RELEASE

Brussels, 18 December 2008 – Health and environment non-governmental organisations (NGOs) have cautiously welcomed the proposed EU package on pesticides reached yesterday as a step towards better health through environmental protection.

Following years of political negotiations, the debate on the pesticide package entered yesterday a new stage, with a proposed deal between the Commission, French Presidency and a European Parliament delegation reaching agreement on a Regulation and a Framework Directive on the use and authorisation of pesticides.

Overall, PAN (Pesticides Action Network) Europe, the Health and Environment Alliance (HEAL) and the European Environment Bureau (EEB) consider that the proposed compromise agreement offers positive aspects, first of all because it means the creation of an EU-wide pesticides blacklist, which removes some of Europe’s most hazardous pesticides from the market – and therefore from food products grown in the EU (1).

We are happy to see that the proposed agreement includes criteria for banning pesticides that can cause cancer, DNA-mutation, reproductive problems and hormonal disruption‘, says Monica Guarinoni, Deputy Director at HEAL. ‚Only 22 substances will be withdrawn from the market, resulting in a much higher level of health protection, especially for children and vulnerable groups, although we would have liked the list to be larger and include developmental neurotoxic and immunotoxic pesticides‘ (2).

The major downside of the deal is that it did not include the Environment committee’s demand to eliminate the division of the EU into three authorisation zones. This omission reduces the control of member states over whether or not to reject a hazardous pesticide within their territory (3).

Regarding the framework directive on sustainable use of pesticides, Member States have to develop National Action Plans with clear targets on how and when to achieve quantitative use reductions.

„Although, we regret the absence of ambitious EU quantified reduction targets and incentives, we welcome the fact that member states will have to prepare national action plans with quantitative use reductions and the idea of applying integrated pest management from 2014“, Hans Muilerman, board member of PAN. „Making Integrated Pest Management (IPM) mandatory for every farmer in Europe presents a unique opportunity to achieve more sustainable agricultural practices,“ he continues.

On the Directive, Monica Guarinoni added „Banning the use of pesticides in public areas, such as parks and school grounds, is another measure that would help protect health. Although the current compromise does not include a total ban on pesticide use in public places, we hope member states and local authorities will pick up these measures in their local and national action plans. Some municipalities in Europe are already banning the use of pesticides for cosmetic purposes and our new campaign will encourage others to do so“ (4).

Although far from perfect, with a number of loopholes and derogations and based too much on risk rather than hazard and quantitative reductions, the proposed deal will allow the EU to move on to a better system without further delays. Health and environment groups therefore reluctantly advise the EU institutions to officially confirm the deal in January.

Notes to editors:

1 Other positive measures in the regulation are the introduction of mandatory record-keeping throughout the production chain; an obligation on industry to release all scientific articles showing the negative side-effects of pesticide application; consideration of the cumulative effects on health (though not on environment) within the testing and authorisation process; and better protection of bees.
2 The deal does not include developmental neuro- and immunotoxicity in the cut-off criteria, instead these are only taken into account in the setting of health standards.
3 Other negative aspects are that the assessment of endocrine disrupting is also delayed and the Commission has to come up with scientific criteria for their determination in 5 years, after which testing will take even more time to identify this dangerous group of pesticides; some specific categories though are included already in the cut-off.  Nor does the deal get rid of the so-called non-relevant metabolites, which gives the Member States the possibility to ignore toxic effects of metabolites.
4 The „Sick of Pesticides“ campaign on pesticides and cancer was launched in November 2008. The campaign website is available in French and English at www.pesticidescancer.eu

Contact:
Henriette Christensen, Pesticide Action Network Europe, Boulevard de Waterloo 34, B – 1000 Brussels, Tel:+32 2 289 13 09, email henriette@pan-europe.info; website: www.pan-europe.info

Monica Guarinoni, Deputy Director, Health and Environment Alliance (HEAL), 28 Boulevard Charlemagne, B-1000 Brussels. Tel: +32 2 234 3643 (direct). E-mail: monica@env-health.org Website: www.env-health.org

Christian Schaible, EU Policy Officer for Industrial Policies and Chemicals,  European Environmental Bureau, Boulevard de Waterloo 34 1000 Brussels ,  Tel. +32 (0)2 289 10 90, website : www.eeb.org

Auch natürliche Duftstoffe sind äußerst bedenkliche Allergieauslöser

Natürliche Duftstoffe sind bedenkliche Allergieauslöser

Duftstoffe stellen nach Nickel die häufigste Ursache für Kontaktallergien dar. In der Diagnostik werden Allergien auf Duftstoffe mittels Hauttests und sogenanntem Duftstoffmix I und II ausfindig gemacht. Der Duftstoff Geraniol wurde bislang als schwaches Allergen eingestuft, weil gemäß den Hauttests nur etwa 5% der Patienten auf diese blumig riechende Substanz reagieren. Geraniol stellt unter den natürlichen Duftstoffen einen wichtigen Duftstoff dar, er ist in etwa 76% der Deodorants auf dem europäischen Markt enthalten und in etwa 41% aller Reinigungs- und Pflegeprodukte. (6) Analog zu den natürlichen Duftstoffen Limonen und Linalool, hat auch Geraniol das Potenzial, sich durch einen Autooxidationsvorgang, der durch Kontakt mit der Luft in Gang kommt, zu hochallergenen Substanzen zu entwickeln. (1-5)

Oxidation durch Luft verstärkt das Problem
Die Diagnostik von Duftstoffallergien gestaltet sich schon aufgrund der Flut von Duftstoffkomponenten nicht einfach. Im Fall von Geraniol, Linalool und Limonen kann eine Allergie nur dann ausgeschlossen werden, wenn auch eine Testsubstanz verwendet wurde, die einem Oxidationsprozess durch Luft unterzogen wurde. Denn ganz besonders die Oxidationsprodukte, die an der Luft entstehen, sind es, die in diesem Fall eine Allergie auslösen. Normaler Einsatz und herkömmliche Lagerung von Produkten, die Geraniol, Linalool oder Limonen enthalten reicht aus, um einen solchen Autooxidationsprozess in Gang zu setzen. (3)

Auf das richtige Testmaterial kommt es an
Bei der Diagnostik kann es aus dem oben genannten Grund leicht zu einem falsch negativen Ergebnis kommen, wenn nur Substanzen aus dem herkömmlichen Duftstoffmix ausgetestet werden. Für eine objektive Beurteilung müssen, laut Erkenntnis von schwedischen Wissenschaftlern, auch Testsubstanzen überprüft werden, die der Luft ausgesetzt waren und bei denen der genannte Autooxidationsvorgang in Gang geraten ist. Pures Linalool, Geraniol und Lemon beispielsweise wiesen in einer Studie kaum oder kein sensibilisierendes Potenzial auf, während die jeweiligen Bestandteile des oxidierten Duftstoffes hoch allergenisierend wirkten. Der Grad des sensibilisierenden Potenzials war zusätzlich abhängig von der Dauer, der die Grundsubstanz der Luft ausgesetzt war (Oxidationszeit). (3)

Wissenschaftler und BfR warnen
Schwedische Wissenschaftler hatten bereits 1999 dazu gemahnt, dass Oxidation von Substanzen durch die Luft bei EU-Richtlinien bei der Bewertung von  hautsensibilisierenden Substanzen miteinbezogen werden müsse. (2)

Als das Team von Karlberg im vergangenen Jahr Geraniol untersuchte, warnte es auf Grund seiner Feststellungen vor dem hoch allergenen Potenzial von oxidiertem Geraniol und teilte mit, dass Hautkontakt mit diesem Duftstoff in oxidierter Form vermieden müsse. (3)

Das BfR – Bundesamt für Risikobewertung in Deutschland mahnte ebenfalls zu bedachtem Umgang mit Duftstoffen aus Rücksicht auf Allergiker: „Aus diesem Grund sollten Verbraucher darüber informiert werden, wenn Duftstoffe in öffentlichen Räumen, etwa über die Klimaanlage, eingesetzt werden. Hersteller solcher „Duftmarketing“-Verfahren sollten außerdem auf Duftstoffe verzichten, die bekanntermaßen Allergien auslösen können. Darüber hinaus sollten die Inhaltsstoffe von Sprays verstärkt auf mögliche Reaktionen der Atemwege getestet werden.“(7)

Allergie-Spezialist Prof. Thomas Fuchs/Uni Göttingen: „Zahlreiche Allergie-Patienten klagen nicht erst bei Hautkontakt mit diesen Stoffen, sondern bereits bei starken Geruchseindrücken über Beschwerden. Und vor Weihnachten ist dem Experten zufolge das Risiko für viele Patienten besonders hoch. Denn die Beduftung“ von Geschäften mit maschinellen Beduftern sei in dieser Zeit heftig und häufig“ Dabei spielt es für die Auslösung allergischer Reaktionen keine Rolle, ob es sich bei dem Duft um ein natürlich oder ein künstlich hergestelltes Aroma handelt.“ Für Patienten gebe es nach allen bisherigen Erkenntnissen nur eine sichere Möglichkeit, um einer allergischen Reaktion auf Duftstoffe vorzubeugen: Keine Räume aufsuchen, in denen es duftet!“ (8)

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Dezember 2008

Literatur:

1. A.T. Karlberg et al. (1992): Air oxidation of d-limonene (the citrus solvent) creates potent allergens, Contact Dermatitis. Bd. 26, S. 332-340(2).
2. Karlberg AT, Basketter D, Goossens A, Lepoittevin JP.Regulatory classification of substances oxidized to skin sensitizers on exposure to air, Contact Dermatitis,1999 Apr; 40(4):183-8.
3. Hagvall L, Bäcktorp C, Svensson S, Nyman G, Börje A, Karlberg AT., Fragrance compound geraniol forms contact allergens on air exposure. Identification and quantification of oxidation products and effect on skin sensitization, Chem. Res. Toxicol., 2007, 20 (5), pp 807-814.
4. Sköld M, Hagvall L, Karlberg AT.,Autoxidation of linalyl acetate, the main component of lavender oil, creates potent contact allergens,Contact Dermatitis. 2008 Jan;58(1):9-14.
5. Sköld M, Börje A, Harambasic E, Karlberg AT.,Contact allergens formed on air exposure of linalool. Identification and quantification of primary and secondary oxidation products and the effect on skin sensitization, Chem Res Toxicol. 2004 Dec;17(12):1697-705.
6. Rastogi, S. C., Johansen, J. D., Frosch, P., Menne, T., Bruze, M., Lepoittevin, J. P., Dreier, B., Andersen, K. E., and White, I. R. Deodorants on the European market:  quantitative chemical analysis of 21 fragrances. Contact Dermatitis 38, 29−35, 1998.
7. Pressemitteilung BfR, Allergien durch Einatmen von Duftstoffen?14/2008, 05.08.2008.
8. Prof. Thomas Fuchs, Allergie-Spezialist warnt vor Duftstoffen in der Weihnachtszeit, Ärzte im Netz, 17.12.2008

Pestizide als Ursache von Multiple Chemical Sensitivity / MCS seit Jahrzehnten bekannt

Ursachen für Chemical Sensitivity seit über 4o Jahren bekannt

Veröffentlichungen aus verschiedenen Ländern legen schlüssig dar, dass verschiedene Auslöser für Chemikaliensensitivität (WHO/ICD-10 T.78.4) seit Jahrzehnten bekannt sind.

Epidemiologische Studien führen immer wieder Pestizide als Hauptauslöser an, dass Menschen plötzlich beginnen, auf Alltagschemikalien in geringster Konzentration zu reagieren. Sie reagieren auf Ausdünstungen von Zeitungen, Parfums, Weichspüler, Benzin, Abgasen und vielem mehr mit vielfältigen Symptomen. Als häufigstes Symptom werden Kopfschmerzen genannt, aber die Bandbreite reicht von Atemwegsbeschwerden, Schwindel, Übelkeit, Konzentrationsstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit. Die Krankheit ist bis dato nicht heilbar, und die Vermeidung von Chemikalien gilt als wichtigste Therapiemethode, um den Verlauf mildern oder zu stoppen.

Die erste Veröffentlichung, dass Pestizide MCS auslösen können, ist schon über Vierzig Jahre alt. Im Jahr 1966 wurde in den USA in einer medizinischen Fachzeitung für Arbeitsmedizin bereits über Pestizide als Auslöser von MCS geschrieben. Tabershaw und Cooper hatten bei 19% von 111 Patienten aus Kaliforniern neben einer Berufserkrankung durch Organophosphatpestizide eine Chemikaliensensitivität diagnostiziert. Es folgten etliche weitere Veröffentlichungen und Studien von verschiedenen Wissenschaftlern und Medizinern, die Pestizide als Auslöser von Chemikaliensensitivität benennen. Wir werden nach und nach entsprechende Studien vorstellen.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16.12.2008

Literatur:
Tabershaw IR, Cooper WC. Sequelae of acute organic phosphate poisoning. Journal of Occupational Medicine, 1966 Jan;8(1):5-20

Was wünschen sich Menschen mit Chemical Sensitivity / MCS zu Weihnachten von der Familie, der Gesellschaft, den Ärzten und der Politik?

Ein Wunsch frei beim Weihnachtsengel

Wer krank ist, setzt in seinem Leben meist andere Prioritäten als ein Gesunder. Auch der weihnachtliche Wunschzettel von chemikaliensensiblen Menschen sieht anders als der von Gesunden aus.

MCS-Blogfrage der Woche

  • Was wünschen sich Chemikaliensensible von ihrer Familie, ihrem Umfeld, der Gesellschaft, den Ärzten oder von den Vertretern der Politik?
  • Schreibt Eure persönlichen Wünsche nieder und denkt dran, Weihnachten ist etwas Besonderes, Wünsche gehen in dieser Zeit leichter in Erfüllung.

Tierschützer mahnen: Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke

Zu Weihnachten werden höchstwahrscheinlich auch in diesem Jahr wieder unzählige Tiere verschenkt, um den lieben Kleinen ihren sehnlichsten Wusch zu erfüllen. Doch was geschieht, wenn die erste Welle der Euphorie abgeflacht ist und die Kinder doch noch nicht so weit sind, selbst Verantwortung für ihren neuen Liebling zu übernehmen? Die berufstätigen Eltern haben zumeist keine Zeit dafür. So kommt es wie alle Jahre wieder dazu, dass die Tiere ins Tierheim abgeschoben werden oder noch schlimmer, viele setzen sie kaltherzig und verantwortungslos einfach aus und überlassen die armen Tiere ihrem tragischen Schicksal.

Schaut Euch mal um, Deutschlands Tierheime sind voll gestopft mit herrenlosen Geschöpfen, die ein klägliches Dasein führen. Das müsste nicht so gravierend sein, wenn nicht leichtsinnig Tiere zu Weihnachten verschenkt würden. In Tierheimen können die Kinder z. B. im Vorfeld Tiere betreuen, mit Hunden Gassi gehen und andere niedliche Geschöpfe ehrenamtlich versorgen. Dann erkennen die Kinder schnell selbst, ob es das richtige Tier für sie ist, ob ihnen das Käfigreinigen Spaß macht, ob sie bereit sind, Eigenverantwortung für ein Tier zu übernehmen.

Man halte sich vor Augen, Tiere sind Lebewesen und sollten nicht wie herkömmliche  Waren/Spielwaren behandelt werden. Wenn das Interesse verflogen ist, landet vielerlei Spielzeug ungeachtet in der Ecke. Tiere sind niedliche Geschöpfe, die eine andere Behandlung verdient haben, als sie einfach abzuschieben, wenn sie zur Last fallen und kein Bedarf mehr an ihnen besteht. Die Tierheime quellen über, so voll sind sie. Wenn man ein Tier verschenken möchte, warum nicht eins aus dem Tierheim befreien und ihnen im eigenen Zuhause ein schönes Leben bescheren? Es müssen nicht immer neu gezüchtete Tiere sein, oder? Mir tun die eingesperrten Wesen in den Tierheimen unendlich leid. Ich frage mich oft, wie können Menschen nur so grausam sein?

Tiere sind zum Liebhaben da, aber sie machen auch Arbeit und erfordern verantwortungsbewusstes Handeln. Daran sollten alle denken, die vorhaben, an Weihnachten Hund, Katz, Maus & Co. zu verschenken.

Eure
Elly

Vorsicht bei MCS, Kerzen können zu Schadstoffbelastung in Innenräumen beitragen

Gefährliche Gemütlichkeit durch Kerzen

Von Kerzenlicht geht Behaglichkeit und Gemütlichkeit aus. Restaurants zaubern damit ein nettes Ambiente und in unserem Zuhause sorgen Kerzen vor allem in der Winter- und Adventszeit für entsprechende Stimmung. Für Menschen mit Chemical Sensitivity / MCS sind herkömmliche Kerzen besonders bedenklich und dafür bekannt Symptome auszulösen.

Internationale wissenschaftliche Untersuchungen stellten fest, dass Kerzen erheblich zur Schadstoffbelastung im Innenraum, vor allem durch das hochgiftige Schwermetall Blei, führen können. Staatliche Ministerien warnen vor gesundheitsschädlicher Innenraum-kontaminierung durch Kerzen.

Kerzen sorgen seit Jahrhunderten für Licht und in der heutigen Zeit vornehmlich für angenehme Stimmung in unserem Zuhause. Ob in Cafes, Restaurants oder Wohnhäusern, überall flackern Kerzen gemütlich vor sich hin. Doch was nett aussieht und als Wohltat für die gestresste Psyche nach einem harten Arbeitstag gilt, muss nicht unbedingt zuträglich für die Gesamtgesundheit sein. Das Abbrennen zahlreicher Kerzen z.B. in der Weihnachtszeit wird außerdem als Ursache für das „Fogging“ (plötzlich auftretende schwarze Beläge an Wänden und Möbeln) diskutiert. (6)

Vielfältige Schadstoffe aus Kerzen
Vor allem billige Kerzen aus Asien sorgen in vielen Fällen für enorme Schadstoffbelastung in unseren Innenräumen. Ungefähr 95% aller auf dem Markt befindlichen Kerzen sind aus schnell abbrennendem Paraffin, einem Erdölprodukt, hergestellt. Neben Verbrennungs-rückständen aus dem Paraffin, gelten z. T. auch Pestizide, Lösemittel, PAK’s und Schwermetalle wie Blei und Zink zu den Stoffen, die durch Kerzen in Innenräumen freigesetzt werden können. (1,2,3,4,6)
Konventionelle Bienenwachskerzen sind oft mit Pestiziden und Arzneimitteln belastet, die durch Abbrennen freigesetzt werden. (7) Auch Stearinkerzen sind nicht bedenkenlos einzusetzen, wenn man nicht genau weiß, ob sie rein aus pflanzlichen Fetten gewonnen sind, da es auch Kerzen gibt, deren Stearin aus Rindertalg und Schlachtabfällen hergestellt wird. Oft besitzen Stearin- und Bienenwachskerzen doch einen hohen Paraffinanteil, was auf den ersten Blick nicht auffällt (6). Violettfarbene Kerzen waren vor Jahren häufig mit dioxinhaltigen Farben und Pigmenten verunreinigt. Ob importierte Kerzen diese seit 1994 in Deutschland verbotenen dioxinhaltigen Farbstoffe noch enthalten, ist nicht völlig auszuschließen (6).

Umweltbehörden und Wissenschaftler warnen
Die Abteilung für Luftverschmutzung der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA warnte bereits 2002 vor Bleiemissionen durch Kerzen. Das Blei wird dem Docht zum Erreichen von mehr Stabilität zugesetzt. Die Dochte der von der EPA untersuchten Kerzen bestanden zu 39-74% aus Blei. (1)
Weitere Wissenschaftlerteams fanden heraus, dass Emissionen zum Teil so stark sind, dass  Wohnräume erheblich durch die freigesetzten Bleidämpfe belastet werden können. (1,2, 3) Die Schadstoffpartikel schlagen sich auf dem Boden, Wänden und Mobiliar nieder und dünsten weiter aus. Sie können leicht über die Lunge und den Gastrointestinaltrakt aufgenommen werden.
Kirchen, die zu Zeremonialzwecken Kerzen zünden oder Restaurants mit täglicher Kerzenbeleuchtung können übermäßig stark belastet sein. Australische Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Bleibelastung in kleinen schlecht belüfteten Räumen bei regelmäßiger Kerzenbenutzung sogar so hoch werden kann, dass sie eine Bleivergiftung und Tod verursachen kann (2).

Kerzenlicht ein Gesundheitsrisiko vor allem für Kinder
Trotz, dass Blei nicht mehr in Benzin oder Farben zugesetzt ist, haben Kinder heutzutage noch häufig eine deutliche Bleibelastung aufzuweisen. (1,2) Blei- und Schadstoffemissionen aus Kerzen können für Kinder eine bedenkliche Belastungsquelle darstellen, denn sie halten sich im Durchschnitt 88% der Zeit in Innenräumen auf. Eine Bleibelastung im Blut eines Kindes kann schon durch einmal wöchentliches Anzünden von entsprechenden Kerzen erreicht werden. Die EPA geht daher davon aus, dass Bleibelastung bei Kindern heutzutage z. T. auch auf das Konto von häufigem Abbrennen von Kerzen geht, oder durch Kerzen verursacht wird, die in kleinen Räumen abgebrannt wurden. (2) Der Organismus von Kindern ist weitaus anfälliger als der von Erwachsenen, weshalb Schwermetalle und Chemikalien zusätzlich leicht die neurologische und immunologische Entwicklung stören können. (1,3)

Stimmungsvolles Kerzenlicht ohne Reue
Ökologische Kerzen aus Pflanzenstearin ohne Paraffinzusatz, Soja oder Bienenwachs stellen eine vergleichsweise gefahrlose Alternative dar. Der etwas höhere Kaufpreis zahlt sich aus, denn sie brennen wesentlich länger. Um ein Rußen der Kerzen zu verhindern und die Brenndauer maximal auszunutzen, sollte der Docht immer kurz gehalten werden. Zusätzlich sollte man darauf achten, Kerzen nicht in Zugluft zu betreiben oder Windlichter zu verwenden. Das Löschen einer Kerze sollte durch Eintauchen des Dochtes in das flüssige Wachs erfolgen, um Rauchentwicklung zu verhindern. Nach jeder Kerzenbenutzung sollte grundsätzlich gründlich gelüftet werden.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

Literatur:

  1. Wasson SJ, Guo Z, McBrian JA, Beach LO. , Lead in candle emissions.  US Environmental Protection Agency, National Risk Management Research Laboratory, Air Pollution Prevention and Control Division, Research Triangle Park, NC 27711, USA. Sci Total Environ. 2002 Sep 16;296(1-3):159-74.
  2. Van Alphen M. Emission testing and inhalational exposure-based risk assessment for candles having Pb metal wick cores. Lead Sense, South Australia, Australia. Sci Total Environ. 1999 Dec 15;243-244:53-65.
  3. Nriagu JO, Kim MJ. Emissions of lead and zinc from candles with metal-core wicks. Department of Environmental Health Sciences, School of Public Health, University of Michigan, Ann Arbor 48109-2029, USA. Sci Total Environ. 2000 Apr 24;250(1-3):37-41.
  4. Lau C, Fiedler H, Hutzinger O, Schwind KH, Hosseinpour J. Levels of selected organic compounds in materials for candle production and human exposure to candle emissions. University of Bayreuth, Germany. Chemosphere. 1997 Mar-Apr;34(5-7):1623-30
  5. Bonnekoh B, Merk HF. Airborne allergic contact dermatitis from benzoyl peroxide as a bleaching agent of candle wax.Department of Dermatology, University of Cologne, Koln, Germany. Contact Dermatitis. 1991 May;24(5):367-8.
  6. Bayrisches Landesamt für Umweltschutz, Umweltberatung Bayern, Weihnachts- und Silvesterartikel, Nov. 2004
    Wallner, K. Kerzen aus Bienenwachs – ein Risiko. Die Bienenpflege: 296-298, 1998

Chemical Sensitivity – MCS: Substanzen, die die Vanilloidrezeptorgruppe aktivieren können

Literaturrechere

Während eines Kongresses für Umweltmedizin vor ein paar Jahren erklärte ein Professor den anwesenden Umweltkranken, warum es so wichtig ist, sich mit den Hintergründen von chemikalieninduzierten Krankheiten auseinander zu setzen. Von den Zuhörern hatten sich einige beschwert, dass sein Vortrag von zu hohem Niveau für sie sei. Der Professor entgegnete, dass es unglaublich schwer sei, Recht zu bekommen, wenn man durch Chemikalien erkrankt sei, und dass es kaum Ärzte gäbe, die sich mit den schadstoffinduzierten Krankheiten wie MCS auskennen würde. Wenn ein Erkrankter gesünder werden und Recht bekommen wolle, müsse er sich mit der Materie auseinandersetzen, Fachbegriffe lernen und so zu einem kleinen Experten werden. Nur dann hätte man eine Chance. Wie recht er hatte.

Sternentänzer hat begriffen, dass der Professor absolut recht hatte. Sie ist eine von den Erkrankten, die zum stetig größer werdenden Kreis derer gehören, die nicht aufgeben, und immer am nachforschen sind, um Antworten zu finden. Heute hat Sternentänzer eine wertvolle Ausführung zu einer Pall/Anderson Studie für uns, damit wir MCS, deren Ursachen und die damit verbundenen Symptome besser verstehen. Der Artikel ist fachlich nicht einfach, aber er enthält wichtige Fakten für Euch. Also denkt an den Professor und beißt Euch durch, um ebenfalls zu einem kleinen Experten zu werden.

Lest, was Sternentänzer Euch zu sagen hat:

Die Substanzen, die im nachfolgenden Blogartikel aufgeführt werden, beruhen auf dem Artikel von Pall und Andersen von 2004. Sie sind in der Lage, die Vanilloidrezeptorgruppe zu aktivieren.

Ich habe diese Tabelle für mich selber gemacht. Da ich kein Chemiker bin, habe ich mir z.B. bei Alkylbenzole aufgeschrieben, dass es sich um ein Molekül mit einem Benzolring und einer Kette C2H5 handelt. Ich kann mir dann das Molekül so etwas besser vorstellen. Wenn es Euch nicht interessiert, dann überspringt es ruhig.
Da im Artikel von Pall und Anderson hauptsächlich allgemeine Gruppen angegeben wurden, habe ich zu ihnen einige Beispiele rausgesucht und sie mit einem Sternchen gekennzeichnet.

Einige Faustregeln im Hinblick auf die TRP Rezeptoren:

TRPV1: Alles was scharf ist wie Pfeffer, Ingwer, Vanillin (auch altes Papier)
TRPA1: Alles was scharf ist wir Zwiebeln, Knoblauch, Meerrettich, Kohl,…
TRPV3: ätherische Öle in vielen Kräutern wie Thymian, Majoran, Kümmel, Sellerie, Rosmarin

Agonisten von TRP Rezeptoren und wo sie vorkommen bzw. in welchen Bereichen sie verwendet werden

Alkylbenzole (Ring+C2H5)
Gruppenbezeichnung für am Benzol-Ring durch Alkyl-Gruppen substituierte aromatische Kohlenwasserstoffe. Zu diesen Alkylaromaten (vgl. Alkylaryl…) gehören die in Einzelstichwörtern behandelten Toluol u. die Xylole (diese Alkylbenzole  werden oft mit Benzol zusammengefasst unter der Abk. BTX), Ethylbenzol, Mesitylen, Durol, Cumol, Cymol u.a., die als Produkte der Alkylierung von Benzol, heute bevorzugt aus Kohle oder Erdöl, durch thermische oder katalytische Prozesse mit anschließender Isolierung gewonnen werden (s. Petrochemie). Alkylbenzole lassen sich am Kern oder in der Seitenkette substituieren (s. Substitution). Die wichtigsten Oxidationsprodukte der Alkylbenzole sind Carbonsäuren bzw. Phenol.

Benzol
Verw.: Als Beimischung zu Motorkraftstoffen, als Ausgangsmaterial für die Herstellung vieler B.-Derivate (z.B. Anilin, Nitrobenzol, Styrol, Nylon, Synthesekautschuk, Kunststoffe, waschaktive Stoffe, Phenol, Insektizide, Farbstoffe u.v.a.), als Lösungsmittel für Kautschuklacke, Wachse, Harze, Öle, u. als Extraktionsmittel.

Toluol – Methylbenzol
Toluol wird unter anderem durch Kfz-Verkehr freigesetzt, weil es im Benzin enthalten ist, und entsteht in kleinen Mengen bei der unvollständigen Verbrennung von organischen Stoffen, wie zum Beispiel beim Rauchen

Xylol – Dimethylbenzol
Xylol wird hauptsächlich als Lösungsmittel verwendet. Es dient zur Herstellung von Kunststoffen, Farben und Klebstoffen. Es wird Kraftstoffen zur Erhöhung der Oktanzahl beigemengt.

– Ethylbenzol*
Verw.: E. wird fast ausschließlich zur Herstellung von Styrol verwendet, nur ein kleiner Teil des Ethylbenzols wird als Lösungsmittel eingesetzt oder dient als Zwischenprodukt, z.B. zur Herst. von Diethylbenzol oder Acetophenon.

– Mesitylen-Trimethylbenzol *
Mesitylen wird als Lösungsmittel für Harze und Gummi sowie zur organischen Synthese (zum Beispiel von Antioxidantien) verwendet. Es kommt in Petroleum und Steinkohlenteer vor.

– Durol – Tetramethylbenzole *
dient zur Herstellung wärmebeständiger Alkydharze, Polyester, Polyamide und Polyimide, Weichmachern, Kunstharzen usw.

– Cumol -2-Phenylpropan, Isopropylbenzol *
Verw.: C. dient überwiegend zur Herstellung von Phenol, C.-haltige Alkylierungsprodukte des Benzols werden zur Octanzahl-Verbesserung für Vergaserkraftstoffe eingesetzt. Sulfonierung führt zum Cumolsulfonat, das als Hydrotropikum (Tenside) Verwendung findet.

– Cymol – 1-Methyl-4-isopropylbenzol *
Die physiologische Wirkung ähnelt der des Toluols (LD50 Ratte p.o. 4,7 g/kg). p-C. kommt in etherischen Ölen (Kümmelöl, Eukalyptusöl u.s.w.) vor und ist mit vielen natürlich vorkommenden Terpenen strukturverwandt (p-Menthan).
Verw.: als Lösungsmittel, Duftstoff in Kosmetika, zur Synthese von Carvacrol, Thymol usw.

Ether
R1-O-R2  H3C-O-CH3 Dimethylether
Vork.: Methylether sind in der Natur weit verbreitet, als Phenolether in den Glykosiden, vor allem bei Alkaloiden, Blütenfarbstoffen, Geruchsstoffen (Vanillin); Ether-Bindungen liegen in den Zuckern und Polysacchariden (Cellulose, Stärke) vor.
Verw.: Wegen ihrer außerordentlichen Lsg.-Eig. finden Ether als Lösemittel und Extraktionsmittel, die Glykolether auch als Weichmacher in der Industrie.
Verw.: Einige Ether werden als Narkosemittel, andere als Aerosol-Treibgase eingesetzt. Technisch wichtige Ether sind u.a. Diethylether, Diisopropylether, Tetrahydrofuran, Dioxan, Anisol, Diphenylether.

Chloracetophenone und o-Chlorobenzylidene malononitrile
Tränengas

Cyclohexanone
Verw.: Lösungsmittel für viele Lackrohstoffe, Polyvinylchlorid und bas. Farbstoffe, in Form von Ketonharzen (Cyclohexanonharze), zur Verbesserung von Verlauf und Glanz von Lacken und als Zusatz für Lederdeckfarben, Spezialdruckfarben und Abbeizmittel.

Alkohole
Ethanol („normaler“ Alkohol)
Propanol Desinfektionsmittel, Lösungsmittel

Methylanthranilate
Anthranilate – Bezeichnung für Salze u. Ester der o-Aminobenzoesäure.
Verw.: Als Ausgangsstoff für die Synthese von Azofarbstoffen, Folsäure, Sonnenschutzmitteln, Lokalanästhetika und Riechstoffen.

Aldehyde
Aldehyde sind durch die Aldehyd-Gruppe-C (=O) H charakterisiert. Ihre Benennung erfolgt

1. durch Trivialnamen (z.B. Vanillin, Acrolein)

2. ersetzt man bei den lateinischen Namen der Säuren, die bei der Oxidation der betreffenden Aldehyde entstehen, die Endung durch -aldehyd, so z.B. Formaldehyd. Die Aldehyde sind sehr reaktionsfähige Verbindungen.

Anw.: Die niederen Aldehyde als Rohstoffe für die Synthese von Kunststoffe und Kunstharze (Aminoplaste, Phenoplaste), als Desinfektionsmittel, zum Gerben etc., die höheren Aldehyde zur Herstellung von Riechstoffen (Aldehyd-Noten in Parfüms). Aromatische Aldehyde werden zu Aromen, Pharmazeutika, Pflanzenschutzmitteln und Farbstoffen verarbeitet.

– Acetaldehyd*
Hauptsächlich dient Acetaldehyd als Zwischenprodukt in der chemischen Industrie. So wird er als Bestandteil von Farben, zur Herstellung von Parfümen und Färbemitteln, in der Gummi-, Papier- und Gerbindustrie, als Konservierungsstoff von Früchten und Fisch, als Geschmacksstoff, zur Gelatinehärtung und als Treibstoffbeimischung eingesetzt. Acetaldehyd dient auch zur Herstellung von Essigsäure sowie Pentaerythrit.

– Glutaraldehyd *
OHC-CH2-CH2-CH2-CHO
Glutaraldehyd wirkt bakterizid und dient daher zur Konservierung und Desinfektion von Geräten und Instrumenten in der kosmetischen Industrie als Härter für Gelatine, da es mit Proteinen durch Quervernetzung reagiert. Als Gerbmittel gibt Glutaraldehyd weiche, widerstandsfähige Leder. Es wird als Hydrophobierungsmittel (wasserabweisend) für Papier, Tapeten, Textilien und dgl. eingesetzt.

– Zimtaldehyd  (Cinnamaldehyd, 3-Phenyl-2-propenal) *
H5C-CH=CH-CHO
Verw.: Zur Parfümierung von Seifen, zu Gewürzen, Aromen, zur Herstellung des Zimtalkohols usw.

– Benzaldehyd *
(künstliches Bittermandelöl). H5C6-CHO
Verw.: Als chemische Reagenz, Lösemittel zur Herstellung von Triphenylmethan-Farbstoffen, Zimtsäure, Pharmazeutika u. Parfümen, Marzipan
Pflaumen und Pfirsiche.

– Glyoxal *(Dialdehyd)
C2H2O2
Glyoxal dient als Rohstoff für Synthesen und wird auch in der Textilveredlung sowie als Komponente in Desinfektionsmitteln eingesetzt.

Formaldehyd
bildet sich spurenweise auch bei der unvollständigen Verbrennung von Holz, Kohle, Zucker usw.
Desinfizieren und Sterilisieren, zur Konservierung, z.B. in kosmetischen Präparaten (hier jedoch nur mit Einschränkungen zugelassen), zum Beizen des Saatgutes, Vulkanisationsbeschleunigern, zum Aufbau künstlicher Gerbstoffe, als Faserschutzmittel für Wolle, in der Textilveredlung zur Permanent-Press-Ausrüstung von Rayon und Zellwolle, zum Stabilisieren von Grundierungsbädern in der Naphthol-Färberei, in einigen Kunstharzen.
Kommt natürlich in Äpfeln und Weintrauben vor.
Entsteht bei allen unvollständigen Verbrennungen, Flächendesinfektionsmittel, Duroplast, Bakelit.

Säuren (niedrieger ph Wert)
– Essigsäure (H3C-COOH)
– Propansäure (H3C-CH2-COOH)

Schwefeldioxid SO2
In der Lebensmittelindustrie findet SO2 unter der Bezeichnung E 220 als Konservierungsmittel und Antioxidationsmittel Verwendung, vor allem für Trockenfrüchte, Kartoffelgerichte, Fruchtsäfte, Marmelade und Wein. SO2 dient auch zur Herstellung von vielen Chemikalien, Medikamenten und Farbstoffen und zum Bleichen von Papier und Textilien.

Toluoldiisocyanat
In der chemischen Industrie ist TDI ein wichtiges Zwischenprodukt für die Herstellung von Klebstoffen, Schaumstoffen (Polyurethane), Elastomeren, Beschichtungen und hochwertigen Lacken zur Verwendung in der Automobilindustrie, für Flugzeug- oder Triebwagenlackierungen.

Chlor
Verw.: Chlor ist eines der wichtigsten Grundprodukt der chem. Industrie. Der größte Teil der Produktion wird zur Herst. von Vinylchlorid u. PVC verwendet (in der BRD etwa 25%), sowie von anderen organischen Chlor-Verbindungen (Chloroform, Methylenchlorid, Tetrachlormethan, Chloropren, Chloraromaten usw.) und Zwischenprodukten (Phenol, Ethylenglykol, Propylenoxid, Glycerin u.a.). Weiterhin werden Cl2 und aktives Cl enthaltende Verbindungen zum Bleichen von Papier u. Cellulose, sowie zur Desinfizierung von Trinkwasser u. Freibädern eingesetzt.

Alkane (Methan, Ethan, Propan)
Vork: Erdöl. Erdgas, Kohle
Verw.: (s. Abb.) Als Lösemittelgemische., Brennstoffe, Treibstoffe, zur Fettsynthese, zur Überführung in Olefine, die als Ausgangsstoffe für Alkylbenzole eine große Rolle für die synth. biologisch abbaubarer Waschmittel spielen, zur Gewinnung von Fettsäuren durch Luftoxidation.

Halogenierte Benzole
– Chloraromaten
Sammelbezeichnung für verschiedene kernchlorierte aromatische Verbindungen wie z.B. die (im allg. in Einzelstichwörtern behandelten) Chlorbenzole (Mono-, Di-, Tri- etc. Chlorbenzol), Chlornaphthaline, Chlortoluole, Chlorbiphenyle (s.a. PCB) u.a. aromatische Chlorkohlenwasserstoffe (CKW); auch Chlorphenole und Derivate wie 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo[1,4] dioxin können hierher gerechnet werden. Die Chloraromaten finden vielfache Verwendung, z.B. als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Arzneimitteln, Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln, Desinfektionsmitteln, Konservierungsstoffen, Farbstoffen usw.

– Chlorbenzol*
Verw.: Lösungsmittel für Öle, Fette, Harze, Kautschuk, Ethylcellulose, Wärmeübertragungsmittel, Zwischenprodukt bei der Herstellung von Insektiziden, Farbstoffen, Arzneimitteln, Duftstoffen, Phenol usw.

Ketone
Von Aceton abgeleiteter Gruppenname für Verb. der allg. Formel R1R2C=O, wobei die org. Reste Alkyl- u./od. Aryl-Gruppen darstellen bzw. zum Ring geschlossen sein können.
Vork.: In der Natur sind Ketone sehr verbreitet, z.B. in Form von Sexualhormonen u.a. Steroidketonen, als Terpenketone in ätherische Ölen und Duftstoffen.
Ketone finden auch Verwendung als Ausgangsstoffe für synthetische Produkte in der pharmazeutische Farbstoff-, Riechstoff-, Schädlingsbekämpfungs- und Kunststoff-Industrie (s. Ketonharze).

Autor: Sternentänzer für CSN – Chemical Sensitivity Network, 10. 12.2007

Literatur:

1. Pall ML, Anderson JH (2004): The Vanilloid Receptor as a Putative Target of Diverse Chemicals in Multiple Chemical Sensitivity. Archives of Environmental Health July 2004 [Vol. 59 (No. 7)]

2. CD Römpp Chemie Lexikon, Version 1.0, Stuttgart/New York: Georg Thieme Verlag 1995

3. CD Wikipedia deutsch 2007