Firma zahlt einem Angestellten Schadensersatz: Millionen wegen Chemical Sensitivity (MCS) durch Passivrauch

Rauchen am Arbeitsplatz kann kostenEine japanische Firma zahlt einem Mitarbeiter außergerichtlich 7 Millionen Yen (53.340,000 EUR) Schadensersatz. Der Mitarbeiter war in seinem Büro durch Passivrauch seiner Kollegen chemikaliensensibel geworden. Diese Meldung kann man heute in der aktuellen Ausgabe der japanischen Tageszeitung Kyodo News lesen.  Die außergerichtliche Regelung wurde am vergangenen Mittwoch am Sapporo Bezirksgericht im Bereich Takikawa, erzielt, sie ist kein Aprilscherz.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 1.4. 2009

Literatur:
Kyodo News, Firm pays 7 million yen for damage from secondhand smoke, 1.4.2009

4 Kommentare zu “Firma zahlt einem Angestellten Schadensersatz: Millionen wegen Chemical Sensitivity (MCS) durch Passivrauch”

  1. Alex 1. April 2009 um 10:57

    Das die Firma freiwillig den Vergleich eingeht, ohne Urteil, das ist ein noch besseres Zeichen für uns MCS Kranke, als mit einem Gerichtsurteil.

    DENN:

    Warum sollte eine Firma zahlen, wenn es eine Krankheit wie MCS nicht gibt?
    Warum sollte eine Firma zahlen, wenn Passivrauch nicht chemikaliensensibel machen kann?
    Warum sollte eine Firma zahlen, wenn sie darauf hoffen könnte, sie müsse nichts zahlen?

  2. Sophie S. 1. April 2009 um 12:34

    Ich habe jahrelang in einem Großraumbüro gearbeitet, in dem geraucht wurde und viele Kettenraucher arbeiteten. Mein Gesundheitszustand hat sich während dieser Zeit drastisch verschlechtert, heute leide ich an MCS (Chemical Sensitivity). In Deutschland vom früheren Arbeitgeber auch nur einen Cent zu sehen, halte ich für ausgeschlossen. In Deutschland wird uns die heile Welt vorgegaukelt und die Unternehmen scheinen Narrenfreiheit zu haben.

    Multiple Chemical Sensitivity wird zukünftig an Bedeutung zulegen; die Firmen müssen handeln, für besseren Arbeitsschutz sorgen, sonst droht der Kollaps in den Betrieben.

    MCS kostet Milliarden, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Umweltverträgliche Maßnahmen am Arbeitsplatz, im Wohumfeld und auch in der Natur sind unabdingbar, um die massiv ansteigende Zahl der MCS-Neuerkrankungen einzudämmen bzw. den bereits an MCS Erkrankten, Linderung zu verschaffen.

    Dass die japanische Firma, dem durch Passivrauch erkrankten MCS Betroffenen, Schadenersatz zahlt, finde ich eine prima Nachricht. In Deutschland wird man zukünftig ebenfalls handeln müssen, der Druck auf die Öffentlichkeit und die Industrie wächst.

  3. Henriette 1. April 2009 um 14:41

    Das freut mich sehr für den Betroffenen MCS Kranken in Japan. Allerdings ist die Summe, die er an Schadensersatz von seinem Arbeitgeber für die MCS-Erkrankung durch Passivrauch erhält, für die körperlichen unheilbaren Leiden, die er nun durch seine Chemikaliensensitivität einstecken muss, viel zu gering bemessen.

    Aber das Signal, dass durch die Anerkennung des japanischen Arbeitgebers wegen MCS durch Passivrauch, gesetzt wird, finde ich äußerst positiv.

    Herzliche Grüsse
    Henriette

  4. schlumpf 2. April 2009 um 08:40

    Das Recht saubere Luft zu atmen sollte eigentlich selbstverständlich sein. Wenn ein Arbeitgeber zuläßt, daß seine Mitarbeiter vermeidbaren Schadstoffen wie Tabakrauch ausgesetzt sind dann muß er zahlen. Das wird sich auch noch in Deutschland durchsetzen. Besonders wenn man an Gastronomiebetriebe denkt in denen geraucht wird.

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