Konzern handelt präventiv: Schluss mit BPA in Kassenzetteln

Demnächst nur noch Bisphenol-A-frei

Der französische Warenhauskonzern Carrefour gab in einer Pressemitteilung am 25. Januar 2011 bekannt, dass man zukünftig Bisphenol-A (BPA) freie Kassenzettel einsetzen werde. Die Umweltorganisation: „Le Réseau Santé Environnement – RES“ begrüßte diese Entscheidung und sieht Chancen, dass der gesamte Einzelhandel nachzieht. Insbesondere Kassiererinnen im Einzelhandel hätten durch einen solchen Wandel einen erheblich gesünderen Arbeitsplatz. Die in Kritik geratene Chemikalie BPA verhält sich im Körper wie Östrogen. Durch wissenschaftliche Studien hat sich der Verdacht erhärtet, dass Bisphenol-A u.a. Entwicklungs- und Verhaltensstörungen, Krebs, Unfruchtbarkeit, als auch Genschäden auslösen kann.

Prävention zum Schutz der Mitarbeiter

Die Carrefour Konzernverwaltung hat ihren rund 1600 Filialen aufgetragen, bis Februar 2011 zu BPA-freien Kassenzetteln überzugehen. Auch die „Système U“ Warenhäuser werden dieser Zielvorgabe folgen. Es ist keine neue Gesetzgebung, die zu dieser Entscheidung geführt hat, vielmehr sehen die Verantwortlichen der Konzernleitungen darin eine Präventionsmaßnahme, die vor allem dem Arbeitsschutz der Angestellten in den Warenhäusern zugutekommt. Carrefour und „Système U“ begründen ihre Entscheidung als Vorsorgemaßnahme.

Hoffentlich zieht der ganze Einzelhandel mit

Die Umweltorganisation RES ist sehr zufrieden mit der vorbildlichen Entscheidung der beiden Konzerne und äußerte die Hoffnung, dass sich diese Entwicklung auf den ganzen Einzelhandel auswirken möge. Eigentlich sei es die Aufgabe des Staates, sagte der Sprecher von Res, diese BPA Quelle ein für allemal zu beseitigen. Doch wie in Deutschland, lassen auch in Frankreich Gesetze zum Schutz der Bevölkerung vor BPA noch auf sich warten.

Verbraucherschutz statt Schutz der BPA-Lobby

RES fordert insbesondere alle relevanten Bereiche, den Einzelhandel und die Nahrungsmittelproduktion auf, die Chemikalie BPA, die sich auf das Hormonsystem auswirkt, in Produkten des täglichen Bedarfs zu ersetzen. Die Umweltorganisation appelliert mit Nachdruck an die Wirtschaftsakteure, Informationen über ihre Praktiken bereitzustellen, und zur Aufklärung über Bisphenol-A beizutragen, damit die Konsumenten sich informieren können und dadurch die Möglichkeiten erhalten, Produkte entsprechend auszuwählen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 28. Januar 2011

Literatur:

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