Archiv der Kategorie ‘Nahrung, Nahrungsmittelallergien‘

Krebs Teil II: Mit dem Grüntee-Ritual und Atmungstechniken Krebs vorbeugen

Ottilie trinkt jetzt Grüntee

Grüntee, das hat sicher jeder schon mal gehört, soll gesund sein. Ottilie Otto war schon zu Besuch bei CSN . Wie man sieht, hat sie den Ratschlag beherzigt und geniest ihre Tasse Grüntee. Ottilie tut gut daran, denn Grüntee enthalt nämlich Stoffe, die im Laborversuch nachweislich das Wachstum von Krebszellen hemmen. Epigalloccatechin-gallat oder EGCG ist einer dieser Stoffe. Besonders hohe Konzentrationen von EGCG haben japanische Grünteesorten wie zum Beispiel Sencha und Gyokuro. 
 
Das Geheimnis der Zubereitung von Grüntee
Diese Teesorten sollte man immer frisch aufbrühen und mindestens 8 besser wäre 10 Minuten ziehen lassen, denn so können die Teeblätter große Mengen an Catechinen abgeben. Aufgebrüht wird mit 80 Grad heißem Wasser, nicht mit kochendem Wasser.
 
Drei bis vier Tassen Grüntee sollte man zu sich nehmen, damit der gesundheitsfördernde Effekt eintritt. Wichtig ist, dass der Tee noch warm getrunken wird und keinesfalls über Stunden in Thermoskannen absteht. Zuhause nimmt man am Besten losen Tee, auf der Arbeit kann es auch ein Teebeutel sein. Noch ein Tipp. Wer von Softdrinks wegkommen will, kann den Teebeutel oder Tee ruhig  mehrfach aufbrühen. Das machen die Chinesen traditionell immer. So erhält man ein preiswertes Getränk und stillt den Durst, ohne den Körper mit Zucker zu belasten. Den Anteil an Zucker in der Nahrung zu reduzieren, das ist auch ein Schritt für alle, die dem Krebs den Kampf ansagen wollen. Aber dazu  mehr im nächsten Blogbeitrag..
 
Wem es gelingt, die kleine Teepause entspannt zu genießen, dem sei versichert, dass auch der entspannte Genuss die Gesundheit fördert.
 
Weltmeister in Erschrecken und Einatmen
Wir sind nämlich Weltmeister im Erschrecken und Einatmen, wie Dr. Ulrich Strunz das mal formuliert hat. Denn „nur diejenigen haben sich fortgepflanzt, die instinktiv einatmen, wenn sie unter Druck geraten…“ Und Dr. Strunz erklärt auch den Kreislauf, der so in Gang gesetzt wird:
 
„Sie atmen den ganzen Tag ein bisschen mehr ein als aus. Das macht nichts. Der Körper ist ein Regelsystem. Der hebt einfach den pH-Wert im Blut leicht an. Der regelt damit den überflüssigen Sauerstoff, den Sie eingeatmet haben, wieder weg… Das Blöde ist nur: Wenn Ihr pH-Wert im Blut ein bisschen ansteigt, fällt Ihr Kalziumspiegel. Kalzium, das schnelle Stress-Salz… Und wenn der Kalziumspiegel absinkt… wird Ihr Nervenkostüm übererregbar…Es gibt … 100 Meter Bücher über Atemtechnik… Sie können die 100 Meter ganz schnell zusammenfassen: „Atmen Sie aus“…
 
Sie atmen zurzeit 16-mal in der Minute. Sie müssten aber nur viermal. Das wissen Sie bloß nicht. Sie wissen gar nicht, was das bedeutet: viermal. Sie könnten es herausfinden. Sie nehmen die Uhr und atmen fünf Minuten lang viermal pro Minute. Ist überhaupt keine Kunst. Kann jeder. Wissen Sie, was dann passiert in den fünf Minuten? Ihr Kalziumspiegel steigt dermaßen an… Sie werden plötzlich ein Buddha, in nur fünf Minuten… In fünf Minuten haben Sie Ihr Leben verändert… Sie sind …Ruhig. Souverän“
 
Atemrhythmus, die Variationen des Herzrhythmus
Der französische Arzt Dr. Servan-Schreiber berichtet über eine interessante Untersuchung aus Italien:       
 
„Seit 15 Jahren interessiert sich Dr. Luciano Bernardi von der Universität Pavia in Italien für die autonomen Rhythmen der Körpers, die die Basis der Physiologie bilden: den Atemrhythmus, die Variationen des Herzrhythmus…, für den Anstieg und Rückgang des Blutdrucks und selbst für Variationen bei Zufluss und Abfluss des Blutes zum und vom Gehirn…“
 
Als Dr. Bernardis Versuchspersonen eine Litanei von ‚Ave Maria‘ auf Lateinisch zu rezitieren begannen, registrierten die Apparate ein ganz und gar unerwartetes Phänomen: Alle biologischen Rhythmen kamen in Einklang… Dr. Bernardi dachte nicht an eine Wunder, sondern fand eine ganz einfache wie wichtige Erklärung: In Italien rezitiert die Gemeinde den Rosenkranz abwechselnd mit dem Priester. Jede Fürbitte erfolgt mit einer einzigen Ausatmung, die nächste Einatmung findet statt, während der Priester an der Reihe ist. Die Versuchspersonen waren ganz natürlich in ihren vertrauten Rhythmus verfallen. Und dabei hatten sie sich automatisch, ohne sich dessen bewusst zu sein, auf eine Frequenz von sechs Atemzügen pro Minute eingestellt. Das ist genau der natürliche Fluktuationsrhythmus der übrigen Funktionen, die Dr. Bernardi messen wollte (Herz, Blutdruck, Blutfluss zum Gehirn)…
 
Experiment zeigt den Weg zur inneren Harmonie
Nun war Luciano Bernardis Neugier geweckt, und er sagte sich, wenn das ‚Ave Maria‘ die Physiologie so tief greifend zu verändern vermochte, müssen andere religiöse Praktiken den gleichen Effekt haben…
 
Berardi erweiterte das ursprüngliche Experiment und brachte Personen, die niemals einen östlichen Glauben praktiziert hatten, das bekannte Mantra des Buddhismus bei: ‚Om-Mani-Padme-Hum‘. Wie beim Yoga lernten sie, mit voller Stimme jede Silbe des Mantra zum Klingen zu bringen…
 
Bernardi beobachtete genau die gleichen Resultate wie beim ‚Ave Maria‘: Die Atmung stellte sich von selbst auf einen Rhythmus von sechs Atemzügen pro Minute ein, und entsprechend erfolgte die Harmonisierung – die ‚Kohärenz‘- der anderen biologischen Rhythmen.
 
Dr. Bernardi staunte und fragte sich, ob die unerwartete Übereinstimmung zwischen so unterschiedlichen religiösen Praktiken vielleicht mit gemeinsamen Wurzeln zusammenhängen könnte. Tatsächlich scheint es, dass der Rosenkranz von den Kreuzfahrern nach Europa gebracht wurde, die ihn von den Arabern übernommen hatten, und die Araber hatten ihn wiederum von tibetischen Mönchen und indischen Yoga-Meistern. Die Entdeckung von Praktiken, die biologische Rhythmen im Interesse von Gesundheit und Wohlergehen harmonisieren, scheint demnach weit in die Geschichte zurückzureichen. “
 
Richtig atmen reguliert Funktionsabläufe
Dr. David Servan-Schreiber weist darauf hin, dass ein Zustand der „Kohärenz“ der Gesundheit in vielfältiger Weise zuträglich ist:“ Es bewirkt vor allem

  • ein besseres Funktionieren des Immunsystem
  • seine Verminderung von Entzündungen
  • eine bessere Regulation des Blutzuckerspiegels
  • genau die drei Hauptfaktoren, die die Entwicklung von Krebs bremsen.“ 

Bremsen wir also den Krebs wie Experten es raten mit dem Atemrhythmus und den Wirkstoffen des Grüntees und morgen geht’s weiter, dann erfahren wir zusammen mit Ottilie, die nichts mehr als ihre Muffins am Morgen liebt, welche Nahrungsmittel Krebs begünstigen, damit wir sie meiden können,

Eure Juliane
 
Literatur:
Dr. Ulrich Strunz, Praxisbuch Mental Programm, Seite 104
Dr. David Servan-Schreiber, Das Anti-Krebs-Buch, Seite 254

Meisen, Rotkehlchen, Spechte, Kleiber, alle Vögel freuen sich jetzt über leckeres Futter

Frierendes Rotkehlchen 

Bei uns ist richtig was los im Garten, Vögel über Vögel kommen zu den zwei Futterstellen, die wir eingerichtet haben. Nachdem die Eichhörnchenfamilie täglich den Nusskasten leer gefuttert hat und die Vögelchen zum Aufpicken der Krümmelchen kamen, haben wir auch für sie Futter bereitgestellt.
 
Es dauerte keine halbe Stunde, da hatte die kleine Blaumeise, die ständig um die Eichhörnchen an deren Futterkasten herumschwirrte, gemerkt, dass etwas Leckeres auf sie wartete. Im Nu hatte es sich bei den Vögeln in unserem Garten Hungrige Vögelherumgesprochen und sie kamen sich überzeugen und natürlich wurde sofort losgefuttert. Der Betrieb am Meisenknödel wurde so stark, dass die Eichhörnchen sich vorübergehend nicht mehr an den Futterkasten wagten. Aber die Scheu vor den gefiederten Kameraden hielt nicht lange an und dann saßen sie auch wieder auf der Fensterbank, um genüsslich Walnüsse zu knabbern.
 
KleiberKurz vor Weihnachten entdeckten wir bei einem lustigen jungen Mann an einem Stand wunderschöne Futterobjekte. Er hatte in 30cm lange Birkenäste eine Vertiefung gefräst und diese mit Fett und Körnern ausgegossen. Es gab auch noch schöne Eulen aus Holz und weitere Figuren. Ich entschied mich für die Birkenäste, weil sie so natürlich aussahen.
 
Schon am nächsten Morgen hängte ich den futtergefüllten Ast auf. In Null Komma Nichts hatten die Vogelfreunde die Leckerei entdeckt und unverkennbar, es schmeckte wohl köstlich.
 
Doch gab es auch misstrauische Tierfreunde. Tinker Bell, das kleine Eichhörnchen, das sonst immer ganz mutig ist, stutzte und flitze schnell zurück auf einen weiter entfernten Ast, als es den Birkenast zum ersten Mal hängen sah. Das süße Eichhörnchen und MeiseEichhörnchenfräulein beäugte mit inspizierendem Blick, was da plötzlich hing und ob es sich etwa um etwas Feindliches handele. Schnell war enttarnt, dass es sich, wenn die Vogelfreunde daran knabberten, um etwas handeln müsse, was in Ordnung ist. Schwupps kam Tinker Bell herangesprungen, schnupp-erte am Birkenast, sprang am Haselbusch weiter empor und schaute sich das Ganze von oben an. Dann kam sie wieder etwas hinuntergekrabbelt und machte Anstalten die Bastschnur, an dem der Futterast hing, durchzubeißen. Doch dann schien es ihr wohl doch nicht wichtig zu sein, und für die nächste Zeit ignorierte Tinker Bell den Birkenast.
 
Wegen der starken Minusgrade haben wir auch auf der Terrasse die Futterstelle vom letzten Jahr wieder aktiviert. Dort tummeln sich den ganzen Tag alle Arten von Vögeln und futtern das, was ihnen gut schmeckt.
 
FutterneidManchmal gibt es auch Keilereien um das Futter, obwohl für jeden mehr als genug da ist. Schaut Euch das Bild über den Futterneid dieser Beiden an, man kann es nicht fassen, was Futterneid auslöst.
 
Zu Weihnachten bekam ich von meiner lieben Freundin eine Vogeltränke aus Ton geschenkt. Sie wird jetzt jeden Tag mit Wasser gefüllt, und Ihr könnt Euch nicht vorstellen wie froh die Vögel sind, bei den Minusgraden Wasser zum Trinken und Baden zu finden. Schätzungsweise werden viele der gefiederten Freunde, die das ganze Jahr über hier sind, Bergfinkbei uns in der Nähe brüten, bei der guten Rundumverköstigung. Freuen würde es mich jedenfalls sehr, denn es kommen auch seltene Vögel zu uns und kürzlich mussten wir das Vogelbuch suchen, um diesen kleinen Freund zu identifizieren. Nach einigem Blättern war klar, dass es sich um einen Bergfinken auf Besuch aus Skandinavien handelt.
 
GoldhähnchenEtwas ganz besonders Putziges sah mein Mann auf seinem Silvestersparziergang und fotografierte schnell den goldigen Freund für uns.
 
Uns macht es große Freude, die gefiederten Freunde zu füttern und zu beobachten. Wenn man wegen Chemikaliensensitivität nicht viel raus kann, ist es eine wunderbare Abwechselung. Ich kann Euch nur empfehlen, hängt etwas auf für die frierenden, nach Futter suchenden Vögelchen, Ihr werdet Eure Freude daran haben.
 
Viel Spaß, und schickt Eure Photos vorbei oder noch besser, stellt sie für alle sichtbar ins CSN Forum ein,
 
Eure Silvia

Studie zeigt, chloriertes Trinkwasser kann Geburtsfehler auslösen

Werdende Mutter

Wie wichtig es ist, ausschließlich wirklich sauberes Wasser ohne chemische Rückstände zu trinken, veranschaulicht eine Studie der Universität Birmingham über Frauen, die während ihrer Schwangerschaft herkömmliches chloriertes Leitungswasser tranken. Die Kinder dieser Frauen hatten ein erhöhtes Risiko für Geburtsfehler, u. a. Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Hirnschäden und Herzschäden.
Die Analyse der Wissenschaftler basierte auf der repräsentativen Untersuchung von fast 400000 Kindern in Taiwan. Es ist die erste Studie ihrer Art, die Nebenprodukte bei der Chlorierung von Trinkwasser mit drei spezifischen Geburtsdefekten in Zusammenhang bringt.

Chlorierung von Wasser wird weltweit eingesetzt. Es ist eine höchst effektive Methode, Trinkwasser zu desinfizieren und reduziert das Auftreten von Krankheiten. Zahlreiche Studien haben jedoch die Präsenz vieler Nebenprodukte aus der Chlorierung im Wasser aufgedeckt. Jüngste wissenschaftliche Forschung weißt darauf hin, dass Exposition gegenüber diesen Nebenprodukten vor der Geburt das Risiko für Geburtsdefekte ansteigen lässt.

Das Wissenschaftlerteam, das von Jouni Jaakkola vom Institut für Arbeits- und Umweltmedizin an der University Birmingham geleitet wurde, sammelte Daten von fast 400000 Säuglingen, die in Taiwan geboren wurden. Die Forscher verwendeten statistische Analysen um festzustellen, ob Trinkwasser, das hohe, mittlere oder geringe Mengen an Nebenprodukten der Chlorierung enthielt, das Risiko für 11 häufig auftretende Geburtsdefekte verstärkt.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Exposition gegenüber hohen Mengen der Nebenprodukte das Risiko für drei häufige Geburtsdefekte in beträchtlichem Maße erhöhen: Loch in der Herzscheidewand, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte und Anenzephalie (wenn die Entwicklung der Nerven fehlschlägt, was zum Fehlen wichtiger Teile des Gehirns, des Schädels, der Hirnhäute und der Kopfhaut führt).

Eine Exposition gegenüber einer Gesamtmenge Trihalomenthan (Chloroform) von über 20 µg/l stand in Zusammenhang mit einem 50 bis 100% verstärktem Risiko, verglichen mit 5 µg/l. Die Ergebnisse der Wissenschafter wurden durch zusätzliche Analysen gestützt, indem man die gesammelten Daten mit solchen aus ähnlichen Studien abglich

„Der biologische Mechanismus, wie diese Nebenprodukte der Desinfektion nun genau solche Defekte verursachen können, ist noch unklar“, sagte Studienleiter Jaakkola, „jedoch tragen unsere Feststellungen nicht nur zum Beweis bei, dass Chlorierung des Trinkwassers Geburtsdefekte auslöst, sondern deuten auch darauf hin, dass Expositionen gegenüber Nebenprodukten der Chlorierung verantwortlich für einige ganz spezifische und häufig auftretende Geburtsfehler sind.“

Chlor wird zwar in der Trinkwasseraufbereitung nicht mehr in dem Umfang zur Desinfektion eingesetzt wie vor Jahren, aber es ist immer noch im Einsatz, weil es im Vergleich zu anderen Chemikalien oder neueren Methoden wesentlich günstiger ist.
Zusätzlich muss darauf hingewiesen werden, dass bei Schadensfällen und Kontaminierung des Trinkwassers temporär oft höhere Mengen an Chlor beigemischt werden, um die Sicherheit des Wassers zu garantieren. Schwangere sollten auf das Trinken von ungefiltertem Leitungswasser verzichten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 26.11.2008

Literatur:
Bing-Fang Hwang, Jouni JK Jaakkola and How-Ran Guo. Water disinfection by-products and the risk of specific birth defects: A population-based cross-sectional study in Taiwan. Environmental Health, 2 June 2008

Mikrowelle löst die gefährliche Chemikalie Bisphenol-A aus Plastik

Weg mit toxischen Babyflaschen

In den USA gingen Reporter der Zeitschrift Journal Sentinel der Frage auf den Grund, ob Nahrungsmittel, die in Plastikbehältern in die Mikrowelle gestellt werden, anschließend mit Chemikalien belastet sind. Es ging ihnen um die Chemikalie Bisphenol-A (BPA), die in u.a. Hartplastikgegenständen aus Polycarbonat steckt. In Babyflaschen, Mikrowellengeschirr, Nahrungs-mittelverpackungen oder Beschichtungen von Konservendosen meist BPA enthalten. Das beauftragte Speziallabor wurde fündig. Nicht nur das, die festgestellten Werte reichen aus, Kinder gesundheitlich zu beeinträchtigen oder zu schädigen. BPA wirkt sich auf das Hormonsystem aus, erhöht das Krebsrisiko und scheint für eine Reihe anderer Erkrankungen verantwortlich. In manchen Ländern wurde bereits in Hinsicht auf Polycarbonat gehandelt, in anderen bisher nicht.

Ungeborene und Kinder besonders gefährdet
Nahezu 100% der Bevölkerung ist mit Bisphenol-A belastet. BPA wurde 1890 erstmals synthetisiert, 1930 wurde entdeckt, dass die Chemikalie als synthetisches Östrogen eingesetzt werden kann.

BPA ist dafür bekannt, dass es Entwicklungsstörungen und neurologische Schädigungen hervorruft. Auch das Risiko, an Krebs zu erkranken, wird verstärkt durch die Chemikalie, die in minimaler Dosis wirksam ist. Ungeborene, die BPA in einem bestimmten Zeitfenster der Entwicklungsphase ausgesetzt sind, können verheerende, irreparable Schäden erleiden. Fehlentwicklungen der Genitalien oder spätere Verhaltensstörungen gehen teils auf das Konto dieser Chemikalie, und selbst geringste Mengen an BPA können Zellschäden und Veränderungen der Zellen verursachen. Der Grund dafür ist, dass BPA im Körper wie ein Hormon agiert, daher braucht es nicht wie bei anderen Chemikalien eine hohe Dosis um Wirkung zu zeigen. Die Chemikalie hat die Eigenart, dass sie im Körper mit ultra-potenten Auswirkungen Östrogen nachahmt.

Zeitung scheut keinen Aufwand, um Beweis zu liefern
Journalisten des Journal Sentinel kauften Nahrung in Dosen und Aufbewahrungs-behältern, gefrorene Nahrungsmittel und Babyflaschen in einer Filiale einer großen Haushaltswarenkette. Einige der Produkte waren dafür bekannt, dass sie Bisphenol-A enthalten, weil sie durch eine entsprechende Recyclingnummer auf der Unterseite gekennzeichnet sind. Die Journalisten besorgten jedoch auch Produkte, von denen es bisher unklar war, wie beispielsweise Behälter zum Einfrieren von Nahrungsmitteln.

Tests zur Feststellung von Bisphenol-A sind ein kostspieliges Unterfangen. Die Journalisten kauften daher nur eine begrenzte Anzahl von Produkten zur Einsendung in ein Speziallabor im Bundesstaat Columbia. Das beauftragte Labor wird von Frederick vom Saal geleitet, der als Wissenschaftler an der University of Missouri tätig ist. Das Labor ist eines der wenigen, die bereits in der Vergangenheit Bisphenol-A untersuchten.

Unter den analysierten Produkten waren Babyflaschen aus Polycarbonat, Babynahrung, Desserts und Fertignahrung. Vom Saal’s Labor hatte bereits einige Male für die Medien Produkte auf BPA untersucht, doch bisher wurde noch kein Test durchgeführt, bei dem das Produkt hierfür in die Mikrowelle gestellt wurde.

Großer Aufwand zur Erlangung präziser Ergebnisse
Das Testprocedere für die Analyse war sehr aufwendig. Die Aufbewahrungsbehälter, Babyflaschen und Schüsselchen für Nahrung wurden zuerst mit chlorfreiem Wasser ausgewaschen. Anschießend füllte man sie mit einer Mischung aus Wasser und Alkohol. Danach wurden die Behälter für die übliche Nutzungszeit in die Mikrowelle gestellt (Aufbewahrungsbehälter 15 Minuten, Mikrowellen-Schüsselchen 4 Minuten, Babyfläschchen 1 Minute).

Die Behälter, die Nahrungsmittel enthielten, wurden vorher entleert. Um die Behälter von eventuellen Säuren etc. aus den Nahrungsmitteln zu neutralisieren, wurden sie mit Wasser und Alkohol ausgekocht und anschließend mit Wasser/Alkoholmischung eine Woche lang stehen gelassen. Nach diesem Procedere wurden die Behälter gemäß der Herstellerangaben in die Mikrowelle gestellt.

Präzise Bewertung, unterschiedliche Reaktionen
Das BPA wurde mittels High Performance Liquid Chromatography (HPLC) ermittelt. In nahezu jedem Gegenstand wurde Bisphenol-A ermittelt. Die Ergebnisse der Tests wurden von der Zeitung an drei unabhängige Wissenschaftler in den USA und Spanien zu präziser Bewertung weitergegeben. Gleichzeitig bekamen die Herstellerfirmen der Produkte die Ergebnisse zur Stellungnahme übersandt. Diese äußerten unterschiedlich, manche versuchten zu bagatellisieren, andere Hersteller hingehen versprachen, sofort nach Alternativen zu suchen.

Schädliche Chemikalie oder keine Gefahr?
Die Zeitung errechnete Schätzwerte, wie viel Bisphenol-A ein Kind aufnimmt, das jeden Tag aus solchen Nahrungsmittelbehältern isst. Hierzu wurden staatlich festgelegte Tabellen über Ernährungsweise und Durchschnittsgewicht von Kindern zur Hilfe genommen. Nachdem alle Werte auf präzise Weise für Kinder verschiedener Altergruppen und unterschiedlichen Gewichtsklassen errechnet waren, wurden die Ergebnisse von den drei Wissenschaftlern überprüft. Im Anschluss darauf forschte die Zeitung nach wissenschaftlichen Tierversuchsstudien um festzustellen, ob die ermittelten Werte schädlich seien. Man fand 21 peer-revied Studien, von denen 17 anzeigten, dass die ermittelten BPA-Werte schädlich seien.

Die Industrie hingegen stritt durch ihren Sprecher, den American Chemistry Council, die Gefährlichkeit und die Untersuchungsergebnisse ab. Man ließ verlauten, dass man Rückschlüsse auf die Produktsicherheit nicht einfach von dieser Studie ableiten könne oder überhaupt durch die wissenschaftliche Forschung.

Der Toxikologe Frederick vom Saal führte an, welchen Einfluss Geldgeber auf Studienergebnisse sein Meinung nach haben: Von 163 Studien, die bis Ende 2006 veröffentlich wurden, wiesen 138 von 152 öffentlich finanzierten Studien auf Gesundheitsschäden durch die Chemikalie hin. Die restlichen Studien waren von der Industrie finanziert und fanden keine negativen Wirkungen von BPA.

Handlungsbedarf – nicht in jedem Land
Der Deutsche Bundestag gab am 12. November eine Mitteilung heraus, dass nationale und europäische Einrichtungen kaum Risiken durch den Kunststoffbestandteil Bisphenol-A sähen, der zum Beispiel in Behältern für Kleinstkindernahrung enthalten sei. Weiterhin erklärte die Regierung, dass nicht davon auszugehen sei, dass Bisphenol-A im menschlichen Körper akkumuliere.

Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) lässt in einer Meldung auf seiner Webseite verlauten, dass es nach dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht für erforderlich hält, auf Babyfläschchen aus Polycarbonat zu verzichten. Eltern, die trotzdem verunsichert seien, hätten aber die Möglichkeit, auf Trinkflaschen aus Glas auszuweichen.

Kanada hingegen ist das erste Land, in dem seit Mitte 2008 Herstellung, Import und der Verkauf von Babyflaschen aus Polycarbonat wegen ihres bedenklichen Bisphenol-A Gehaltes verboten sind. Die Chemikalie wurde außerdem auf die Liste der toxischen Substanzen gesetzt.

Weitere neue Fakten sprechen gegen Bisphenol-A
In der renommierten medizinischen Fachzeitschrift JAMA veröffentlichten Wissenschaftler im September 2008, dass höhere Konzentrationen von Bisphenol-A im Urin in Zusammenhang mit Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen und Abweichungen von Leberenzymen stünden.

Die nächste erschütternde Nachricht kam von Wissenschaftler, die festgestellt hatten, dass der Weichmacher die Wirkung von Chemotherapie beeinflusst.

Der Wissenschaftler Frederik vom Saal, University Missouri gab zum Thema Polycarbonat und Bisphenol-A gegenüber der Presse bekannt, dass es etwas wie „mikrowellensicheren Kunststoff“ nicht gäbe. Um dem Risiko von BPA aus dem Weg zu gehen, gibt es nur eine Möglichkeit – Verzicht.

Die Prägung „geeignet für die Mikrowelle“ ist auf Tausenden von Produkten aus Polycarbonat zu finden.

Bisphenol-A Aufnahme über die Nahrung kann man vermeiden:

  • Keine Plastikgegenstände in der Mikrowelle erwärmen
  • Keine Nahrungsmittel in Plastikbehältern in der Mikrowelle aufwärmen
  • Falls Gegenstände aus Hartplastik benutzt werden, diese nicht mit warmen  Flüssigkeiten oder Speisen befüllen
  • möglichst keine Dosennahrung verwenden (BPA-haltige Innenbeschichtung)
  • keine Plastikgegenstände in der Spülmaschine reinigen
  • Alternativen zu Plastikbehältern suchen, z.B. in Glas aufbewahren
  • Nahrungsmittel in Glas oder Porzellan in der Mikrowelle erwärmen

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 24. November 2008

Literatur:

Sentinel, BPA leaches from safe products, 15.11.2008

Maronen – Auch für MCS-Kranke ein besonders wertvolles Nahrungsmittel

Maronenbaum

Esskastanien werden auch als Maronen bzw. Edelkastanien bezeichnet und zählen zur Familie der Buchengewächse. Edelkastanien können ein stolzes Alter von 500 – 600 Jahren erreichen, in Mitteleuropa immerhin noch 200 Jahre. Die Früchte der Edelkastanien zählen zur Gattung der Nüsse, deren Ausbreitung durch Krähen, Häher, Siebenschläfer und vor allen Dingen durch Eichhörnchen erfolgt. Diese fleißigen Helfer verstecken die Maronen als Nahrungsmittelvorräte im Boden, wobei später längst nicht alle Vorratsverstecke wieder gefunden werden. So kommt es zur Auskeimung der Früchte im kommenden Frühjahr, Früchte tragen diese aus Samen gekeimten Bäume allerdings erst nach 25 bis 35 Jahren.

Maronen sind fettarme Nüsse, haben einen äußerst hohen Anteil an Kohlenhydraten und sind sehr eiweißreich. Ebenso sind sie reich an MaronenMineralstoffen und Spurenelementen wie z. B. Kalium, Calcium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium, Kupfer, Mangan. Auch ihr hoher Gehalt an Linol und Linolsäure, die zu den zweifach ungesättigten Fettsäuren zählt, macht sie zu einem besonders wertvollen Nahrungsmittel. Dadurch dass sie sämtliche B-Vitamine und Phosphor enthalten, kann man Maronen als „Nervennahrung“ bezeichnen. Außerdem sind Maronen glutenfrei, daher können sie auch von Personen mit Zöliakie ohne Reue und somit beschwerdefrei genossen werden. Maronen helfen sogar gegen Blutarmut und bauen den Organismus richtig auf. Auf Grund all der zuvor genannten positiven Eigenschaften sind Maronen genau das Richtige für MCS Patienten.

Geht es Euch genauso? Bei Maronen denke ich automatisch an meine Kindheit und Jugendzeit zurück. Lange Zeit freute Eichhörnchen knuspert Maroneich mich regelrecht auf den Herbst. Denn Ende September / Anfang Oktober war ich zumeist mit unserer Truppe Freunde, nachmittags gerne bei uns im kleinen Kastanienwäldchen unterwegs, um die stacheligen Kugeln einzusammeln. Körbeweise brachten wir die schmackhaften Esskastanien nach Hause, wo wir sie über Kreuz eingeritzt in den Backofen schoben. Mmmh, das war ein Genuss, beim Gedanken daran werden schöne Erinnerungen wach. Maronen zu essen war schon damals was ganz Besonderes. Einfach im Backofen zubereitet, so machten wir es damals und heute geht es ebenso!

Kastanien können auf vielerlei Weisen zubereiten werden, ein paar Varianten möchte ich Euch heute vorstellen.
Viel Freude beim Nacheifern wünscht Euch,  Elly

Glasierte Maronen
500 g Maronen
40 g Butter
1/8 l Fleischbrühe
1 EL braunen Zucker

Die Maronen über Kreuz einritzen und in 1 l kochendem Wasser 15 Minuten garen, bis sich die Schalenenden nach außen biegen. Die Maronen abgießen und schälen. Auch die pelzige Innenhaut entfernen. Oder die eingeritzten Maronen im Backofen solange bei 180 Grad rösten, bis sich die Schalenspitzen nach außen biegen. Die geschälten Maronen in Butter, zusammen mit dem Zucker und der Brühe im geschlossenen Topf 15 Minuten garen, dann im offenen Topf 5 Minuten weiterkochen, bis sie weich und von der glänzenden Butter-Zuckerschicht überzogen sind.

Schmeckt wunderbar als Füllung für einen Gänsebraten oder anderem Wildgeflügel.

Maronenpüree
500 g Maronen
40 g Butter
1 Stück Sellerie, nach Bedarf
1/8 l Fleischbrühe
1 EL Zucker
Die Maronen werden geschält. Mit dem Zucker in etwas Fleischbrühe werden sie weich gekocht, man kann 1 Stück Sellerie mitkochen lassen, durch ein Sieb bestrichen und mit Butter, Milch und Brühe zu einem Püree verrührt

Passt wunderbar zu einem Gänsebraten.

Maronentorte
Teig:
4  Eigelb
2 EL Wasser
200 g Zucker
2 EL Rum
200 g Maronen (Tiefkühl oder Glas), passiert
4 Eiweiß
50 g Mehl

Füllung:
250 ml Sahne
80 g Puderzucker
200 g Maronen (Tiefkühl oder Glas), passiert
2 EL Rum

Puderzucker zum Bestäuben

Eigelb mit Wasser, Zucker und Rum cremig rühren. Die passierten Maronen untermischen. Das Mehl darüber sieben. Zusammen mit dem steif geschlagenen Eischnee unterheben. In eine gefettete Springform (26 cm Durchmesser) geben, glatt streichen und bei goldbraun backen.

Backzeit:  45 – 55 Minuten
Heißluft:  150 – 170 C°                 Ober/Unterhitze: 180 – 200 C°
Schiene:  I. von unten

Für die Füllung die Sahne steif schlagen, Puderzucker, Maronen und Rum unterheben. Den Teigboden nach dem Auskühlen aus der Form lösen. Einmal waagerecht durchschneiden. Die Maronensahne auf den untersten Boden streichen, die zweite Teighälfte drauflegen, Kühlstellen. Mit  Puderzucker bestäubt servieren. Ergibt 12 Stücke.

Köstliche Maronensuppe (für 2 Personen)
100 g Möhren
100 g Lauch
50 g Sellerieknollen
1 kleine Zwiebel oder Schalotte
1 TL Butterschmalz
½ l Gemüsebrühe
100 g Maronen
Kräutersalz
Pfeffer aus der Mühle
1 EL Sahne oder Soja-Cuisine
2 EL Schnittlauchröllchen

Gemüse putzen und waschen, in kleine Stücke schneiden, Schalotte oder Zwiebel fein hacken mit Butterschmalz erhitzen und glasig dünsten, die Gemüsewürfel dazugeben und kurz mit anbraten und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Die Esskastanien in reichlich Wasser 10 Minuten lang kochen, dann mit kaltem Wasser abschrecken, die Schale mit samt der pelzigen Haut entfernen. Die geschälten, grob gehackten Maronen zum Gemüse geben und zugedeckt etwa 30 Minuten garen. Zum Schluss alles im Mixer oder mit dem Pürierstab pürieren. Mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken und die Sahne unterrühren. In 2 Teller geben und mit den Schnittlauchröllchen garnieren.

Guten Appetit!

Antihaftbeschichtungen sorgen für Allergien

Perfektes Spiegelei mit Folgen

Worin gelingen Spiegeleier am Besten? In einer Pfanne mit Antihaftbeschichtung, ganz klar. Gleiches gilt für Pfannkuchen, Steaks und alles was nicht in der Pfanne ankleben soll. Aber, ihre Benutzung ist nicht ohne, wie Wissenschaftler immer deutlicher darlegen. Allergien und Asthma sind nur zwei Risiken, auch Krebs führen Forscher auf die Beschichtungen zurück.

In den USA haben Wissenschaftler des National Institute for Occupational Safety and Health in Morgantown, West Virginia festgestellt, dass Menschen durch PFOA, eine Teilsubstanz aus Antihaftbeschichtungen (Teflon), leichter Allergien und Asthma bekommen. PFOA wird vor allem durch Erhitzen, z.B. bei Anbraten in beschichteten Pfannen, freigesetzt.

Das Immunsystem schießt durch die Chemikalie PFOA über und der Körper reagiert dadurch auf Harmloses, wie beispielsweise Hausstaubmilben. Als weitere Auswirkungen durch die Chemikalien sind Immuntoxizität und Schilddrüsenprobleme bekannt, sowie dass PFOA krebserregend für Menschen ist, was vor allem Pankreas, Prostata und Hoden betrifft.

Eine Tierversuchsstudie hat gezeigt, dass Mäuse, denen PFOA verabreicht worden war, mehr Antikörper auf das Allergen Ei produzierten und stärkere Verengung der Atemwege erlitten, als Mäuse die gegenüber dem Allergen alleine exponiert waren. Die Wissenschaftler verglichen in ihrer Studie drei maßgebliche Immunreaktionen bei den Mäusen, die ausschließlich dem Allergen ausgesetzt waren, mit einer Gruppe von Tieren, die nur der Umweltchemikalie PFOA ausgesetzt waren und einer Versuchstiergruppe, die beidem ausgesetzt waren. Sie maßen die Antikörperreaktion, Hypersensibilitätsreaktion der Atemwege und die Struktur des Lungen- und Immunssystemgewebes. Die Mäuse, die mit PFOA behandelt worden waren, reagierten häufiger allergisch auf Ei. Diese jüngsten Forschungsergebnisse, die in Toxicological Sciences veröffentlicht wurden, abschließend legen dar, dass PFOA und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, unter anderem eine Erklärung für das Ansteigen der Asthmahäufigkeit bei Kindern sind.

Das große sich insgesamt für die Bevölkerung stellende Problem besteht darin, dass PFOA überall enthalten ist, z.B. in Töpfen und Pfannen, Allwetterkleidung, Thermoskannenverschlüssen, Antihaftpapier, Teppichböden, etc. Aus diesem Grund ist die Chemikalie auch bei so gut wie jedem von uns nachweisbar. Dies wurde jüngst durch eine Erhebung der Johns Hopkins University in einer Studie bestätigt, man fand bei 100% der Neugeborenen eine Kontaminierung mit PFOA.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 8. November 2008

Herbstzeit ist Pilzzeit!

pilzkorb.jpg

Eigentlich wollte ich diesen Pilzblog schon heute Morgen einstellen, aber dreimal dürft Ihr raten was anlag bei dem schönen Herbstwetter…

Schön anzusehen sind die „Früchte des Waldes“, die Pilze, allesamt, es gibt sie es in den verschiedensten Varianten, in abwechslungsreichen Formen und unterschiedlichen Farben. Giftige und ungenießbare Pilze aber auch ausgesprochen schmackhafte Speisepilze! Ausgestattet mit Messer und einem Korb, ich setze vorsichtshalber noch meine Schildkappe auf, um den unliebsamen Zecken vorzubeugen, so kann das Pilze sammeln losgehen.

Pilze suchen, dass Abenteuer schlechthin im Herbst

Die Pilzsaison ist ein abenteuerliches Naturvergnügen für die ganze Familie. Man weiß vorher nie, ob man Glück hat oder nicht. Auf jeden Fall macht es Spaß. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn beim Pilze sammeln gilt als oberstes Gebot, nur wenn man sich 100%ig sicher ist, dass es sich um genießbare Speisepilze handelt, dann kann man die Pilze mitnehmen. Alles andere wäre russisches Roulette, also im Zweifelsfall immer stehen lassen. Viele Pilze sehen sich zum Verwechseln ähnlich, das beste Beispiel dafür ist der Knollenblätterpilz. Unkundige Sammler verwechseln diesen oft mit dem Champignon. Alle Jahre wieder, haben die Giftnotzentralen während der Pilzsaison im Spätsommer und Herbst Hochkonjunktur.

Seid Ihr ein echter Pilzkenner oder nicht?

Der Pilzkennertest: Kennt Ihr Pilze?

Pilze nicht unterscheiden können, kann tödlich enden

Man unterscheidet Lamellenpilze und Röhrenpilze. Zu den Röhrenpilzen zählen Steinpilz, Maronenpilz, Butterpilz, Birkenpilz, Rotkappen. Sie sind allesamt hervorragende Speisepilze. Zur gleichen Kategorie gehören auch der Satanspilz, er ist tödlich giftig und der Gallenröhrling, dieser ist ungenießbar. Bei den Lamellenpilzen gibt es viele hochgiftige. Da muss man schon ein erfahrener Pilzkenner sein, um sich beim Sammeln wirklich sicher zu sein. Daher empfehle ich das Sammeln von Röhrenpilzen. Sie schmecken nicht nur vorzüglich, sie sind bei weitem nicht so gefährlich.

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Auch beim Pilze suchen die Natur respektieren

Am naturverträglichsten schneidet man die Pilze knapp über dem Waldboden ab und drückt die Erde am besten wieder an. Diese Vorgehensweise bewirkt, dass das Pilzgeflecht nicht austrocknet, und dann ab damit in den Korb. Wurmige Stellen entfernt man am besten vor Ort. Die gesammelten Pilze sollten schnell nach dem Waldausflug zubereitet werden.

Der Geheimtipp für’s Pilze putzen

Beim Putzen ist es vorteilhaft auf Wasser zu verzichten und die leckeren Waldbewohner mit der Bürste von Erdresten zu säubern, da sie sich gerne mit Wasser voll saugen. Daher kommt auch die Bezeichnung „Schwammerl“, wie man Pilze in Bayern gerne nennt. Ich neige allerdings dazu, den Hut kurz im Wasser und Bürste zu säubern, den Schwamm oder die Lamellen erspare ich den Kontakt mit dem sauberen Nass, bei älteren Pilzen entferne ich beides komplett. Wichtig ist es dann, die Pilze mit einem Küchentuch gut abzutupfen.

Jetzt hergehört, das ist nämlich ein Geheimtipp meiner alten Freundin: Eine Schüssel mit Wasser, etwas Mehl dazugeben und die ungeputzten Pilze hinein. In Null Komma nichts sind sie sauber. Fragt mich jetzt nur nicht wieso, es ist wie Magie.

Aromatische Steinpilze brauchen nicht viel an Zutaten

An Zubereitungsmöglichkeiten gibt es kaum Grenzen, mit ein wenig Phantasie lassen sich wahre Köstlichkeiten kreieren. Aber auch das Einfache hat Charakter. Besonders gerne esse ich Steinpilze. Diese gebe ich zu angedünsteten Zwiebelchen hinzu, kurz anbraten, mit etwas Zitronensaft ein wenig Weißwein ablöschen, mit Salz, Pfeffer würzen, wer will kann noch einen Schuss Sahne und Petersilie dazu geben, hmmmm, sag ich Euch. Dazu einen schönen Rinderbraten oder Wild, Ihr werdet begeistert sein.

Wintervorrat für leckere Gerichte

Einfrieren lassen sich Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze & Co. auch wunderbar. Pilze sollte man wegen der möglichen Schadstoffe nur selten und in Maßen genießen, dies gilt besonders für MCS-Patienten.

Timing ist wichtig, um „fette Beute“ zu machen

Ratsam ist es, wenn möglich die Woche über zum Pilze sammeln in den Wald zu fahren. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass an Wochenenden ein regelrechter Run auf den Wald stattfindet. Aus weiter Entfernung kommen scharenweise, oftmals mit Plastiktüten ausgestattete gierige Gesellen, die leider maßlos die Pilze aus dem Wald abschleppen. Das wiederum geht mir gewaltig gegen den Strich, denn ich denke, man sollte nicht übertreiben und daran denken, andere Leute möchten auch etwas zum Sammeln haben. Der Wald ist für alle da.

Ich wünsche Euch allen, wunderschöne Spaziergänge im Herbstwald und natürlich viel Erfolg beim Pilze sammeln,

Eure Maria

An Chemikalien-Sensitivität (MCS) erkrankter Mann erhielt Recht vom Schweizer Bundesgericht

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In der Schweiz wurde vom obersten Gericht, dem Schweizer Bundesgericht, ein bahnbrechendes Urteil zugunsten eines an Chemikalien-Sensitivität (MCS) erkrankten Mannes gesprochen. Der Mann war vor Gericht gegangen, weil er krankheitsbedingt schadstoffarme, biologische Nahrung benötigt. Nach einem zweijährigen Kampf bekam er Recht zugesprochen und erhält nun 175,- S.Fr. Diätkostenanspruch pro Monat für biologische, schadstoffarme Ernährung.

Das zugrunde liegende Urteil:

Tribunale federaleTribunal federal

{T 0/2}8C_346/2007 Urteil vom 4. August 2008

I. sozialrechtliche Abteilung

Besetzung

Bundesrichter Ursprung, Präsident, Bundesrichterin Widmer, Bundesrichter Frésard, Gerichtsschreiberin Hofer.

Parteien

B.________, Beschwerdeführer,

gegen

Ausgleichskasse Schwyz, Rubiswilstrasse 8, 6438 Ibach, Beschwerdegegnerin.

Gegenstand

Ergänzungsleistung zur AHV/IV,

Beschwerde gegen den Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Schwyz vom 26. April 2007.

Sachverhalt:

A. Der 1963 geborene B.________ meldete sich im Mai 2006 zum Bezug von Ergänzungsleistungen zur Invalidenrente an. Bei den Ausgaben machte er unter anderem die Berücksichtigung von Diätkosten geltend. Mit Verfügungen vom 8. November 2006 sprach ihm die Ausgleichskasse Schwyz rückwirkend ab 1. September 2004 Ergänzungsleistungen zu, bei deren Berechnung sie keine Diätkostenpauschale berücksichtigte. Im Rahmen der gegen diese Verfügung erhobenen Einsprache ersuchte der Versicherte unter anderem erneut um Vergütung der Mehrkosten für die benötigte Diät in der Höhe von monatlich Fr. 175.-. Die Ausgleichskasse trat am 9. Januar 2007 in diesem Punkt auf die Einsprache nicht ein, da aus dem Zeugnis des Dr. med. J.________ vom 17. Juli 2006 die Erforderlichkeit einer „lebensnotwendigen“ Diät nicht hervorgehe und das am 7. Dezember 2006 eingeforderte Arztzeugnis nicht innert Frist eingereicht worden sei.

B. B.________ erhob gegen den Einspracheentscheid Beschwerde, welche das Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz mit Entscheid vom 26. April 2007 abwies, soweit es darauf eintrat.

C. Beschwerdeweise beantragt B.________, aus Gründen der Prozessökonomie sei das Verfahren mit dem am Bundesgericht hängigen Rentenverfahren zu vereinigen, und es sei die Ausgleichskasse zu verpflichten, in der Zeit von September 2004 bis Oktober 2006 angefallene Diätkosten im Betrag von Fr. 4550.- (26 Monate zu Fr. 175.-) nachzuzahlen und solche auch ab diesem Zeitpunkt zu vergüten. Zudem ersucht er um Überweisung der Ergänzungsleistungen zusammen mit der Invalidenrente jeweils in den ersten drei Tagen eines Monats. Des Weitern wird die unentgeltliche Prozessführung verlangt.Die Ausgleichskasse schliesst auf Abweisung der Beschwerde, während das Bundesamt für Sozialversicherungen auf eine Vernehmlassung verzichtet.

Erwägungen:

1. Der Antrag auf Vereinigung des vorliegenden Verfahrens mit dem Verfahren I 7/07, die Invalidenrente betreffend, erweist sich als gegenstandslos, da jenes Verfahren bereits mit Urteil vom 11. Mai 2007 abgeschlossen worden ist.

2. Die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten (Art. 82 ff. BGG) kann wegen Rechtsverletzung gemäss Art. 95 ff. BGG erhoben werden. Das Bundesgericht legt seinem Urteil den Sachverhalt zugrunde, den die Vorinstanz festgestellt hat (Art. 105 Abs. 1 BGG). Es kann die Sachverhaltsfeststellung der Vorinstanz nur berichtigen oder ergänzen, wenn sie offensichtlich unrichtig ist oder auf einer Rechtsverletzung im Sinne von Art. 95 BGG beruht (Art. 105 Abs. 2 BGG).

3.3.1 Die Ergänzungsleistungen zur Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenversicherung haben durch das am 1. Januar 2008 in Kraft getretene Bundesgesetz vom 6. Oktober 2006 über die Schaffung von Erlassen zur Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen (AS 2007 5779) eine umfassende Neuregelung erfahren. Gemäss den nunmehr geltenden Bestimmungen werden die vergütbaren Krankheits- und Behinderungskosten im Rahmen bundesrechtlicher Vorgaben (Art. 14 Abs. 1 und 3 ELG) durch die Kantone bezeichnet (Art. 14 Abs. 2 ELG). Die bisherige bundesrechtliche Regelung (Art. 3-18 ELKV) bleibt jedoch während einer Dauer von höchstens drei Jahren ab 1. Januar 2008 anwendbar, solange der Kanton keine diesbezüglichen Normen erlassen hat (Art. 34 ELG). Weil in zeitlicher Hinsicht grundsätzlich diejenigen (materiellen) Rechtssätze massgebend sind, die bei der Erfüllung des zu Rechtsfolgen führenden Tatbestandes Geltung haben (BGE 132 V 215 E. 3.1.1 S. 220 mit Hinweisen), richtet sich der hier zu beurteilende Anspruch auf Vergütung der Diätkosten bis zum für die Beurteilung massgebenden Zeitpunkt des Erlasses des Einspracheentscheids vom 9. Januar 2007 (BGE 131 V 242 E. 2.1 S. 243; 121 V 362 E. 1b S. 366) nach den bis Ende 2007 gültig gewesenen Bestimmungen (Urteil 8C_147/2007 vom 27. Februar 2008).

3.2 Nach Art. 3d Abs. 1 ELG ist Bezügern einer jährlichen Ergänzungsleistung unter anderem ein Anspruch einzuräumen auf die Vergütung von ausgewiesenen, im laufenden Jahr entstandenen Kosten für Diät (lit. c in der vom 1. Januar 1998 bis 31. Dezember 2007 gültig gewesenen Fassung). Gemäss Art. 3d Abs. 4 ELG in Verbindung mit Art. 19 Abs. 1 ELV bezeichnet das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) die zu vergütenden Krankheits- und Behinderungskosten. Laut Art. 9 ELKV gelten ausgewiesene Mehrkosten für vom Arzt verordnete lebensnotwendige Diät von Personen, die weder in einem Heim noch Spital leben, als Krankheitskosten. Es ist ein jährlicher Pauschalbetrag von Fr. 2100.- zu vergüten.

3.3 Wie im Urteil P 16/03 vom 30. November 2004 (ZVW 60/2005 S. 127) ausgeführt, kann es nicht um die Berücksichtigung irgendwelcher Diät gehen, zumal die Verordnungsbestimmung auf der Gesetzesnorm über die vergütungsfähigen Krankheits- und Behinderungskosten beruht. Um zu den Krankheitskosten gezählt werden zu können, muss es sich um eine qualifizierte Diät handeln, was der Verordnungsgeber mit „lebensnotwendig“ zum Ausdruck bringen wollte. Wie die in jenem Urteil angeführten Beispiele von Diabetikern und an einer totalen Milchlaktoseintoleranz leidenden Versicherten zeigen, ist „lebensnotwendig“ nicht im Sinne von „lebensgefährlich“, sondern im Sinne einer aus medizinischer Sicht objektiv notwendigen Massnahme zu verstehen, welche zur Heilung, Linderung oder Stabilisierung eines Leidens erforderlich ist (vgl. dazu auch Ralph Jöhl, Ergänzungsleistungen zur AHV/IV, in: Ulrich Meyer [Hrsg.], Schweizerisches Bundesverwaltungsrecht, Band XIV, Soziale Sicherheit, 2. Aufl. Basel 2007, S. 1894 f.; in diesem Sinne auch altrechtlich: EVGE 1968 S. 66).

4.4.1 Nach den vorinstanzlichen Feststellungen ist der Beschwerdeführer gemäss Zeugnis des Dr. med. J.________ vom 3. Januar 2007 wegen multiplen chemischen Empfindlichkeiten (ZNS und Immunsystem befallen) auf biologische Produkte angewiesen. Das kantonale Gericht hat erwogen, wer nach den Grundsätzen der Verordnung über die biologische Landwirtschaft hergestellte Lebensmittel konsumiere, nehme allenfalls Produkte zu sich, die auf umweltschonende Weise hergestellt worden seien. Diese Bio-Kost falle jedoch nicht unter den Begriff Diät oder Krankheitskost. Überdies sei nicht erstellt, noch werde geltend gemacht, dass und allenfalls weshalb der Genuss von biologischen Lebensmitteln für den Beschwerdeführer lebensnotwendig sei. Ebenfalls nicht erstellt seien allenfalls daraus resultierende Mehrkosten.

4.2 Der Beschwerdeführer hält dem entgegen, die Notwendigkeit einer möglichst schadstofffreien biologischen Ernährung sei aufgrund seiner Nahrungsmittelallergie medizinisch ausgewiesen, weshalb ihm die daraus entstehenden Mehrkosten von rund 20 % zu vergüten seien.

5.5.1 Diätkost kann unter anderem darin bestehen, dass sie bestimmte Stoffe nicht enthält. Dies ist bei Bio-Lebensmitteln insofern der Fall, als sie gemäss Art. 3 lit. b der Bio-Verordnung (SR 910.18) unter Vermeidung des Einsatzes von chemisch-synthetischen Hilfsstoffen und Zutaten produziert werden. Damit enthalten sie weniger Schadstoffe als konventionell hergestellte Lebensmittel. Da der Beschwerdeführer gemäss Bericht des Dr. med. J.________ vom 21. Juni 2005 unter Empfindlichkeiten auf Umweltchemikalien vieler Art leidet und sich diese laut dem ärztlichen Zeugnis vom 23. März 2006 auch im Ernährungsbereich äussern und die entsprechenden Symptome ernst zu nehmen sind, muss er darauf achten, seine Nahrungsaufnahme so zu wählen, dass möglichst wenig Schadstoffe darin enthalten sind. Aufgrund der Leiden des Versicherten erweist sich die Einhaltung der möglichst schadstoffarmen Diät aus medizinischer Sicht daher als geboten.

5.2 Was die Höhe der dem Beschwerdeführer entstehenden Mehrkosten betrifft, rechnet dieser in der Beschwerdeschrift vor, dass ihm wegen der besonderen Ernährung ein täglicher Mehraufwand von Fr. 6.- entsteht. Diese Darlegung vermag zu überzeugen und entspricht durchaus der Realität. Damit liegt ein hinreichender Nachweis für die geltend gemachten Diätkosten vor, weshalb es sich rechtfertigt, dem Beschwerdeführer den Pauschalbetrag von jährlich Fr. 2100.- zuzugestehen. Der vorinstanzliche Entscheid erweist sich in diesem Punkt daher als bundesrechtswidrig.

6. Der Beschwerdeführer rügt weiter, die Ergänzungsleistungen seien zusammen mit der Invalidenrente jeweils im Voraus und somit in den ersten drei Tagen des Monats auszuzahlen.

6.1 Die Vorinstanz hat dazu festgehalten, § 4 der kantonalen Vollzugsverordnung zum ELG lege fest, dass die Vorschriften der Bundesgesetzgebung über die AHV betreffend der Auszahlung der Renten bei den Ergänzungsleistungen sinngemäss anzuwenden seien. Somit seien die Ergänzungsleistungen zusammen mit der IV-Rente so auszuzahlen, dass die EL des laufenden Monats bis spätestens am 20. Tag des entsprechenden Monats zur Auszahlung gelange (vgl. Art. 19 Abs. 1 und 3 ATSG in Verbindung mit Art. 82 IVV und Art. 72 AHVV). Soweit der Beschwerdeführer die Auszahlung der EL zusammen mit der IV-Rente verlange, sei diesem Begehren zu entsprechen, soweit er die Auszahlung in den ersten drei Tagen des jeweiligen Monats anbegehre, sei der Antrag abzuweisen.

6.2 Die Auszahlungsregelung des in den Bereichen Invalidenversicherung und Ergänzungsleistung sinngemäss anwendbaren Art. 72 AHVV wurde in BGE 127 V 1 ausdrücklich als gesetzmässig bezeichnet. Daran hat sich, entgegen der Auffassung des Beschwerdeführers, unter der Herrschaft von Art. 19 ATSG nichts geändert (vgl. auch Kieser, ATSG-Kommentar, N 24 zu Art. 19), weshalb sein Antrag ohne weiteres abzuweisen ist.

7. Das Verfahren ist kostenpflichtig (Art. 65 Abs. 1 und Abs. 4 lit. a BGG). Aufgrund des Ausgangs des Verfahrens gilt die Beschwerdegegnerin als unterliegende Partei, weshalb ihr die Kosten aufzuerlegen sind (Art. 66 Abs. 1 BGG). Damit wird das Gesuch des Beschwerdeführers um unentgeltliche Prozessführung gegenstandslos.

Demnach erkennt das Bundesgericht:

1.Die Beschwerde wird teilweise gutgeheissen. Der Entscheid des Verwaltungsgerichts des Kantons Schwyz vom 26. April 2007 und der Einspracheentscheid der Ausgleichskasse Schwyz vom 9. Januar 2007 werden aufgehoben, soweit sie die Vergütung von Diätkosten betreffen. Es wird festgestellt, dass der Beschwerdeführer Anspruch auf Diätkosten im Betrage von Fr. 2100.- im Jahr hat. Im Übrigen wird die Beschwerde abgewiesen.

2. Die Gerichtskosten von Fr. 500.- werden der Beschwerdegegnerin auferlegt.

3.Dieses Urteil wird den Parteien, dem Verwaltungsgericht des Kantons Schwyz und dem Bundesamt für Sozialversicherungen schriftlich mitgeteilt.

Luzern, 4. August 2008

Im Namen der I. sozialrechtlichen Abteilungdes Schweizerischen Bundesgerichts

Der Präsident:         Die Gerichtsschreiberin:

Ursprung                   Hofer

Angst und Depressionen zu Leibe rücken

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Neben medikamentöser Behandlung und Psychotherapie kann es für Menschen mit Angsterkrankungen und Depressionen zusätzlich sehr hilfreich sein, ihre Ernährung entsprechend auszurichten. Eine ausgewogene Ernährung, Vermeidung von Allergenen und gezielte Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gehören hierzu genauso, wie die Vermeidung von Nahrungsmitteln, die dafür bekannt sind, leicht Angstzustände oder Depressionen zu verursachen oder solche vortäuschen.

Nahrungsmittel können zwar keine Angsterkrankung oder Depressionen heilen, jedoch kann eine Änderung der Essgewohnheiten und Vermeidung bestimmter Nahrungsmittel bei manchen Betroffenen enorme Unterstützung bedeuten.

Viele kleine Mahlzeiten verteilt über den Tag einnehmen
Große Zwischenräume zwischen den Mahlzeiten oder Überspringen von Mahlzeiten kann zu niedrigem Blutzucker führen. Dies kann Zittern, Nervosität und Reizbarkeit auslösen. Deshalb ist es ratsam, mehr komplexe Kohlenhydrate (Stärken) und weniger einfache Kohlenhydrate (Zucker) zu konsumieren. Von kohlenhydratreichen Mahlzeiten und Snacks wird angenommen, dass sie die Menge des Botenstoffs Serotonin im Gehirn steigern, was einen beruhigenden Effekt hat. Komplexe Kohlenhydrate benötigen zusätzlich einen längeren Zeitraum zur Verstoffwechselung, was verhindert, dass der Blutzucker zu schnell fällt.

Allergene als Auslöser von Angst und Depressionen
Es wird leider noch immer viel zu selten darüber informiert, dass Nahrungsmittel nicht nur in der Lage sind körperliche Symptome auszulösen, sondern auch die Stimmung eines Allergikers beeinflussen können. Einige Allergene der „Top 10 Liste“, wie bspw. Weizen, Milch, Zucker, Eier, Schokolade, Orangen und Erdnüsse zählen hierzu, doch auch jedes andere Nahrungsmittel oder eine Histaminintoleranz vermag bei bestimmten Menschen eine Gehirnallergie auszulösen und kann dadurch auch zu Angstzuständen, Panikattacken, Depressionen bis hinzu Suizidgedanken führen. Eine Weglassdiät führt bei diesen Menschen nicht selten zu drastischer Verbesserung und in manchen Fällen sogar zu Symptomfreiheit.

Serotonin in der Nahrung gegen Angst
Nahrungsmittel in den Speiseplan aufzunehmen, die Tryptophan enthalten, ist sehr hilfreich. Die Aminosäure Tryptophan wird in unserem Körper in Serotonin umgewandelt und wirkt dadurch Angst und Depressionen entgegen. Tryptophan ist besonders in Milch, Bananen, Geflügel, Soja, Nüssen, Sesam, Käse, Erdnussbutter und Hafer enthalten. Bei Aufnahme dieser Nahrungsmittel in den Speiseplan muss man jedoch unbedingt auf  Allergien achten, um eventuelle allergische körperliche Reaktionen oder Gehirnallergien zu vermeiden.

Wasser – Trinken, Trinken, Trinken
Sehr wichtig ist es für Angstpatienten, immer für ausreichend Flüssigkeitszufuhr zu sorgen. Selbst leichte Dehydrierung kann die Gemütsverfassung beeinträchtigen und Ängste verstärken oder hervorrufen. Es kommt jedoch sehr auf das richtige Getränk an. Alkohol beispielsweise hat zwar einen sehr raschen beruhigenden Effekt für die meisten Menschen, aber er kann, sobald er im Körper verstoffwechselt wird, angstartige Symptome hervorrufen. Kaffee kann Angst, Panikattacken und Depressionen auslösen. Das darin enthaltene Koffein ist ein Stimulans, das einen zittrig und nervös werden lassen kann. Außerdem ist Koffein in der Lage, den Schlaf zu beeinflussen. Es ist stattdessen ratsam, möglichst viel gutes Wasser aus Glasflaschen oder gefiltertes Wasser, sowie Obst- und Gemüsesäfte zu sich zu nehmen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

Literatur:

Mayo Klinik, Coping with anxiety disorder can be difficult, May 7, 2007Jahng.

JW, Kim JG, Kim HJ, Kim BT, Kang DW, Lee JH., Chronic food restriction in young rats results in depression- and anxiety-like behaviors with decreased expression of serotonin reuptake transporter, Brain Res. 2007 May 30;1150:100-7

Patrick Holford, Optimale Ernährung für die Psyche, Veda Nutria, 2003Nardi AE, et al. Caffeine Challenge Induced Panic Attacks in Patients with Panic Disorder, Compr Psychiatry. 2007;48:257-263

Anmerkung:

Informationen in diesem Artikel dienen nicht als Aufforderung zur Selbstbehandlung. Jede Therapie, Einnahme von Nährstoffen oder spezielle Diäten sollten immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Farbstoffe rauben die Intelligenz von Kindern

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Hunderte von Nahrungsmitteln werden in nicht allzu ferner Zukunft eine neue Zutatenliste auf der Packung aufweisen. Der Grund ist eine im Lancet veröffentliche englische Studie, die aufdeckte, dass einige häufig verwendete Farb- und Konservierungsstoffe für das Gehirn von Kindern genauso schädlich sein können, wie früher das Blei aus Benzin. Die englische Behörde für Nahrungsmittelsicher-heit FSA, appelliert derzeit an die die Vernunft der Nahrungsmittelindustrie, doch möglicherweise werden auch Gesetze erlassen.

Nahrungsmittel ohne Farbe sind unbeliebt

„Das Auge isst mit“, nehmen Hersteller von Nahrungsmittel zum Anlass, um Nahrungsmittel durch Farbgebung ansehnlicher und oft auch frischer aussehen zu lassen. Bonbons ohne Farbe beispielsweise werden kaum verzehrt, sie gelten als langweilig und nicht ansprechend. Künstliche Farbstoffe gehören zu den zehn häufigsten Nahrungsmittelallergenen. Künstliche, wie auch natürliche Farbstoffe können Asthma, Allergien, Hyperaktivität, Schockreaktionen und, wie eine aktuelle englische Studie belegt, auch schwere Langzeitfolgen verursachen.

Kinder werden wütend und hyperaktiv

Prof. Dr. Jim Stevenson von der University Southampton untersuchte mit seinem Team eine Gruppe von 153 Kindern im Alter von 3 Jahren und eine zweite Gruppe von 144 Kindern im Alter von 8 und 9 Jahren. Diese Kinder bekamen Getränke mit Farb- und Konservierungsstoffen (Tatrazine – E102, Sunset Yellow – E110, Natrium- benzoat E-211, Allura Red E129, Carmoisine E-122 und die Azofarbe Ponceau E124), über einen längeren Zeitraum zu trinken. Um objektive Ergebnisse zu erzielen, arbeiteten die Wissenschaftler im doppelblind Verfahren und mit Placebos. Stevenson stellte fest, dass die Kinder, die Farb- und Konservierungsmittel verabreicht bekamen, zum Teil sehr auffällig wurden. Erstaunlich war, dass Eltern, Lehrer, wie auch untersuchende Ärzte beobachteten, dass Hyperaktivität innerhalb einer Stunde nach Genuss des farbigen Getränks eintrat. Die „E-Nummern“ verursachten bei den Kindern Verwirrtheit, Hyperaktivität, Wutausbrüche, verminderte Aufmerksamkeit und, was das Schlimmste war, sie verringerten auf längere Sicht deren IQ um durchschnittlich 5,5 Punkte.

E-Nummern sind die Übeltäter, nicht die Kinder

Die in der renommierten medizinischen Fachzeitung Lancet veröffentlichte Studie offenbarte, dass alle dreijährigen Kinder, denen von den Wissenschaftlern bestimmte Farbstoffe verabreicht worden waren, signifikante schwere Auswirkungen zeigten. Auch die Gruppe der acht- bis neunjährigen Kinder reagierte signifikant und schwerwiegend auf Farbstoffe, wenn das Getränk regelmäßig konsumiert wurde.

Manche Farbstoffe machen dumm

Prof. Stevenson äußerte in einem 18-seitigen Brief gegenüber der Behörde für Nahrungsmittelsicherheit FSA, dass schnellstmöglich ein Verbot der besagten Farbstoffe erfolgen müsse, da er und sein Team festgestellt hätten, dass die Forschungsresultate bei den Kindern denen ähnelten, die Kinder in den frühen Achtzigern aufwiesen, deren Gehirn Einbussen durch bleihaltigen Kraftstoff aufwiesen. Damals wurde wissenschaftlich bestätigt, dass der IQ der Kinder sich verringerte. Als Konsequenz wurde bleihaltiges Benzin vom Markt genommen, und genau dies müsse auch im Fall der besagten Farbstoffe geschehen.

Wissenschaftler mahnen zum schnellen Handeln

Dass Farbstoffe schwerwiegende Auswirkungen haben, ist schon über zwei Jahrzehnte bekannt, und eigentlich hätte man schon viel eher handeln müssen, argumentierte Prof. Stevenson, doch nun läge die Bestätigung durch eine kontrollierte Studie mit einer repräsentativen Gruppe von Kindern vor und ließe keinen Spielraum mehr. Lediglich zum Konservierungsstoff Natriumbenzoat bat sich der Wissenschaftler weitere Forschungsmöglichkeit aus, um deren Konsequenzen für die Gesundheit umfassender untersuchen zu können. Die Industrie schaut dem mit Sorge entgegen, denn der Konservierungsstoff wird bspw. vielen Limonaden und Cola zugesetzt, und man wird so schnell keinen vergleichbaren Ersatz gegen Schimmelbildung finden. Ähnlich geht es mit anderen Produkten wie Erdbeeren in Dosen, auch hier gibt es Probleme, wenn bestimmte Zusatzstoffe wegfallen. Dies kann sogar dazu führen, dass der Verbraucher ein bestimmtes Produkt für eine Weile nicht mehr in den Regalen finden wird. Doch dass es auch ohne bedenkliche Farb- und Konservierungsstoffe geht, machen Bioanbieter schon lange vor, und daher dürfte es auch der konventionellen Nahrungsmittelindustrie auf Dauer nicht schwer fallen, Alternativen zu finden und die Regallücken wieder zu füllen – mit gesünderen Produkten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, April 2008

Literatur:

Donna McCann, Angelina Barrett, Alison Cooper, Debbie Crumpler, Lindy Dalen, Kate Grimshaw, Elizabeth Kitchin, Kris Lok, Lucy Porteous,Emily Prince, Edmund Sonuga-Barke, John O Warner, Jim Stevenson, Food additives and hyperactive behaviour in 3-year-old and 8/9-year-old children in the community: a randomised, double-blinded, placebo-controlled trial, Lancet, September 6, 2007 DOI:10.1016/S0140-6736(07)61306-3