Herbstzeit ist Pilzzeit!

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Eigentlich wollte ich diesen Pilzblog schon heute Morgen einstellen, aber dreimal dürft Ihr raten was anlag bei dem schönen Herbstwetter…

Schön anzusehen sind die „Früchte des Waldes“, die Pilze, allesamt, es gibt sie es in den verschiedensten Varianten, in abwechslungsreichen Formen und unterschiedlichen Farben. Giftige und ungenießbare Pilze aber auch ausgesprochen schmackhafte Speisepilze! Ausgestattet mit Messer und einem Korb, ich setze vorsichtshalber noch meine Schildkappe auf, um den unliebsamen Zecken vorzubeugen, so kann das Pilze sammeln losgehen.

Pilze suchen, dass Abenteuer schlechthin im Herbst

Die Pilzsaison ist ein abenteuerliches Naturvergnügen für die ganze Familie. Man weiß vorher nie, ob man Glück hat oder nicht. Auf jeden Fall macht es Spaß. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn beim Pilze sammeln gilt als oberstes Gebot, nur wenn man sich 100%ig sicher ist, dass es sich um genießbare Speisepilze handelt, dann kann man die Pilze mitnehmen. Alles andere wäre russisches Roulette, also im Zweifelsfall immer stehen lassen. Viele Pilze sehen sich zum Verwechseln ähnlich, das beste Beispiel dafür ist der Knollenblätterpilz. Unkundige Sammler verwechseln diesen oft mit dem Champignon. Alle Jahre wieder, haben die Giftnotzentralen während der Pilzsaison im Spätsommer und Herbst Hochkonjunktur.

Seid Ihr ein echter Pilzkenner oder nicht?

Der Pilzkennertest: Kennt Ihr Pilze?

Pilze nicht unterscheiden können, kann tödlich enden

Man unterscheidet Lamellenpilze und Röhrenpilze. Zu den Röhrenpilzen zählen Steinpilz, Maronenpilz, Butterpilz, Birkenpilz, Rotkappen. Sie sind allesamt hervorragende Speisepilze. Zur gleichen Kategorie gehören auch der Satanspilz, er ist tödlich giftig und der Gallenröhrling, dieser ist ungenießbar. Bei den Lamellenpilzen gibt es viele hochgiftige. Da muss man schon ein erfahrener Pilzkenner sein, um sich beim Sammeln wirklich sicher zu sein. Daher empfehle ich das Sammeln von Röhrenpilzen. Sie schmecken nicht nur vorzüglich, sie sind bei weitem nicht so gefährlich.

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Auch beim Pilze suchen die Natur respektieren

Am naturverträglichsten schneidet man die Pilze knapp über dem Waldboden ab und drückt die Erde am besten wieder an. Diese Vorgehensweise bewirkt, dass das Pilzgeflecht nicht austrocknet, und dann ab damit in den Korb. Wurmige Stellen entfernt man am besten vor Ort. Die gesammelten Pilze sollten schnell nach dem Waldausflug zubereitet werden.

Der Geheimtipp für’s Pilze putzen

Beim Putzen ist es vorteilhaft auf Wasser zu verzichten und die leckeren Waldbewohner mit der Bürste von Erdresten zu säubern, da sie sich gerne mit Wasser voll saugen. Daher kommt auch die Bezeichnung „Schwammerl“, wie man Pilze in Bayern gerne nennt. Ich neige allerdings dazu, den Hut kurz im Wasser und Bürste zu säubern, den Schwamm oder die Lamellen erspare ich den Kontakt mit dem sauberen Nass, bei älteren Pilzen entferne ich beides komplett. Wichtig ist es dann, die Pilze mit einem Küchentuch gut abzutupfen.

Jetzt hergehört, das ist nämlich ein Geheimtipp meiner alten Freundin: Eine Schüssel mit Wasser, etwas Mehl dazugeben und die ungeputzten Pilze hinein. In Null Komma nichts sind sie sauber. Fragt mich jetzt nur nicht wieso, es ist wie Magie.

Aromatische Steinpilze brauchen nicht viel an Zutaten

An Zubereitungsmöglichkeiten gibt es kaum Grenzen, mit ein wenig Phantasie lassen sich wahre Köstlichkeiten kreieren. Aber auch das Einfache hat Charakter. Besonders gerne esse ich Steinpilze. Diese gebe ich zu angedünsteten Zwiebelchen hinzu, kurz anbraten, mit etwas Zitronensaft ein wenig Weißwein ablöschen, mit Salz, Pfeffer würzen, wer will kann noch einen Schuss Sahne und Petersilie dazu geben, hmmmm, sag ich Euch. Dazu einen schönen Rinderbraten oder Wild, Ihr werdet begeistert sein.

Wintervorrat für leckere Gerichte

Einfrieren lassen sich Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze & Co. auch wunderbar. Pilze sollte man wegen der möglichen Schadstoffe nur selten und in Maßen genießen, dies gilt besonders für MCS-Patienten.

Timing ist wichtig, um „fette Beute“ zu machen

Ratsam ist es, wenn möglich die Woche über zum Pilze sammeln in den Wald zu fahren. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass an Wochenenden ein regelrechter Run auf den Wald stattfindet. Aus weiter Entfernung kommen scharenweise, oftmals mit Plastiktüten ausgestattete gierige Gesellen, die leider maßlos die Pilze aus dem Wald abschleppen. Das wiederum geht mir gewaltig gegen den Strich, denn ich denke, man sollte nicht übertreiben und daran denken, andere Leute möchten auch etwas zum Sammeln haben. Der Wald ist für alle da.

Ich wünsche Euch allen, wunderschöne Spaziergänge im Herbstwald und natürlich viel Erfolg beim Pilze sammeln,

Eure Maria

13 Kommentare zu “Herbstzeit ist Pilzzeit!”

  1. Energiefox 14. September 2008 um 19:30

    Maria,
    letztens beim Kegeln kam noch das Thema Pilze sammeln auf. Ein Kollege
    erzählte, dass als er noch aktiv im Dienst war, ein Kollege berichtete, dass er besonders viele Pilze gefunden hatte. Mein Kollege wollte die Frau des Kollegen per Telefon über die Fundstelle ausfragen, aber die Frau hatte den Braten wohl gerochen und nichts verraten.

    Clarissa,
    mit dem Schutzanzug (aus dem Baumarkt, siehe Forum) ist eine prima Idee , mich lieben die Zecken obwohl ich vorsichtig bin, habe ich jedes Jahr mindestens 2 Zeckenbisse. Meistens harmlos, aber wenn die Röte kommt, gehe ich sofort zum Arzt.
    Gruß Energiefox

  2. Janik 14. September 2008 um 20:08

    Hallo Maria,
    Pilze sammeln ist richtig Spass. Wir haben heute „fette Beute“ gemacht. Ein Korb voller Pfifferlinge. Köstlich, sind alle schon verputzt.

    Gruß, Janik

  3. T-Rex 15. September 2008 um 20:35

    Hi Maria,
    12 Richtige hatte ich im Pilztest.
    Na ja, ich trau mich trotzdem nur an drei Sorten: Champignons, Steinpilze und Pfifferlinge.

    Ich wünsch Dir weiter fette Beute im Pilzwald!

  4. Henriette 21. September 2008 um 22:54

    Pfifferlinge zählen auch zu meinen Favoriten, allerdings gibt es sie bei uns äußerst selten. Mit Steinpilzen, Birkenpilzen und Maronenpilzen habe ich da schon mehr Glück.

    Der Pilztest ist gar nicht so ohne, Maria, obwohl ich mich eigentlich auch recht gut mit Pilzen auskenne. Ich hatte 4 Fehler, auf alle Fälle hat der Test Spaß gemacht.

    Der Nabu bietet übrigens im Herbst bei uns immer Pilz-Seminare an, das finde ich eine prima Sache, denn so werden die Leute ans Pilze sammeln herangeführt, ohne dass es böse Überraschungen gibt.

    Wenn man nicht gerade an MCS erkrankt sind, bereiten solche Pilz-Seminare in der Gruppe sicherlich Freude. Es ist einfach mal was Anderes.

  5. Analytiker 23. September 2008 um 17:29

    Ich war kürzlich im Wald spazieren, ich glaube dieses Jahr ist wieder ein sog. Pilzjahr. Die unzähligen Pilze, die ich alleine am Weg gesehen habe, das ist schon erstaunlich. Sogar ganz tolle Fliegenpilze mit riesigem dunkelrotem Hut, wirkliche Prachtstücke habe ich gesehen. Auch wenn sie giftig sind, aber schön anzusehen sind sie allemal. Ich freue mich über die Abwechslung im Herbstwald, da macht der Aufenthalt im Freien doppelt so viel Spaß.

    Dass man Pilze einfrieren kann, wußte ich bisher nicht. Gerne werde ich es ausprobieren.

  6. Maria 23. September 2008 um 22:42

    Einen besonderen Leckerbissen möchte ich Euch nicht vorenthalten, vielleicht kennt Ihr ihn ja bereits, den Parasolpilz, auch Riesenschirmling genannt.

    http://www.natur-lexikon.com/Texte/FM/001/00049-parasolpilz/fm00049-parasolpilz.html

    In dem Zusammenhang denke ich gerne an meine Jugendzeit zurück, denn ich erinnere mich an ein Jahr, in dem es besonders viele Parasolpilze gab, schnell hatten wir ganze Körbe voll davon. Das besondere an Parasolpilzen ist, eine besondere Art der Zubereitung!

    Man paniert den Hut des schmackhaften Speisepilzes mit Ei und Paniermehl, würzt ihn mit Salz und Pfeffer und brät ihn dann in der Pfanne wie ein Schnitzel. Ich kann Euch sagen, das ist ein ganz besonderes Geschmackserlebnis.

    Bei uns heißt der Parasolpilz daher auch Schnitzelpilz! Ich kann gar nicht genug davon kriegen.

    Kennt Ihr Riesenschirmlinge (Schnitzelpilze) auch?

    Viel Spaß beim Nachkochen!

  7. Spider 24. September 2008 um 15:40

    Auch ich bin angetan von den Früchten des Waldes, sie sind einfach faszinierend und bringen erfreuliche Abwechslung beim Waldspaziergang.

    Im SWR-Umweltblog habe ich einen Beitrag über eine bisher in Deutschland noch nicht nachgewiesene Pilzart entdeckt:

    http://www.swr.de/blog/umweltblog/?p=942

  8. Bongo Wongo 25. September 2008 um 19:35

    Wenn ich nicht an MCS erkrankt wäre, würde ich auch gerne an einem Pilzkurs teilnehmen. Das ist mir nun leider MCS bedingt verwährt. Leider ist in meinem beschaulichen Bekanntenkreis auch niemand der Pilze sammelt, sonst hätte ich von daher etwas lernen können. Ich denke, mir verbleibt nur die Möglichkeit, Pilze zu kaufen.

  9. Suzette 25. September 2008 um 22:22

    Parasolpilze sind scheinbar was Besonderes. Leider habe ich noch keine gesehen, jedenfalls nicht bewußt. Diese Zubereitungsvariante spornt mich an, mich mit Pilzen intensiv zu befassen. Schnitzelpilze möchte ich auch einmal essen.

    Suzette

  10. T-Rex 1. Oktober 2008 um 20:31

    Na warst Du wieder in den Pilzen Maria?
    Oder ist die Zeit für „fette Beute“ schon vorbei?

    Im SWR Blog haben sie wieder einen Pilz gefunden den keiner kennt:

    http://www.swr.de/blog/umweltblog/?p=927

    Schönes Photo von zwei Pilzen haben sie eingestellt. Die scheinen auch einen Pilzfreak in ihren Reihen zu haben.

  11. Wanderfalke 2. Oktober 2008 um 08:26

    Beim Spazierengehen im Herbstwald erfreue ich mich immer an den verschiedenen Pilzsorten. Bestimmen könnte ich kaum welche davon, aber es macht Spaß sie anzuschauen.

    Freunde von mir sammeln jedes Jahr Steinpilze. Sie schwärmen immer, wie viel Spaß ihnen das macht. Vielleicht gehe ich das nächste Mal einfach mit. Einen Pilzkurs kann ich leider nicht machen, mit MCS ist das ja leider unmöglich, bei den Duftschwaden, die die Leute nach sich ziehen.

    Der Blog ist sehr gelungen.

    Grüsse, Wanderfalke

  12. Maria 8. Oktober 2008 um 10:09

    Hallo T-Rex,

    ja ich war noch einmal in den Pilzen, jedoch war der Zeitpunkt nicht der beste. Sämtliche Steinpilze waren schon zu weit, sie waren zu alt und zu madig. Allerdings habe ich sehr viele gesehen. Schade, ein paar Tage früher und ich hätte nicht mehr gewußt wohin damit. Unsere Pilzwanderung war aber super schön und hat Spaß gemacht.

    Die Pilze vom SWR-Blog kenne ich nicht, sehen aber super aus.

    Toll dass man dort auch Gefallen an den Waldgesellen hat.

  13. Maria 15. Oktober 2008 um 10:38

    Die Verbraucher Initiative e. V. bringt im Umweltjournal einen interessanten Bericht über Pilze, den ich Euch gerne hier einstellen möchte, da er gut zu meinem Blog passt.

    http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AfA_naturkost/14783.php

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