Maronen – Auch für MCS-Kranke ein besonders wertvolles Nahrungsmittel

Maronenbaum

Esskastanien werden auch als Maronen bzw. Edelkastanien bezeichnet und zählen zur Familie der Buchengewächse. Edelkastanien können ein stolzes Alter von 500 – 600 Jahren erreichen, in Mitteleuropa immerhin noch 200 Jahre. Die Früchte der Edelkastanien zählen zur Gattung der Nüsse, deren Ausbreitung durch Krähen, Häher, Siebenschläfer und vor allen Dingen durch Eichhörnchen erfolgt. Diese fleißigen Helfer verstecken die Maronen als Nahrungsmittelvorräte im Boden, wobei später längst nicht alle Vorratsverstecke wieder gefunden werden. So kommt es zur Auskeimung der Früchte im kommenden Frühjahr, Früchte tragen diese aus Samen gekeimten Bäume allerdings erst nach 25 bis 35 Jahren.

Maronen sind fettarme Nüsse, haben einen äußerst hohen Anteil an Kohlenhydraten und sind sehr eiweißreich. Ebenso sind sie reich an MaronenMineralstoffen und Spurenelementen wie z. B. Kalium, Calcium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium, Kupfer, Mangan. Auch ihr hoher Gehalt an Linol und Linolsäure, die zu den zweifach ungesättigten Fettsäuren zählt, macht sie zu einem besonders wertvollen Nahrungsmittel. Dadurch dass sie sämtliche B-Vitamine und Phosphor enthalten, kann man Maronen als „Nervennahrung“ bezeichnen. Außerdem sind Maronen glutenfrei, daher können sie auch von Personen mit Zöliakie ohne Reue und somit beschwerdefrei genossen werden. Maronen helfen sogar gegen Blutarmut und bauen den Organismus richtig auf. Auf Grund all der zuvor genannten positiven Eigenschaften sind Maronen genau das Richtige für MCS Patienten.

Geht es Euch genauso? Bei Maronen denke ich automatisch an meine Kindheit und Jugendzeit zurück. Lange Zeit freute Eichhörnchen knuspert Maroneich mich regelrecht auf den Herbst. Denn Ende September / Anfang Oktober war ich zumeist mit unserer Truppe Freunde, nachmittags gerne bei uns im kleinen Kastanienwäldchen unterwegs, um die stacheligen Kugeln einzusammeln. Körbeweise brachten wir die schmackhaften Esskastanien nach Hause, wo wir sie über Kreuz eingeritzt in den Backofen schoben. Mmmh, das war ein Genuss, beim Gedanken daran werden schöne Erinnerungen wach. Maronen zu essen war schon damals was ganz Besonderes. Einfach im Backofen zubereitet, so machten wir es damals und heute geht es ebenso!

Kastanien können auf vielerlei Weisen zubereiten werden, ein paar Varianten möchte ich Euch heute vorstellen.
Viel Freude beim Nacheifern wünscht Euch,  Elly

Glasierte Maronen
500 g Maronen
40 g Butter
1/8 l Fleischbrühe
1 EL braunen Zucker

Die Maronen über Kreuz einritzen und in 1 l kochendem Wasser 15 Minuten garen, bis sich die Schalenenden nach außen biegen. Die Maronen abgießen und schälen. Auch die pelzige Innenhaut entfernen. Oder die eingeritzten Maronen im Backofen solange bei 180 Grad rösten, bis sich die Schalenspitzen nach außen biegen. Die geschälten Maronen in Butter, zusammen mit dem Zucker und der Brühe im geschlossenen Topf 15 Minuten garen, dann im offenen Topf 5 Minuten weiterkochen, bis sie weich und von der glänzenden Butter-Zuckerschicht überzogen sind.

Schmeckt wunderbar als Füllung für einen Gänsebraten oder anderem Wildgeflügel.

Maronenpüree
500 g Maronen
40 g Butter
1 Stück Sellerie, nach Bedarf
1/8 l Fleischbrühe
1 EL Zucker
Die Maronen werden geschält. Mit dem Zucker in etwas Fleischbrühe werden sie weich gekocht, man kann 1 Stück Sellerie mitkochen lassen, durch ein Sieb bestrichen und mit Butter, Milch und Brühe zu einem Püree verrührt

Passt wunderbar zu einem Gänsebraten.

Maronentorte
Teig:
4  Eigelb
2 EL Wasser
200 g Zucker
2 EL Rum
200 g Maronen (Tiefkühl oder Glas), passiert
4 Eiweiß
50 g Mehl

Füllung:
250 ml Sahne
80 g Puderzucker
200 g Maronen (Tiefkühl oder Glas), passiert
2 EL Rum

Puderzucker zum Bestäuben

Eigelb mit Wasser, Zucker und Rum cremig rühren. Die passierten Maronen untermischen. Das Mehl darüber sieben. Zusammen mit dem steif geschlagenen Eischnee unterheben. In eine gefettete Springform (26 cm Durchmesser) geben, glatt streichen und bei goldbraun backen.

Backzeit:  45 – 55 Minuten
Heißluft:  150 – 170 C°                 Ober/Unterhitze: 180 – 200 C°
Schiene:  I. von unten

Für die Füllung die Sahne steif schlagen, Puderzucker, Maronen und Rum unterheben. Den Teigboden nach dem Auskühlen aus der Form lösen. Einmal waagerecht durchschneiden. Die Maronensahne auf den untersten Boden streichen, die zweite Teighälfte drauflegen, Kühlstellen. Mit  Puderzucker bestäubt servieren. Ergibt 12 Stücke.

Köstliche Maronensuppe (für 2 Personen)
100 g Möhren
100 g Lauch
50 g Sellerieknollen
1 kleine Zwiebel oder Schalotte
1 TL Butterschmalz
½ l Gemüsebrühe
100 g Maronen
Kräutersalz
Pfeffer aus der Mühle
1 EL Sahne oder Soja-Cuisine
2 EL Schnittlauchröllchen

Gemüse putzen und waschen, in kleine Stücke schneiden, Schalotte oder Zwiebel fein hacken mit Butterschmalz erhitzen und glasig dünsten, die Gemüsewürfel dazugeben und kurz mit anbraten und mit der Gemüsebrühe ablöschen. Die Esskastanien in reichlich Wasser 10 Minuten lang kochen, dann mit kaltem Wasser abschrecken, die Schale mit samt der pelzigen Haut entfernen. Die geschälten, grob gehackten Maronen zum Gemüse geben und zugedeckt etwa 30 Minuten garen. Zum Schluss alles im Mixer oder mit dem Pürierstab pürieren. Mit Kräutersalz und Pfeffer abschmecken und die Sahne unterrühren. In 2 Teller geben und mit den Schnittlauchröllchen garnieren.

Guten Appetit!

10 Kommentare zu “Maronen – Auch für MCS-Kranke ein besonders wertvolles Nahrungsmittel”

  1. Energiefox 16. November 2008 um 11:53

    Gut das der Bericht gekommen ist . Ich hatte 4 Maronenbäume, 2 sind
    zu mächtig geworden und mußten weichen. Habe noch 2, die habe ich aber
    beschnitten wachsen aber gewaltig jedes Jahr wieder aus. Ich war schon am überlegen ob ich sie auch entferne, habe mächtige Haselnusssträucher , 3 Wallnussbäunchen und wenn die Wallnussbäume mal groß werden
    ist immer weniger Platz im Wildgarten. Doch jetzt nach dem Bericht, ich hatte wohl nicht die guten Seiten dieser Bäume erkannt, hätte schon reichlich ernten können . Mein Bruder hat diese Maronen vor etlichen Jahren mal in einem Blumentopf gezüchtet, so viel ich weiß einfach nur die Frucht eingepflanzt und es sind dann Pflänzlinge entstanden. Werde jetzt die restlichen 2 so gut es geht wachsen lasssen. Eventuell etwas beschneiden . Dieser Bäume auch wenn man sie beschneidet wachsen gewaltig.
    Gruß Energiefox

  2. K. Fux 16. November 2008 um 12:17

    Dass Maronen solche Energielieferanten sind, war mir nicht bewußt. Gerne haben wir Eßkastanien früher als Kinder gesammelt und genau wie Elly erzählt, im Backofen zubereitet.

    Schöne Rezepte, leider bin ich kein guter Koch.

  3. Lucca 16. November 2008 um 19:11

    Kürzlich war ich bei meinem Arzt in Trier. Es war recht kalt und ich friere wenn ich Chemikalien abbekommen habe sowieso wie ein Schneider. In ein Lokal kann ich nicht, weil die Duftstoffe der Leute auf engem Raum mich krank machen. In letzter Sekunde sah ich einen Maronenmann. Ein Maronemann hat für mich immer etwas aus alter Zeit an sich. Die Hektik einer Stadt und das Unfreundliche fallen ab, wenn man einen Maronenmann sieht. Mir geht es jedenfalls so.

    Ich habe mir eine große Tüte Maronen gekauft uns meine eiskalten Hände damit aufgetaut. Es hat soo gutgetan. Dann habe ich langsam eine nach der anderen aufgefuttert.

    Maronen sind etwas Besonderes, deshalb habe ich über den Sonntagsblog über diese leckeren Winterfrüchte sehr gefreut.

  4. Emily Erdbeer 16. November 2008 um 19:44

    Stimmt Lucca, ein Maronenmann das ist etwas Wunderbares. Das es nich ein paar nostalgische Relikte gibt in unserer High-Tech Zeit läßt hoffen. Wustet Ihr, dass Maronen nachdem sie ein paarmal Frost bekommen haben fast wir geröstete Maronen schmecken? Geht auf die Suche nachdem es einige Male Frost hatte. Vielleicht habt Ihr Glück und die Eichhörnchen kamen Euch nicht zuvor;)

  5. Suzette 16. November 2008 um 21:07

    Maronen esse ich für mein Leben gerne, daher werde ich die Rezepte bestimmt mal ausprobieren. Die Maronentorte macht auf mich einen besonders leckeren Eindruck. Früher, vor meiner MCS Erkrankung, habe ich mir Maronen liebend gerne auf Weihnachtsmärkten gegönnt, was leider nun nicht mehr möglich ist. Aber ich werde mir demnächst welche im Bioladen holen, der Blog hat in mir Gelüste darauf geweckt.

  6. Princess 16. November 2008 um 23:06

    Nüsse & Co. liebe ich, auch Maronen. Dieser Blog ist sehr gelungen und lässt alte Erinnerungen wach werden. Dass man mit Maronen so tolle Gerichte hinzaubern kann, hätte ich nicht gedacht. Bei mir landeten sie bisher nur im Backofen. Mit Sicherheit werde ich diese Leckereien nachkochen, denn Kochen lenkt mich von meinen MCS Beschwerden ab, wie auch dieser Blog mit den schönen Photos, besonders das niedliche Eichhörnchen hat es mir angetan.

  7. Henriette 18. November 2008 um 17:40

    Ich liebe Maronen, besonders auf die einfach zubereitete Art im Backofen. Bei mir gibt es abends dann als Leckerli Maronen und Nüsse, anstatt Chips usw., so etwas esse ich sowieso nicht. Toll dass Maronen so gesund sind und Nervennahrung darstellen, sie sind also was Besonderes ohne Reue! :)

    Ich denke, genau das richtige für uns MCS Betroffenen, stimmt´s?

  8. Wanderfalke 19. November 2008 um 22:34

    Ich habe mir heute endlich Maronen gekauft, denn ich bekam regelrecht Heißhunger darauf, nachdem ich diesen Blog gelesen hatte.

    Dass sie so gesund sind, wusste ich nicht. Um so besser, denn Maronen sind ganz was Feines. Die Maronentorte werde ich mir von meiner Freundin backen lassen, hört sich extrem lecker an.

  9. neumann 14. November 2012 um 16:54

    warum kann man jetzt keine maronen auf dem weihnachtsmarkt mehr kaufen?
    bitte um aufklärung suzette!

    mfg neu.

  10. Silvia 15. November 2012 um 09:05

    Die gibt es fast auf jedem Weihnachtsmarkt, wirst sehen wenn’s los geht. Sogar vor Bahnöfen stehen noch Maronenbräter.

Kommentar abgeben: