Umweltmedizinische Fachverbände erklären ihre Solidarität zu Dr. Peter Binz

Der Deutsche Berufsverband der Umweltmediziner- dbu und Europäische Akademie für Umweltmedizin-EUROPAEM stehen zu ihrem Kollegen

Den im CSN Blog erschienen Bericht von Waltraud Binz „Mein Mann hat nicht betrogen!“ ,in dem sie zu den Vorwürfen gegen ihren Mann Stellung nimmt, hat Dr. Donate im Namen der umweltmedizinischen Fachverbände mit der nachfolgenden Solidaritätserklärung kommentiert:

Dr. Binz befindet sich in der gleichen Situation wie vor 150 Jahren Ignaz Semmelweis. Hatte der sich damals noch gegen die vergleichsweise “kleinen Windmühlen” der bornierten Kollegenschaft zur Wehr zu setzen, sieht sich Kollege Binz einer ganzen Phalanx von Gegnern gegenüber: Lobbyisten der Industrie, die von ihr abhängigen Berufsgenossenschaften, gekaufte Wissenschaftler und Kollegen in KVen und Ärztekammern, die gegen die Vorschriften des § 29 der (Muster-) Berufsordnung für die deutschen Ärztinnen und Ärzte verstoßen.

Nach dem § 16e des deutschen Chemikaliengesetz ist jeder Arzt verpflichtet, Vergiftungsfälle mit Chemikalien -auch bei Verdacht- dem Bundesinstitut für Risikobewertung zu melden.

Leider ist dieser Paragraph nicht strafbewehrt, so dass Zuwiderhandlungen strafrechtlich auch nicht justitiabel sind. Dr. Binz hat dieser Pflicht genügt und wurde somit unbequem. Er ging noch einen Schritt weiter und hat auch die Staatsanwaltschaft informiert, weil er in einer Vergiftung eine “chemische Verletzung” sieht, die den Tatbestand der Körperverletzung erfüllt und somit u.U. eine strafbare Handlung darstellt. Einer solchen Anzeige nicht nachzukommen setzt die Staatsanwaltschaft dem Verdacht der Strafvereitelung im Amt aus.

Allen Anfeindungen zum Trotz ist Kollege Binz standhaft geblieben und hat weiter für die Rechte seiner Patienten gekämpft. Ihm gebührt dafür der Dank und der Respekt nicht nur seiner Patienten, sondern auch aller Umweltmediziner, die den Hippokratischen Eid höher stellen als das Wohl der Industrie.

Nach dem der Versuch, Dr. Binz berufsrechtlich unter ihre Knute zu zwingen, von Seiten der KV Trier und der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz kläglich gescheitert ist, versucht man es nun mit fadenscheinigen strafrechtlichen Mitteln.

Die Versuche, unbequeme Umweltmediziner mundtot zu machen, ist nicht neu. Neben Dr. Binz zählen zu diesem “Fähnlein der sieben Aufrechten” auch Frau Prof. Gerhard, Prof. Ottmar Wassermann, Prof. Wolfgang Huber, Prof. Müller-Mohnsen, Dr. Remmers, Karl-Reiner Fabig und viele andere.

Der Deutsche Berufsverband der Umweltmediziner dbu und die Europäische Akademie für Umweltmedizin EUROPAEM stehen zu Ihrem Kollegen Binz und bieten ihm alle Hilfe in dem anstehenden Verfahren an.

Dr.med. Hans-Peter Donate

Stellvertretender Vorsitzender DBU

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11 Kommentare zu “Umweltmedizinische Fachverbände erklären ihre Solidarität zu Dr. Peter Binz”

  1. Petra 23. Juni 2010 um 17:55

    Ich bin erfreut über diese klare Aussage des Dr. Donate, und habe sie dementsprechend auch gleich weitergeleitet. Auch wenn es uns allen nicht die erforderliche Heilung bringt, ist es doch tröstlich, das zumindest jemand den Mut hat, klare Worte zu sprechen, bzw. zu schreiben.

    Herzlichen Dank dafür, und ebenso herzliche Grüße,
    Petra

  2. Groppo 23. Juni 2010 um 19:13

    Auch ich bin sehr erfreut über dieses unterstützende Statement von Dr. Donate, und dass die Berufskollegen von Dr. Binz zu ihm halten.

    Dr. Binz hat Solidarität verdient.

  3. MCS-SOS 23. Juni 2010 um 20:16

    Endlich……..
    …….. nimmt einmal einer der deutschen Ärzte Stellung zum Fall Dr. Binz. Er und seine Familie mussten doch schon längst das Gefühl gehabt
    haben, dass keiner von den Kollegen mehr hinter ihm stehen würde.
    Das wird Dr. Binz bestimmt helfen, das ganze besser zu verarbeiten, nicht aufzugeben und vorallem wieder neuen Mut zu schöpfen.
    Vielen Dank an Dr. Donate für diese klare Stellungnahme!

  4. Kira 23. Juni 2010 um 23:52

    Ein ganz dickes Dankeschön
    an Dr.med. Hans-Peter Donate und an den DBU für diese aussagekräftige Stellungnahme und Ihre Solidarität.

    Ich / wir sind unendlich froh, das Dr. Binz nun nicht mehr ganz alleine dar steht.
    Das seine Patienten zu ihm hielten, zählte bisher ja kaum, aber nun wendet sich das Blatt. Es zeigt mir wieder einmal wie wichtig Zivilcourage ist.

  5. Regina Nowack 24. Juni 2010 um 14:47

    Bravo für die klare, aufrechte Haltung der umweltmedizinischen Verbände! Nur mit dieser Solidarität ist der inhumanen Politik der „Vergifter“ und Verharmloser zu begegnen. Nur daraus erwächst uns – Umweltpatienten, wie Umweltärzten – Stärke.

  6. Eike 24. Juni 2010 um 23:27

    Auch meinerseits recht herzlichen Dank für die Solidarität des dbu und EUROPAEM.
    Vor allem Gratulation zu dem mutigen Brief von Dr. Donate.

  7. Eike 24. Juni 2010 um 23:47

    Dr. Binz und weitere unbequeme Umweltmediziner werden auch von einigen vom Gericht bestellten „Gutachtern“ diffamiert.

    Anbei Zitate aus einem Gutachten eines von Gerichten favorisierten Professors:

    ´1. Dr. BINZ – Dipl. Psychologe M. Klein

    „Herr Klein ist Mitarbeiter in der Nervenarztpraxis von Herrn Dr. BINZ, Trier.
    Er stellte mit „test-psychologischen“ Verfahren fest, dass Herr X eine auffällige kognitive Leistungsminderun aufwies….
    Dieser Befund konnte durch die jetzt durchgeführten „neuro-psychiatrischen“ Untersuchungen in keinster Weise bestätigt werden.
    In ZAHLREICHEN anderen Fällen haben wir dasselbe Phänomen bemerkt.
    In der PRAXIS des Herrn Dr. BINZ werden „neuro-psychologische“ Störungen diagnostiziert, deren Nachweis einer Überprüfung durch andere Neurologen und Psychiater nicht standhält.“

    2. Prof. HUBER

    „Herr Prof. HUBER veranlasste eine VIELZAHL von „ÜBERWIEGEND UNSPEZIFISCHEN“ LABORTESTS.
    Er kam zu der Diagnose eines „Sick building syndromes“ in Folge der räumlichen Belastung der Schulgebäude und stellte einen Zustand nach Belastung durch TOLUOL fest.“

    3. Dr. KUKLINSKI

    „Hier wird als Ursache der „angeblich“ bestehenden Enzephalopathie mit peripherer Polyneuropathie bei Herrn X eine „toxische MITOCHONDRIOPATHIE“ diagnostiziert und es werden „DUBIOSE“ Kontroll – LABORUNTERSUCHUNGEN“ empfohlen.
    Mitochondriopathien sind Erkrankungen der Mitochondrien.
    Im engeren Sinne werden hierunter alle Störungen von Enzymen zusammengefasst, die an der ENERGIEGEWINNUNG der Zellen beteiligt sind. Mitochondriopathien können VIELE ORGANSYSTEME betreffen.
    Da die Hauptfunktion der Mitochondrien aber in der Bereitstellung von Energie in Form von ATP besteht, sind Organe, in denen besonders viel ENERGIE bereitgestellt werden muss, also GEHIRN und MUSKULATUR, am stärksten beeinträchtigt.

    Die Diagnose wird durch eine „Muskelbiopsie“ gesichert.
    Da es sich um ERBKRANKHEITEN handelt, ist eine ursächliche Therapie bisher nicht möglich.

    Daraus folgt, dass eine durch „toxische“ Einflüsse erworbene Mitochondriopathie nicht existiert.“

    „Zusammenfassend entsteht bei unkritischer Durchsicht der vorgenannten Arztbriefe und Befundberichte der Eindruck, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht nur eine „Enzephalopathie“, sondern auch eine „Polyneuropathie“ besteht.

    In vielen dieser ärztlichen Stellungnahmen werden diese neurologischen Störungen unkritisch auf eine Lösemittel-Intoxikation zurückgeführt.

    Dabei unterbleibt durchgängig die Prüfung der toxikologischen Relevanz der angeschuldeten Expositionen.

    Der KLÄGER hat lange REISEN unternommen, um diese ÄRZTE und GUTACHTER aufzusuchen.

    Herr X hat damit GANZ GEZIELT diejenigen medizinischen Gutachter aufgesucht, welche durchweg im „neurologisch/psychiatrischen/toxikologischen Bereich AUßENSEITERMEINUNGEN vertreten.

    Gängige Merkmale der Vorgehensweise dieser Ärzte sind eine VIELZAHL von „unspezifischen“ und „teilweise unsinnigen“ LABORUNTERSUCHUNGEN und das AUFBLÄHEN von Diagnoselisten, indem Befunde zu Diagnosen hochstilisiert werden.

    Damit wird das KAUSALBEDÜRFNIS vieler Patienten befriedigt.
    Maßgebliche Beiträge zu Kausalanalyse sind dadurch jedoch nicht zu gewinnen.“

  8. Siegfried Fischer 25. Juni 2010 um 17:49

    Ich halte nach 17 Jahren Eigenerfahrung das Thema der erwiesenen chemisch induzierten Körperverletzungen und deren Sekundärfolgen für medininisch- wissenschaftlich ausdiskutiert, da es sich hauptsächlich und vordergründig um ein politisches Problem handelt, das m.E. aus plausiblen und bekannten Gründen in der BRD niemals eine Lösung erfahren wird und kann.

    Aus diesem Grunde möchte ich hiermit ganz besonders Herrn Dr. Donate für seine Zivilcourage danken, daß er sich erneut als
    Zielscheibe unserer Gegner zur Verfügung gestellt hat und die Zustimmung für die Unterstützung des Herrn Dr. Binz in dessen kommenden Strafprozess von den hochgeschätzen Kollegen, Frau Prof. Dr. Gerhard, Herrn Prof. Dr. Ottmar Wassermann, Herrn Prof. Wolfgang Huber,Herrn Prof. Dr. H. Müller Mohnssen,Herrn Dr. Remmers u. dem Arzt Karl-Reiner Fabig erlangen konnte.

    Mein Anwalt in den USA hat mich ermächtigt, unser
    Memorandum „Chemical Scythe and the Untouchables“
    Ärzten von erwiesenen Vergiftunghsopfern auf deren Verlangen verfügbar zu machen, zumal es dort bereits“on Public Record “ = also öffentlich verfügbar, ist. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der jeweilige Arzt, der das Patientenvertrauen besitzt,darüber entscheiden sollte,ob unser Fall von klarer „Assassination“ und 17 Jahre Leidensgeschichte ,wissenswerte und verwendbare Information für den Hilfesuchenden enthält, da jeder Fall auf seine Besonderheiten abzustellen sei und keine medizinische oder juristische Beratung des Einzelnen ersetzen kann.

    Siegfried Fischer

  9. Kira 19. November 2010 um 07:54

    AKTUELL, AKTUELL

    Dutzende Zeugen: Nervenarzt droht Mammutprozess in Trier
    Vor dem Trierer Landgericht droht ein mehrjähriger Prozess: Angeklagt ist der Trierer Nervenarzt Peter Binz wegen Abrechnungsbetrug in 2800 Fällen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 69-Jährigen vor, über 100.000 Euro falsch abgerechnet zu haben.
    (wie) Seit Mai liegt die Anklage gegen den Trierer Nervenarzt Peter Binz (69) dem Trierer Landgericht vor. Doch noch ist unklar, ob es überhaupt zu einem Prozess gegen den umstrittenen Mediziner kommt. Das Gericht hat noch nicht entschieden, ob die Anklage zugelassen wird, ob also der Verdacht gegen den Arzt ausreichend ist, um einen Prozess zu führen. Binz, der sich bundesweit einen Namen als Gutachter von Chemikalien-Opfern gemacht hat, wird vorgeworfen, Behandlungen falsch abgerechnet und dafür 104.694,52 Euro zu viel von der Kassenärztlichen Vereinigung kassiert zu haben. Würde es zur Verhandlung kommen, dann wäre die dafür zuständige 5. Strafkammer des Landgerichts womöglich Jahre dadurch blockiert. Denn nach über vier Jahren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft ungewöhnlich viele Zeugen benannt: 80 Patienten, der in der Praxis angestellte Psychologe und die Ehefrau des Arztes sollen belegen, dass Binz sich länger mit ihnen beschäftigt hat, als es die für neurologische und psychologische Behandlungen vorgesehene Honorarordnung vorsieht. Die Vorwürfe betreffen Behandlungen, die teilweise neun Jahre zurückliegen. Hinzu kämen noch Zeugen, die Binz zu seiner Entlastung benennen würde.

    500 Patienten in Deutschland wurden bei den Ermittlungen von der Polizei vernommen. Die Ermittler sprechen vom „umfangreichsten“ Verfahren, das die Trierer Staatsanwaltschaft je geführt hat. Die Anklageschrift umfasst 200 Seiten, zehn Mal mehr als üblich. Um es nicht zum Prozess kommen zu lassen, hat die Staatsanwaltschaft Binz angeboten, den Schaden und dazu 20.000 Euro an die Staatskasse zu zahlen.

    Darauf ließ sich der Arzt nicht ein: „Ich habe ja nichts verbrochen“, sagt Binz. Sein Anwalt, Rainer Hülsmann aus Trier, spricht von einer „diffusen Strafanzeige“. Binz habe sich nicht bereichert. Der angebliche Abrechnungsbetrug sei durch das komplexe ärztliche Abrechnungssystem entstanden.

    http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-TV-Dutzende-Zeugen-Nervenarzt-droht-Mammutprozess-in-Trier;art806,2606213

    Mann kann hier Kommentare oder auch Leserbriefe hinschicken!!

  10. Kira 10. Dezember 2010 um 10:19

    Am Montag oder Dienstag in der Landesschau Rheilandpfalz SWR Fernsehen .Nach 18 Uhr Nachrichten.
    Gespräch mit Dr.Binz und Dr.Steinmetz von der Kath.Akademie in Trier.
    Reporter war gestern da.

    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=15235

  11. Kira 14. Dezember 2010 um 18:58

    HEUTE!!!
    Landesschau SWR – Rheinland Pfalz — 18.55 Uhr

    Vorankündigung der Themen:

    Nervenarzt aus Trier droht Mammutprozess
    Ist es Abrechnungsbetrug oder Rache an einem unbequemen Arzt?

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