Durchsichtige Strategie in der deutschen Umweltmedizin

Chemikaliensensitivität, ein Problem, das der Industrie unbequem ist

Im Jahr 1962 erschien in den USA das erste medizinische Fachbuch über Chemikaliensensitivität. Der amerikanische Allergologe Theron Randolph hatte seit 1945 Artikel und Fallbeispiele in Fachzeitschriften veröffentlicht. Der Mediziner stellte durch Beobachtungen bei seinen Patienten und durch kontrollierte Provokationstests an ihnen fest, dass sie auf geringste Konzentrationen bestimmter Chemikalien Symptome entwickelten. Ausführliche Anamnese enthüllte bei nahezu allen seinen Patienten, dass die initiale Ursache oder Ursachen Chemikalien waren. Bis heute, fünfzig Jahre später, wird versucht, das für die Industrie unangenehme Problem „Chemikaliensensitivität“ oder Multiple Chemikaliensensitivität (MCS) als nicht existent abzutun.

In Deutschland negieren universitäre Einrichtungen und die Mehrzahl der niedergelassenen Mediziner immer noch, dass es Menschen gibt, die hypersensibel auf bestimmte Chemikalien reagieren. Wissenschaftliche Studien über die Folgen sensibilisierender Chemikalien und Belege für die Existenz von MCS und Chemikaliensensitivität werden für Deutschland als irrelevant und nicht gültig abgetan.

Die in der internationalen Wissenschaft für MCS verwendete Falldefinition, der „American Consensus“, die Chemikaliensensitivität bei Erkrankten identifiziert, wird ignoriert. Wenn eine Falldefinition überhaupt zum Einsatz kommt, ist es die in Zwischenzeit als unzuverlässig und fehlerhaft erkannte Definition des Industrieberaters Marc Cullen, die „Cullen Criterias“. Einfache Hilfsmittel, wie das QEESI Diagnosetool, die neben der Diagnosedefinition im Stande wären, Ärzten flächendeckend zu helfen, Chemikaliensensitivität schnell, einfach und ohne Kosten zu diagnostizieren, werden nicht kommuniziert.

Der in Deutschland für MCS anzuwendende Diagnosecode im ICD-10 lautet T78.4 und ist im Register für Verletzungen und Vergiftungen eingetragen. Er kann kinderleicht bereits mittels Smartphone und kostenlosem App von jedem gefunden werden. Trotzdem wird die Existenz des korrekten Codes und dessen Eingliederung in das Kapitel für Vergiftungen sogar von Medizinern und medizinischen Fachverbänden bestritten, obwohl der ICD-10 für jeden Mediziner verbindlich ist (Sozialgesetzbuch V). Der Code für MCS sei nicht auffindbar, heißt es notorisch.

Objektive, wissenschaftlich basierte Aufklärung in medizinischen Fachzeitungen, im Sinne dessen, was MCS tatsächlich ist, was die Erkrankung an Auswirkungen für den Erkrankten mit sich bringt und wie man jemandem mit MCS medizinisch helfen kann, findet nicht statt.

Die Situation, die man mit dieser durchsichtigen Vorgehensweise schafft, stellt sich wie folgt dar:

  • medizinische Versorgung für Chemikaliensensible ist, außer durch wenige Privatärzte, nicht existent. Seit einem Jahr gibt es ein einziges Krankenhaus in Hamburg, das über zwei Krankenzimmer verfügt, die für Chemikaliensensible bis zum mittleren Schweregrad bedingt geeignet sind.
  • Die soziale Versorgung der Chemikaliensensiblen obliegt dem Erkrankten und seiner Familie.
  • Anerkennungsverfahren zur Erlangung eines Behindertenstatus werden verschleppt, oder man deklariert Chemikaliensensitivität als psychische Störung und negiert damit den Stand der Wissenschaft und den internationalen medizinischen Sachstand.

Das wichtigste Ziel, das Verursacher für die bei ca. 15% der Bevölkerung auftretende Erkrankung erreicht sehen wollen, ist erfüllt:

Chemikaliensensible sind ohne Lobby, ohne adäquate medizinische Hilfe, und die Erkrankung bleibt im Wesentlichen undiagnostiziert.

Die Basis, damit Gerichtsverfahren gegen Verursacher gewonnen werden könnten, bleibt somit unerfüllt. Damit es so bleibt, werden von Zeit zu Zeit Publikationen veröffentlicht, die Chemikaliensensitivität als „neue Erkrankung, die erst erforscht werden muss“ oder als psychische Störung abtun.

Neuere Bestrebungen, die dazu dienen sollen, dass die Situation längerfristig kontrollierbar bleibt und um den Erkrankten psychisch bedingte Probleme unterzuschieben, sind „Leitlinien“, die man allgemeingültig installieren will, um Möglichkeiten zur Durchsetzung eines „bio-psycho-sozialen Konzepts“ zu schaffen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 1, September 2012

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14 Kommentare zu “Durchsichtige Strategie in der deutschen Umweltmedizin”

  1. Galaxie 1. September 2012 um 15:36

    Hallo,

    hier wird den Betroffenen aus der Seele gesprochen. – Ich nenne mich einfach mal als Beispiel, so wie es täglich mit Betroffenen abläuft. – Ich war gestern erneut beim Venenchirugen, der mit einer Pelas-Laser Technik minimalinvasiv operiert (eine schonendere Methode Krampfadern die entfernt werden müssen zu beseitigen). Nun war ich aber ein paar Tage vorher bei ein Kollegen des Venenchirugen in der selben Praxis und ein paar Tage davor bei ein weiteren Kollegen dort in der Praxis. – Ja eigentlich wollte ich nach einer Verödung mit Kochsalz von störenden Krampfadern eine erweiterte Methode nach (Dr. Köster, ältere Methode nach Prof. Linser 1911) die Venen noch mal überprüfen lassen, da man die Hauptvenen nicht mit dieser Methode veröden kann, kommt nur eine rabiate OP mit Krankenhausaufenthalt von 14. Tagen und andauernde und durchgehende Kompression in betracht … mit Heparin, was nicht verträglich ist für jedem, besonders für mich.

    Bei der Pelas-Laser Therapie muß man eine etwa Std. beobachtet werden und eine Stunde danach gehen, Treppen steigen usw. und kann sofort nach hause. – Nach überprüfen meiner Hauptvenen, steht also immer noch eine OP an und neuerdings kann man die dort in der Praxis machen lassen wo ich war. Das Personal war nett. Da ich ein Atemschutz trage und mich ja kaum in Räumen aufhalten kann, fragte ich:“ ob man mich getrennt vom Wartezimmer in ein Raum mit weit göffneten Fenster unterbringen kann.“ Ja das war zum Glück für die kein Problem. Der Arzt wußte von MCS, wo ich 2009 war und nannte die mal die unheimliche Krankheit, aber ging nicht weiter darauf ein, das war vor drei Jahren und nach jetziger Überprüfung sagte er mir:“ das er mich seinen Kollegen vorstelle, als ich nach der Pelas-Laser OP fragte, da sie diese seit anfang diesen Jahres auch dort ambulant durchführen.“ Ja ich war erstaunt es kam ein ganz junger Arzt, höchstens mitte zwanzig Jahre alt. Ich konnte ihm nichts von der MCS sagen, es war keine Zeit, da er ständig angerufen wurde. – Aber ich sagte:“ bei mir geht nur Meaverin bis 3% ohne Gefäßverengung, also kein Lidocain an Lokalanästhesie, ja sie sind so ein spezieller Fall unsere Praxis ist neu und er sei eher Herzchirug und macht das zwar auch mit der Pelas-Laser OP, aber ich solle mal zu sein Kollegen der hier in der Praxis operiert, aber im weit entfernten Stadtteil wo der auch niedergelassen ist sprechen, ob der das machen kann, denn der habe längere Erfahrung. Ich meinte:“ das kann ich nicht, denn ich kann keine öffentliche Verkehrsmittel benutzen und komme da garnicht hin, aber wenn der hier operiert muß es doch machbar sein mich für ein kurzes Gespräch dazwischen zu schieben.“ Ja am besten sie rufen dort in der Praxis im anderen Stadtteil an und fragen ihm gleich selbst…. Die Praxis rief mich dann doch zurück und gab mir ein Termin und der Arzt ging von vorne rein nicht auf mich ein und lies mich nicht zu Wort kommen, denn ich war dort wie bei sein Kollegen unnütz, da ich kein Schema F Fließband-Patient bin. Ich begrüsste dem Arzt und sagte:“ danke, das sie sich die Zeit nehmen und teilte mit, das ich mir damals eine Zweitmeinung einholte nachdem er fragte, das ich in der Praxis schon mal war.“ Er:“ So geht das garnicht, denn sie können sich nicht eine Zweitmeinung einholen so er.“ Wissen sie überhaupt wer ich bin, meinte er und zu seiner Assistentin, wo ich darauf aufmerksam machte, das bei mir nur Meaverin bis zu 3% ohne Gefäßverengung und Konservierung geht und Desinfektionsmittel mit Duftstoffen ein Problem für mich sind. Schrieb er einfach nachdem er mich nicht anhörte und meinte:“ guck mal die weiss alles besser, das geht nicht. Sie gehen ins Krankenhaus, was für mich nicht in frage kommt, ja und die Pelas-Laser Methode wird wohl auch nicht im Agasplesion angewendet und dort komme ich auch garnicht hin und konventionelle Nahrungsmittel vertrage ich nicht und es gibt nur das Zimmer aber kein Aufenthalt für draussen, das auch nicht für normale Patienten. Naja, das hört sich hier noch harmlos an, aber die Thrombose u.a. läßt nicht lange auf sich warten….

    Der Arzt selbst, wie ich durch Zufall sah, als ich nach anderen Ärzten suchte, hatte einige schlechte Bewertungen, das er nicht auf dem Patienten eingeht und aufklärt etc., denn selbst für den normalen Standardpatient sieht es schon schlecht heutzutage mit Ärzten aus… und auch mekerte er rum, das ich seine Zeit verschwendet hätte und eigentlich war es umgekehrt, was ich ihm auch sagte und schließlich ging es mir nicht gerade nach jedem Aufenthalt dort besonders gut, wie das eben ist in Arztpraxen für chemikaliensensible mit MCS, denn da wird nichts getan… und Betroffene können diese kaum betreten, aber es lässt sich nicht immer vermeiden.

    LG
    Galaxie

  2. Twei 1. September 2012 um 20:00

    Den obere Artikel berührt mich sehr. Auch ich habe eine „Psychiatrisierung“ meiner Person erlebt.
    Jahrelang verschlimmerte sich dadurch mein Kranheitsverlauf. Die Arztbesuche vielen mir aufgrund der extrem verbreiteten Duft- und Hygienechemikalien immer schwerer.

    Gegen die aufkommenden körperlichen und nervlichen Reaktionen meinerseits auf diese Expositionen, vermochte ich meist nur durch Ausweichung oder wenn es noch irgendwie auszuhalten war, mit kurzem Einatmen, Gesichtszuckungen, Augenliederpressen, Konzentrationsstörungen, Grimassen, Unruhe, Positionswechsel und so weiter zu reagieren.

    Dieses hatte zur Folge, dass meine Mitmenschen mich „befremdlich“ ansahen. Ärzte meinten, ich würde mich anstellen und würde übertreiben, Schwestern und Servicekräfte verweigerten mir teilweisen sogar, außerhalb der Arztpraxis warten zu dürfen, andere erteilten mir PRAXISVERBOT!

    Eine ärztliche Behandlung zu finden viel mir immer schwieriger und heute wäre das einzige Krankenhaus, das ich einigermaßen expositionsgemäß tolerieren könnte, mehrere hunderte Kilometer von mir entfernt – also unmöglich zu erreichen…

    Kein ARZT konnte mir die Krankheit nennen oder wußte um sie. Später stieß ich auf einen Chefarzt, welcher um die Krankheit MCS wußte (ich aber nicht) – aber eine andere Bezeichnung in seiner mündlichen Erklärung erwähnte. Er selbst vermied diese genaue Beschreibung in meinen Befund hineinzuschreiben; er meinte, dass diese Krankheit in Deutschland selten bekannt sei und dass unsere Behörden eine solche Bezeichnung nicht akzeptieren würden, solange sie noch nicht ausgiebig erforscht sei.

    Nun hatte ich zum ersten mal von einem Mediziner gehört, dass ich an einer körperlichen Krankheit erkrankt sei und nicht an einer „psychischen“. Doch damit war mein Leidensweg zur Erringung von „Hilfe“, Beziehungsweise die Begründung meiner schlechten Leistungserbringung für die Gesellschaft als auch eine adäquate Hilfe zur Verbesserung meines Gesundheitszuustandes, nicht erbracht.

    Der oben genannte QEESI-Test wäre spätestens zu diesem Zeitpunkt angebracht gewesen. Stattdessen wurde ich indirekt gezwungen mich in eine psychotherapeutsche Behandlung oder zu einem Umweltmediziner zu begeben. Letzterer überwies sofort immer zu einem Psychotherapeuten.

    MCS, Chemikaliensensibilität wird in Deutschland Psychiatrisiert!!!

    Kaum jemand traut sich eine solche Diagnose in einen Befund als erster hineinzuschreiben.

    In Rentenverfahren und die der Feststellung des Grandes der Behinderung, wird MCS als Bezeichnung einer Krankheit nicht benutzt.
    Damit psychische Befunde und „Diagnosen“ bei den Gerichtsverfahren und in ihren Urteilen den Vorrang erhalten, wird man zuletzt noch indirekt gezwungen an einem „Fachpsychiatrischen Zusatzgutachten“ teilzunehmen.

    MCS wird dann z.B. als somatoforme Schmerzstörung, Anpassungsstörungen, psychogene Riechstörung usw. verklärt!

    WAS WÜRDE JEMAND ERLEBEN, wenn er nach und nach an einer MCS erkranken würden?

    Vielleicht ähnliches wie mir.
    Wie mein Test beim Psychiater aussah, wie eine F – Auslegung geschieht und wie man eine MCS-Diagnose verschleppt, aussetzt bzw. umgeht, habe ich in folgendem Thread dokumentiert („Diagnostik“ Erlebnisse zu MCS“), siehe – http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=19274

    Jammern nützt nichts, sondern nur AUFKLÄRUNG und das Glück zu haben, dass man SELBST, seine Liebsten und Kinder nicht zu den traurigen

    15% der Bevölkerung gehören,

    die unter Umwelterkrankungen bis hin zu einer der schwersten Form „MCS“ lebenslang leiden…

    Diese permanente „Körperverletzung“ hat meiner Meinung nach aufzuhören und Umweltmedizin, Sozialbehörden, Gesundheitssystem und Justiz sollten der Bevölkerung ENDLICH anfangen adäquat zu helfen.

  3. Franzi 2. September 2012 um 10:11

    Mal ganz ehrlich: Es wurde doch schon alles, aber auch wirklich alles hier bei CSN zu MCS gesagt. Man findet korrekte und stichhaltige Infos dazu auf diesen Seiten.

    Die „Gesundheits“- und Pharmaindustrie hat aber ihre mächtigen Lobbyisten, die in den höchsten Ebenen der Organisationsstruktur wirksam gegensteuern, um zu verhindern, dass MCS als das anerkannt wird, was es ist. Da wird gekauft, bestochen, verschleiert usw. und vor allem wird hierzulande breitflächig Desinformation zum Thema gestreut. Die angeblich psychische Ursache ist scheinbar am wirksamsten, weil man damit „sehr schön“ mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. Und daraus resultierende phantasiereiche Wortkonstruktionen wie das „bio-psycho-soziale Konzept“ schlagen selbstverständlich in die gleiche Kerbe.

    Das Ganze ist selbstverständlich ein Lügengebäude, das traurigerweise nach Jahrzehnten immer noch steht. Solange nicht die Eckpfeiler zerstört werden, die dafür sorgen, dass das auch so bleibt, ist alles nur Flickschusterei. In Einzelfällen bekommen wir vielleicht Zugeständnisse, die sicher auch als Erfolg zu verbuchen sind, aber entscheidend ist, dass das Gesundheitssystem hierzulande falsch organisiert ist. Solange finanzieller Profit und die oben genannten sowie weitere aus dieser Kiste stammende Kriterien das Handeln bestimmen, hat der Hippokratische Eid in Sachen Umweltmedizin keine Chance bei der allgemeinen Ärzteschaft.

  4. Clarissa 2. September 2012 um 11:05

    Am Anfang meiner „MCS-Karriere“ sollte ich zu einem Psychologen, Psychotherapeuten. Mein Glück ich kannte privat eine Therapeutin, die habe ich angerufen und wir haben uns in einem Park verabredet, nach 20 Minuten Schilderung meiner Beschwerden und Einschränkungen meinte sie nur das ich bei ihr völlig falsch wäre und die Symptome die ich schilderte eher zu Vergiftungen gehören würden als alles andere.

    Na prima, da sagt mir eine Person die keine Ahnung von MCS hatte die Wahrheit ins Gesicht.

    Nun muss ich mich fragen warum Mediziner das nicht erkennen oder verstehen, man könnte fast denken das sie es nicht erkennen und diagnostizieren dürfen.

    Armes Deutschland, wo Mediziner solche Sachen nicht erkennen (dürfen).

  5. Horst Mühl 2. September 2012 um 16:11

    Ich habe nichts von dem hier gesagten in Abrede zu stellen. Ich kann auch nichts hinzufügen, da hier schon alles gesagt und genauestens beschrieben ist.
    Ich selbst muss gegen die Postbeamtenkrankenkasse einen Prozeß führen, weil selbige sich geweigert hat, einen Kraankenhausaufenthalt wegen MCS zu bezahlen. Obwohl es für diese speziele Krankheit kaum einen Arzt gibt , soll ich nun nachweisen das meine Erkrankung nicht psychischer Art ist.
    mein Vorteil besteht darin , dass ich 71 Jahre bin und von daher wohl bald erlöst werde. An Suizid habe ich schon oft gedacht, aber damit würde ich der Kasse zeigen ,dass sie Recht hat, dabei bin ich ausgeglichen und noch Lust möglichst viel aus der Pensionskasse herauszuholen.

  6. Galaxie 2. September 2012 um 21:46

    Ja, da kann ich nur zustimmen. Ich kam gerade mal mit 18. Jahren von der Intensivsation quer durch Deutschland in die Verwahranstalt. Denn vorher auf der Intensivstaion gingen mir büschelweise die Haare aus und ich bekam nur eine Braunüle in dem Arm und wurde geröngt und dannach kam ein Psychiater und begutachtet mich dort und schon kam ich in die Verwahranstalt mit einer ganz anderen Diagnose, ohne grosse Blutuntersuchungen und das passierte mir 8. Jahre später dann wieder. Ich kam mit Krampanfällen (keine Epilepsie) weg in die Verwahranstalt, dabei waren es Intoxikationen und MCS und ich wurde wieder mit Neuroleptika unterschiedlicher Art vollgepumpt, was noch alles verschlimmerte und viele fragten sich wie ich das überlebt habe. Geschädigt bin ich auf jedem Fall davon und die Zukunft war schon früh verpfuscht. Schließlich war ich ein Michelinmännchen bzw. wie ein Zoombie und wie Qusiemodo. Heute sieht man mir das so nicht mehr an, aber es hat sich nicht geändert und später stellte sich raus, dass das nicht richtig war. Es wird sich hier überhaupt alles noch zu einfach gemacht und der Hippokratische Eid hat eine ganz andere Bedeutung, das wurde mir mal mitgeteilt, wenn man sich damit genauer befasst und liest… http://de.wikipedia.org/wiki/Eid_des_Hippokrates
    und http://www.thieme.de/viamedici/medizin/wissenswertes/hippokratischer-eid.html

    Galaxie

  7. Kira 9. September 2012 um 12:58

    Danke an Silvia für diesen informativen Blogbeitrag.
    Danke für die bisherigen offenen und ehrlichen Kommentare.

    …. wir sollten nicht mehr schweigen.
    Werdet laut, lasst euch nicht mundtot machen, wehrt euch – kämpft weiter für eure Menschenwürde und eure Rechte die euch zustehen.
    Ihr habt es in der Hand – Stimmen werden laut: „das geht doch nicht!?!“ – Warum nicht, wir machen es einfach, wir können verändern …. nur Mut, wir sind die Opfer.

    Das was passiert hat Methode …. sie ist gewollt, einzelne Menschenleben zählen nicht mehr.

    Was zählt ist Profit, siehe u.a.
    „Rekordreserve der Krankenkassen: 21,8 Milliarden Euro“ http://www.zeit.de/news/2012-09/05/gesundheit-rekordreserve-der-krankenkassen-218-milliarden-euro-05173803
    Und weiter „Ärztepräsident droht mit „Folterinstrumenten““ http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bundesaerztekammer-montgomery-droht-krankenkassen-mit-streiks-a-853719.html
    Genauso wird auch hier immer mehr aufgedeckt:
    „Mehr Todesfälle durch Ärztepfusch“
    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=1797

    Man sieht und erlebt es Tag für Tag, der Patient ist nur noch Ware.
    Denn auch Ärzte, Behördenmitarbeiter, Pschologen, Therapeuten etc. werden durch ihr Tun – und vor allem durch den Wunsch, daran zu verdienen – immer mehr zum Teil einer allgemeinen Funktionalisierungs- und Anpassungsmaschinerie, die in Gefahr steht, Menschen zu domestizieren.
    Man nimmt es nicht nur mit der Wahrheit nicht so genau, nein man täuscht und trickst noch dazu.
    Auch die sogenannten Umweltmediziner nehmen es tolerierend hin und tricksen und täuschen fleissig mit. Schäbiger geht es nicht mehr.
    Soviel mangelnden menschlichen Anstand habe ich nirgens sonstwo erlebt wie gegenüber schwer toxisch erkrankten Menschen. Und was tut die Gesellschaft, was tun unsere Mitmenschen? …. den Kopf in den Sansd stecken …
    http://de.wikipedia.org/wiki/Kopf_in_den_Sand_stecken
    Es hängt an dem dauerhaften Pokerspiel um die Macht im Land – wobei die Chemie- und Pharmaindustrie die besseren Karten habe(aufgrund Lobby und Gelder).
    Weder die Pharma- noch die Chemische- noch die Lebensmittel- Industrie sind daran interessiert, dass Menschen gesund sind. Es geht nur um Profit.

    Die Hoffnung der Konzernen, der Politiker etc. das Umwelterkrankten-Debakel werde sich irgendwann totlaufen, wird sich nicht erfüllen. Im Gegenteil, es werden immer mehr unschuldige und vor allem junge Menschen davon betroffen sein.

    Dr. Hans-Ulrich Hill(2012)
    „Es kann nicht angehen, dass nichts getan wird von Krankenkassen, Berufsgenossenschaften usw., weil es angeblich noch keine genauen Kenntnisse über die Krankheit MCS gäbe. Die Hinweise aus der Wissenschaft sind vielfältig und ausreichend, und der biochemische Pathomechanismus ist weitgehend aufgeklärt. Der angeblich fehlende wissenschaftliche Beweis ist eine Schutzbehauptung für die Untätigkeit verantwortlicher Stellen des Gesundheitswesens und des Umweltschutzes. Die Krankheit ist nach WHO ICD 10 T 78.4 gelistet und definiert, und Ärzte, die bei der Anamnese Umweltfaktoren nicht berücksichtigen und eine psychiatrische Diagnose stellen, begehen einen Kunstfehler.“

    „Notwendig ist ein Bewußtseinswandel“
    (Sozialministerin Malu Dreyer – SPD)

  8. Edith Rhoden 12. September 2012 um 21:22

    Nun habe ich mich seit 2009 gegen die Psychiatrisierung durch alle Ärzte, die Krankenkasse und die Berufsgenossenschaft gewehrt, da ich seit Juni 2009 die Diagnose T78.4 erstmalig und nach langem Kampf mit meinem Hausarzt erhalten hatte.
    Jetzt, wo es darum ging, mich auszusteuern, aufgrund „derselben Krankheit“, schreibt mir meine Krankenkasse:
    Da die Hauptdiagnose von Anfang an T78.4 hätte sein müssen, bleibt es bei der Aussteuerung zum 07.07.
    Das sich auf grund der Nichtbehandlung und Psychiatrisierung weitere Krankheiten wie CFS, Polyneuropathien, Fibro etc. „hinzugesellt“ haben, ist damit mein Problem.
    „Melden Sie sich sofort beim Arbeitsamt“, schreibt die Kasse.
    Dort möchte man mich jetzt auf dem allgemeinem Arbeitsmarkt als „Pförtner an der Hintertür“ oder „Kinokartenabreißer im Liegen“ vermitteln, da es sich bei meinem Krankheitsbild nur um eine psychische Minderbelastbarkeit mit physischen Auswirkungen handelt und ich daher voll arbeitsfähig bin.
    So sind ’se…

  9. Kat 18. September 2012 um 15:23

    Hallo,
    auch ich werde trotz Diagnose MCS immer noch psychatrisiert. Da ich kaum noch arbeiten kann, wollte meine Jobvermittlerin testen lassen, ob ich überhaupt erwerbsfähig bin. Was ja auch ganz nett von ihr war, denn sie hat mich ja nicht direkt als faul abgetan, als ich von den, in den meisten Augen „merkwürdigen“ Symptomen erzählte. Doch jetzt bin ich in den Fängen des Gesundheitsamtes (GA). 1. Finde ich es ziemlich unglaublich, dass den Patienten dort nicht richtig zugehört wird, auch wenn man gefragt wird und eine vernünftige Anamnese wird auch nicht gemacht. Seit dem, das war im März, wurde ich im Juli noch mal zu einer Psychologin des GA und sie wollen mich wohl auch noch mal zu einer hausinternen Psychotherapeutin schicken, vielleicht. Auch dort wieder reines Psychogeplänkel. Die Jahre davor wurde ich ja auch nur in die Schiene gesteckt, wegen der Schmerzen zum Physiotherapeuten, wo zur entspannden Atmosphäre passend überall Räucherstäbchen oder so ein Scheiß steht (tut mir Leid, wenn sich jemand von der ordinären Ausdrucksweise abgestoßend fühlt, aber ich will kein Blatt mehr von den Mund nehmen) und Psychotherapie massenhaft. Und es ist kein Ende in Sicht…
    Desweiteren habe ich gelesen, dass die offizielle Bezeichnung oft nicht anerkannt wird, ist das vielleicht der Grund, warum mein Arzt, der bei mir MCS diagnostiziert hat, falsche Bezeichnungen auf meine AU schreibt? Also laut ihm habe ich MCS, vergiftet vor allem durch Chlor und Lösungsmittel. Auf meinr AU steht aber Monaat für Monat T65.8 (Wismutvergiftung) und H83.2 (Funktionsstörung, Labyrinth – d.h. soviel wie chronischer Schwindel). Was ja beides so nicht stimmt. Ich hab schon versucht ihn darauf anzusprechen, bekomme aber nie eine schlüssige oder erklärende Antwort, meistens wird die Frage mehr oder weniger geschickt übergangen. Kann das wegen der mangelnden Anerkennung sein?

  10. Silvia 18. September 2012 um 15:39

    Wo hast Du das denn gelesen?
    „Desweiteren habe ich gelesen, dass die offizielle Bezeichnung oft nicht anerkannt wird,..“

    Wichtig ist dass man weiß, dass der ICD 10 für Ärzte bindend ist und zwar durch das Sozialgesetzbuch VI.

    Wenn ein Arzt bewusst eine falsche Diagnose stellt macht er sich strafbar.

  11. Kira 19. September 2012 um 12:16

    @Kat,
    Zitat:“T65.8 (Wismutvergiftung) und H83.2 (Funktionsstörung, Labyrinth – d.h. soviel wie chronischer Schwindel). Was ja beides so nicht stimmt.“
    Woher hast du diese Interpretation in Klammmern – vom Arzt selbst oder…??

    Richtig ist:
    T65.8
    Toxische Wirkung sonstiger näher bezeichneter Substanzen

    http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/htmlgm2013/block-t51-t65.htm

    Eine andere Auslegung ist absolut falsch und irreführend!!

  12. Kira 5. Oktober 2012 um 11:06

    Dieser Thread im CSN-Forum möchte ich euch nicht vorenthalten:
    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=19555

  13. choochootrain 14. Oktober 2012 um 09:57

    kann ein arzt eine diagnose stellen – ohne untersuchungen gemacht zu haben? ich leide seit 3 jahren an mcs und der erste umweltmediziner hat eine allergie auf versch. metalle und schimmel festgestellt, der momentane hat meine zellentzündungswerte untersuchen lassen (normal) und eine atp messung steht noch aus. er sagte mir, er könne die diagnose nur stichfest beweisen, wenn meine atp werte annormal sind. ich möchte gerne eine anerkannte behinderung beantragen, aber ich denke, ohne stichfeste mcs diagnose habe ich keine chance. kann ich diese krankheit noch anders „beweisen“?

  14. Silvia 14. Oktober 2012 um 11:56

    ATP Werte sind kein Marker der MCS belegt oder widerlegt.
    Wenn bei Dir die MCS Fallkriterien zutreffen ist von einer MCS auszugehen. (American Consensus)

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