Gupta, Hopper, MCS und die Angst

Wird eine Therapie gegen Angststörungen als MCS-Therapie verkauft?

Seit rund einem Jahr machen zwei Therapien von Annie Hopper und Ashok Gupta von sich reden. Es steht die Behauptung im Raum, sie könnten Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) heilen. Das Schweizer Ministerium für Gesundheit hat im Frühjahr 2012 ein Seminar mit Annie Hopper gesponsert und äußerte sich folgendermaßen dazu:

Roger Waeber, Eidgenössisches Departement des Innern EDI, Bundesamt für Gesundheit BAG, Direktionsbereich Verbraucherschutz, Fachstelle Wohngifte:

„..Generell sind wir der Ansicht, dass Ansätze, die auf Theorien erlernter Reaktionsmuster basieren, interessant und vielversprechend sein könnten für MCS-Patienten. Bis anhin wurden Dritte, welche Vorschläge in dieser Richtung vorgebracht hatten, von Seiten der Betroffenen scharf kritisiert, zuweilen wurde Ihnen sogar vorgeworfen, sie wollten MCS-Patienten „psychiatrisieren“. Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass eine entsprechende Initiative nun von Seite der Betroffenen bzw. einer ihrer Organisationen kommt und möchten dies daher mit einem kleinen Beitrag an die organisatorischen Kosten unterstützen. Wir erhoffen uns, dass es dazu beitragen kann, die Lebensqualität zumindest einiger Betroffenen zu verbessern. Vor allem aber haben wir die Hoffnun dass solche Initiativen helfen können, die zuweilen extrem verhärteten Fronten im Streit um „physische“ und „psychische“ Ursachen/Einflüsse beim MCS Phänomen aufzubrechen, um letztlich den Betroffenen auch neue Lösungswege erschließen zu können…“ (1)

Die australische MCS Aktivistin Catherine McIver möchte nicht ungeprüft im Raum stehen lassen, dass es sich bei der Gupta und Hopper Therapie tatsächlich um MCS-Therapien handelt, denn bei näherer Betrachtung könnte es sich auch ganz einfach um Therapien zur Behandlung von Angststörungen und Traumata handeln.

Catherine Mclver’s Gedanken dazu:

Gupta, Hopper, MCS und die Angst

Psychogene Theorien über Multiple Chemical Sensitivity (MCS) wurden diskreditiert (siehe Martin Pall Abschnitt über „Psychogene Ansprüche“). Menschen mit MCS haben hart daran gearbeite ihre Mitmenschen, angefangen von Familienmitgliedern bis zu Regierungsbeamten, davon zu überzeugen, dass MCS kein Angstproblem ist. Deshalb ist es seltsam und befremdlich, dass es man Begeisterung für die „Erklärungen“ zweier Menschen zu MCS antrifft und über deren Behandlungsprogramme, befremdlich deshalb, weil diese beiden (Gupta, Hopper) glauben, dass MCS ein Angstproblem sei.

Ashok Gupta (Gupta Amygdala Retraining™) sagt:

„Zusammenfassend gesagt ist MCS eine konditionierte Reaktion des Gehirns auf eine Chemikalie, von der es denkt, sie ist gefährlich…

Warum entwickeln manche Leute MCS, und andere, die der gleichen Chemikalie ausgesetzt sind, nicht?

Das ist so, weil das „Gehirn programmiert ist“, weil sein „Software-Programm“ wenn Sie so wollen, während eines traumatischen Ereignisses verändert wird. Nach diesem initialen, sensibilisierenden Ereignis beginnt das Gehirn dieser Person auf andere Weise zu reagieren.

Darüber hinaus ist es wahrscheinlich, dass jemand mit einer hyper-erregten Amygdala (z.B. mit einer Krankengeschichte in der Angst, Panikstörung, etc. vorzufinden sind) anfälliger ist, und desto anfälliger sind diese Menschen auch für die Entwicklung einer MCS, weil die Amygdala empfindlicher gegenüber neuen Bedrohungen ist.“ (Gupta Programm (2))

C. McIver: Eine alternative Antwort auf Gupta’s Frage, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhend, ist, dass genetische Unterschiede in Bezug darauf, wie Chemikalien metabolisiert werden, manche Menschen anfälliger für MCS werden lassen. Für sechs Gene wurden bisher damit in Zusammenhang gebracht. Siehe The Tenth Paradigm für weitere Informationen über diese Forschung. Außerdem muss man sich daran erinnern, dass Menschen MCS auch ohne „traumatisches Erlebnis“ entwickeln können.

Annie Hopper (Dynamic Neural Retraining-System TM) sagte in einem Interview:

„Mit einer MCS entwickeln wir eine konditionierte abnorme Angstreaktion vor Chemikalien durch eine gestörte Funktion des limbischen Systems durch die wiederkehrenden traumatischen Muster  im Gehirn. Angst stimuliert die Amygdala, löst „Kampf- oder Flucht-Reaktionen“ aus.“ (3 )

Auf ihrer Website sagt Annie Hopper:

„Das häufigste, primäre Merkmal bei Multipler Chemikalien Sensitivität ist eine abnorme und erhöhte Fähigkeit, Chemikalien in der Umwelt zu erkennen, vor allem durch den Geruchssinn und über den Geschmackssinn.

Das Erkennen wird von einer Vielzahl von körperlichen Reaktionen, einer unmittelbaren, ungesunden Stimulus-Antwort und von starker Abneigung gegen Chemikalien begleitet…“ (4)

C. McIver: Beachten sollte man, dass Menschen mit MCS auf Chemikalien reagieren, nicht auf den „Geruch“ von Chemikalien. Sie reagieren auf sie, ganz gleich ob sie diese wahrnehmen können oder nicht. Auch haben Menschen mit MCS nicht unbedingt eine „starke Abneigung gegen Chemikalien“, genauso wie Menschen, die allergisch gegen Katzen sind, nicht unbedingt eine schwere Abneigung gegen Katzen haben.

Mancher mag sich fragen, warum denken Gupta und Hopper, dass MCS mit Furcht und Angst in Zusammenhang steht. Die nachfolgenden Zitate könnten die Antwort liefern.

Annie Hopper schrieb über ihre eigene MCS:

„Sorge war der Gedanke am Morgen, Nachmittag und Abend. Manchmal lehnte ich mich einfach zurück und beobachtete meine Gedanken, und sie erschienen mir buchstäblich wie ein endloser Strom von Sorgen. Dies wurde in hohem Maße beunruhigend für mich, weil ich dachte, ich hätte bereits die Werkzeuge in der Hand, um diesen Prozess zu stoppen. Doch Nichts, was ich versuchte, konnte es verhindern. „(5)

Ashok Gupta sagte in einem Interview:

„Ich konnte fühlen, dass mein Körper voller Adrenalin war, oder wie auch immer Sie es nennen wollen, – konnte fühlen, dass ich am Ende war. Ich saß zu Hause, konnte fühlen, dass einige Reaktionen in meinem Körper vor sich gingen – einige Stress-Reaktionen – und wenn ich mit jemandem sprach oder in eine leicht stressige Umgebung kam, spürte ich das Pumpen meines Herzens, aber es war keine Angst per se – das Gefühl war verschieden zu Angst. Ich hatte immer etwas Angst in meinem Leben, aber Nichts war vergleichbar mit dieser völligen Erschöpfung. Es war etwas Einzigartiges, was da passierte. Also fing ich an, mich über Stressreaktionen und Angststörungen umzuschauen.

Ich schaute in die neuesten Forschungsergebnisse, was es ist das schwere Angst verursacht – die Antwort war die Amygdala. Ich las Joseph Ledoux’s Arbeit und sagte zu mir selbst, weißt du dieses Zeug ist genau das, was ist los in meinem Körper und ich sah mir die ganze CFS-Literatur an und fügte all das zusammen so gut es ging und sagte mir, dass da wirklich ein offensichtlicher Mechanismus ist. “ (6)

Ist die Erfahrung von Angst, die Gupta und Hopper erlebten, nun typisch für Menschen mit MCS?

Weit davon entfernt. Caress und Steinemann führten eine Prävalenz Studie über MCS in Atlanta, Georgia durch und man fragte die Menschen mit MCS weitere Fragen, darunter auch einige über psychische Erkrankungen. Caress und Steinemann schrieben in ihrem Bericht: (7)

  • Nur 1,4% (n = 1) der Befragten berichteten über Depressionen, Angst oder andere emotionale Probleme, bevor ihre Symptome erstmalig auftraten.
  • Weitere 5,8% (n = 4) antworteten, dass ihnen nichts davon bekannt war, ob sie emotionale Symptome hatten oder nicht, bevor sich ihre Überempfindlichkeit auf Chemikalien entwickelte.
  • Nur 4,3% (n = 3) der Befragten hatte je irgendwelche Medikamente wegen emotionaler Probleme genommen, bevor die Reaktionen durch ihre Überempfindlichkeit einsetzten.
  • Im Gegensatz dazu gaben 37,7% (n = 26) der Befragten an, dass sie Depressionen, Angst oder andere emotionale Probleme erst erlebten, nachdem sie die Überempfindlichkeit auf Chemikalien entwickelt hatten.
  • 27,5% (n = 19) hatte einige Medikamente wegen emotionaler Probleme nach dem Beginn von ihres Gesundheitszustandes genommen.

Angst-und Panikattacken können eine ganze Reihe von Symptomen auslösen:

Muskelverspannungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Herzklopfen, Atemnot, Konzentrationsstörungen und Schlafstörungen, diese Symptome könnten mit MCS Symptome verwechselt werden. Natürlich ist es möglich, beides – MCS und Angst – zu haben. Genauso kann es aber auch Personen geben, die sich von MCS erholen (oder teilweise erholen), aber weiterhin Angst haben.

Autor: Catherine McIver, Gupta, Hopper, MCS and anxiety, 12. Januar, 2012

Vielen Dank an Catherine McIver / Multiple Chemical Sensitivity, dass wir den Artikel übersetzen und veröffentlichen duften.

Antext und Übersetzung: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

Literatur:

  1. Schreiben des Schweizer Bundesamt für Gesundheit an CSN, 27.03.2012
  2. Gupta Programme, Explain MCS, Gupta Webseite
  3. Planet Thrive, Rewiring the chemically sensitive Brain, 10, 2009
  4. DNR system, MCS, Webseite Hopper
  5. Hopper, Emotional Rescue, Multiple Sensitivity Cure, Webseite Hopper
  6. EI Ressource, Phoenix rising, Ashok Gupta – Amygdala Retraining Techniques
  7. Caress SM, Steinemann AC 2003. A Review of a Two-Phase Population Study of Multiple Chemical Sensitivities. Environ Health Perspect 111:1490-1497

 

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9 Kommentare zu “Gupta, Hopper, MCS und die Angst”

  1. Clarissa 18. Juli 2012 um 09:14

    Alleine schon dieser Satz zeigt mir dass diese Honks keine Ahnung haben: „Zusammenfassend gesagt ist MCS eine konditionierte Reaktion des Gehirns auf eine Chemikalie, von der es denkt, sie ist gefährlich…“

    Eigenartig, ich wusste nichts von der Gefährlichkeit von div. Chemikalien und mir ging es immer schlechter und ich wurde von Arzt zu Arzt geschickt und alles mögliche an Diagnosen prasselte auf mich herab, nur mir ging es immer schlechter. Dr. Zufall half mir erst weiter, ein Bericht im TV wo ich mich zu 100% drin erkannte.

    Also, wie sollte ich mein Gehirn konditionieren, damit es MCS entwickelt, wenn ich nichts über die Gefährlichkeit wusste.

    Gupta und Co ihr seid entlarvt, als Schwindler und Scharlatane.

  2. Christoph 18. Juli 2012 um 09:41

    Es ist inzwischen eine Binsenweisheit, dass Körper und Geist miteinander verschränkt sind. Ich halte nach eingehender Beschäftigung mit Pall et. al. sowie Gupta für möglich, dass sich beide Ansätze ergänzen.

    Ein mögliches Szenario, vereinfacht: durch eine Initialexposition einer Chemikalie mit oder ohne akute Vergiftung entsteht nitrosativer Stress, der diverse Regelkreise im Körper durcheinanderbringt. Da hiervon auch Detox-Mechanismen betroffen sind, die Entgiftung funktioniert also nicht mehr richtig, reagiert der Körper auf potentielle Giftstoffe instinktiv mit Abwehr. Riechkolben und Amygdala im Gehirn sind direkt verbunden, deshalb die Riechempfindlichkeit, die Amygdala signalisiert bei niedrigsten Konzentrationen Stress, der auf Dauer diverse Regelkreise destabilisiert.

    Diese Stressreaktion stabilisiert sich und verstärkt sich im Laufe der Zeit, und kann auch bei objektiv ungefährlichen Konzentrationen sowie wieder funktionierendem Entgiftungsmechanismus wiederauftreten.

    Das Amygdala-Retraining möchte also die Überreaktion runterfahren. Es kann nur funktionieren, wenn gleichzeitig Exposition vermieden wird, also ein permanentes Retriggern, und die Körperfunktionen/Regelkreise durch medizinische Massnahmen stabilisiert bzw. Durchbrochen werden (Peroxinitritlevel senken z.B. durch Mikronährstoffe).

    Anmerkung: Ich bin kein Mediziner.

  3. PappaJo 18. Juli 2012 um 10:47

    Die Wissenschaft hat festgestellt, das die Pharmaindustrie Ihre Marionetten unterhält.

    Wie oft noch müssen wir uns so ein dummes Gewäsch anhören? Wenn das ein Aussenstehender liest, meint der doch die MCS-Kranken sind alle Hypochonder.

    Man sollte von diesen Marionetten die Konten prüfen, von wo die Gelder kommen.
    WO IST ANONYMOUS???

  4. German translation « Multiple Chemical Sensitivity 18. Juli 2012 um 14:36

    […] to Silvia K. Müller for this German translation: ‘Gupta, Hopper, MCS und die Angst’ http://www.csn-deutschland.de/blog/2012/07/18/gupta-hopper-mcs-und-die-angst/, with a letter about the Swiss seminar with Annie Hopper that gives a different impression to the […]

  5. Twei 18. Juli 2012 um 21:17

    Wer Gupta, Hopper und Co. Glauben schenken möchte, kann meiner Meinung nach. genauso gut in eine Psychiatrie gehen.

    Es wird mit einem Placebo bzw. Glaubensgerüst gearbeitet, das jeder Logik von Allergieerkrankungen und permanenter Körperverletzung durch Chemikalien widerspricht!

    Selbstverständlich kann ich durch ein Training meine Körperreaktionen z.B. so beeinflussen, dass ich meine Hand etwas länger in ein Feuer halten kann. Wenn ich aber nicht aufpasse, dann verbrenne ich mich und je nach „Dummheit“ erhalte ich eine Verbrennung höheren Grades.

    Ab einem bestimmten Grad, gibt es keine „Heilung“ mehr, eventuell noch eine Hauttransplantation.

    Eine Narbe, bleibt eine Narbe.

    Ich muß tagtäglich Chemikaliencocktails aushalten. Mittlerweile habe ich viele verschiedene Stoffe und Expositionen kennengelernt, die ich häufig unterscheiden und identifizieren kann. Zwar nicht mit Namen, aber der Art nach.

    Einige ähneln ganz klar Terpentin/Verdünnung, Azeton, Spiritus oder Isopropanol. Deren Reaktionen im Nasen/Stirnhöhlenbereich rufen eine ähnliche Reaktion hervor, die auch bei einem kurzweiligem Hand/Hautkontakt entstehen. Die Haut wird trocken, spannt und erhält eine sehr sehr schwache Rosarötung/Schwellung.

    Wenn diese Flüssigkeit eine Wunde oder Kruste / Blase kontaktiert, dann gibt es direkte Schmerzen und eine Überreaktion der offenen Hautstelle, sowie Ätzung.
    Empfindliche und geschädigte Schleimhäute im Nasen- und Halsbereich könnten meines Erachtens ähnlich reagieren.

    Zudem kommen „Düfte“ der beinhaltenden Chemikalien hinzu, eventuell noch zusätzlich beigefügte.

    Wenn Gräserpollen fliegen, dann bekomme ich entsprechende allergische Reaktionen darauf. Bei einigen Ausdünstungen von Chemikalien passiert das leider ebenso.

    Wenn ich den Gräserpollen lange ausgesetzt bin, verschlimmern sich die Reaktionen und halten leider auch nach Aussetzung derselben immer länger an. Bei den einigen chemischen Expositionen verhält sich das leider ebenso.

    Nun habe ich diese Reaktionen auch bei Gummis von Autorreifen, Waschmitteln, Seifen, Pestiziden, Brandschutzchemikalien; und vieles von denen, kann ich auch nicht auf der Haut vertragen.

    Reichen meine Erfahrungen und den daraus resultierenden Erklärungen aus, dass man sich mit einem Amygdala-Training oder einer anderen Art von Konditionierung jene körperlichen Erkrankungen, wie auch Reaktionen nicht beeinflussen kann, nicht heilen kann und NICHT lindern kann – sondern höchstens verschlimmern und sich nur weiter schädigen kann ?

    In den letzten 15 Jahren sind zudem so heftige Duftsstoffe in den Umlauf gekommen, dass es mir bei einigen bei einer Entfernung von ca. 5-10 m. so vorkommt, als wenn man mir eine Duftkonzentration als Extrakt in die Nase drückt.
    Da haben Zweige der Industrie Chemikalien bzw. Moleküle entwickelt, produziert und verbreitet, die jeder Vernunft der menschlichen und tierischen Existenz widersprechen – solche hat es in der ganzen Entwicklungsgeschichte auf der Erde noch nicht gegeben und waren wir Menschen auch noch nie ausgesetzt gewesen.

    Mit einer Multiplen Chemikalien Sensibilität kann ich auf keinen Fall mehr entsprechenden Stoffen lange und schon gar nicht in mittlerer Exposition ausgesetzt werden, ohne mich weiter zu schädigen.

    Die MCS macht ein Tolerieren bestimmter Stoffe für mich unmöglich, es gibt kein „Leben“ mehr so wie es vorher war.

    Ich habe alles MUTIG ausprobiert und versucht und hinterfragt. Ich brauch nicht auf Hopper, Gupta, Psychiatern, Esoterikern und Co. reinzufallen, mich schädigen zu lassen oder mich maßregeln zu lassen.

    Wer Behauptet, dass ihm „Erfolgserlebnisse“ und „Heilung“ widerfuhr, der hat meiner Überzeugung nach keine MCS gehabt.
    Wer aber im Leben durch Angst gezeichnet ist, der mag sich eventuell eine MCS einbilden zu können, genauso wie ein Arzt, der von MCS eine unwissenschaftliche Überzeugung bzw. Glauben vertritt, eine solche bei einem Angstpatienten indoktrinieren sowie fälschlich diagnostizieren kann.

    Wer MCS und Angst hat, könnte meiner Meinung nach selbstverständlich gewisse Überreaktionen und demnach Fehlreaktionen im Verhalten entwickeln. Jenem würden Freunde oder Mitbetroffene helfen, welche in der Regel immer kostenlos für jemandem da sind.
    Letztendlich sollte man aber niemals vergessen, dass die Schutzreaktionen wichtig sind, um weitere körperliche Schädigungen zu verhindern.

    Ob nun ein Verhaltenstherapeut die richtige Maßnahme wäre für einen ängstlichen MCS-Erkrankten, mag ich ernsthaft zu bezweifeln. In erster Linie müßte erst einmal der Wohnraum und die Wohnumgebung des MCS-Erkrankten in einen adäquaten Zustand gebracht werden, damit er sich endlich selbst wieder besser helfen kann.

    Ein Durcheinanderbringen der Schutzmechanismen bei MCS halte ich persönlich für „Lebensgefährlich“!

  6. Twei 18. Juli 2012 um 23:56

    Weil MCS aufgrund seiner Komplexität nicht nur mit ABC, sondern eher mit dem ganzen Alphabet der Chemikalien und Reaktionen betrachtet werden müßte, um den Gupta, Hopper, Psycho, Esofanatikern und Geschäftemachern gezielt zu entgegnen, füge ich folgendes zu oben genanntem Kommentar von mir hinzu:

    Einige Ausdünstungen von Chemikalien, man nennt einige Parfüm, andere Geruch, Gestank oder umschreibt es mit Gas, Ausgasung, Wolke, Spray, Exposition und so weiter, wirken direkt auf meine Nerven.

    Selbst wenn ich diese Dunste kaum einatme, so atmet meine Haut diese ein und erzeugt an jenen Hautstellen Betäubung (z.B. durch duftkontaminierte Kleidung)!

    – Na – mit welchem Amygdala Retraining mag diese Reaktion wohl beseitigt werden ?

    Oder – durch ein Nasenloch erhalte ich besser Luft, sodaß deshalb die Reaktionen immer an diesem Nasenloch, diesem Auge und dieser Gesichtshälfte beginnen; die Reaktionen ziehen sich bis zur Gesichtshälftelähmung hin, mit heftigen Stichen im Augennerv bis zur Schädeldecke!

    – Na – gibt es dafür auch einen Hokuspokusspruch oder von Psychiatern eine Chemiekeule als Medikament ?

    DAS EINZIGE WAS HILFT ist die Vermeidung solcher Expositionen. Auch dieses langsame heranführen von Expositionen, um sich wieder an jene zu „gewöhnen“, ist für einen tatsächlich an MCS-Erkrankten bzw. für mich unmöglich.

    Meine Grenzen kenne ich ganz genau und jede Überschreitung der Grenzen muß ich mit meiner Gesundheit bezahlen.

    Einige Stoffe bzw. deren Expositionen lösen bei mir eine Atemaussetzung / -verkrampfung hervor. Nur durch Luftanhalten und wenn notwendig mit ganz wenig flachem ruhigem Atemansatz kann und muß ich mich schnellstens aus dieser Umgebung befreien.

    Ein direktes einatmen durch den Mund, würde einen Krampf auslösen. Diese Stoffe kündigen sich aus Entfernung schon durch Hals- und Rachenkratzen an, in der Nase wird alles Trocken und selbst das Denken wird immer reduzierter.

    Wenn ich einer solchen Exposition nur sehr schwach ausgesetzt bin für ungefähr 10 – 15 Minuten, dann habe ich am nächsten Tag eine Erkältung für mehrere Tage.

    – Und das soll man auch durch Konditionierung beeinflussen können ?

    Das ist doch alles Quatsch, was da Heilsversprochen wird. Ich kann nur hoffen, dass diese kostenpflichtigen Seminarendlosschleifen von MCS-, CFS-, SBS- und EMS-Umwelterkrankten gemieden werden und DASS DAS GESCHÄFTEMACHEN MIT DER ANGST ENDLICH EIN ENDE FINDET!

  7. Kira 21. Juli 2012 um 18:37

    Erst einmal danke an Catherine McIver und Silvia für diesen Blogbeitrag.

    Leider nicht nur in der Medizin lässt sich mit psychischen Erkrankungen und Psychopharmaka leichter Geld verdienen. Nein mit Esoterik, Spiritualität, Wunderheiler, Brainwash-Methoden, magische Geräte und, und …… und das Geschäft läuft.

    SORRY, ab hier bestehen echte Zweifel – toxische Schäden lassen sich so nicht beseitigen!!!

    Gupta, Hopper und Co. sind für meine Begriffe Suggestivtherapien mit einer lange Liste völlig wirkungsloser und für toxisch Geschädigte teils gefährlicher Empfehlungen.
    Unter dem Deckmantel der alternativen Medizin und der schulmedizinkritischen Haltung kann man sogar noch viel besser Geschäfte mit esoterischen Produkten machen und gutgläubigen schwer Kranken das Geld aus der Tasche ziehen, was noch leichter gelingt, wenn man sich dabei zusätzlich der Hilfe von selbsternannten Geistheilern und der Brainwash-Methoden aus dem Sektenmilieu bedient.

    Durch solche Aktionen wird die ganze bisher geleistete Arbeit um eine vernünftige Behandlung von umwelterkrankten Menschen in den Dreck getreten und uns Umweltkranken somit nachhaltig geschadet, ausserdem erschwert das unseren Kampf um Gerechtigkeit immens.

    ” Nur die Lüge braucht die Stütze der Staatsgewalt. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht.” (Bejamin Franklin).

    Auch hier findet man noch interessante und lesenswerte Kommentare:
    http://www.csn-deutschland.de/blog/2012/05/05/reaktionen-unterdrucken-die-therapie-der-wahl-bei-chemikalien-sensitivitat/
    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=18553
    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=16981

    Zur weiteren Aufklärung, besonders für die, die noch unschlüssig in ihrer Meinung sind:

    „Woran erkennt man Scharlatane?
    Woran erkenne ich als Patient Scharlatane?
    aus:
    http://www.jugendschutz.jugend-lsa.de/downloads/ids-rechtliche-regelungen-pychomarkt.pdf
    http://www.vikas.de/DOKUMENTE/IDS%20Halle%20-%20was%20ist%20erlaubt.html
    – Fixierung auf die Person (Nur ich kann helfen!)
    – Fixierung auf die Methode (Nur meine Methode kann Dir helfen!)
    – Universalanspruch (Ich kann jede Krankheit heilen!)
    – Zurschaustellung von Erfolgen (Dankesschreiben aus aller Welt!)
    – Selbstimmunisierung (Wer heilt, hat Recht!)
    – Immunisierungsargumente (Es klappt nicht, wenn Du nicht glaubst!)
    – Unfehlbarkeit (Kritik durch den Patienten verrät seine falsche Einstellung und
    ist ein Zeichen seiner Krankheit)
    – Bekämpfung anderer Verfahren (Glaube den anderen nicht! Die Schulmedizin ist
    schlecht!)
    – Isolierung (Familienangehörige und Freunde stören die Heilung!)
    – Unrealistische Erwartungen werden erweckt (Es gibt keine Risiken und keine
    Nebenwirkungen!)
    – Therapiedauer kann nicht abgeschätzt werden („Ich werde Dein Begleiter sein!“)
    – Aufklärungsverweigerung (Das kann man nicht erklären, das musst Du erfahren!)
    – Angstmachen (Ich sehe ein großes Problem! Ich sehe eine dunkle Macht!)
    – Schweigegelübde (Sprich mit niemand darüber!)
    – Überhöhte Preise (Barzahlung ohne Quittung)“

    „Pseudo-Therapien
    Pseudo-Therapie oder seriöse Behandlung? Da der Begriff „Therapie“ nicht geschützt ist, kann ihn jeder verwenden.
    aus:
    http://www.vital.de/pseudo-therapie
    http://www.rowohlt.de/fm/131/Dierbach_Seelenpfuscher.pdf

    Wir haben für Sie einen Überblick an Therapien zusammengestellt, die Sie besser meiden sollten
    Engeltherapie / Channeling
    Reinkarnationstherapie / Regressionstherapie
    Familienaufstellung nach Hellinger
    Rebirthing
    The Secret
    The Work
    Hoffman-Quadrinity-Prozess
    Fernheilung
    Festhaltetherapie nach Prekop
    Radionik
    Synergetik Therapie“

  8. Clarissa 1. August 2012 um 14:28

    Dann werde ich mal eine kleine Geschichte aus dem alltäglichen Leben erzählen.
    >>>Vizetochter hatte Geburtstag und wir wollten mit ihr essen gehen,(für mich das erste mal seit gut 5 Jahren) es ging auch in einem Gartenlokal weit entfernt von anderen Tischen das Essbesteck schmeckte nach Metall, wie ich halb fertig war kam ein Paar und sie hatte reichlich aufgelegt, eine andere musste unbedingt sich eine Zigarette anzünden obwohl keine Ascher vorhanden waren. Auf dem Nachhauseweg hatte ich das Fenster offen und an einer Kreuzung hielt ein Cabrio und die Dame hatte einer der übelsten Düfte die ich kenne, wohl literweise über sich gekippt. Ich musste sofort rechts ran fahren und dort über eine Stunde warten bis ich weiter fahren konnte. Den Rest des Tages habe ich vollkommen erschlagen im Bett gelegen und mit Krämpfen verbracht, nur durch Sauerstoff, Magnesium und Chinin habe ich die Nacht überstanden.<<< Heute noch 2 Tage später habe ich diesen Metallgeschmack im Mund und fühle mich immer noch erschlagen.

    Wo ist jetzt da die Angst?

  9. Helga 8. August 2012 um 20:14

    Mir wollten die Ärzte damals einreden, ich hätte Angst vor dem Autofahren. Und beinahe hätte ich ihnen sogar geglaubt, wäre da nicht meine Reiselust gewesen. Denn wer mich kennt weiß, dass ich für mein Leben gern mobil bin und sehr gern mit dem Auto unterwegs bin. Doch Ende 2003 begann das ganze Dilemma, dass ich schon morgens im Auto heftigen Schwindel, Herzrasen, Zittern und Sehprobleme bekam und mir sehr übel wurde. Aber niemand fand die Ursache. Schließlich litt ich offiziell an einer „Angststörung“, die auch durch eine völlig überflüssige 8wöchige Therapie nicht besser wurde. Bis ich nach jahrelanger eigener Recherche herausbekam, dass ich auf Parfüm reagiere – und wie! Und zwar jeden Morgen, bevor ich das Haus verließ, verwendete ich Parfüm. Kurz darauf, für gewöhnlich also immer im Auto auf dem Weg zur Arbeit, ging es mir sehr schlecht. So kam ich ohne weitere Ursachenforschung zu meiner „Angststörung“… Schön einfach machen es sich da die Ärzte. Hauptsache dieses überall verbreitete, gängige Prozedere mit den Falschdiagnosen und überflüssigen, sogar gefährlichen Medikamentenverschreibungen und völlig überflüssigen Therapien und stationäre Aufenthalte en masse spült jede Menge Geld auf die Konten der Krankheitsindustrie!

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