Ursachen für die Schimmelpilzbildung im Haus

Bauliche und nutzungsbedingte Einflussgrößen die Schimmel begünstigen

Schimmelpilze benötigen zum Wachstum Nährstoffe und Feuchtigkeit. Da in Gebäuden Nährstoffe grundsätzlich in mehr oder weniger gut verfügbaren Formen vorhanden sind, kommt der Feuchtigkeit eine ausschlaggebende Bedeutung zu. Die Feuchtigkeitsgrenze, unterhalb derer kein Wachstum von Schimmelpilzen auf Materialien stattfindet, liegt bei ca. 70 % relative Feuchte an der Oberfläche. Mit zunehmendem Feuchtegehalt steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Schimmelpilzwachstum auftritt. Bei 80 % relativer Feuchte an der Oberfläche sind die Wachstumsbedingungen für fast alle innenraumrelevanten Schimmelpilzarten erreicht. Bei noch höheren Oberflächenfeuchten können alle Schimmelpilze sowie Bakterien wachsen. Jedoch gilt zu beachten, dass die Wachstumsvoraussetzungen, Feuchtigkeit und Temperatur, im Praxisfall nicht getrennt voneinander betrachtet werden können, da sich die Lage der minimalen und optimalen Feuchtigkeit bei unterschiedlichen Temperaturen verschieben kann. Die minimalen Werte der relativen Luftfeuchte, die zur Auskeimung oder zum Myzelwachstum notwendig sind, werden nur bei optimalen Temperaturen erreicht. Sind diese Temperaturen nicht optimal, findet Auskeimung oder Myzelwachstum erst bei höheren Luftfeuchten statt.

Vorraussetzungen für Schimmel

Neben dem Zusammenspiel von Feuchtigkeit und Temperatur ist auch der ph-Bereich für ein Schimmelwachstum von Bedeutung. Der optimale Wachstumsbereich ist hier zwischen ph 5 und ph 7, wobei zu berücksichtigen ist, dass einzelne Schimmelpilzarten auch in einem ph-Bereich zwischen 2 und 11 wachsen. Tapeten und Anstriche weisen beispielsweise oft einen ph-Wert zwischen 5 und 8 auf. Kalkhaltige Baustoffe wie z.B. Putzmörtel oder Beton können ph-Werte von über 12 besitzen. Trotzdem kann auch hierauf ein Schimmelpilzwachstum entstehen, wenn sich z.B. dünne Biofilme auf dem Material gebildet haben. Dieser Nährboden ist aufgrund von Staub- oder Fettab- lagerungen etc. in ausreichender Menge auf fast allen Bauteiloberflächen vorhanden.

Schimmel bildet sich nur unter bestimmten Bedingungen

Grundsätzlich kann eine Schimmelpilzbildung nur dann auftreten, wenn die oben beschriebenen Wachstumsvoraussetzungen erfüllt sind. Feuchtigkeit spielt hierbei, wie aufgezeigt, eine wesentliche Rolle. Hier gilt zu beachten, dass warme Luft – bei gleicher relativer Luftfeuchte – mehr Feuchtigkeit enthält als kalte Luft. Diese Feuchtigkeit kann aus dem Bauwerk selbst stammen oder vom Raumnutzer eingebracht werden.

Die Einflussgrößen, die für eine erhöhte Feuchtigkeit im Gebäude verantwortlich sein können, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:

  • Unzureichende Wärmedämmung und geringe Wärmespeicherung
  • Wärmebrücken
  • Erhöhte Wärmeübergangswiderstände
  • Unzureichende oder unsachgemäße Beheizung
  • Erhöhte Feuchteproduktion im Innenraum
  • Unzureichendes oder unsachgemäßes Lüften
  • Schlechte Feuchtepufferung der Baumaterialien
  • Feuchtigkeit in der Baukonstruktion

Wärmebrücken, Dämmung

Im Winter kann bei niedrigen Außentemperaturen durch Lüften die Raumluft besonders gut getrocknet werden. Die kalte Außenluft wird in der Wohnung erwärmt und nimmt zusätzlich Feuchtigkeit auf, die mit dem Lüften nach außen transportiert wird. Auf der anderen Seite kann es an kalten Stellen der Wohnung durch Abkühlung der Luft kritisch feucht werden. Dies kann zum Beispiel in kühleren Räumen wie Schlafzimmern oder an Wärmebrücken (z.B. Gebäudeecken) der Fall sein. Im Allgemeinen kann davon ausgegangen werden, dass bei einer Raumlufttemperatur von durchschnittlich 21 °C und einer Oberflächentemperatur der inneren Außenwandoberfläche von 11° C der Taupunkt erreicht ist. Bei Unterschreitung dieser 11 °C läuft der Zustand der Luft entlang der Sättigungslinie, es entsteht Tauwasser an der kühleren Oberfläche. In diesem Falle ist es zur dauerhaften Beseitigung des Feuchteproblems im Allgemeinen notwendig, eine Wärmedämmung des Mauerwerks durchzuführen, um die Innenwand-Oberfläch- entemperatur zu erhöhen.

Es gilt hierbei jedoch zu beachten, dass die Wärmedämmung in keinem Fall mit der Wärmespeicherung verwechselt werden darf. Ein höheres Wärmespeichervermögen bei schweren Wandbaustoffen (Massivbauwänden) kann Temperaturschwankungen besser ausgleichen als leichte Baukonstruktionen und damit auch für eine bessere Pufferung der Raumluft sorgen. Entscheidend für die Vermeidung von Schimmelpilzbefall ist jedoch eine ausreichende Dämmung sowie ein sachgerechtes Lüften und Heizen.

Möbel, Gardinen und dergleichen stellen an sich kaum einen Widerstand für Raumluftfeuchtigkeit dar, d.h. die Raumluftfeuchte dringt bis hinter die Möbel an die Wände. Gleichzeitig gelangt die Wärme im Raum durch einen verringerten konvektiven und strahlungsbedingten Wärmeübergang nur unzureichend hinter Möbel und Gardinen. Dadurch wird entlang solcher Wandbereiche die relative Raumluftfeuchte erhöht und es kann zu Schimmelpilzwachstum kommen. Daher sollte grundsätzlich darauf geachtet werden, dass hinter solchen Einrichtungsgegenständen eine ausreichende Konvektion stattfinden kann.

Temperaturregulierung, Feuchtigkeitsreduzierung

Eine Erhöhung der Raumlufttemperatur durch Heizen bewirkt – bei gleichem absolutem Wassergehalt der Luft – eine Verringerung der relativen Raumluftfeuchte. Außerdem wird durch eine Beheizung des Raumes auch die Oberflächentemperatur der Innenwände erhöht. Beide Effekte tragen zu einer Verringerung der Gefahr eines Schimmelpilzwachstums bei. Werden einzelne Räume weniger oder gar nicht beheizt, erhöht sich im Umkehrschluss die Gefahr der Schimmelpilzbildung. Dies trifft besonders auf Räume zu, die (wie z.B. Schlafzimmer) intensiv, d.h. über viele Stunden hinweg genutzt werden. Dabei wird viel Feuchtigkeit produziert, es erhöht sich die Luftfeuchtigkeit und bei kalten Wänden die Gefahr der Tauwasserbildung. Daher gilt, dass auch über einen längeren Zeitraum wenig oder nicht genutzte Räume geringfügig beheizt werden sollten. Türen zu wenig genutzten Räumen sollten geschlossen sein. Es ist nicht sinnvoll, kühle Räume mit Luft aus wärmeren Räumen zu temperieren. Denn hierdurch wird nicht nur die Wärme, sondern auch die Feuchte in den kühleren Raum getragen. Wenn sich die Luft dann abkühlt, steigt die relative Raumluftfeuchte und es besteht wiederum die Gefahr eines Schimmelpilzwachstums. Auch hierbei gilt zu beachten, dass die Oberflächenfeuchte an Innenoberflächen von Außenbauteilen nicht nur von der Raumluftfeuchte, sondern auch von Temperaturdifferenzen zwischen Raumluft und Oberfläche abhängig ist. Diese wird maßgeblich von der Feuchteproduktion im Wohnraum beeinflusst. Eine hohe Feuchteproduktion führt zu höherer Raumluftfeuchte und damit auch zu höherer Oberflächenfeuchte. Die Lüftung stellt das wirksamste Mittel dar, um die vom Raumnutzer selbst produzierte Feuchtigkeit aus der Wohnung zu entfernen. Einen Luftaustausch vom Innenraum nach außen über baulich intakte Wände, wie fälschlicherweise oft angenommen, gibt es hierbei nicht. Der in diesem Zusammenhang gern verwendete Begriff der „atmenden Wand“ ist lediglich im Zusammenhang mit der Feuchteregulation (Feuchtepufferung) zu sehen.

Bei der Feuchteregulation oder Feuchtepufferung nimmt die Wand durch Sorption je nach Veränderung des Innenraumklimas entweder Wasser auf oder gibt es an die Raumluft ab. Wie erwähnt, haben Massivbauwände meist eine stärkere Pufferwirkung als Leichtbaukonstruktionen. Die Geschwindigkeit und Möglichkeit des Ausgleichs für den Sorptionsfeuchtebereich hängt stark von der Porosität sowie der Ab- und Desorption des verwendeten Baustoffes ab. Ein Ziegel weist eine höhere Porosität als z.B. viele Natursteine auf und ist somit auch günstiger in der Feuchteregulation.

Richtig Lüften

Beim Lüften von Wohnräumen muss auf einen tatsächlichen Luftaustausch geachtet werden. Eine Konvektion (Luftbewegung) kann nur über unterschiedliche Lufttemp- eraturen zustande kommen. Ein Temperaturgleichgewicht zwischen Außen- und Innenluft führt zum Stillstand der Belüftung. Dies bedeutet, dass z.B. im Winter dauerhaft gekippte Fenster bei ausgeschalteten Heizkörpern nur unzureichend für einen Raumluftwechsel sorgen können. Es würde also keinen Sinn machen, vor dem Verlassen des Hauses am Morgen alle Fenster zu kippen und die Heizung abzuschalten. Von Seiten des Bundesumweltamtes werden in Bezug auf das richtige Lüften eines Wohnraumes folgende Angaben gemacht:

Am effektivsten kann die Feuchtigkeit aus einem Wohnraum durch mehrmaliges kurzzeitiges (5-10 min, je nach Zahl und Anordnung der Fenster) intensives Lüften (Querlüften) im Laufe des Tages entfernt werden. Kann nur morgens nach dem Aufstehen gelüftet werden, sollte, je nach Jahreszeit, Raumgröße und Raumlufttemperatur etc. ca. 30-40 min gelüftet (stoß- bzw. querlüften) werden. Ungünstig ist es, erst am Abend zu lüften. Dann muss sehr lange gelüftet werden (1 Stunde und länger), da die Feuchtigkeit sich inzwischen in den Wänden und Möbeln festgesetzt hat und nur langsam entweicht. Während des Lüftens sollte die Heizung in keinem Fall abgestellt sondern nur gedrosselt werden. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass ein dauerhaftes Lüften über z.B. gekippte Fenster aufgrund der damit verbundenen hohen Heizkosten nicht zu empfehlen ist. Auch das oft vorgefundene Entfernen der Lippendichtungen in neueren, dichten Fenstern ist in keinem Fall zu empfehlen.

Sollte aus privaten oder beruflichen Gründen kein regelmäßiges Lüften möglich sein, empfiehlt es sich, eine Raumlufttechnische Anlage (RLT-Anlage) oder ähnliches im Haus zu installieren. RLT-Anlagen sorgen vollautomatisch für eine sachgerechte Lüftung und können aufgrund Ihrer Wärmetauscheigenschaften (die Abluftwärme erwärmt die Frischluft) auch zum Energiesparen beitragen.

Fazit:

Schimmel an Innenwänden stellt entgegen vieler Meinungen grundsätzlich mindestens eine gesundheitliche Beeinträchtigung dar. In der Regel liegen die Gründe der Schimmelpilzbildung in bautechnische Ursache. Es ist daher auch immer zu empfehlen, fachlichen Rat direkt am Ort des Geschehens einzuholen. Fachleute für solche Begutachtungen sind Baubiologen und Baugutachter.

Autor:

Ing. Gerhard Holzmann, Holzmann-Bauberatung, Bausachverständigenbüro, Bauberater, Tel.: 08293-965648; www.Baubegriffe.com

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8 Kommentare zu “Ursachen für die Schimmelpilzbildung im Haus”

  1. Gerhard Holzmann 29. März 2011 um 09:59

    Hallo liebe Leser
    hier findet Ihr auch eine Sanieranleitung, herausgegeben vom Umweltbundesamt :
    http://twitpic.com/47toyj

    Aber die Beurteilung ob der Schimmelbefall in Eigenregie oder durch einen Fachmann entfernt werden kann/muss, bitte immer und grundsätzlich dem Fachmann (ausgebildete Baubiologen oder Bausachverständigen) überlassen.

    Bitte verwenden Sie keine Anti-Schimmel-Mittel aus dem Supermarkt o.ä. Diese Mittel sind zum einen häufig wirkungslos, zum anderen, wiederum häufig, äusserst gefährlich (toxisch, ätzend etc..).

    Mit den besten Grüßen
    Gerhard Holzmann

  2. Alena 29. März 2011 um 15:42

    Hallo Herr Holzmann und danke dafür!

    Ich erzähle hier eine Geschichte, die jetzt nicht mit Schimmel zu tun hat aber mit anderem Pfusch und Abzocke.

    Ich denke diesse Firma und der extrem nette Herr Diamontopulos, hat sich schon vorher alles schoen ausgemalt. Wir wohnen in Norwegen und können
    den nicht so einfach schaden, dachte er.

    Hat voll vergessen welche Macht man heute durch Internet hat.

    Er hat schon geschrieben, falls wir denken, wir können Ihm durch Medien schaden, wird er sofort seinen Anwalt einschalten. Wir müssten ja erst mal alles beweisen können, sagt er… Und wenn wir Geld zurück verlangen, geht er ganz einfach zum Zoll und sagt er hat uns damals mehrere Sachen geliefert, aber vergessen hat zu berechnen. Das was wir bei Zoll nachbezahalen mussten, sagte er, wird viel mehr sein all das was er uns schuldet.

    Wir haben ja gebaut. Die meisten Sachen wurden aus Deutschland importiert.
    Das ganze Haus würde auch von einem deutschen Baubiologen und seiner Baufirma konstruiert.
    Nur den grossen Teil des Innenausbaus haben wir nach Anweisung mit einer Firma von hier gemacht. Der hat uns so überzeugt, dass akurat dieses Haus das Perfekte für uns ist. Das könnte vielleicht sein von Prinzip her, aber es wurde nicht so geliefert, wie wir es bezahalt haben.

    Also 1000 Kleinigkeiten mussten von anderen Firmen nachgebessert werden. Was aauf die Nerven und auf’s Geld geht.

    Die Bank hatte immer Rechnungen bezahlt nachdem Ware hier war. Leider wurde letzte Rechnung über 60.000€ doppelt bezahlt. Das haben wir erst nach ca. 10 Tagen gemerkt.
    Das Paradoxe war, dass wir noch viel Material erwartet haben, aber die Firma hat sich auf einmal nicht mehr gemeldet. Auf unsere Anrufe einfach nicht reagiert.

    Als wir dann den Bankauszug bekamen, war uns klar, warum die sich nicht mehr meldten, das Haus war schon überbezahlt.

    Vorher unbeschreiblich nett, er und seine Frau, wie Enkelchen. Ich denke, ich bin nicht naiv und ich brauche Zeit, um jemand zu vertrauen, aber diese Leute waren so raffiniert und so nett, dass wir denen wirklich vertraut haben. Er erzählte uns, dass seine Frau auch MCS hat und daher kam die Firma auch usw. Heute weiss ich, das alles war nur Lüge um unser Vertraun zu bekommen. Die hat nicht mal M von MCS.

    Wir sind dann zur Bank gegangen um das Geld zurück zu fordern. Für uns war klar, das kommt ja zurück. Also haben wir weiter gemacht mit der Bau.

    Viele neue Sachen mussten wir hier erneut kaufen, weil die uns einfach die Materialien nicht lieferten. Wir dachten Ok. Dann kaufen wir es hier und es wird von der letzten Rechnung abgezogen.

    Nach ca. 10 Tage ging ich wieder zu Bank. Das Geld immer noch nicht zurück?
    Meinten die zu mir, ja Ihr habt euch doch geeignet, das wird dann einfach unter euch verrechnet und die Baufirma überweisst das Rest zurück.

    Wir wussten nicht wovon der Bankmann sprach.

    Also dieser Baubiologe aus Deutschland ist zu seiner Bank gegangen, ohne mit uns ein Wort zu besprechen und hat gesagt, ja wir verstehen uns so gut, das wird alles unter uns geregelt.

    Ich weiss wirklich nicht, wie wir uns von so einem Fuchs haben täuschen lassen können.

    Auf unsere Anrufe weiter hin hat er und seine Frau nicht reagiert.

    Das ist uns passiert, und ich kann es immer noch nicht glauben. Wir waren natürlich auch im Stress mit ganzem Bau, aber jetzt wo alles fertig ist, haben dann gesagt, dass wir vor Gericht gehen.

    So hatte er sich endlich gemeldet und sagte, ja das wird uns alles zurücküberwiesen, aber seine Frau braucht noch ca. 4 Wo für Adie brechnung. Das Geld wurde bis heute nicht zurücküberwiesen.

    Am Ende kam der gute Mann und seine tolle Frau mit einer fertigen Rechnung, also es ist nicht so das er uns fast 17.000E schuldet, sondern wir müssten ihm noch 1060.00€ nachbezahlen.

    Ja, jetzt müssen wir klagen, aber das alles ist einfach Stress. Wie viel Mängel es gab, es wurde nichts von denen behoben, alles mussten wir hier von eine Firma machen lassen, was noch mal viel Geld gekostet hat.

    Ich bin so sauer…

    Die haben so viel Pfusch gemacht…es wurden in 2 Zimmer Löcher für die Fenster vergessen. Er sagte, es sei nicht deren Fehler, wir hätten die Pläne geändert.
    Aber dann frage ich mich, wieso hat er die 2 Fenster geliefert und bezahlt haben wir die auch.

    Wir haben hier Türen gekauft in 90×200 m und in der Zeichnung steht es auch, aber die Löcher waren 100m, so mussten wir wieder neue Türen kaufen, falsches Dach geliefert, Schiebentüren gehen nicht auf, bei starke Regen kommt Wasser rein.
    Treppen in weiss bestellt und bezahlt, sie wurden unbehandelt geliefert müssten, wir mussten sie selber anmalen.

    In Flur wurde kein Wandheizung installiert und 10000 andere Sachen. Elektromaterial wurde zu spät geliefert, er hat dann seinen “besten Mann“ hier her geschickt, er solle uns zeigen wie das ganz einfach nachinstaliert werden kann. Von seiner tollen Nachinstallation haben wir jetzt Löcher in den Lehmplatten. Nach 5 x verputzen und streichen kommen die Loecher immer wieder durch….

    Das ist so viel, das mir nicht mal mehr um das Geld geht, sondern ich wünschte mir, dass der sich nie wieder am Leid von anderen bereichern kann.

    Ich konnte nicht glauben, dass aus so einem netten Mann (glaubten wir), nachdem er das Geld bekam eine Bestie würde. Der dreht einem jetzt das Wort im Mund herum. Der lügt so überzeugent, da kann man nur staunen.

    Haben Sie ein Tipp für uns, wie wir die Sache am besten angehen?
    Das Gericht kostet Geld und Nerven. Gibt es andere Möglichkeiten?

    Lieben Dank
    Alena

  3. Gerhard Holzmann 29. März 2011 um 15:42

    Aus gegebenem Anlass heraus noch ein Vermerk:

    Wenn Sie sich einen Fachmann aussuchen, achten Sie darauf welche Ausbildung und Erfahrung dieser hat. Ein Baubiologe hat im besten Fall ein Biologie Studium (oder auch Chemie o.ä.) und oftmals die Weiterbildung als Baubiologe vorzuweisen. Ein Bausachverständiger ist ein langjährig tätiger, erfahrener Handwerksmeister oder er kommt aus dem Bauingenieurwesen (Dipl. Ing. oder staatlich gepr. Techniker etc.).

    Weder die Betitelung Bausachverständiger, noch die des Baubiologen ist rechtlich geschützt, es kann sich also im Grunde jeder mit solch „Titeln“ zieren. Ein Manko für Sie als Bauherr, daher fragen Sie lieber zweimal nach der Qualifikation.

    Teuer aussehende Messgeräte besagen nichts über die Fähigkeiten und Qualifikationen und weder der Baubiologe noch der Bausachverständige werden versuchen Gifte aus der Wohnung zu pendeln u.ä.

    Spiritualität ist keine Technik, sondern hat was mit Glauben zu tun. Wir Techniker glauben aber nicht einfach, sondern wollen Beweise.

    Als nächstes möchte ich auch diese ganzen Vereine ansprechen, die seit ca. 10 Jahren wie Pilze aus dem (im besten Fall) Waldboden wachsen. Manche sind toll, die meisten aber wollen nur eins: Geld mit Ihnen verdienen.

    Wenn sich mir ein Verein vorstellt, schaue ich mir die Internetseiten an. Schaue wer dort das Sagen hat und oftmals findet man auch eine Vita oder ähnliches im Internet. Auch die Mitgliedsfirmen sind manchmal sehr interessant. Ich kann nur raten, sehen Sie sich das ruhig mal an bevor sie die Ratschläge oder kostenpflichtigen Leistungen in Anspruch nehmen. Sie werden verwundert sein, wie da so manch Zusammenhang erkennbar ist oder auch Erklärungen finden warum Ihnen spezielle Produkte empfohlen werden. Da wird ganz flott mal der „Schwarze“ plötzlich zum zum „Grünen“ – ähm – nein – ich bin parteilos – Beispiel nur weil es gegenwärtig so gut passt ;-)

  4. Gerhard Holzmann 29. März 2011 um 16:54

    Hallo Alena
    Mafia einspannen?

    Nein, Spass bei Seite, es wird Ihnen kaum anderes legales übrig bleiben als tatsächlich die Sache vor ein Gericht zu bringen. Suchen Sie sich einen schlagkräftigen Anwalt mit dem Schwerpunkt Baurecht. Lassen Sie sich juristisch zu den Möglichkeiten beraten. Es wird nicht einfach sein aber es gibt immer Wege und Mittel. Vielleicht suchen Sie sich einen Anwalt in Ihrer Heimat der möglicherweise auch einen in Deutschland an der Hand hat. Es geht über Grenzen, somit kann es sein, dass teilweise Ihr Landesrecht und teilweise das Deutsche zum tragen kommt oder gleich das europäische Recht -. ich bin kein Jurist, das müsste Sie prüfen lassen (vom Anwalt). Dazu müssen Sie sehr wahrscheinlich alle fachlichen Unterlagen und den Bauzustand von einem Bausachverständigen kontrollieren und vor allem bestätigen lassen – das kann ich machen.

    Ich kann und darf Sie nur in bautechnischer Richtung (als Bausachverständiger) beraten und Ihnen helfen, was ich gerne tue. Jegliche Rechtsberatung darf in Deutschland nur und ausschließlich ein dafür zugelassener Jurist tätigen. Das heisst ich darf und kann Sie nicht juristisch beraten – auch nicht im Internet ;-)

    Liebe Grüße
    Gerhard Holzmann

  5. Alena 29. März 2011 um 17:29

    Also das mit der Mafia finde ich sympathischer ;)

  6. Juliane 29. März 2011 um 20:04

    Vielen Dank für das informative Blog, lieber Herr Holzmann.

    Es würde mich ja reizen was über Mafia und das industrielle Bauwesen zu schreiben. Aber ich halte mich da mal lieber zurück, bevor mir hier ein Pate vor der Tür steh;)

    Aber kommen wir nochmal auf das Thema Schimmel.
    Ein ernstes Problem mittlerweile induLa:

    Das Gesundheitsamt der Stadt Bremen hatte 2008 einen Bericht über Schimmelpilze ins Netz gestellt.

    Hier einige Zitate aus dem Bericht:

    Gesundheitsamt Freie Hansestadt Bremen Gesundheit und Umwelt Kommunale Gesundheitsberichterstattung ,Um Schimmels Willen: Feuchteschäden in Wohnräumen und Soziale Lage

    „Eine laufende Studie des Instituts für Biologie, Bauen und Umwelt (Düsseldorf) geht davon aus, dass
    bis zu 40% der Haushalte in Nordrhein-Westfalen sogenannte versteckte Schimmelschäden aufweisen könnten.

    Nach einer erheblichen Zunahme von Anfragen zur Schimmelpilzbelastung in Wohnungen beim
    Gesundheitsamt Leipzig von 83 Anfragen im Jahr 1995 auf 796 Anfragen im Jahr 1999 wurde unter
    Beteiligung verschiedener Stellen ein Programm zur Untersuchung der gesundheitlichen Effekte von
    Schimmelpilzbelastungen (LEIPI) etabliert 21. Von Befragten, in deren Wohnungen Schimmel sichtbar
    war, wurde als häufigstes Symptom, das in den vergangenen 6 Monaten aufgetreten war, Müdigkeit
    und Erschöpfung sowie Schlafstörungen (beides mit einer Häufigkeit von 50%) angegeben,
    gefolgt von Kopfschmerzen (45%), verstopfter Nase (42%) und Husten (39%).

    Anbauten, Umbauten oder sonstige Veränderungen im und am Gebäude können dazu führen, dass
    insbesondere ältere Wohnhäuser nach baulichen Veränderungen gelegentlich günstige Voraussetzungen
    für das Auftreten eines Schimmelpilzbefalls bieten. Typisch ist dies zum Beispiel, wenn neue
    hoch wärmedämmende Fenster in einen Altbau eingesetzt werden, ohne gleichzeitig eine Außenisolierung
    der umgebenden Wand vorzunehmen.“

    gesundheitsamt.bremen.de

    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=6262

    Die Frankfuurter Rundschau berichtete im Herbst 2010 über ein Vorhaben der FH Gießen:

    Radonkonzentration Indikator für die Qualität der Innenraumluft

    „die Frage, wie gesundheitsverträglich die Luft in geschlossenen Räumen ist. Hier setzt ein Forschungsprojekt der FH Gießen-Friedberg an, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 250.000 Euro gefördert wird.

    Die auf drei Jahre angelegten Arbeiten sind soeben am Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz der Fachhochschule angelaufen. Ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Breckow widmet sich dort der „Entwicklung eines effizienten Messverfahrens zur Bestimmung der Radonkonzentration als Indikator für die Qualität der Innenraumluft“.

    Hintergrund des Vorhabens ist die Tatsache, dass zurzeit viele Gebäude modernisiert oder saniert werden. Durch den Einbau von Dämmmaterialien und dichteren Fenstern soll die Energieeffizienz erhöht werden. Der positive Effekt des Energiesparens kann aber eine negative Auswirkung haben: mit dem herabgesetzten Luftwechsel droht eine Verschlechterung der Raumluftqualität.

    Wird die Luft in Räumen und Gebäuden untersucht, dann sind teure, aufwendige und wenig genaue Messungen bestimmter Schadstoffkonzentrationen Standard. Bei der Suche nach einer praktikablen und kostengünstigen Alternative bedient sich die Gießener Forschungsgruppe der Eigenschaften des radioaktiven Gases Radon. Dabei handelt es sich um eine natürliche Substanz, die überall in der Luft vorkommt, sich in abgedichteter Umgebung anreichert und durch Lüftung reduzieren lässt. Die Abhängigkeit seiner Konzentration von der Luftwechselrate erlaubt es, Radon als Indikator für andere Schadstoffe zu nutzen.

    Prof. Breckows Team kann auf Resultate eigener Forschungsarbeiten zurückgreifen, die sich seit langem auf dieses Gas konzentrieren. So wird „Auraex“, ein im FH-Labor für Strahlenmesstechnik erstelltes Radonexposimeter, im Rahmen des aktuellen Projektes weiterentwickelt. Auf diesem Weg soll ein standardisiertes System geschaffen werden, das auf der Grundlage von Radonmessungen universelle, unaufwendige und effiziente Untersuchungen der Luftgüte in Räumen ermöglicht.

    Kooperationspartner ist die Gießener Firma UBERA (Institut für Umweltstudien und –beratung), die unter dem Gesichtspunkt der Energieeinsparung Gebäudesanierungen konzipiert. Diese Zusammenarbeit gehört zu den Förderzielen des Programms „FHprofUnt“, aus dem das Projekt finanziert wird. Das BMBF unterstützt damit Verbünde von Fachhochschulen und Unternehmen in Forschung und Entwicklung. Die FH Gießen-Friedberg gehört seit Jahren zu den erfolgreichen Bewerbern um Fördermittel aus diesem Topf.“

    http://www.fh-giessen-friedberg.de/site/201010061374/aus-lehre-und-forschung/ein-gas-verraet-die-luftguete.html

  7. Gerhard Holzmann 30. März 2011 um 09:10

    Eine weitere „nette“ Information hab ich hier, die, so denke ich, hier ganz gut hineinpasst. Eine aus meiner Sicht sehr … naja, machen Sie sich selbst Ihr Bild ;-)

    Seite 1: http://twitpic.com/44q3wr

    Seite 2: http://twitpic.com/44q5v8

    Seite 3: http://twitpic.com/44q4qv

    Seite 4: http://twitpic.com/44q4ys

    Seite 5: http://twitpic.com/44q54l

  8. Flori 14. November 2011 um 14:25

    Autsch das schaut nun wirklich böse aus :-(

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