Spanischer Professor beendet Hungerstreik, aber der Kampf um Behandlung geht weiter

Spanien, 1. August 2010 –  Prof. Servando Pérez, Chef von Mercuriados und Vizepräsident der World Alliance for Mercury- Free Dentistry [Welt-Allianz für quecksilberfreie Zahnheilkunde] hat aus gesundheitlichen Gründen seinen Hunger-streik abgebrochen, in den er in der Universitätsklinik von Santiago de Compostela getreten war, um seiner Forderung nach einer Behandlung wegen chronischer Quecksilbervergiftung Nachdruck zu verleihen.

Spanien, weltweit eines der Länder mit der größten Quecksilberausbeute, verfügt in seinem Gesundheitssystem weder über Ärzte noch über Einrichtungen, um eine Chelat-Therapie (Behandlung zur Entfernung giftiger Metalle aus dem Körper) bei chronischer Quecksilbervergiftungen durchzuführen (man kann akute Queck-silbervergiftung behandeln, aber diese Behandlung ist sehr viel einfacher durchzuführen). Dieser Mangel an geeignetem Behandlungsangebot betrifft in Spanien mehrere tausend Menschen und deshalb hat Servando als selbst Betroffener die Tapferkeit aufgebracht, die ganze Welt durch seine Klugheit und soziale Kompetenz auf die Situation aufmerksam zu machen.

Nachdem sich Professor Pérez einen Monat lang geweigert hatte, die Klinik zu verlassen und sich eine Woche im Hungerstreik befand, um eine Behandlung zu erzwingen (wie von einem Urteil entsprechend seiner Diagnose angeordnet), hat das Hospital schließlich zugestimmt, ihn an einen Toxikologen in Valencia zu überweisen. Aber auch dieser Toxikologe hat mittlerweile erklärt, dass es in Spanien keine einzige Klinik gibt, die eine chronische Quecksilbervergiftung behandeln kann. Deshalb lässt eine Lösung für die Lage von Servando und tausender anderer Menschen weiterhin auf sich warten und wir treten nun in die zweite Phase dieses Kampfes ein. In dieser zweiten Phase geht es um ein Treffen mit dem Spanischen Gesundheitsministerium.

Wir, die spanischen Selbsthilfegruppen für Menschen mit Umwelterkrankungen (Multiple Chemical Sensitivities, Chronic Fatigue Syndrome/Myalgische Enzephalitis, Fibromyalgie, chronische Vergiftung durch toxische Metalle), setzen unseren Kampf fort, um vom öffentlichen Gesundheitssystem eine Behandlung zu erhalten. Wir möchten Servando Pérez für seinen Mut und sein Durchhaltevermögen und dafür danken, für uns alle ein Vorbild zu sein. Wir wissen, dass die Ärzte während seines Klinikaufenthaltes Druck auf ihn ausübten und ihn schikanierten, dazu gehört auch das äußerst aggressive Verhalten der Psychiater, die vorhatten, bei ihm eine psychische Störung zu diagnostizieren.

Wir möchten außerdem allen Wissenschaftlern, Ärzten, Verbänden und Individuen danken, die während Servandos Isolation und Hungerstreik von der ganzen Welt aus spanische und galizische Behörden kontaktierten, um gegen Servandos Situation zu protestieren und die gezeigt haben, dass sie unseren Kampf unterstützen. Wir hoffen, wir können uns weiter auf Ihre Unterstützung verlassen.

Wir alle sind Servando!

Viva Servando!

Clara Valverde

Leiterin der Liga SFC

(Im Namen von Servando, der zum selber schreiben zu krank ist)

Übersetzung: BrunO für CSN

Englische Übersetzung:

SERVANDO PEREZ ENDS HIS HUNGER STRIKE, BUT THE BATTLE FOR TREATMENTS CONTINUES

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3 Kommentare zu “Spanischer Professor beendet Hungerstreik, aber der Kampf um Behandlung geht weiter”

  1. Anne S. 5. August 2010 um 10:32

    Ich kann dem obigen Text nur zustimmen und wünsche Prof. Perez nur das Beste und ganz viel Unterstützung.

    Siehe auch hier:

    http://www.symptome.ch/vbboard/amalgam-ressourcen/74693-spanischer-professor-chron-quecksilbervergiftung.html

  2. PappaJo 6. August 2010 um 10:53

    Hätte mich auch schwer gewundert, wenn er das durchgezogen hätte! Mit einer HG Vergiftung kann man unmöglich hungern, da braucht man mehr Nahrung (Vitalstoffe) als ein Gesunder. Mich wundert auch, dass die Lehren des Dr. Klinghardt nicht bis nach Spanien vorgedrungen sind. Entgiften kann man bei uns doch bei den entsprechend ausgebildeten Heilpraktikern. Die Kliniken hier behandeln ja auch nur akute Vergiftungen und keine chronischen, wie es durch das Amalgam vorkommt. Und auf den Kosten bleibt man sitzen und wer kein Geld aufbringen kann hat verloren. Soviel zur damaligen Grundversorgung der Zähne mit Amalgam, das allerdings bei vielen noch als Zeitbombe in den Zähnen tickt. Habe allerdings von Zahnärzten gehört, die es auf Wunsch immer noch legen.

    Wird mit Amalgam auch heute der Zahn versiegelt, bevor eine Brücke eingebaut wird???

  3. Domiseda 7. August 2010 um 20:37

    Die Methoden von Klinghardt und von Heilpraktikern halte ich aus Erfahrung für so manche(n) möglicherweise lebensbedrohlich – ich jedenfalls mußte daraufhin die Kunst der Toxikologie in Anspruch nehmen.Eine einfache Eigenmaßnahme, wenn wieder ein gewisses level an Stabilität erreicht ist:Detox-Pflaster und Bodydetox-Fußbäder

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