Kaffee mit Pestizid süßen?

Eine giftige Chemikalie wird als gesundheitsbewußter Süßstoff verkauft

Das amerikanische Süßmittel „Splenda Essentials“ ist angeblich für die Gesundheit gut, während es in Wirklichkeit mehr mit Pestiziden als mit Zucker gemeinsam hat.

Sucralose [E955], unter dem Markennamen Splenda verkauft, ist einfach nur chlorierter Zucker; chemisch ausgedrückt ist es eine Chlorkohlenwasserstoff-Verbindung. Die Idee dahinter ist, daß der Körper dies nicht weiter als Zucker erkennen wird. Doch wie der John Hopkins Schüler und Biochemiker Dr. med. James Bowen betont, handelt es sich bei Chlor um den „Doberman-Kampfhund der Natur – ein sehr reaktionsfreudiges, aggressives chemisches Element, dessen Anwendung vom Biozid in Bleichmitteln, in Desinfektionmitteln, in Insektiziden bis zum Giftgas des ersten Weltkrieges und zu Chlorwasserstoffsäure [Salzsäure] reicht“. Zu den bekannten Chlorkohlenwasserstoffen gehören Chlordan und DDT, ein Produkt das so schädlich ist, daß es inzwischen für die landwirtschaftliche Anwendung weltweit verboten ist.

Nun verkauft Splenda ein Produkt das Splenda Essentials heißt. In verschiedenen Rezepturen sind Vitamin B, Antioxidanten (die Vitamine C und E) oder Ballaststoffe enthalten. Das Marketing und die Werbung zielen offenbar auf gesundheitsbewußte Menschen, die sich für Vitamine und Nährstoffe interessieren – obwohl Splenda de facto hoch giftig ist und in einer gesunden Ernährung nichts zu suchen hat.

Die Werbung von Splenda behauptet, daß die Zugabe von Vitamin B1, B5 und B6 „für einen gesunden Stoffwechsel sorgen“. Das Antioxidanten-Produkt „enthält Vitamin C und E, wie jene, die in Früchten und Gemüse vorkommen“, während das Ballaststoff-Produkt (Fiber) damit beworben wird „ein Gramm gesunde Fasern“ zu enthalten. Es sollte erwähnt werden, daß das normale Splenda-Produkt bereits Fasern enthält – Traubenzucker-Pulver und oder Maltodextrin, das als Transporter für den Süßstoff dient – jedoch nur zwischen 0,5 bis 1.0 Gramm davon. Für das Ballastsstoff-Produkt haben sie diese auf ein ganzes Gramm hoch gepowert. Applaus, Applaus!

Was die Vitamine angeht, hat Splenda 20 Prozent der empfohlenen täglichen Aufnahmemenge dazu getan; was die Ballaststoffe angeht sind es 0,03 Prozent der empfohlenen Tagesmenge. Doch vergleichen wir diese Werte mit den Empfehlungen des emeritierten Wissenschaftlers, Forschers und Artzes Dr. Emanuel Cheraskin von der International Academy of Science:

B1 B5 B6 C E Fasern
RDA*
empfohlene Aufnahme
1,2 mg 5 mg 15 mg 85 mg 15 mg (22,35 IE) 32 mg
Inhalt pro Packung 0,24 mg 1 mg 3 mg 17 mg 4,5 IE 1 mg
Cheraskin (PDF) 25 mg 100-200 mg 25 mg 1,000 mg 450 IE

[*US-Empfehlungen, IE = internationale Einheiten]

Aufgrund der winzigen in einer Packung enthaltenen Nahrstoffmengen, müßte man eine unverantwortlich große Zahl an Päckchen einnehmen, um überhaupt irgend eine gesundheitliche Auswirkung zu erzielen – allerdings vorausgesetzt, man würde die Sucralose selbst nicht einnehmen! Wie wir letztes Jahr berichtet haben, verändert Splenda die Mikroflora im Darm und „ruft zahlreiche Nebenwirkungen hervor“, wie aus einer Studie der Duke University hervorgeht, dazu gehören Zunahme des Körpergewichtes (was nicht genau das ist, was man von einer „Diät-Hilfe“ erwartet) und Zunahme von Leber-Enzymen, was die Bioverfügbarkeit von Nährstoffen beeinträchtigt.

In „Die lethale Wissenschaft von Splenda, ein giftiger Chlorkohlenwasserstoff“, berichtet Dr. Bowen, daß „jeder Chlorkohlenwasserstoff der vom gesunden Körper nicht sofort ausgeschieden wird, dem Prozeß des menschlichen Stoffwechsels großen Schaden zufügen kann und, letztendlich, unseren inneren Organen. Die Leber ist das Entgiftungsorgan, das sich mit den eingenommenen Giften befaßt. Chlorkohlenwasserstoffe beschädigen die Hepatozyten, die Stoffwechselzellen der Leber, und zerstören sie“.

Dr. Bowen weist darauf hin, daß das hohe Lösungsvermögen von Chlorkohlenwasserstoffen wie Splenda das Nervensystem angreift und Krebs, Geburtsfehler und eine Zerstörung des Immunsystems hervorrufen kann. Bei Versuchstieren hat Splenda Leberschwellungen hervorgerufen (was alle Chlorkohlenwasserstoffe tun) und Leberentzündung verursacht.

Unsere Kollegen von ANH-Europa weisen auf andere Nebenwirkungen bei Versuchstieren hin, welche Folge der Aufnahme von Sucralose waren: DNA-Schäden in den Organen des Magen-Darm Traktes, Zunahme normaler Zellen im Oberflächengewebe der Nieren, hämorrhagische Degeneration der Lebernierenrinde (die den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Fett, den Salz und den Wasserhaushalt reguliert), das Auftreten von Katarakten, ausgeprägte Störungen des Magen-Darm Traktes, sowie tote, schwangere Kaninchen und Abgänge von Kaninchen-Föten. Zu den Nebenwirkungen von Splenda auf Menschen zählen Kopfschmerzen und Migräne und eine langen Liste von Nebenwirkungen die Verbraucher berichtet haben, wie z.B. Hautausschlag und Rötungen, panikartige Erregungen, Schwindel und Benommenheit, Durchfall, Schwellungen, Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Blasenleiden und Magenschmerzen.

Splenda hat Aspartam als Nummer Eins der künstlichen Süßstoffe in Lebensmitteln und Getränken ersetzt; die Popularität von Aspartam ließ nach, nachdem die Öffentlichkeit erfuhr, daß es sowohl ein Neurotoxin als auch eine verborgene Ursache chronischer Erkrankungen ist. Wie Dr. Bowen warnt, „sollten wir uns nicht wieder durch den Segens der FDA [US-Lebens- und Arzneimittelaufsicht] und der Sättigung mit Reklame täuschen lassen und die Unbedenklichkeit einer giftige Chemikalie akzeptieren. Bezüglich der potentiellen Langzeit-Toxizität für den Menschen sollten wir Sucralose zusammen mit seinem chemischen Verwandten DDT betrachten, das aufgrund seiner schrecklichen Langzeit-Toxizität nun verbotene Insektizid, die selbst in winzigen Spuren im Gewebe von Menschen, Vögeln und Säugetieren wirkt“.

Zum Online-Marketing von Splenda gehört eine Serie von Youtube-Videos, die mit „Grundlegende Wahl für ein gesundes Leben“ betitelt sind, in denen ein ADA zertifizierter, zugelassener Diätist [Amerikanischer Diätetiker Verband] präsentiert wird, der den Menschen Gesundheitsratschläge gibt – die wir besser „natürliche Gesundheit für einfache Ansprüche“ nennen könnten – wozu die Empfehlung von Splenda Essentials gehört.

ANH-USA hat wegen der irreführenden Werbung von Splenda eine Petition bei der Federal Trade Commission (PDF) [US-Handelsaufsicht] eingereicht. Splendas Marketing zielt eindeutig auf gesundheitsbewußte Menschen die sich gesund ernähren wollen, dabei wird versucht, eine giftige Chemikalie als gesund zu verkaufen.

Autor: Ohne Angabe für Alliance for Natural Health USA (ANH-USA), 21. Februar 2012
Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Der Original-Artikel „Toxic Chemical Being Sold as a Health-Conscious Sweetener“ wurde unter der Creative Commons Lizenz: BY (Namensnennung) veröffentlicht. Für diese Übersetzung gilt CC: BY-NC-SA (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen).

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8 Kommentare zu “Kaffee mit Pestizid süßen?”

  1. Clarissa 15. Juni 2012 um 08:33

    Es ist Wahnsinn, der nächste chemische Kampfstoff gegen die Menschheit. Wie kann man so etwas nur zulassen? Da müssen wohl gewaltige Summen geflossen sein das die FDA das genehmigt hat. Ein Mensch mit einem gesunden Menschenverstand würde so etwas niemals zulassen.

  2. Clarissa 15. Juni 2012 um 08:35

    Entschuldigung BrunO ich vergaß mich zu bedanken. Ein großes Dankeschön an Silvia (CSN) und BrunO.

  3. Beobachter 15. Juni 2012 um 09:55

    Danke an BrunO für`s Übersetzen und überhaupt an CSN für`s Engagement und die stete Wachsamkeit …

    Man schreckt vor nichts mehr zurück.
    Es zeigt mal wieder, hier besonders schlimm, wie politische Entscheidungsträger zu Gunsten von wirtschaftlichen Interessen handeln – ungeachtet der daraus resultierenden Schäden für die Bevölkerung.
    Ich kann Clarissa nur zustimmen, dass vermutlich nur entsprechender Lobbyismus mit entsprechenden Summen zur Genehmigung geführt haben kann.

    Der absolute Hohn ist dazu noch, dass man sich in seiner Marketing/Werbe-Strategie an besonders gesundheitsbewußte Käuferschichten wendet und das Zeug mit Spuren von Vitaminen und Ballaststoffen versetzt, um es unter dem Deckmantel „gesunde und bewußte Ernährung“ unter die Leute zu bringen!

    Umweltmedizin im weiteren Sinne wird m. E. zunehmend zum politischen Problem, was die Unabhängigkeit aller beteiligten Entscheidungsträger (inklusive Wissenschaftler und Mediziner) betrifft –
    denn alle hängen mehr oder weniger sozusagen am Tropf von Industrie und Wirtschaft.
    Und das ist nicht nur in den USA so, sondern auch bei uns.

    Wann „entdeckt“ SPLENDA den europäischen (oder sonstigen) Markt?
    („Bubble Tea“ lässt grüßen …!)
    Es ist nur eine Frage der Zeit …
    Wie würden sich zuständige EU-Kommissionen dazu stellen?

    LG Beobachter

  4. Twei 15. Juni 2012 um 09:58

    Leider gibt es genug Menschen, welche glauben, dass eine geringe Dosis Gift nicht schaden kann.
    Botoxspritzen, Silikonimplantate, Diätpillen ala Speed / MDA und MDMA; künstliche Farb-, Geschmacks- und Konservierungsstoffe, schadstoffbelastete Nahrungsmittel und auch künstliche Süßstoffe.

    Wo die Vernunft nicht hilft, sollten eigentlich gesetzliche Verordnungen Nachhilfe leisten.

    Wie können solche Produkte nur unseren Markt so überschwemmen und dürfen zu jeder Tageszeit im Fernsehen mittels Werbung oder „Verbrauchersendungen“ propagandiert werden?

    Meine Devise heißt Boykott – und ich wünsche mir von meinen Mitmenschen mehr Zivilcourage, damit der fehlenden staatlichen Aufsicht und Fürsorgepflicht entgegengewirkt wird.

    Kein Wunder, dass hier immer mehr Menschen nur noch nach „Wellness-Centern“ und „Psychiatern“ schreien und die „modernen Zivilisationskrankheiten“ wie Krebs, Alsheimer, Umwelterkrankungen uvm. im erschreckendem Maße zunehmen, wenn ich mir diese Menge an versteckten Giften in unserem alltäglichem Leben betrachte.

  5. Galaxie 15. Juni 2012 um 15:09

    Ja und Kaffee ist ohnehin nicht gesund, blockt auch bei Gesunden das Cytochrom P 450 1A2 Enzym und enthält u.a. auch noch Acrylamid. Da die normale Kaffeebohne grün aussieht. Die Industrie züchtet ein süchtiges und vergiftetes Volk ran und fast alle machen mit… http://de.wikipedia.org/wiki/Coffein – so ist das.

    LG
    Galaxie

  6. PappaJo 16. Juni 2012 um 11:20

    Ein altes Gift wird ja meist durch ein neues und unbekanntes ersetzt weil keiner das alte mehr will. Die Leute sollten lieber wie die alten Bauern leben: „Was der Bauer nicht kennt isst er nicht!“ – Dann bin ich wohl ein Bauer.

    Bei Kaffee gibt es noch was schlimmeres und das ist ohne Deklaration in jedem „nicht Bio-Kaffee“ drin. Aromastoffe um einen standartisierten Geschmack zu kreieren. Deshalb schmeckt Bio-Kaffee mal so und mal so, je nach Ernte.

  7. SuseJ 6. Februar 2014 um 10:16

    Ich bin drauf reingefallen, nachdem ich darüber las das Sucralose aus Zucker hergestellt wird und diesem lediglich nur die Kohlenhydrate entzogen werden.Hab es verwendet wie Zucker auch und hatte interessanter Weise schreckliche Halsschmerzen, erst dachte ich an Angina aber es hörte nicht.auf. Ich lies dann irgendwann mal zum testen den Süsstoff weg jetzt sind auch die Halsschmerzen.verschwunden. Jetzt las ich den Artikel und ich bin entsetzt über meine eigene leichtgläubigkeit und darüber wie man uns regelrecht vergiften will.

  8. Ute Lehmann 15. Juli 2015 um 13:11

    Nebenwirkungen bei mir : Plötzliche Unverträglichkeit von Obst, enthält ja Fruchtzucker. Blähungen, Durchfall, Schwächegefühl. Depressionen, Lesitungsabfall, Kreislaufschwäche, Müdigkeit, bin Epileptiker als ich den Süßstoff ohne es zu wissen als „Nutrasweet“ hatte (es war kein Aspartam, es war Sucralose !!) hatte ich viermal einen Status bekommen, also ein mal acht Anfälle in Folge.Mir brennen die Augen, mir brennt die Vagina, da kam es zu unnatürlichem Geruch weil wohl die Milchsäurebakterein abgestorben sind, die Haut wurde unrein und juckte extrem. Heute Morgen habe ich ZInk und C Lutschtabletten von „Gesunde Plus“ genommen, und mir ging es schnell sehr schlecht. Aha, Sucralose ist mit drin. Diese Sucralose enthält zwei chemisch veränderte Zuckermoleküle. Ein Traubenzuckermolekül das ein Chloratom enthält, in Traubenzucker hat kein Chlor was verloren, und ebenso ein Chloratom in Fruchtzuckermolekül, wo auch kein Chlor was verloren hat. Selten rege ich mich über Zusatzstoffe auf, diese mal sage ich : Verbietetet dieses Süße Gift!(Ich bin Biologe mit Biochemie als geliebtes Fach)

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