Konzern muss 8,3 Millionen Dollar für Trinkwasserfilter zahlen

DuPont verseuchte Trinkwasser mit Industriechemikalie

Der Konzern DuPont hat zugestimmt, 8.3 Millionen Dollar zu bezahlen, um in zirka 5.000 Wohnung im südlichen New Jersey Wasserfilter einzubauen, in denen das Leitungswasser mit der toxischen Industriechemikalie Perfluoroctansäure (PFOA bzw. C8) belastet ist.

E.I. DuPont de Nemours and Company legten einen Rechtsstreit durch Vergleich bei, den Bewohner von Penns Grove in New Jersey angestrengt hatten, die Klage erhoben, daß ihr Trinkwasser durch perfluorierte Chemikalien inklusive C8 verunreinigt worden ist, das von den Anlagen der konzerneigenen Chambers Werke stammt.

Die Chemikalie C8 gehört zu einer Gruppe synthetischer Industriesubstanzen, die man Perfluorchemikalien nennt, die in der Umwelt nicht abgebaut werden und die Trink- und Grundwasser in 11 amerikanischen Bundesstaaten verunreinigen, wie aus spärlichen Untersuchungen von staatlichen Wasserbehörden, Hochschulforschern, Firmen und Journalisten hervorgeht.

Als Nebenprodukt bei der Herstellung von fluorierten Telomeren, als Anwendung für fleckenabweisende Textilbeschichtungen, Kochgeschirr mit Antihaftbeschichtung und für wasser- und fettabweisende Beschichtungen, fand man C8 dank unkontrollierter industrieller Entsorgung und weil es aus Konsumgütern und Deponien entweicht überall in Mensch und Umwelt.

Die Environmental Working Group (EWG) hat sich acht Jahre lang dafür eingesetzt, die Verwendung von Perfluoroctansäure (PFOA) zu limitieren, das schon seit 50 Jahren in Verdacht steht, Krebs zu verursachen, eine den Hormonhaushalt störende Chemikalie darstellt und für die Fortpflanzung giftig ist.

„Tausende von Menschen im Südlichen New Jersey haben jahrelang mit der giftigen Industriechemikalie C8 verseuchtes Wasser getrunken“, sagte die führende Wissenschaftlerin Dr. Olga Naidenko von EWG. „DuPont hat sich nicht um die öffentliche Gesundheit geschert und auf einen Spruch des Bundesgerichtes gewartet, bevor sie die Gemeinde mit gefiltertem Wasser versorgt haben.“

Am 1. Februar 2011 kündigte die amerikanische Umweltbehörde ein bundesweites Gesetzesvorhaben an, das vorsieht, dass Wasserversorger Trinkwasser auf 28 derzeit nicht regulierte kontaminierende Stoffe bundesgesetzlich vorgeschrieben testen müssen, dazu gehören C8 und fünf weitere perfluorierte Chemikalien.

„Die Entscheidung der EPA, bundesweit die Wasserversorgung auf C8 zu testen, ist ein Schritt in die richtige Richtung“, sagte Naidenko. „Wir können es uns nicht leisten, den Schutz der Amerikaner vor diesen gefährlichen Chemikalien noch weiter zu verzögern.“

Literatur: EWG – Environmental Working Group , DuPont to pay $8,3 Million, 22.03.2011

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

EWG ist eine gemeinnützige Forschungsgemeinschaft in Washington DC, welche die Macht von Information nutzt, um menschliche Gesundheit und Umwelt zu schützen.

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