Todesursache von Eisbär Knut

Waren Pestizide schuld am Tod von Eisbär Knut?

Viele Tausende von Menschen trauern über den plötzlichen Tod des Eisbären Knut. Er war der Liebling des Berliner Zoos. Woran starb Knut? Eine Obduktion soll Aufschluss bringen. Eine ehemalige Tierpflegerin in einem Zoo berichtete über das Ableben von Gorillababys, sie starben durch Pestizide. Auch die Tierpflegerin selbst wurde krank dadurch und starb damals fast. Kommen Pestizide auch bei Eisbär Knut als Todesursache in Frage? Möglich ist es, denn Pestizide werden in Zoos regelmäßig eingesetzt, um die Zootiere frei von Ungeziefer zu halten.

Alle trauern um Eisbär Knut

In den Medien, auf Twitter und auf Facebook ist der Tod von Eisbär Knut das Hauptthema seit zwei Tagen. Der süße Eisbär war im Berliner Zoo von seinem Pfleger mit der Flasche aufgezogen wurden, nachdem ihn seine Mutter verstoßen hatte. Der kleine Eisbär hatte im Nu die Herzen aller Besucher errungen. Jetzt ist die Trauer groß, Knut starb aus bislang ungeklärter Ursache. Zoobesucher hatten miterlebt, wie der Eisbär sich mehrfach um sich selbst drehte und in den Teich fiel. Über 500 Menschen erlebten den Tod des Eisbären mit und berichteten, dass er epilepsieartige Krämpfe hatte, bevor er im Wasser in seinem Eisbärgehege versank. Der Pfleger von Knut war 2008 im Alter von 44 Jahren plötzlich an einem Herzinfakt gestorben.

Traumjob, doch die Gesundheit ging bergab

Die junge Frau hatte in einem der größten Zoos Deutschlands gearbeitet. Sie liebte ihren Job als Tierpflegerin über alles. Schon während ihrer Ausbildung ging es ihr gesundheitlich immer schlechter. Warum, wurde erst Jahre später festgestellt. Pestizide waren die Ursache, weshalb der Gesundheitszustand der Tierpflegerin immer mehr bergab ging. Sie war für die Gorillas zuständig gewesen. Mit der Flasche zog sie Gorillababys groß, wenn es sein musste. Am liebsten wäre sie überhaupt nicht nach Hause gegangen nach Arbeitsschluss, so liebte sie ihren Job.

Gorillababys tot nach Einsatz von Pestiziden

Bereits in der Ausbildung musste die junge Tierpflegerin mit Pestiziden die Schlafstätten der Gorillas aussprühen. Es kamen Nervengifte zur Anwendung. Pyrethroide und Organophosphate musste die junge Frau in den Schlafhöhlen versprühen. Kniend hockte sie davor und atmete zwangsläufig das Gift ein. „Uns starben Gorilla Babys, heute weiß ich, die kamen wegen der Pestizide um“, das berichtete sie mir vor etlichen Jahren, als wir uns in einer Spezialklinik trafen. Ihr Immunsystem und das Nervensystem waren stark geschädigt, sie hatte Herzbeschwerden und die Muskulatur baute sich rapide ab. Mehrere radiologische Untersuchungen ihres Gehirns zeigten starke Hirnschäden. Ihr waren die Haare ausgegangen und immer wieder hatte sie die für Nervengifte typischen Krampfanfälle. Sie führte einen Rechtsstreit gegen die Berufsgenossenschaft und gewann. Es stand außer Frage, dass die Gesundheit der Tierpflegerin durch Pestizide zerstört wurde.

Starb Knut durch Pestizide?

Noch weiß man nicht, woran Knut, der Publikumsliebling im Berliner Zoo, starb. Eine Obduktion wird die tatsächliche Todesursache hoffentlich ermitteln. Pestizide können in die engere Wahl kommen, denn sie werden regelmäßig in Zoos eingesetzt, um die Zootiere freizuhalten von Flöhen und anderen Parasiten. Auch bestimmte Herbizide, die auf Gehwegen und an Wegrändern in Zoos häufig eingesetzt werden, um sie frei von Unkraut zu halten, sind durchaus in der Lage lebensbedrohliche Krampfanfälle auszulösen.

Update 22.03.2011: Erste Obduktionsergebnisse des Eisbären zeigten, dass Knut an einer Hirnkrankheit litt.

Durch neuere wissenschaftliche Forschung ist bekannt, dass Pestizide verschiedene Hirnkrankheiten verursachen. Was bei Knut die Hirnkrankheit auslöste, werden weitere Untersuchungen enthüllen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 21. März 2011

Weitere CSN Blogs zum Thema Pestizide:

12 Kommentare zu “Todesursache von Eisbär Knut”

  1. Mirijam 21. März 2011 um 22:30

    Armer Knut,

    es tut mir so leid, dass du nicht mehr lebst, du warst eine große Freude für alle, die dich kannten.

    Ich finde es schlimm, dass Tiere eingesperrt und von Menschen auf diese unnatürliche Art und Weise gequält werden.

    Viele zivilisierte Menschen haben überhaupt keinen Respekt vor der Schöpfung. Und das wird uns zum Verhängnis.

  2. Alex 22. März 2011 um 15:19

    Organophosphat Pestizide lösen epileptische Anfälle bei Tieren aus.

    Eine schnelle Google Search

    Organophosphate Epilepsie

    Ungefähr 646.000 Ergebnisse (0,31 Sekunden)
    http://www.google.de/search?sourceid=navclient&hl=de&ie=UTF-8&rlz=1T4GFRE_deDE371DE371&q=organophosphates+epilepsie

    (engl.) organophosphates epilepsy
    Ungefähr 569.000 Ergebnisse (0,33 Sekunden)
    http://www.google.de/search?hl=de&rlz=1T4GFRE_deDE371DE371&q=organophosphates+epilepsy&aq=f&aqi=&aql=&oq=

  3. PappaJo 23. März 2011 um 11:09

    Die Pestizide werden ja dann auch den Pfleger getötet haben. Hatte die Tage so eine Zoo-Sendung im TV gesehen (mal bei zappen hängen geblieben), mir viel, wie so oft, das Personal auf. Das hatte diesmal so dicke Tränensäcke. Sowas kommt doch meist auch nur von den Chemiekeulen. Da ist doch bereits die Lymphe gestaut und der Abfluss gestört. Zeigt sich meist erst um die Augen.

  4. Kira 24. März 2011 um 10:47

    Was würde

    http://www.peta.de/

    http://www.tierschutzbund.de/

    zu unserem Blogbeitrag sagen?

    „Der Berliner Eisbär Knut starb wohl an einer Hirnerkrankung. Erste Untersuchungen des toten Tierkörpers am Leibniz-Institut zeigten „deutliche Veränderungen des Gehirns“, die als Grund für den plötzlichen Tod angesehen werden könnten, teilte der Zoologische Garten mit. ……
    Weitere Untersuchungen – bakterielle und am Gewebe – dürften noch mehrere Tage in Anspruch nehmen, hieß es. Andere Organveränderungen seien von den Pathologen nicht festgestellt worden. …“

    http://www.welt.de/vermischtes/article8756932/Abschied-von-Gianna-Eisbaer-Knut-wieder-allein.html

  5. Karl Gott 24. März 2011 um 12:46

    Habe gerade dieses wunderschöne Video gefunden:

    http://www.youtube.com/watch?v=Rik72LEa__8

    R.I.P. Knut

  6. Eike 25. März 2011 um 00:36

    Pestizide sind „neuro-toxisch“, d.h. sie können Nerven und GEHIRN schädigen.

    Wer weiß, wer weiß!

  7. sofia 28. März 2011 um 18:11

    Knut, dass er nicht mehr lebt, macht mich sehr traurig. Viele sagen, er war ja nur ein Tier. Ich habe von Anfang an alles verfolgt, wie Herr Dörflein ihn mit viel Liebe aufgezogen hat, doch Knut mußte alles immer schnell lernen. Zum Schluß musste er in das Gehege mit den alten Bärinnen, die ihn mobbten und bissen. Knut fühlte sich dort nicht wohl, niemand weiß genau, warum Knut rücklings in Wasser stürtzte. Warum beton, warum er immer mit drei Bärinnen eingesperrt war. Ist er mit Pestizide behandelt worden, ich frage mich.

    Erst jetzt nach vier Jahren stellt man fest, das Knut hirnkrank war, was ich nicht glaube, denn dann wäre er nicht vier Jahre alt geworden. Es wird nie die Wahrheit raus kommen woran Knut gestorben ist. Übrigens nach einer Woche ist man schon auf der Suche nach einem Nachfolger

  8. hille 6. April 2011 um 17:42

    pestizide……im zoo ….???????? ein schelm, der böses denkt………
    und es ist, wie immer, die tiere sind die leidtragenden………..und auch menschen, die dort tätig sind…….siehe herrn dörflein und mögliche (!!!) andere………
    nicht-artgerechte-haltung……..ist es bei dem zoo-direktor nicht angekommen ????????
    sehr ominös das alles!
    lasst knut, dem armen jungen, der genug mitgemacht hat, endlich seinen frieden! wenigstens jetzt!!!!

  9. Silvia 6. April 2011 um 18:13

    Liebe Hille,

    wir lassen Knut seinen Frieden. Er darf in Ruhe schlafen.

    Pestizide im Zoo sind ein heißes Thema, aber zu schweigen dazu wäre verkehrt. Wie soll Änderung eintreten, wenn keiner weiß und niemand nach Alternativen sucht? Die ungiftigen Alternativen gibt es und Engagierte aus verschiedenen Ländern sind bereit ihr profundes Wissen zu teilen. Das käme Zootieren und Zooangestellten zugute.

  10. Kira 12. April 2011 um 01:17

    Eisbären leiden unter Pestiziden und Chemikalien
    http://sciencev1.orf.at/news/125017.html

    Umweltgifte schwächen die Abwehrkraft von Eisbären gegen Infektionen und bringen ihr Hormonsystem durcheinander. Das haben Blutuntersuchungen bei 300 Bären in Norwegen und in Kanada ergeben.

    Die in diesem Jahr veröffentlichten Ergebnisse seien Besorgnis erregend, erklärte die Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF) am Montag in Bremen.

    „Sie beweisen, dass die vom Menschen in Umlauf gebrachten Gifte wie PCB und DDT inzwischen in den hintersten Winkeln der Welt nachweisbar sind“, sagte Ninja Reineke vom WWF.

    Polychlorierte Biphenyle (PCB)
    Polychlorierte Biphenyle gehören zur Gruppe der chlorierten Kohlenwasserstoffe. PCB zählt zu den stabilsten organischen Verbindungen. Mitte der 60er Jahre wurde seine hohe Toxizität und ökologische Problematik entdeckt. Wegen ihrer Beständigkeit wurden PCB überall auf der Welt in Fischen, Vögeln, Eiern, Margarine, Muttermilch und vielen anderen Produkten gefunden. Sie reichern sich über die Nahrungskette an und können bei Aufnahme größerer Mengen zu Leber-, Milz- und Nierenschäden führen.

    Größere Anfälligkeit für Erkrankungen
    Nach den Angaben von Reineke belegen die Studien erstmals, dass mit wachsender Pestizidbelastung die Fähigkeit der Tiere zur Bildung von Antikörpern sinkt.

    Sie würden damit anfälliger für Krankheiten. „Diese Effekte werden nicht mehr nur vermutet. Sie finden tatsächlich statt“, sagte Reineke. Die Studien bewiesen zugleich, dass Schadstoffe selbst nach einem Verbot noch lange Zeit Schäden anrichteten.

    In den Industrieländern verboten
    PCB und DDT seien in den Industrieländern zwar inzwischen verboten, so die WWF-Experten. Viele Substanzen mit ähnlichen Eigenschaften seien jedoch weiter in Gebrauch. Sie reicherten sich in Tieren und Menschen an.

  11. Heidi + Biene 1. Juli 2011 um 14:17

    Hallo ,
    wir glauben auch nicht , was uns durch die Medien über Knut berichtet, gesagt , erzählt wird.

    Wie vor uns geschrieben, die Wahrheit erfährt die Menschheit sowieso nicht.

    Uns reichts schon lange mit den Zoos, Zircus und all die Tierhaltungen , wo Tiere gequält werden.
    Wir brauchen uns realistisch nicht zu “ wundern “ , wenn es den Rest der Tiere reicht und sie zum Angriff übergehen gegen uns Menschen , denn wir sind die Bestien ; nicht die Tiere – diese wollen nur nach ihren Instinkten und Naturgesetzen leben , weiter nichts !

    Wir vermeintlichen Menschen haben weder das Eine noch das Andere , wir sind unnütze und unfähig, selbst Naturvölker werden von “ Weißen “ ausgerottet , bzw. wurden !

    Und an Knut habt IHR ein wieder einmal schlimmes Exemble statoiert, wir wollen in diese Schublade nicht ( mehr ) rein ; uns reichts !

    !
    !

  12. lenny 6. August 2011 um 15:18

    Was für eine Welt,wo Menschen erst den Lebensraum der Tiere zerstören oder total zumüllen und dann ihre macht missbrauchen um Sie einzusperren und für kommerzielle Zwecke missbrauchen.Was für ein elend,was man tagtäglich in den unzähligen Tiersendungen mit verharmlosender moderation zu sehen bekommt.Widerlich

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