Bremsenstiche

Schnelle Hilfe, Hausmittel und Vorbeugung

Durch die warme Witterung sind in diesem Jahr viele Bremsen unterwegs. Pferdebremsen sind oft hochaggressiv und wer sich in der Sommerzeit gerne draußen aufhält, hat ein erhöhtes Risiko, gestochen zu werden. Stiche von Bremsen sind äußerst schmerzhaft, sie jucken und brennen stark, meist bildet sich eine Quaddel. Zusätzlich besteht die Gefahr, dass der Stich anschwillt oder sich entzündet. Besonders bei Personen, die allergisch auf Bremsenstiche reagieren, kann es dazu führen, dass die Hand, der Arm oder das Bein regelrecht deformierend dick wird. In seltenen Fällen tritt Atemnot oder Schock ein, bei Anzeichen dafür sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Bei herkömmlichen Stichen braucht man nicht in Panik zu verfallen, normale Hausmittel reichen oft schon aus, um Linderung zu erzielen.

Schnelle Hilfe bei Bremsenstichen

Es gibt eine ganze Reihe unschädlicher Hausmittel, die ihren Zweck als Hilfsmittel nach einem Bremsenstich erfüllen.

Ganz wichtig: Nicht kratzen, das verschlimmert den Schmerz und führt zu Schwellung.

Einfache Hausmittel:

  • Kühlen – kaltes Wasser darüber laufen lassen, noch besser Eiswürfel auf den Stich halten (wer unterwegs ist, kann auch in ein Geschäft oder zu einer Tankstelle gehen und ein Eis kaufen zum Draufhalten. Einfach im Papier lassen zum Kühlen des Stiches)
  • Rohe Zwiebel auflegen, ev. mit Mullbinde fixieren
  • Heilerde anrühren und aufschlagen
  • Mit Alkohol abreiben
  • Ätherische Öle helfen oft, den Schmerz zu lindern, z.B. Teebaumöl, Eukalyptus, Minze (Nicht bei Allergien)
  • Aloe Vera wirkt kühlend und wirkt angenehm
  • Essigumschläge

Sich selbst helfen, wenn man draußen in der Natur ist:

  • Wer draußen in der Natur ist, kann sich mit etwas Erde, die man mit Spucke vermischt und auf die Einstichstelle aufträgt, helfen
  • Spitzwegerichblätter zerreiben und auftragen
  • Sofort nach dem Stich den Daumennagel kreuzweise fest in den Stich eindrücken

Achtung bei Allergie auf Bremsenstiche, Insektenstiche

Wenn eine Person allergisch auf Bremsenstiche ist und Anzeichen von Schock oder Atemnot zeigt, muss sofort gehandelt werden. Einen Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Wenn die Person Notfallspritzen (Autoinjektor) bei sich führt, diese schnell herbei holen und nach Anweisung verabreichen. Sofort zum Arzt sollte man auch, wenn der Stich im Mund, auf den Lippen oder im Rachen ist.

Vorbeugen gegen Bremsenstiche

Um zu vermeiden, dass Bremsen einen stechen, sollte man in erster Linie in gefährdeten Bereichen angemessene Kleidung tragen. Weil Bremsen Schweiß lieben, ist es sinnvoll, bei Hitze die Schweißregionen des Körpers mehrfach täglich abzuwaschen. Im Handel gibt es verschiedene Repellents, wobei man hier darauf achten sollte, dass sie keine Insektizide wie z.B. Permethrin, DEET, Pyrethrum enthalten. Diese sind Nervengifte, deren schädliche Wirkung auch für den Menschen nachteilig ist. Besser sind Repellents, deren Inhaltsstoffe aus ätherischen Ölen bestehen, diese sind jedoch für Allergiker und Chemikaliensensible nur bedingt anwendbar.

Auf der Terrasse und dem Balkon kann man sich vorbeugend vor Bremsen und Wespen schützen:

  • Kräuter anpflanzen oder in Tontöpfen aufstellen , z.B. Salbei, Thymian, Majoran
  • Der Geruch von Tomatenpflanzen behagt Bremsen und Wespen ebenfalls nicht
  • Glühbirnen mit gelbem Licht für die Außenbeleuchtung verwenden
  • Spezielle Mückenlampen aufstellen (nur ohne Insektizid)
  • Etwas trockenen Salbei in einer Schale anbrennen und räuchern (nicht bei Allergien und Chemikalien-Sensitivität)

Anm.: Die genannten Tipps gegen Bremsenstiche sind nicht als Ersatz für ärztliche Hilfe gedacht. Im Notfall und bei ernsthaften Beschwerden IMMER den Arzt aufsuchen oder den Notarzt rufen. Auch Hausmittel sollten immer auf ihre persönliche Verträglichkeit hin ausgewählt und ggf. mit dem Hausarzt oder Allergologen im Vorfeld abgeklärt werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 19. Juli 2010

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10 Kommentare zu “Bremsenstiche”

  1. Seelchen 19. Juli 2010 um 15:05

    Danke,liebe Sylvia für diesen Blog.
    Ich habe hier dieses Jahr sehr viel mit Bremsen zu tun und habe echte Probleme ,weil bei mir die Stiche über 7 Monate anhalten und sich immer wieder entzünden.Der Stich vom letzten Jahr hat bis Februar gesuppt und gebrannt.
    Aloe vera und Spitzwegerich lege ich auch auf,aber auch die anderen Tipps sind sehr gut.
    Was kann man tun,wenn die Stiche..auch zeckenbisse so lange anhalten?????

  2. Domiseda 19. Juli 2010 um 16:53

    Ich werde wesentlich weniger gestochen, wenn ich Vit B1 infundiert bekomme , bzw Vit B1 Tropfen einnehme, mich damit einreibe; die Tiere mögen
    Vit B1 nicht- habe ich gelesen und dann selbst erfahren.
    Ansonsten verwende ich zur Abwehr ein Minigerät
    „SOLAR Finito Mosquito“- bei mir nützt´s schon

    liebes Seelchen,
    viele MCS-Kranke haben extrem niedrige Vit B1-Spiegel!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  3. Clarissa 19. Juli 2010 um 20:20

    Die Reaktion (Schwellung) wird durch das Körper-fremde Eiweiß eine (allergische Reaktion) ausgelöst, die beste Methode ist das Körper-fremde Eiweiß zu zerstören. Dieses geschieht sehr effektiv mittels einer lokalen Erwärmung über 42°C. Es gibt solche Insektenstichstifte mit Batterien, die drückt man auf die Stichstelle, betätigt den Taster und das Heizelement erwärmt sich innerhalb einiger Sekunden, es brennt kurz ein bisschen aber im Anschluss ist dann Ruhe und die allergische Reaktion ist unterbrochen, weil das Eiweiß zerstört wurde.

  4. Silvia 20. Juli 2010 um 14:36

    Der Tipp mit den kleinen Teaser ist prima, vielen Dank Domiseda und Clarissa. Schade, dass ich Euch nicht vor dem Schreiben gefragt habe.

  5. Suzette 20. Juli 2010 um 20:28

    Besten Dank für diesen hilfreichen Artikel. Ich bin selbst schon öfter von Bremsen gestochen worden und kann nur bestätigen, dass diese Stiche äußerst schmerzhaft sind. Nun habe ich hilfreiche Tipps, was ich im Bedarfsfall dagegen bzw. was ich vorbeugend unternehmen kann.

    Herzlichen Dank auch an die Kommentatoren, solch einen Wärmestick werde ich mir zulegen, denn ich halte mich MCS bedingt oft in der freien Natur auf und muss mich jetzt bei der Sommerhitze öfter gegen Bremsen verteidigen, was mir nicht immer gelingt, ohne gestochen zu werden.

  6. Energiefox 20. Juli 2010 um 21:35

    Clarissa,
    so was wollte ich mir schon kaufen. Wohne direkt am Wald, Bremsen die sogenannten Pferdepfliegen kommen hier besonders im Herbst massenweise vor.
    Manchmal schwärmt dann ein ganze Schwarm um meinen Kopf. Dann fahr ich recht schnell mit dem Fahrrad.
    Jetzt sind auch schon welche da. Wurde auch schon gestochen, ich scheine da aber keine große Probleme mit zu haben, es juckt zwar mächtig und schwillt auch manchmal an, das ist es aber.

    Ein Vorteil haben aber die Biester, die vertreiben die Menschen am Anglersee und im Wald. Leider so mancher Zeitgenosse macht im Wald mehr kaputt, als diese Bremsen, die vermutlich wie die Zecken auch ihren Sinn haben, den wir aber nicht so recht verstehen.
    Gruß Fox

  7. Augenstern 21. Juli 2010 um 13:08

    Früher (vor MCS) hatte ich weniger Probleme mit Insektenstichen, jetzt reagiert mein Körper ziemlich heftig. Besonders schlimm ist es an den Beinen, da wird aus meinem schlanken „Tanzbeinchen“ gleich ein Elefantenfuß. Es dauert sehr lange bis die Schwellung, die immer weiter Richtung Zehen wandert, zurückgeht.
    Meine Erste-Hilfe-Tips:
    Wenn nichts anderes zur Hand, dann Spucke. Ansonsten hilft mir äußerlich Combudoron Gel von Weleda und innerlich Arnika-Globuli.

  8. Rosi 26. Juli 2014 um 11:20

    Mich hat vor zwei Tagen eine Bremse in den Finger gestochen.
    Der Finger ist sofort auf die doppelte Größe angeschwollen, da hat auch kein Spitzwegerichblatt mehr geholfen.
    Kurze Zeit später kamen dann noch Kreislaufbeschwerden, Übelkeit und Atemnot hinzu.
    Da ich in der Nähe vom Arzt war hatte ich noch recht Glück gehabt.
    Habe nun eine kleine „Apotheke“ verschrieben bekommen, die ich immer bei mir haben soll, da halt diese Reaktionen immer wieder auftreten können sobald mich eine Bremse stechen sollte.
    Bin jetzt am überlegen ob ich noch einen Allergologen aufsuchen soll oder nicht. Hatte solche Reaktionen bisher noch nie gehabt.

  9. Silvia 26. Juli 2014 um 11:24

    Das Aufsuchen eines Allergologen ist in jedem Fall sinvoll. Er kann auch beurteilen ob Anaphyaxie vorlag und Sie mit Notfallspritzen ausstatten.

  10. Lamafan 17. Juli 2015 um 09:25

    Gekühlten Quark – gern etwas fetterer, der bröselt dann nicht so schnell wieder runter – reichlich auf das juckende, geschwollene Gebiet aufgetragen, kühlt und nimmt den Juckreiz. Ist mein 1. Hilfe-Programm, wenn mich wieder mal eine Bremse erwischt hat und das Bein oder der Fuß danach unförmig anschwillt.

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