Aromen in Lebensmitteln – unbedenklich, oder können sie Allergien und Pseudoallergien fördern?
Für Allergiker und Gesundheitsbewusste bleiben viele Fragen
Analog zu den Lebensmittelfarbstoffen, unterteilt man Aromen und Geschmackstoffe ebenfalls in 3 Kategorien, nämlich in natürliche, naturidentische und in künstliche Aromen. Derzeit gibt es ca. 3000 industriell produzierte Aromen- und Geschmacksstoffe, eine erschreckend hohe Zahl, die die Nahrungsmittelindustrie unseren Speisen zufügt. Die möglichen Risiken für unsere Gesundheit sind per dato nicht ausreichend erforscht, allerdings besteht der begründete Verdacht, dass sie Allergien und Überempfindlichkeiten (Pseudoallergien) auslösen können. Die steigende Zahl der Lebensmittelallergiker verdeutlicht, dass Besorgnis mehr als berechtigt ist. Ich persönlich koche lieber frisch, denn dabei habe ich zwei entscheidende Vorteile, es schmeckt nicht nur besser, ich habe auch Einfluss auf die Zutaten. Seitdem ich mich mit ökologisch produzierten Lebensmitteln ernähre, habe ich weniger gesundheitliche Probleme. Probiert es einmal aus, ich bin mir sicher, Ihr macht ähnliche Erfahrungen.
Appetitlich ist anders
Beim intensiveren Beschäftigen mit Lebensmittelzusatzstoffen, kann einem der Appetit auf so manchen Happen regelrecht vergehen. Denn wenn man weiß, aus welchen Zutaten die so vielfältig in unserem Essen zum Einsatz kommenden Aromen gewonnen werden, muss ich ganz klar sagen, besonders appetitanregend ist das alles nicht.
Geschmack aus der Natur? Pustekuchen, aus dem Chemielabor
Die in vielen Nahrungsmittel verarbeitete Zitronensäure, wird beim industriellen Herstellungsprozess nicht etwa aus Zitronen gewonnen, wie man eigentlich vermuten könnte, sondern aus dem Schimmelpilz Aspergillus niger. Laut dem Wikipedia kann der Schwarzschimmelpilz für viele Gesundheitsschäden, z. B. Allergien und Infektionserkrankungen, wie die Aspergillose, verantwortlich sein, außerdem wird durch Zitronensäure die Aufnahme von Schwermetallen wie Cadmium und Blei ins Blut begünstigt.
Vanillin stammt nicht etwa aus einer Vanilleschote, sondern wird mit Hilfe von Bakterien aus einer Substanz aus Reiskörnern gewonnen. Nur in echtem Vanillezucker findet das Mark der Vanilleschote Verwendung.
Erdbeerjoghurt erhält bspw. seinen intensiven fruchtigen Geschmack nicht etwa durch Erdbeeren, denn in herkömmlich erzeugtem Erdbeerjoghurt sind leider sind nur wenige Gramm der roten Vitaminbomben enthalten. Die Nahrungsmittelindustrie hilft bei der geschmacklichen Note kräftig nach und zwar durch Zusatz von Erdbeeraroma, welches aus Sägespänen gewonnen wird.
Konsumverhalten hat Mitschuld am Anstieg von Allergien
Leider ist das Konsumverhalten der Verbraucher dahingehend ausgerichtet, dass beim Einkaufen mit Vorliebe zu Fertigprodukten ins Regal gegriffen wird. So ist auch die beliebte Hühnerbrühe aus der Tüte mit Aromen versetzt, da sie tatsächlich nur wenige Gramm Hühnchen beinhaltet und man mit der Menge wohl kaum eine kräftige Suppe hinzaubern kann, die den Geschmackanforderungen der Verbraucher entsprechen würde. Erst neulich habe ich gelesen, dass über 600 Einzelsubstanzen benötigt werden um den Geschmack von Huhn zu kreieren. Ganz ehrlich, das lässt schon Unbehagen aufkommen, zumal die Wirkung von Aromastoffen untereinander bzw. Wechselwirkungen mit anderen Lebensmittelzusätzen nicht ausreichend erforscht sind. Lt. Meldungen der Verbraucher Initiative e.V. gibt es derzeit keinerlei Untersuchungsverfahren, um eine Allergenität bzw. Pseudoallergenität der verschiedenen Lebensmittelzusatzstoffe festzustellen. Für Allergiker können bereits kleinste Mengen problematisch sein. Auch hinsichtlich der Entstehung von Krebs, sind die möglichen Risiken von Aromen noch unerforscht. Auch die Tatsache, dass lediglich die künstlichen Aromen einer staatlichen Zulassung unterliegen, finde ich nicht sonderlich beruhigend.
Aromen aus dem Chemielabor
Künstliche Aromastoffe werden aus Erdöl gewonnen, naturidentische entstehen im Labor, und sind dem chemischen Aufbau ihres natürlichen Gegenstückes nachempfunden. Allerdings kann ein solches Aroma aus bis zu hunderten einzelnen Geschmacksstoffen und anderen Zusätzen bestehen. Hinter dem Begriff „natürliches Aroma“ verbirgt sich die irreführendste Gruppe, denn sie besagt nur, dass die natürlichen Aromen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs sind. Natürliche Aromen werden wie bereits erwähnt, aus Sägespänen und Schimmelpilzen wie auch aus Restprodukten aus Schlachthäusern, mit Hilfe von Bakterien, Enzymen in mikrobiologischen Verfahren, gewonnen.
Selber zubereiten, dann schmeckts und ist gesund
Da greife ich doch lieber zu Naturjoghurt und vermische um Geschmack zu erhalten, ganz nach Lust und Tageslaune zu frischem Obst oder Marmelade, oder ich koche mir meine Hühnerbrühe mit frischen gesunden Bio-Zutaten lieber selbst. Das ist dann tatsächlich ein Geschmackserlebnis für alle Sinne, denn ein Fertigprodukt kann Frischgekochtem in keinem Fall optisch, geschmacklich, geschweige denn vom gesundheitlichen Aspekt, das Wasser reichen. Allerdings muss ich der Fairness halber zugeben, dass die gesamte globale Erdbeerernte bei weitem nicht für alle Erdbeerjoghurts ausreichend wäre, das ist das andere Problem. Auf alle Fälle ist es für MCS-Kranke, Allergiker und Alle, die sich gesund ernähren möchten, empfehlenswert, in der Küche aktiv und kreativ zu werden und sich etwas Gesundes am Herd zu zaubern. Das bereitet weitaus mehr Freude, als den Dosenöffner aus der Schublade zu holen und sich Ravioli warm zumachen und schmeckt mit Sicherheit besser.
Eure Maria