Frau mit Fibromyalgie erhielt Hilfe über Twitter

Umwelterkrankte muss nicht länger auf der Straße leben

Die 57-jährige wusste sich nicht mehr zu helfen. Zwischen Krankenhausaufenthalten lebte sie in ihrem Auto. Ihre gesamte Existenz war durch die Krankheit zerstört worden. Blair Miller leidet unter Fibromyalgie, einer Umweltkrankheit, die starke Schmerzen verursacht. Erkrankte bezeichnen die Schmerzen ähnlich Zahnschmerzen, nur dass sie meist den ganzen Körper betreffen. Als Blair keinen Ausweg mehr sah, griff sie zu ihrem Handy und sendete auf dem Sozialen Netzwerk Twitter eine Nachricht an ihre Follower. Innerhalb weniger Stunden halfen ihr rund 20 Menschen, ohne sie jemals im Leben zuvor getroffen zu haben.

Twitter Community half innerhalb weniger Stunden

Als Blair Miller sich am 26. September vor einer weiteren Nacht im Auto fürchtete, und vor Schmerzen nicht mehr weiter wusste, teilte sie dies über Twitter mit. Was in den nächsten Stunden passierte, kann die Frau, die unter schwerer Fibromyalgie leidet, noch immer nicht fassen. Plötzlich meldeten sich Menschen von überall her bei ihr und wurden sofort aktiv. Blair erhielt Bonuspunkte für Hotelübernachtungen, Gutscheine für Lebensmitteleinkäufe in Supermärkten der Umgebung und Benzingutscheine. Einige der Menschen aus der Twitter Community riefen bei Hilfsorganisationen an, um Blair zu helfen eine längerfristige Unterkunft zu bekommen. Es wurde ein Blog für die Umwelterkrankte gestartet und man begann dort über sie zu berichten. Als dann ein PayPal Konto für sie eröffnet wurde, gingen innerhalb weniger Stunden einige Hundert Dollar ein.

Gegenüber der Zeitung „Sun-Sentinel“ sagte Blair Miller, dass sie ihr Vertrauen in Alles wiedererlangte, als sie plötzlich einen Platz zu Schlafen hatte. Sie habe diesen Hilferuf gestartet, weil sie einfach nicht mehr weitergewusst hätte. Noch immer käme ihr alles was in Zwischenzeit geschehen sei, um ihr zu helfen, wie ein Wunder vor.

Soziale Netzwerke, ein Sprachrohr in die Welt

Durch Soziale Netzwerke hat sich viel verändert in der Welt. Menschen, die zuvor keine Lobby hatten oder für deren Schicksal sich keine Zeitung und kein Fernsehen interessiert, können über Twitter, Facebook, Google+ und andere Social Networks viele Mitmenschen erreichen. Revolutionen fanden ihren Ursprung und den Schlüssel zum Erfolg in der Nutzung Sozialer Netzwerke. Es spielt keine Rolle mehr, wo man wohnt und welchen sozialen Status man besitzt, jeder kann andere erreichen und eine Community aufbauen. Insbesondere für Umwelterkrankte, die in vielen Fällen kaum noch soziale Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände pflegen können, sind Soziale Netzwerke eine Chance, wie das Beispiel von Blair eindrucksvoll beschreibt. Ein PC, ein Notebook oder ein Handy und eine Internetverbindung, mehr braucht man nicht, um aktiv zu werden und sich der Welt mitzuteilen. Außer vielleicht noch einer kleinen Portion Mut.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 09.10.2011

Literatur: Sun-Sentinel, Homeless Boca Raton woman turns to Twitter for help, 08.10.2011

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Ein Kommentar zu “Frau mit Fibromyalgie erhielt Hilfe über Twitter”

  1. Yves Deslauriers 21. Oktober 2011 um 01:11

    Wow, die Geschichte geht echt ans Herz. Ich finde, das Internet und seine Social Networks eignen sich hervorragend für vielerlei solcher Aktionen: Hätte Blair Miller Menschen auf der Straße angesprochen, hätten diese ihr sicher nicht geholfen. Endlich mal eine positive Nachricht über Twitter und Co! Ich bin und bleibe Fan!

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