Deutsche Umwelthilfe verklagt Baumarktkette wegen zu viel Quecksilber in Energiesparlampen

Energiesparlampen der Hornbach-Eigenmarke „Flair Energy“ überschreiten Grenzwerte für Quecksilber

Baumarktkette lehnt Unterlassungserklärung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) zur künftigen Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen ab – DUH erhebt Klage gegen Hornbach wegen Nichteinhaltung von Umweltgesetzen

Von der Baumarktkette Hornbach verkaufte Energiesparlampen der Eigenmarke „Flair Energy“ enthalten regelmäßig zu viel giftiges Quecksilber. Dies ergaben Produkttests der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH). Die Untersuchungen weisen bei den geprüften „Flair Energy“ Kompaktleuchtstofflampen durchgehend mehr als die gesetzlich erlaubten 5 Milligramm (mg) Quecksilber auf. Der gemessene Höchstwert lag mit 13 mg um mehr als das Doppelte über dem gesetzlich erlaubten Grenzwert.

Zwar nahm Hornbach inzwischen die Energiesparlampen seiner Eigenmarke „Flair Energy“ vom Markt, doch schließt dies nach Überzeugung der DUH eine Wiederholung nicht aus. Deshalb fordert die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation von Hornbach die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung, mit der sich das Unternehmen verpflichtet, nur noch Energiesparlampen in Verkehr zu bringen, die weniger als 5 mg Quecksilber enthalten. Dies lehnt Hornbach jedoch ab und verweigert somit jede Garantie, dass künftig alle angebotenen Energiesparlampen tatsächlich die gesetzlichen Quecksilbergrenzwerte einhalten. „Hornbachs Weigerung, verbindlich zu versprechen, zukünftig nur noch Energiesparlampen zu verkaufen, die die gesetzlichen Höchstwerte für Quecksilber erfüllen, ist nicht hinnehmbar“, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die modernen Energiesparlampen (Gasentladungslampen) sparen gegenüber Glühlampen 80 Prozent des Stroms ein, enthalten aber technisch bedingt geringe Mengen des giftigen Schwermetalls Quecksilber. Qualitätshersteller schaffen es heute, den Quecksilbergehalt auf ca. 2 mg zu reduzieren. Um mögliche schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesundheit zu minimieren, ist die zugelassene Quecksilbermenge in Gasentladungslampen auf maximal fünf Milligramm je Lampe begrenzt. „Mit so genannten Quecksilber-Dosierpillen bei der Herstellung von Gasentladungslampen stellt die präzise Einhaltung der Grenzwerte heute kein technisches Problem mehr dar. Die Händler müssen nicht fürchten, unbeabsichtigt zu viel Quecksilber in ihren Energiesparlampen zu haben“, erklärt Thomas Fischer, aus dem DUH-Bereich Kreislaufwirtschaft. Lediglich bei Ramschware sei Vorsicht geboten, denn bei dieser werde das Quecksilber gelegentlich noch mit der veralteten und ungenauen Flüssigdosierung eingebracht. Dies sei jedoch nicht mehr zeitgemäß und ein Zeichen minderer Qualität.

Weil Hornbach seinen Kundinnen und Kunden trotz technischer Machbarkeit keinen Schutz vor zu hohen Mengen des Schwermetalls Quecksilber in Energiesparlampen garantieren will, erhebt die DUH nunmehr Klage gegen Hornbach vor dem Landgericht Landau. „Mit unserem Gang vor Gericht wollen wir erreichen, dass Hornbach die geltenden Quecksilber-Grenzwerte für alle angebotenen Energiesparlampen einhält und sicherstellen, dass zukünftig Hornbach-Kunden unbedenkliche Lampen kaufen können“, so Resch.

Literatur:

Deutsche Umwelthilfe e.V., Deutsche Umwelthilfe verklagt Baumarktkette Hornbach wegen zu viel Quecksilber in Energiesparlampen, Berlin, 9. August 2011

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2 Kommentare zu “Deutsche Umwelthilfe verklagt Baumarktkette wegen zu viel Quecksilber in Energiesparlampen”

  1. PappaJo 10. August 2011 um 13:04

    Und das Vergiften geht weiter!

    Nachdem wohl die meisten begriffen haben, das Amalgam schwer giftig ist und dieses „hoffentlich“ in den Praxen keine Verwendung mehr findet, findet die Industrie eine weitere Möglichkeit – oh sorry, meinte die EU – uns zu vergiften. Da es mit Amalgam und dem darin enthaltenen Quecksilber so gut funktioniert hat, warum das Material wechseln?!

    Einfach mal die Verpackung wechseln, und der Geniestreich ist perfekt. Eine Lampe geht „garantiert“ 1x pro Jahr/Haushalt kaputt. Das reicht um soviel HG aufzunehmen, wie es sonst mit 10 AmalgamBomben üblich war. Wer verlässt denn dann auch die Wohnung, ruft die Feuerwehr und betritt diese erst wieder wenn per Messung nachgewiesen wurde, das keine Toxische Menge mehr in der Raumluft vorhanden ist? Keiner.

    Und der Dämmerzustand geht weiter und bleibt erhalten….

    ….schlafet weiter und fangt bloß nicht alle an zu denken.
    Das wäre für das „System“ wiederrum das perfekte Gift und die Leute würden wieder auf die Straße gehen und nicht alles mit sich machen lassen.

    Erinnerung:
    Schweden hatte bereits Quecksilber im allgemeinen Verboten!!! Bis es von der EU dazu genötigt wurde, um in die EU aufgenommen zu werden, das HG wieder kreisen zu lassen.

  2. Galaxie 11. August 2011 um 01:44

    Die Politik ist zum heulen.

    Es wird immer krimineller und schlimmer und das Volk wird sich immer mehr auflehnen. Man darf garnicht darüber nachdenken, denn es wird noch überall schlimmer kommen. Der grosse Knall kommt noch. Ich hoffe nur das die Klagen auch mal Erfolg haben. Man sagt immer der Mensch ist das grösste Raubtier und die Menscheit vernichtet sich selbst und andere.

    Galaxie

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