Hilferuf: Spanischer Professor mit chronischer Quecksilbervergiftung und MCS trat in Hungerstreik

Gestern am 26. Juli 2010, hat Professor Servando Perez, der Kopf von Mercuriados Spain (Menschen die an chronischer Quecksilbervergiftung leiden) mit einem Hungerstreik begonnen. Bei Prof. Perez wurde vor zwei Jahren eine schwere Quecksilbervergiftung und Multiple Chemical Sensitivity (MCS) diagnostiziert. Sein Fall kam vor das höchste spanische Gericht und dieses stellte fest, daß Prof. Perez infolge von Zahnfüllungen an einer chronischen Quecksilbervergiftung leidet und verfügte, daß das spanische Gesundheitssystem (die Sozialversicherung) seine Erkrankung mittels Chelattherapie [Entgiftungstherapie mit Ethylendiamin-Tetraessigsäure] behandeln oder ihn an eine private Klinik überweisen und die Kosten dafür übernehmen soll. Das war ein außergewöhnlicher Präzedenzfall.

Wie zu erwarten war, wurde Prof. Perez bis dato noch nicht behandelt und die Sozialversicherung unternahm, was sie konnte, um klar zu stellen, daß er wie auch andere spanische Erkrankte mit MCS, CFS/ME und Fibromyalgie keine angemesse medizinische Versorgung durch das Gesundheitssystem erhalten. Darum haben wir, Mercuriados Spain und viele andere Gruppen, Kampagnen, Volksbegehren, Interessenvertretungen, Klagen und viele andere Vorhaben gestartet, um diese Situation zu ändern. Bisher aber ohne Erfolg.

Prof. Perez Gesundheit hat sich verschlechtert und vor einem Monat begab er sich in die Notaufnahme der Universitätsklinik von Santiago de Compostela. Sie weigerten sich, ihn zu behandeln und er erklärte, er würde die Klinik nicht verlassen, bis die gerichtliche Anweisung zur Chelattherapie durchgeführt würde. Während des vergangenen Monats hat Prof. Perez in der Klinik alle möglichen Schikanen und Druck ertragen, mit dem man ihn zum Verlassen der Klinik zwingen wollte. Man hat bei ihm sogar trotz seiner organischen Erkrankung eine psychiatrische diagnostiziert.

Wir, die spanischen MCS, CFS/ME und FMS Gruppen haben eine Kampagne ins Leben gerufen, um Prof. Perez mit Emails, Anrufen bei der Klinik, Pressearbeit usw. zu unterstützen. Nun besteht die neueste Schikaniermethode der Klinik darin, ihm Nahrung ohne Zusatzstoffe zu verweigern. In Anbetracht all dessen hat Servando Perez einen Hungerstreik begonnen. Natürlich könnte er versuchen, einen Bankkredit zu bekommen, um eine Chelattherapie als Privatpatient bezahlen zu können, doch diese würde uns, den anderen in Spanien auf eine Behandlung durch das Gesundheitssystem wartenden Erkrankten nicht helfen. Die Klinik ließ wissen, sie wolle ihn nicht an eine private Klinik überweisen, da dies ein Präzendenzfall bedeuten würde, und dann müßten demnächst alle Menschen mit einer chronischen Metallvergiftung in Spanien behandelt werden. Dies jedoch wollen sie mit unserem Steuergeld nicht tun.

Servando Perez hat sich für den tapferen und schweren Weg entschieden, diese hoffnungslose Situation, in der wir uns mit dieser Art von Erkrankungen in Spanien befinden zu ändern. Darum sind wir auf Servandos Handeln stolz.

Wir lassen Ihnen diese Informationen zukommen und bitten Sie um Unterstüzung. Bitte schreiben Sie an den Vizedirektor der Klinik von Santiago de Compostela, an Dr. Jose-Ramón Gómez oder an jose.ramon.gomez.fernandez[at]sergas.es oder rufen sie ihn unter 0034 98 1950970 an.

Wir alle sind Servando Perez!

Herzlichen Dank!

Clara Valverde

Leiterin der Liga SFC

(CFS/ME League, Spain)

www.ligasfc.org

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Photo: Thank you to Mercuriados Netlog!

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6 Kommentare zu “Hilferuf: Spanischer Professor mit chronischer Quecksilbervergiftung und MCS trat in Hungerstreik”

  1. Lucie 28. Juli 2010 um 06:35

    Ich wünsche Herrn Perez inständig, dass ihm durch seine Aktion die dringend notwendige Chelattherapie ermöglicht wird und sich die Situation aller Menschen, die an chronischer Metallvergiftung und MCS erkrankt sind, in Spanien verbessert.

    Herr Perez, ich wünsche Ihnen viel Kraft und danke für Ihren beachtlichen Mut, mit Ihrem stark geschädigten Gesundheitszustand solch eine Aktion zu starten,

    Lucie

  2. gitte 28. Juli 2010 um 20:31

    ich möchte herrn prof. perez auch alles, alles gute wünschen und das der hungerstreik ihm nicht schadet, sondern auch noch etwas an giftstoffen freisetzt. hoffentlich ändert er mit dieser aktion etwas für uns alle. liebe grüsse gitte

  3. Groppo 3. August 2010 um 13:33

    Ich wünsche Herrn Perez sehr, dass er durch den Hungerstreik keine weiteren körperlichen Schäden erlangt. Schließlich sind die bestehenden Erkrankungen schon einschneidend genug. Ebenso hoffe ich, dass er durch diese Aktion die Kostenübernahme für die notwendige Therapie sowie eine allgemeine Bewusstseinsbesserung Umwelterkrankungen gegenüber erreicht.

  4. Anne S. 5. August 2010 um 10:23

    Ich wünsche Herrn Professor Perez ebenfalls, dass er mit seiner mutigen Aktion Erfolg hat und die notwendige Behandlung erhält.

    Vom Patientenverband für Amalgamvergiftete und Umweltgiftgeschädigte e.V. Karlsruhe (Baden –Württemberg) wurde ein spanischer Text erstellt, den man an die Klinik in Spanien senden kann, wenn man Prof. Perez unterstützen möchte.

    Hier der Text:

    An …Klinik en Santiago de Compostela
    Vizedir. Dr. Jose-Ramón Gómez

    Distinguido Dr. Gómez

    Hemos tenido conocimiento de que el profesor Servando Perez se encuentra ingresado en la clínica a su cargo a causa de una intoxicación por mercurio.
    Quisiéramos por este intermedio pedirle se le preste al don Servando Pérez la debida aistencia toxicológica.

    Al existir numerosos síntomas inéquivocos de una intoxicación por mercurio, reconocer este cuadro tóxico es una cuestión de cultura general.

    Cabe destacar, además, que el señor Pérez se ve favorecido por el hecho de que una sentencia judicial le respalda en la defensa de sus derechos.

    Atentamente

  5. Sonja Goldfinger 8. August 2010 um 18:02

    Die Selbsthilfegruppe Zahn- und Zahnersatzmaterialien Ansbach wünscht Ihnen alles Gute und viiiel Erfolg. Auch wir arbeiten u.a. zur Entgiftung mit DMPS. Vorsicht, auch in Impfstoffen sind gefährlichste Giftstoffe u.a. Quecksilber. Es gibt auch keine wissenschaftliche Publikation eines Krankheiterregers (Virus)siehe Impf-verbrechen.de

    Sonja Goldfinger (Leiterin der SHG)

  6. Holtmann, Mechthild 11. August 2010 um 23:10

    Herr Professor Perez hat neben seinen großen gesundheitichen Problemen einen Vorteil, der für uns alle wirkt: er ist ein gebildeter Mann, hat genug Geld um die Therapie zu bezahlen und hat auch Ausdauer. Nicht jeder Mensch, der eine Ausleitung durch Chelat notwendig hat, könnte so kämpfen. Darum ist es besonders wichtig, dass ganz viele Menschen ihn unterstützen und Herr Professor lange durchhält. Meine Bewunderung! M.Holtmann

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