MCS-Kranke in Italien sollen Hilfe erhalten

In den vergangenen Monaten wurde in einigen Ländern das Thema MCS-Multiple Chemical Sensitivity von Politikern und Ministerien aufgegriffen und bearbeitet. Ziel ist, dass Chemikaliensensible zu behördlicher Anerkennung ihrer Krankheit, medizinischer Behandlung und etwas mehr Lebensqualität verholfen wird.

Die italienische MCS-Organisation AMICA gibt einen kurzen Zwischenbericht:

Der italienische Senat hat begonnen, die vier eingereichten Gesetzes-vorlagen zur Anerkennung von MCS zu diskutieren. Einige Senatoren, wie Sen. Gustavio, erklärten die Charakteristika der Krankheit, die in einigen Ländern im ICD-10 als unspezifische Allergie gelistet ist. Der nationale Gesundheitsausschuss, ein wissenschaftlicher Arm des italienischen Gesundheitsministeriums, hat bereits festgelegt, dass MCS nicht als seltene Erkrankung eingestuft werden kann, weil die Beschwerden bei rund 12% der Bevölkerung auftreten.

Die weitere Diskussion wird sich u.a. auf die Notwendigkeit von adäquaten Gesundheitszentren und spezielle Leitlinien für Krankenhausaufenthalte fokussieren. Es ist auch eine Anhörung von Sachverständigen geplant, deren Aufgabe es sein wird, die sozialen Auswirkungen der Krankheit zu bewerten. Es sollen angemessene Strategien entwickelt werden, um den MCS-Erkrankten zu helfen, mit ihrer Krankheit im Alltag besser zurechtzukommen.

Autor: CSN – Chemical Sensitivity Network, Juli 2010

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3 Kommentare zu “MCS-Kranke in Italien sollen Hilfe erhalten”

  1. X-Faktor 1. Juli 2010 um 13:31

    Es ist sehr vorbildlich, dass man sich in Italien ernsthaft Multipler Chemikaliensensitivität, sprich MCS annimmt. Auch dass man in Italien erkennt, dass MCS keine seltene Erkrankung ist. Von dieser Erkenntnis oder besser gesagt, von diesem öffentlichen Zugeständnis ist man in Deutschland seitens der Behörden ja leider weit entfernt. Aber auch Deutschland wird noch erkennen lernen / müssen, dass kein Weg daran vorbeigeht, MCS als das anzuerkennen, was es faktisch ist, nämlich eine häufig vorkommende, umweltbedingte organische Erkrankung, die es seitens der Öffentlichkeit verlangt, dass der Fokus sich verstärkt darauf richtet und adäquates Handeln dringend erfolgen muss.

    MCS Kranken Hilfe zuteil werden lassen, ist auch in Deutschland mehr als notwendig.

    XXX

  2. Marcel 1. Juli 2010 um 19:25

    Das sind gute News aus Italien. Jede erlangte Verbesserung für MCS Betroffene im Ausland, ist ein Schritt nach vorne und erhöht zugleich den Druck auch auf Deutschland, endlich zu handeln.

  3. Kira 2. Juli 2010 um 17:47

    Viele kleine Schritte führen auch zum Ziel, auch bei uns wird man bald nicht mehr wegsehen können.
    Denke wir sind auf dem richtigen Weg, da der Druck wächst und man auch hier in Deutschland einfach nicht mehr wegsehen kann. Wir müssen weiter unsere Solidarität zueinander zeigen, stark bleiben und auf unsere Rechte bestehen.

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