Umwelterkrankungen – Die besten Informationen und Tipps

Die besten Informationen Ein Arzttermin nach dem anderen und trotzdem weiß kein Arzt eine Diagnose zu stellen, die es auf den Punkt bringt. Von einer Behandlung, die hilft, die Beschwerden zu verringern, ganz zu schweigen. So ging es vielen Umwelterkrankten, ganz besonders wenn sie unter Chemikalien-Sensitivität (MCS) leiden.

Die Krankheit MCS ist zwar nichts Neues, man kennt sie seit den Fünfziger Jahren, aber trotzdem weiß kaum ein Arzt etwas damit anzufangen. Wenn ein Patient kommt und mitteilt, dass er auf Parfums, die morgendliche Tageszeitung, die Diesel-abgase des Stadtbusses auf dem Weg zur Arbeit und den neuen Teppichboden im Büro mit Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Sehstörungen, etc. reagiert, bekommt er oft statt Hilfe ein Achselzucken oder die Worte: „So was gibt es nicht“. Die Diagnose MCS, die den Diagnosecode ICD-10 T78.4 trägt, wird selten gestellt. Oft dauert es Jahre, bis ein Erkrankter herausbekommt, was er hat, wie die Krankheit heißt, die ihm den Alltag erschwert. Dann geht die Suche nach guten Informationen los, um mit der Krankheit zurechtzukommen. Wer an die richtigen Infos über MCS gerät, hat die Chance, seinen Gesundheitszustand zu stabilisieren.

Thommy’s MCS Blogfrage der Woche:

  • Wo habt Ihr die ersten Informationen über MCS erhalten, die Euch klarmachten: „Das habe ich“?
  • War es beim Arzt, aus dem Fernsehen, dem Internet, aus einem Buch, einem Zeitungsbericht, einer Selbsthilfegruppe oder von Freunden?
  • Wo habt Ihr die besten Informationen erhalten, die Euch das Leben mit MCS erleichterten oder sogar Euren Gesundheitszustand verbesserten? Habt Ihr Tipps für andere?

15 Kommentare zu “Umwelterkrankungen – Die besten Informationen und Tipps”

  1. Clarissa 14. Oktober 2009 um 12:28

    Ich wurde durch fast alle Disziplinen gejagt, wurde mit fast allem untersucht was die Medizintechnik so parat hat, keiner hat die Wahrheit erkannt. Eines Nachts als die Schmerzen mich wieder einmal nicht schlafen ließen habe ich den Fernseher eingeschaltet und dort lief gerade ein Bericht über eine Frau die auf Düfte, Waschmittel, Farben usw reagierte und arbeitsunfähig wurde. Dieser Bericht hätte über mich sein können, endlich hatte das Kind einen Namen (MCS).
    Nun fing die Suche nach einem Arzt an der sich damit auskennt, in Berlin Kreuzberg gibt es einen Mediziner mit „Umwelttmedizinischer Zusatzausbildung“ der wusste nicht einmal was MCS ist und redete immer von MS und das ich bestimmt kein MS hätte. Ich habe dann lange im www gesucht und endlich einen Arzt in Magdeburg gefunden, der hielt zu meinem Glück 1x die Woche eine Sprechstunde Nähe Berlin ab. Er brauchte keine Stunde um meinen Verdacht zu bestätigen. Auf meine Frage was ich tun kann um das wieder los zu werden, schaute er mich mit einem Blick an der alles und nichts sagte, dann kam: Das werden sie nie mehr los, sie können nur versuchen damit zu leben – vermeiden sie alles was es auslöst, das war es und damit stand ich wieder auf der Straße.

    Hätte ich damals den TV-Bericht nicht gesehen würde ich heute noch von Arzt zu Arzt geschickt oder wäre ein Psychopharmaka-Opfer geworden.

  2. K.R. 14. Oktober 2009 um 12:56

    Hallo,
    ich habe im Februar 2009 eine Sendung über MCS in der Serie 37° im ZDF gesehen. Zu dem Zeitpunkt ging es mir bereits sehr schlecht, ich habe aber meinen Zustand auf Pendeln, Überarbeitung und Wechseljahre zurückgeführt. Mit der Sendung über MCS im Hinterkopf habe ich ein Jahr Odyssee mit diversen Diagnosen hinter mir, bis ich auf einen Umweltmediziner getroffen bin, der ernsthaft diagnostiziert hat und jetzt behandelt.

  3. Seelchen 14. Oktober 2009 um 13:29

    Mir ging es ähnlich wie Clarissa.
    10 Jahre machte ich mit verschiedenen, merkwürdigen Symptomen herum, die meine damalige Hausärztin zum Ausrasten (zweimal)brachte.Das könne überhaupt nicht sein, was ich da erzähle…meine Laborwerte waren jungfräulich gut…etc..

    Es wirde immer schlimmer…ich konnte ja nirgends mehr hin und da…..brachte mir eine Freundin einen Zeitschriftenartikel über Antje Reetz, damals in Bredstedt mit dem Titel:“Sie haben MCS“ von Dr. Eberhard Schwarz.

    Daraufhin machte ich erst einen Termin in der Umwelt-Ambulanz in Giessen…totale Katastrophe damals 1997 und danach einen Termin in Bredstedt, wo ich dann kjtober 1999 die Diagnose bekam und später dann nochmal von Dr.Kuklinski, der mir allerdings sehr geholfen hat mit den B12 Spritzen und NEM´s.

    Ohne den Artikel wäre ich mit Sicherheit in der Psychiatrie gelandet, wo meine Angehörigen und auch sog. „Freunde“ mich hinbringen wollten oder die ewige Diskriminierung des „eingebildeten Kranken“ über mich ergehen lassen müssen.

    Empfehlen kann ich nur die „Kuklinski Therapie“ und Prof. Huber in Heidelberg macht das mittlerweile auch.

    Und sich seelisch und geistig immer wieder selbst zu ermuntern in der Natur, mit Gedichten und Geschichten und wirklich guten Freunden, falls noch welche da sind.

  4. Silvia 14. Oktober 2009 um 14:07

    Bei mir war es das Ehepaar Fischer aus Düsseldorf (im Blog berichteten wir über den Fall), die mir auf die Sprünge halfen. Sie in den USA durch Pestizide krank geworden und hatten beide MCS. Herr Fischer fragte mich, ob ich auch MCS von den Pestiziden bekommen hätte. Ich wusste nichts mit den drei Buchstaben anzufangen. Als er mir dann erklärte für was MCS steht, wusste ich endlich wie man es nennt, wenn man auf immer mehr Alltagschemikalien reagiert.

    Wenig später ging es bei mir ans „Eingemachte“ wie man so schön sagt. Ich wurde von vielen Parfüms, Putzmitteln, frischem Teer, etc. bewusstlos.

    Wie man mit der Krankheit leben muss, lernte ich auf umweltmedizinischen Kongressen (damals gab es noch die tollen Kongresse von Dr. Runow zu denen Wissenschaftler aus USA, England, Japan,…kamen) und im EHC Dallas. Vieles erfuhr ich dort von Mitpatienten und später durch Lesen von Büchern für Betroffene,…

    Das war vor 17 Jahren.

  5. Franzi 14. Oktober 2009 um 18:22

    Die erste „versteckte“ Information erhielt ich, als ich mich bereits acht Jahre mit schwersten Reaktionen herumplagte, von denen meine damalige „Noch-Allergologin“, wo in der Praxis Jahrzehnte zuvor eine damals auch MCS-Kranke mit denselben Worten abgewiesen wurde (was ich aus dem Wartezimmer mit Entsetzen beobachtete), auch nur meinte: „Sowas gibt’s gar nicht“; also kannte sie das sehr wohl. Nun denn:

    Ich kam zu einer Bekannten in ihr Geschäft und wir unterhielten uns. Meine schlimmen Reaktionen erfolgten auf chemisch ausgerüstete Wolle. Aber hier war es nach acht Jahren ganz anders. Die Bekannte trug ein Oberteil aus Wolle, ich war direkt vor ihr und hatte das allererste Mal keine Reaktion bei Wolle. Auf meine verwunderte Frage meinte sie dann, das sei Wolle von der Fa. Hess natur, die einzige, die sie verträgt, weil sie auf gewöhnliche Wolle (die ja immer chem. behandelt wird) auch reagiert. Sie meinte noch, bereits die Schafe werden durch Pestizidbäder getrieben oder von oben (Hubschrauber?) eingenebelt. Deshalb ist auch alle handelsübliche Wolle quasi chemisch vorbehandelt. Auf jeden Fall war das für mich der Wendepunkt, nicht mehr von einer „Wollallergie“ auszugehen, sondern von Chemikalien als Ursache.

    Dann suchte ich monatelang, ich telefonierte in ganz Deutschland rum, bis ich von einer privaten Umweltklinik die Telefonnummer vom Fachkrankenhaus in Bredstedt bekam. Dort wollte man mich auch sogar stationär aufnehmen.

    Zuvor wurde ich zum ambulanten Vorgespräch bestellt, wo ich auch hingefahren wurde von Freunden, die sich ganz auf meine Bedürfnisse eingestellt hatten. Aus dem Vorgespräch, das sich u. a. auf meine umweltrelevanten Eintragungen bezüglich meiner persönlichen Belastungen im umfangreichen Fragebogen stützte, ergaben sich für mich gravierende Mängel bei bestimmten Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen, die ich dann aufgeschrieben bekam und mir besorgen konnte – dachte ich wenigstens. Sehr schnell stieß ich auf Probleme dabei, weil meist Zusatzstoffe drin sind, und das sollte nicht sein.

    Zur stationären Aufnahme kam es aber nicht mehr. Ich bekam einen Einweisungsschein für das Fachkrankenhaus von meinem Lungenarzt, den ich zur Krankenkasse zur Genehmigung brachte. Sie genehmigten die Einweisung aber nicht, sondern übten in massivster Form Psychoterror auf mich aus durch psychologische Untersuchungen, die dann natürlich Falschdiagnosen zur Folge hatten.

    Ich hatte indes mittlerweile durch die Einnahme der Stoffe, die mir beim Vorgespräch in Bredstedt aufgeschrieben worden waren, eine massive Verbesserung meines Gesundheitszustandes erfahren.

    Nun machte ich mich auf die Suche nach einem niedergelassenen Umweltmediziner und fand Dr. Bückendorf in Kiel, der mir auch außerordentlich geholfen hat. Dort wurde mit mir ein LTT auf einige Chemikalien sowie ein Test auf Nahrungsmittel- und Konservierungsmittel-Unverträglichkeiten gemacht, wo dann auch prompt eine Unmenge von Unverträglichkeiten zutage traten. Als ich diese Dinge dann aus meiner Ernährung komplett strich, hatte ich auch das allererste Mal nach 50 Jahren Fehlernährung keinerlei ernährungsbedingte Symptome mehr (die auch mein vorheriges Leben begleiteten, ohne dass ich wusste, es kommt von der Ernährung). Ich muss sehr viele Obst- und Gemüsesorten sowie Gewürze, Konservierungsstoffe uvm. strikt meiden.

    Seitdem geht es mir diesbezüglich deutlich besser. Unzählige gravierende Symptome von über drei Jahrzehnten haben sich dadurch in Luft aufgelöst.

    Dann wagte ich, nunmehr etwas stabilisiert, nochmals eine Fahrt zum „Schimmelspezialisten“ Dr. Bartram in Weißenburg, da ich immer noch nicht „optimal“ wiederhergestellt war. Ich machte Schimmeltests und konnte so den Schimmel aus meinem Wohnbereich eliminieren. Außerdem wurden umfangreiche Laboruntersuchungen veranlasst. Dabei wurden u. a. die genetisch bedingten Ursachen für weitere bei mir bereits seit Jahrzehnten vorhandenen „Allergien“ auf Medikamente aufgedeckt und ich bekam viele weitere Tipps auf den Weg nach Hause für meine Lebensführung.

    Später kamen neue Schwierigkeiten hinzu durch Duftstoffe. Diejenigen bei Büchern, Zeitungen etc., die ich zuvor schon immer hatte, allerdings sehr schwach, wurden schlimmer. Deshalb konnte ich sie noch lange Zeit nicht als solche zuordnen, aber da ich wusste, wo zu suchen ist, war es nun nicht mehr so schwer.

    Es ist aber meine persönliche Diagnose, die auf andere so nicht übertragbar ist. Und das allerschlimmste ist: Alles ist selber zu bezahlen, aus dem eigenen Portemonnaie, und das bei Hartz IV.

    Hätte ich jetzt auch Geld zum Leben, dann wäre alles gut. Die drei Umweltmediziner haben mir jedenfalls deutlich gezeigt, wo es lang geht.

  6. Franzi 14. Oktober 2009 um 18:32

    Und Dr. Bartram hat auch bei mir festgestellt, dass ich keine Metalle im Gebiss haben darf.

    Verschiedene Zahnzemente, die mich auch in jüngerer Vergangenheit nahezu umbrachten, haben mich auch zu einem ganzheitlichen umweltmedizinischen Zahnarzt geführt, der „relativ“ in der Nähe seine Praxis hat.

  7. PappaJo 14. Oktober 2009 um 18:40

    Die Odysse von Arzt zu Facharzt brachte nur Kopfschütteln derer, nichts zu finden alles im Normbereich. Selbst erhöhte Quecksilberwerte im Blut, gehören in Deutschland zur „Norm“.

    Also recherchierte ich im Internet und stieß immer wieder bei den Symptomen, auf Übereinstimmungen mit Auswirkungen des Mobilfunks. Da ich damals noch nicht so schwer sensibel war, schirmte ich kurzerhand meine Wohnung mit Alufolie ab.

    Ich mußte ein wenig tricksen, da die Folie auch keinen Wasserdampf durchließ, merkte ich schnell nach der ersten Wand wie ungemütlich das wurde. Also perforierte ich diese mit einer Tapetenkralle. Wird eigentlich zum perforieren von Tapeten benutzt, damit das Wasser durchkann um diese zu durchfeuchten.

    Also die Alufolie perforiert, geklebt, dann Wandbeläge aus Papiertapete drauf, Deckenplatten, Bodenbeläge etc. War eine Arbeit die ich nie wieder machen würde, dauerte Monate und ich sah kein Land. Aber dafür sieht man auch kaum etwas davon, bis auf die Fenster.

    Im Endeffekt hatte ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Durch die dicke Alufolie (vom Discounter ist dicker als Markenware) hatte ich eine HF-Dämpfung von 20db erreicht (100x weniger Strahlung von Nachbarn und außen) und die Raumluft wurde nach der Trocknung wesentlich besser. Anscheinend werden so auch zu starke Ausdünstungen der Wände und Decken verhindert. Die Fenster wurde im übrigen mit Alu-Fliegengitter versehen. Alles überlappend sonst bringst nichts.

    Im Anschluß merkte ich dann erst richtig wie die Symptome kamen und gingen, immer wenn ich unterwegs war, egal wo. Zuhause konnte ich dann immer zu mir kommen.

    Da es für mich sehr merkwürdig war und ich auch zeitgleich immer wieder auf Themen zu MCS stieß, wollte ich dieses ausschließen und begab mich dorthin, wo man nur widerwillig hingeht. Zum Neurologen und Psychiater – zum Dr. Binz – dieser erwies sich aber als sehr freundlicher und liebevoller Arzt, auch die typische Hektik wie bei anderen Ärzten fehlte dort.

    Nach der Untersuchung kam leider herraus das ich schwer an MCS erkrankt sei. Und der Spießrutenlauf mit der Anerkennung, Behörden, Ämter begann.

    Jetzt weiß ich was für eine Krankheit ich habe aber geholfen wurde mir von keiner Seite wirklich, keine verträglichere Wohnung ohne Nachbarn die jeden Tag in Duftstoffwolken baden, immer noch im AlgII, Rentenanspruch natürlich verweigert usw.

    Wenn man einem Krebskranken die Behandlung und menschenwürdige Lebensweise verweigern würde, wäre der Aufschrei der Nation sicher.

    Mit MCS-Kranken kann man in diesem Land anscheinend alles machen und straffrei davon kommen.

  8. Gerhard Becker 14. Oktober 2009 um 21:32

    Ich schreibe kurz für Manuela: Den üblichen Ärztespießrutenlauf der Unwissenheit, Ignoranz und Überheblichkeit, bis hin fast schon zu Anfeindungen, haben wir auch hinter uns. Im Grunde genommen haben wir alle entscheidenden Inforamtionen aus dem Internet, von Seiten wie „Libase.de“, „Das Ende der Symptome.ch“ und natürlich CSN. Viele andere Seiten wurden natürlich auch betrachtet, die uns über das Roemheld-Syndrom, Candia-Infektion, Histaminintolereanz schließlich zu MCS führten. Ärztlicherseite hatten wir bisher in Deutschland keine wirkliche Hilfe erhalten. Evt. jetzt, wo wir eine neue Ärztin fanden. dass muss sich aber erst noch zeigen.

  9. Micky 15. Oktober 2009 um 14:57

    Hallo – ich bin neu hier… hab schon viele Beiträge gelesen, doch diese Blog-Frage sprach mich irgendwie persönlich an, sodass ich gern meine Erfahrung beisteuern möchte. Vorausgeschickt sei, dass ich eine eifrige Leseratte bin. Als ich deshalb im Jahr 2000 auf eine Artikelserie in der Zeitschrift „Erwachet!“ stieß, war ich sehr interessiert. Die Artikel trugen die Überschriften: „Multiple Chemikalienunverträglichkeit – eine geheimnisvolle Krankheit; Wenn Chemikalien krank machen; MCS-Patienten helfen“. Da ich seit meiner Kindheit mit allen möglichen Allergien und auch mit schwerem Asthma geplagt bin, dachte ich, als ich die Artikel las: „Ein Glück, dass du das nicht auch noch hast“… Ich kannte aber eine Freundin, die MCS hat und auch offen darüber sprach. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass ich besonders nach dem Umgang mit älteren Leuten in meinem Bekanntenkreis große Probleme bekam (Atemnot, Panikattacken…). Also sprach ich besagte Freundin an und fragte, ob es auch eine Allergie auf ältere Menschen gäbe. Sie sagte Nein, aber ich solle mal achtgeben, viele von ihnen benutzen starke Parfüme, um die vernachlässigte Körperhygiene zu überdecken. Naja, ich nahm das erstmal so hin. Dann zog unter uns eine junge Familie ein, mit deren Geruch ich gar nicht klar kam. Nach längerem Nachforschen bekamen wir heraus, dass die Frau 2 Parfüms direkt hintereinander benutzte, sozusagen „eingenebelt“ war, und unser Treppenhaus gleich mit. Durch ein Loch im Fußboden (was wir erst viel später bemerkten), bekam ich auch meine regelmäßige Dosis ab… Ich reagierte mit vielen starken Symptomen, u.a. auch mit starken Aggressionen, die so gar nicht zu meinem Typ passten. Irgendwann nahm ich mir dann die Artikelserie nochmal zur Hand und erkannte mich auf einmal darin total wieder. Auch jetzt noch lese ich sie mir von Zeit zu Zeit wieder durch, um mich selber zu verstehen. Zum Thema Ärzte sei nur gesagt, dass sich hier niemand gern mit diesem „heißen Eisen“ befasst, doch man duldet mich wenigstens… Die Tipps aus den Artikeln, die für mich besonders hilfreich waren, sind folgende: Chemikalien und Düfte weitestgehend meiden; eine Ärztin wird zitiert, die „Liebe und Lachen“ als Rezept gibt; das Pflegen von Freundschaften – in meinem Fall oft per Mail oder mit lieben Freunden übers Telefon, obwohl einige sich die Tipps aus dem Artikel „MCS-Patienten helfen“ zu Herzen genommen haben und sehr auf mich Rücksicht nehmen, sodass man wenigstens an der frischen Luft Kontakt haben kann. Zudem bin ich in der seltenen und glücklichen Lage, einen Ehemann zu haben, der mir von Anfang an alles geglaubt und sich umgestellt hat, er ist „meine Nase“ und passt mit für mich auf. Ich weiß, dass viele selbst innerhalb der engen Ehegemeinschaft einen starken Kampf um Anerkennung führen müssen, was sehr kraft- und freuderaubend sein muss. Wenn ich mich, sooft ich dazu in der Lage bin, mit gutem Lesestoff befasse, der mich seelisch aufbaut, kann ich in den Zeiten, wo man nichts lesen oder sonstwas tun kann, davon zehren. Momentan bin ich außerdem in homöopathischer Behandlung (nach Hahnemann) und habe dadurch zeitweise sehr an Kraft und Nerven gewonnen. Wichtig für mich war, sich damit abzufinden, dass ich eine Krankheit habe, die momentan nicht heilbar ist, und die Dinge wahrzunehmen, die ich noch tun kann und anderen dadurch auch Gutes zu tun, das ist für mein Wohlbefinden wichtig. So, das war meine ganz persönliche Geschichte, hoffentlich hab ich nicht zuviel geschrieben…

  10. Seelchen 15. Oktober 2009 um 20:38

    Hallo Micky!

    Die Artikelserie habe ich damals auch gelesen und habe mich gewundert und auch gefreut,dass eine eigentlich auch biblische Zeitschrift darüber schrieb.
    Ganz besonders gefiel mir der Erfahrungsbericht am Anfang von Pam und die Absätze:Hilfe für MCS-Patienten…
    Auch „MCS-Betroffene brauchen auch Freunde“fand ich sehr gut…auch alles,was über MCS recherchiert wurde.
    Ja,vielen DAnk für deine Geschichte….

  11. Franzi 15. Oktober 2009 um 23:55

    Hallo Micky,
    hallo Seelchen,

    auch ich hatte diese Serie mit großer Freude gelesen und mich darin wiedergefunden. Darin wird ja auch über das Sick Building Syndrom berichtet. Dass so eine weltweit gelesene Zeitschrift das Thema wiederholt publik macht – es war darin bereits Anfang der 1980er Jahre eine entsprechende hochinteressante Artikelserie – zeigt auch, dass es weltweit ein Thema ist und leider immer deutlicher zutage tritt.

  12. Micky 17. Oktober 2009 um 11:52

    Schön dass auch ihr – Franzi und Seelchen – diesen Artikel kennt – eigentlich hätten wir uns doch damals beim Lesen schon treffen müssen, oder??? Ja, mit einer Auflage von über 20 Millionen in 82 Sprachen dürfte die Zeitschrift weltweit viel bewirkt haben und viele wurden dadurch auf die Problematik aufmerksam gemacht. Auch heute verweise ich noch oft darauf, wenn ich anderen helfen möchte, mich zu verstehen.
    Den Artikel von 1983 kenne ich auch, damals war ich allerdings noch ein Kind von geringer Größe und in der ehemaligen DDR kam man an eine religiöse Zeitschrift von dieser Qualität nur unter „Umwege“ ran, und leider auch nicht regelmäßig. Später habe ich die Ausgabe allerdings in einem Archiv gelesen und war begeistert, dass schon so früh über dieses Krankheitsbild berichtet wurde. Wahrscheinlich waren die Folgen der Umweltverschmutzung in den USA damals schon offensichtlicher. Die Artikel hießen „Ich hatte eine Allergie gegen Chemikalien“ und beschreibt ziemlich genau die Symptome, unter denen wir alle leiden, sowie „Macht uns die Umweltverschmutzung krank?“ Darin wurde eine interessante biologische Erklärung für die Entstehung von MCS geliefert und auch herausgestellt, dass die persönliche Anfälligkeit ein entscheidender Faktor ist. Der anschließende Artikel „Hoffnung auf eine endgültige Lösung?“ unterstützte gläubige Menschen in ihrer begründeten Hoffnung auf eine globale Lösung. Auch auf den Einwand „Aber allein dadurch, dass man gemäß der Bibel lebt, kann man unsere Welt nicht verändern! Es hindert andere nicht daran, mit der Verschmutzung weiterzumachen“ wurde eingegangen.
    An diesem grauen Wintertag im Oktober (wer hat nur den Herbst geklaut?) grüße ich euch alle mit dem alten Spruch: „Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht; aber wenn das Herz bekümmert ist, so fällt auch der Mut.“

  13. hogi66 18. Oktober 2009 um 12:16

    ich habe auch erst sehr viele jahre später erkannt, woran ich erkrankt war. mein lungenarzt diagnostizierte mcs und sagte nur, dass ich duftstoffe meiden sollte. mehr wusste ich zu diesem zeitpunkt nicht und war sehr hilflos. dann kam eine sendung im tv und ich wusste, es gibt auch andere, die das gleiche haben. und als es mir sehr schlecht ging, suchte ich hilfe im internet und fand das csn-forum und eine selbsthilfegruppe in der nähe. dort konnte ich erstmals mich sehr umfassend über die krankheit informieren und auch entsprechende ärzte aufsuchen. dort erhielt ich auch unterstützung. heute kann ich sagen, dass der weg sehr lang und steinig war. aber ich bin froh darüber, dass es so gekommen ist, denn ohne csn und selbsthilfegruppe wäre ich wahrscheinlich nicht mehr da.
    etwas will ich auf diesem weg auch noch erzählen. ich habe in den letzten tagen etwas neues ausprobiert und bin begeistert. ich habe mir versuchsweise die beiden transformer 28w und 24 (für die wohnung und als körperschutz) gekauft und merkte ziemlich schnell die positive wirklung. ich kann es nur weiter empfehlen. ihr könnt euch bei interesse die infos unter : http://bauer-biotec.de anschauen. man hat auch 4-wöchiges rückgaberecht und kann es in ruhe ausprobieren.

  14. Heidrun 19. Oktober 2009 um 11:28

    Ich saß Kaffee schlürfend im Bett und schaute in die Glotze. Eine Frau erzählte wie es ihr geht und ich dachte sie erzählt meine Geschichte. MCS! Ich hatte noch nie davon gehört. Aber ich wußte jetzt, das erklärt meine Beschwerden. Im Anschluß wurde eine Telefonnummer eingeblendet. Ich habe dort angerufen und die Frau – die in Hamburg wohnt – sagte, sie wisse jemanden in meiner Nähe. Ich haben dann dort angerufen und der Mann sagte mir, er habe ein Versandhaus gefunden, bei dem ich parfümfreie Produkte bekommen kann. Über diese Schiene kam ich zu Frau Müller, der ich unendlich viel danke. Denn durch ihre Hilfe habe ich gelernt meinen Alltag etwas zu meistern. Ärzte sind so ziemlich eine Fehlanzeige.

  15. Sonja 19. Oktober 2009 um 23:55

    Also bei mir hat eine Allgemeinmedizinerin / Psychologin auf Grund meiner Symptome auf eine MCS durch chronische Vergiftung getippt, womit sie richtig lag. Danach kam ich fortwährend an die richtigen Ärzte / Kliniken, ohne grosse Probleme. Bekam auch im Gegensatz zu Mona, meinen Sauerstoff 4 Jahre lang bezahlt, also so lange ich ihn brauchte.

    Geholfen hat mir damals das ich direkt an Silvia verwiesen wurde, durch meinen Neurologen zu dem ich wiederum durch meine damalige Hausärztin kam. Das ist alles nun 14 Jahre her. Ohne die Tipps von Silvia und die Produkte die sie damals schon anbieten konnte, hätte das ganze wohl eine andere Wende genommen. Fraglich ob ich es geschafft hätte, wenn ich an die falschen Ärzte geraten wäre und eben die Hilfe von Silvia nicht gehabt hätte.

    War schwerstkrank, hochgradig Chemikaliensensibel und heute geht es mir um einiges besser. Ja, sehr viel besser!

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