Chemikalien-Sensitivität raubt Erkrankten fast alles

MCS - Plötzlich steht einem das Wasser bis zum Hals

Wer MCS hat, dem steht das Wasser schnell bis zum Hals

Plötzlich ist das Leben auf den Kopf gestellt. Wer unter MCS – Multiple Chemical Sensitivity (Chemikalien-Sensitivität) leidet, der weiß von was die Rede ist. Um die 80000 Chemikalien haben wir weltweit im Einsatz und die meisten davon landen in irgendwelchen Alltagsprodukten. Nicht einfach also für jemanden der seinen Alltag meistern muss, wenn er auf Chemikalien im Niedrigdosisbereich reagiert. Einschränkungen und Verluste auf allen Ebenen sind ab einem gewissen Schweregrad der MCS zwangsläufig die Folge.

Thommy’s MCS Blogfrage der Woche: Was ist für Euch am Schlimmsten?

  • Die durch MCS verursachten Symptome?
  • Der Verlust Eures Arbeitsplatzes?
  • Die Reduzierung Eures Bewegungsradius?
  • Der Verlust von Freunden?
  • Die finanziellen Probleme durch MCS?
  • Der Verlust sozialer Kontakte?
  • Die Diskriminierung durch ein Umfeld das nicht verstehen will?
  • Die grundlose Psychiatrisierung durch Ärzte?

8 Kommentare zu “Chemikalien-Sensitivität raubt Erkrankten fast alles”

  1. Domiseda 7. August 2009 um 11:04

    alles zusammen

  2. Zauberperle 7. August 2009 um 13:19

    Im Prinzip auch alles, wie bei Domiseda, aber am Schlimmsten ist für mich der Verlust meines Arbeitsplatzes und der drastische Rückgang meiner sozialen Kontakte.

  3. Clarissa 7. August 2009 um 14:00

    Die durch MCS verursachten Symptome? X
    Der Verlust Eures Arbeitsplatzes? X
    Die Reduzierung Eures Bewegungsradius? XX
    Der Verlust von Freunden? XXXX
    Die finanziellen Probleme durch MCS? XXX
    Der Verlust sozialer Kontakte? XX
    Die Diskriminierung durch ein Umfeld das nicht verstehen will? XXXXXX
    Die grundlose Psychiatrisierung durch Ärzte? XXXXXX

  4. Amalie 7. August 2009 um 14:46

    Ich persönlich leide nicht sehr darunter, MCS zu haben. Aber ich weiß, was es für viele andere Menschen bedeutet.

    Die oben genannten Faktoren verstärken sich gegenseitig. MCS-Patienten können nicht mehr arbeiten. Sie haben dann kein Geld, und müssen sich in die „Mühlen“ von Ärzten, Psychiatrien und Gutachtern begeben. Durch den sozialen Abstieg und weil oft kein Arzt sie ernt nimmt, werden sie vom Umfeld für Spinner gehalten. Die Symptome werden für die Meisten wohl schlimm, wenn sie kein Geld für eine verträgliche Umgebung, also saubere Wohnung, Biolebensmittel, Wasserfilter und Luftfilter, haben.

    Warum ich nicht leiden muss? Weil meine Familie (durchschnittliche Mittelschicht) mich unterstützt. Ich habe die verträgliche Wohnung, die Biolebensmittel, die Wasserfilter und Luftfilter. Wir wohnen in einer Umgebung, in der ich nicht immer, aber doch oft, spazieren gehen oder mein Hobby, Naturfotografie, betreiben kann.

    Da wir es bezahlen können, kann ich mich weiterbilden. Ein paar Jahre Weiterbildung, dann werde ich mich auf die Suche nach Onlinejobs begeben. Telearbeit ist groß im Kommen. Ich bin eine junge Frau, und werde in einigen Jahren selbst für mein Einkommen sorgen, nur wenig später als ohne MCS.

    Tja, so sehen die Perspektiven aus wenn man nicht arm ist. Man kann sich gesund fühlen und dank Weiterbildung an Fernunis etc. sogar eventuell wieder arbeiten.

    Für die Meisten sieht es anders aus. Viele Familien wollen keine Kranken durchfüttern. Und ein angebliches Sozialsystem gibt Betroffenen nicht das, was sie lebensnotwendig brauchen.

    Geld, heißt das Thema. Wie immer. Ein Recht auf die Deckung von Grundbedürfnissen, und auf Arbeit (wenn das durch Weiterbildung gesundheitlich noch möglich wäre), das eigentlich alle haben sollten, wird uns nicht eingeräumt. Die Wirtschaft kann das Geld und die Jobs nicht anständig verteilen. Die Menschen leiden. Typisch.

  5. Franzi 7. August 2009 um 16:46

    Am allerschlimmsten empfinde ich, dass mein Lebensunterhalt nicht gedeckt ist. Hartz4 ist ein Hohn, wenn man alles zum Erhalt der Gesundheit aus eigener Tasche bezahlen muss. Oft bleibt dann nur noch ein zweistelliger Eurobetrag für den gesamten Monat!

    Meine paar Freunde, die ich vor MCS hatte, sind immer noch meine Freunde. Damit habe ich die Probleme nicht. Es gibt aber etliche unter denjenigen im sog. „sozialen“ Umfeld, die es nicht nur nicht verstehen wollen, sondern es sogar drauf anlegen, hinterrücks und überraschend für mich prekäre Situationen herbeizuführen, und auch die grundlose Psychiatrisierung durch Amt, Kasse, Ärzte etc. zähle ich dazu. Das sind für mich die nächst schlimmsten Situationen.

  6. Henriette 8. August 2009 um 01:17

    Am Schlimmsten ist für mich, dass sich mein Bewegungsradius immer mehr verkleinert. Auf Grund zunehmender Beschwerden, kann ich immer weniger bzw. strengt mich alles in meinem persönlichen Umfeld immer mehr an. Auch dass alles so kompliziert ist, wenn man mal irgendwo hin möchte. Durch MCS ist meine persönliche Freiheit sozusagen dahingeschwunden. Das empfinde ich als das Schlimmste.

    Herzliche Grüsse
    Henriette

  7. Seelchen 8. August 2009 um 11:24

    Ja,Thommy:..eigentlich ist es alles zusammen..aber was ich immer wieder leider feststellen muss,ist es für viele und auch für mich..die kaum sozialen Kontakte und die dadurch kommende Einsamkeit.
    Auch wenn mal jemand zu Besuch kommt,bleibst du einsam und eigentlich ist es dann noch schlimmer.
    Denn du kannst nur auf großen Abstand mit ihnen kommunizieren und wer hat da schon Lust drauf????
    Wenn du 10 Jahre in der Isoaltion im Wald lebst wie ich,gibt es immer wieder Phasen wo du trotz
    der relativ guten Luft und der Bio-Lebensmittel und der Bio-Kleidung aufgeben magst…
    einfach weil du merkst,dass es selbst deiner Familie zu lange dauert…einen MCS-Betroffenen
    zu begleiten oder für ihn zu sorgen und weil du oft vor Einsamkeit schreien könntest…
    Durch den CSN und die Möglichkeiten mit euch allen zu kommunizieren,wird es etwas leichter…aber es sind eben auch nur Online Menschen und keiner,denen du mal in die herrlich blauen,braunen oder grünen Augen schauen kannst…
    Du sehnst dich nach Menschen und sie kommen nicht..du möchtest irgendwohin fahren und es geht nicht…
    du hast ein Auto und kannst alleine nicht fahren…
    du kannst kein Fernsehen mehr schauen ,schon nun5 Jahre wegen EMS und hast somit keine Abwechslung..
    du brauchst immer andere,die für dich einkaufen ..
    du „musst“ immer dankbar sein und gut drauf,damit sie es für dich machen…
    du bekommst manchmal Panik und musst sie wegpacken,damit dir nicht irgendeiner mit einem Psychiater ankommt…
    du musst es alleine schaffen,auch wenn du jemanden zum Reden brauchst…
    All das ist sehr schwer für viele MCS Betroffene und dennoch sind sie stark und geben nicht auf..
    Mögen wir uns weiterhin ermuntern…
    Alles Liebe von der Glasprinzessin

  8. Eric 8. August 2009 um 12:36

    Je nach gesundheitlicher Verfassung, schwankt es, was für mich am Schlimmsten ist. Alles zusammen schon, aber manchmal habe ich so starke Beschwerden, dass sie die Liste anführen, anderseits wenn mir das Geld für die notwendigen Medikamente bzw. Nahrungsmittel fehlt, dann der finanzielle Aspekt. Verlust von Freunden, kann ich so nicht sagen, diejenigen, die mir den Rücken gekehrt haben, sind für mich keine richtigen Freunde. So war es gut, zu wissen, wo ich mit ihnen dran bin. Die grundlose Psychiatrisierung von Ärzten und Gutachtern, nun ja, mittlerweile weiß ich, dass manches nicht so läuft wie es sein soll und es ein System im System ist, um uns unserer Rechte zu versagen. Darüber möchte ich mich nicht mehr aufregen, ich nehme es nicht mehr persönlich, was ich anfangs leider getan habe. Das hat mich ehrlich gesagt schon belastet, aber ist nun vom Tisch.
    Siehe hier:

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2009/07/14/mcs-patienten-durch-gutachter-in-erwerbsminderungsrentenverfahren-systematisch-ausgebootet/

    Die sozialen Kontakte fehlen mir schon sehr, ich bin ein geselliger Mensch und die letzten Jahre komme ich wenig unter die Leute.

Kommentar abgeben: