Tageszeitung lesen, für Chemikaliensensible kein einfaches, beschwerdefreies Morgenritual
Morgens ein gemütliches Frühstück und die Tageszeitung zum Inform-ieren über das Weltgeschehen, ein Ritual das Millionen von Menschen lieben und jeden Morgen pflegen. Tageszeitungen riechen jedoch stark nach Druckfarbe, Lösungsmitteln und dem Papier auf dem sie gedruckt sind. Wie ergeht es Menschen mit Chemikaliensensitivität (MCS)? Ist die Tageszeitung für Chemikaliensensible überhaupt lesbar?
MCS-Blogfrage der Woche:
- Könnt Ihr eine Tageszeitung lesen? Oder bekommt Ihr Symptome durch die Druckfarbe und das Papier?
- Müsst Ihr zum Lesen der Tageszeitung eine Aktivkohlemaske aufsetzen?
- Müsst Ihr die Zeitung vor dem Lesen auslüften?
- Oder könnt Ihr eine Tageszeitung nur in einer speziellen MCS-Lesebox lesen?
- Oder ist das Lesen einer Tageszeitung wegen Eurer MCS überhaupt nicht möglich für Euch?
Vor einigen Jahren konnte ich so gut wie nichts mehr lesen, auch mit meiner Aktivkohlemaske nicht, ohne dass ich starke Symptome bekam. Mittlerweile geht die Tageszeitung gerade noch, aber mit Maske. Das allerdings auch nicht immer, es richtet sich nach meiner Tagesform. Wobei die Hochglanz-Illustrierten bei mir nach wie vor absolut nicht gehen, so etwas lese ich nicht mehr.
Was habe ich heute im Briefkasten ein Webezeitschrift. Die sind getarnt als Nachrichtenblätter. Fast 300 g schwer ist diese blöde Werbezeitschrift. Ich habe ja auf dem Briefkasten stehen „Bitte keine Werbung“, dass reicht aber nicht, es muss noch drauf stehen „Keine kostenlosen Zeitungen“. Habe sofort angerufen und gemeckert und den Briefkasten mit der neuen Info beschriftet.
Meine Tageszeitung, die ich von meiner Schwester bekomme, stinkt auch schlimm, sogar den Inhalt finde ich nicht toll. Lese fast nur die Lokalnachrichten von der Tageszeitzung. Ich bin ja nocht nicht an MCS erkrankt, aber wenn´s so weiter geht mit den Stinkern, wer weiss.
Gruß Energiefox
Als erstes wird die Zeitung je nach Wetterlage draussen auf dem Wäschegestell gelüftet, das einige Stunden lang. Je nachdem wieviel Farbdruck in dem Kitschblatt (muss ich sagen, denn nahezu jeden Tag 120 Seiten sinnloses Zeug zu lesen – nur weil es bei uns für den INFORMATIONSUMFANG staatliche Subsidien gibt!) muss sie dann noch in meine Entstinkanlage. Nach dem Mittagessen ist sie meistens dann lesbar.
Glanzdruck ist total unmöglich. Momentan schreibe ich alle Institutionen an, die ihre Mitteilungen in dieser Form schicken, mich damit zu verschonen. Auch Konzerte oder Einladungen zu Ausstellungen usw. werden heute in dieser Form verschickt, diese behandle ich genauso. Ich erkläre ganz kurz, warum ich darum bitte mir keine Mitteilungen mehr ins Haus zu schicken, sie wandern ungelesen vom Briefkasten in die Mülltonne, was an sich schon pervers ist, denn es belastet die Umwelt, mich dennoch und macht Null Sinn.
Ob es mir gelingt, aus den Computeradressenregister definitv ausradiert zu werden?
Ich habe mir das Zeitung lesen abgewöhnt, weil ich trotz Atemschutzmaske extreme Symptome bekomme. Lieber schaue ich mir die neusten Meldungen per Internet in Online-Zeitschriften an oder ich gucke die Nachrichten im Fernsehen. Reklame aus meinem Briefkasten landet in der Papiertonne.
Ich lese nur einige Seiten der Zeitung und das auch nur ab und zu, habe dafür eine Glasscheibe, die sie genau abdeckt. Ich habe ansonsten auch Symptome, die durch eine Maske nicht verhindert werden können. Benutze deshalb andere Informationsquellen.
Ich halte es in einem Raum mit einer Tageszeitung nicht aus. Sehschärfe-, Gleichgewichts-, Konzentrationsstörungen u.v.m. sind die Folge. Reste von Lösungsmitteln und Druckerschwärze an meinen Fingern setzen diese Störungen fort.
Kleinanzeigen kann ich nur unter frischer Luft bearbeiten und komme durch die Symptome total durcheinander.
Ich lebe deshalb ohne Tageszeitungen.
Es ist schon ewig her, als ich das letzte Mal Tageszeitung in Papierform gelesen habe. Ich lese die neusten Nachrichten online bzw. habe fast den ganzen Tag das Radio an, da werde ich bestens über alles Wichtige informiert. Zeitung lesen wie früher, habe ich mir schon lange abgeschminkt, das war einmal.
Früher hatte ich zwei überregionale Zeitungen abonniert. Davon musste ich mich auch verabschieden, wie von vielen Dingen, die zu meinem Leben gehörten. Heute informiere ich mich über Radio und Internet. Zum Glück stehen meine ehemaligen Informationsquellen auch online. Meine Frau kauft ab und zu eine Zeitschrift. Die wird dann nach Gebrauch schnell in die Tonne gebracht.
Ich komme von selber nicht oft auf die Idee, die Tageszeitung durchzuschauen, da es mir schon etwas komisch dabei wird.
Wenn ich unten am Frühstück bin, legt meine Mutter sie mir gerne hin.
Möchte aber in Zukunft darauf verzichten, sie anzuschauen. Ach, als Verzicht empfinde ich das auch nicht. Schaue die Nachrichten im Fernsehen.
Viele Grüße von Sina