MCS-Blogfrage der Woche: Was war bei Euch der Auslöser Eurer Chemikalien- Sensitivität?

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Die internationale wissenschaftliche Literatur nennt als Hauptauslöser für Chemical Sensitivity (MCS, WHO ICD-10: T.78.4) Pestizide und Lösemittel.    

  • Durch was wurde Eure MCS ausgelöst?  
  • Begann Eure Chemikalien-Sensitivität durch ein bestimmtes Ereignis und einen bestimmten Auslöser, oder trat sie schleichend durch verschiedene Chemikalien und/oder mehrere Vorkommnisse ein?   
  • Waren es Chemikalien, die Eure MCS auslösten, oder andere Faktoren?

15 Kommentare zu “MCS-Blogfrage der Woche: Was war bei Euch der Auslöser Eurer Chemikalien- Sensitivität?”

  1. Franzi 27. September 2008 um 23:36

    Also beim Einzug in meine Wohnung hatte ich die Wollteppichböden vom Vormieter übernommen, die in jedem Raum außer Küche und Bad kpl. verlegt waren. Die Insektizide haben mich nahezu umgebracht, d. h. Lähmungen in jeder nur denkbaren Weise verursacht (Körper, innere Organe, Atmung, sämtliche Hirnfunktionen, …) und als dann alle Möbel drinstanden, war die Entfernung nur Raum für Raum nacheinander möglich. Zuerst das Schlafzimmer ca. 1 Jahr nach Einzug. Ganz am Schluss – Jahre später – kam die Stube dran. Allerdings hielt ich das damals in meiner völligen Ahnungslosigkeit acht unendlich lange Jahre für eine „Wollallergie“ und konnte deshalb nichts dagegen tun. Langjährig behandelnde Ärzte sowie das unmittelbare „soziale“ Umfeld wurden mir gegenüber plötzlich extrem verachtend und abscheulich.

    Aber als Wollteppiche sowie auch Wollkleidung und auch bestimmte Seide, die auch mit diesen Insektiziden behandelt wird, mir noch nichts ausmachten, hatte ich bereits seit Jahrzehnten nach einer ganzen Reihe Medikamenten anaphylaktische Schocks über mehrere Stunden oder andere lebensbedrohliche Nebenwirkungen. Das hatten meine damalige Allergologin und ich aber als Allergien eingestuft. Sollte das nicht richtig sein, da Medikamente ja auch Chemikalien sind, sind die Auslöser dann wohl die (jetzt vor ein paar Jahren erst bestimmten) Gene, die nicht in der Lage sind, meinen Körper zu entgiften. Die Medikamente konnte ich m. E. noch nie vertragen. Erstmals genommen hatte ich sie noch als Teenager, wo ich mal Schmerzen nicht aushielt … und jetzt gehe ich auf die 60 zu und es kommen immer mal wieder neue Stoffe dazu, die für mich unverträglich werden.

  2. Lucie 28. September 2008 um 09:42

    Bei mir waren die Krankheitsauslöser Formaldehyd belastete Möbel. Nachdem ich bereits eine jahrelange Ärzteodyssee durchlebt hatte und mir niemand helfen konnte, kaufte ich mir in der Apotheke mehrere Formaldehyd-Schnelltests von Dräger.

    Damit enttarnte ich den Übeltäter, unser Wohnzimmer, das wir bereits über 10 Jahre hatten, lieferte nach so langer Zeit auf der Farbskala des Formaldehyd Tests die höchste Schattierung. Allerdings wusste ich damals noch lange nichts von MCS. Bei Arztbesuchen erwähnte ich das Ergebnis, aber man nahm mich nicht für voll.

    Erst als ich an einen praktizierenden Umweltmediziner gelangte, wurde ich über meine tatsächliche Erkrankung aufgeklärt. Das war viele Jahre nach dem Formaldehyd-Test. Obwohl wir uns selbstverständlich sofort nach der Analyse von den Möbeln trennten, erfuhr ich keine wesentliche gesundheitliche Verbesserung. Im Gegenteil, es wurde schleichend immer schlimmer. Aber damals arbeitete ich noch in einem Großraumbüro mit vielen Laserdruckern und vielen Kollegen/innen, die jede Menge parfümierte Kosmetika verwandten. Damals bemerkte ich schon, dass ich auf vieles eine extreme Geruchsüberempfindlichkeit aufwies.

    Mittlerweile bin ich berentet.

    Die ärztliche “Hilfe” in Deutschland ist ein Trauerspiel. Wäre man seitens der Mediziner besser über die möglichen gesundheitlichen Folgen von Formaldehyd und anderen Umweltchemikalien ausgebildet, könnte MCS im Anfangsstadium diagnostiziert werden und bei den Betroffenen durch entsprechende Handlungsweisen im Wohnumfeld und/oder am Arbeitsplatz angemessen geholfen werden, damit MCS überhaupt nicht solche Dimensionen entwickelt wie bei vielen von uns. Dass so viele MCS Kranke spätere Erwerbsminderungsrentenanwärter werden, ist eine leidliche Konsequenz mangelnden Sachverstandes der Ärzteschaft. Das sind leider meine durchlebten persönlichen Erfahrungen, anders kann ich es nicht sagen. Vieles ist völlig unnötig.

    Lucie

  3. Meddy57 28. September 2008 um 11:33

    Ich war Jahrzehnte als Zahntechnikerin und Zahnärztliche Assisitentin tätig.Im Grunde war ich topfit bis 2004 ein PKW Fahrer, an der roten Ampel, auf mich auffuhr. Resultat..Schleudertrauma und Verletzung des Dens/Lig.Alaria. Ich musste viele Schmerzmittel nehmen die überhaupt nicht halfen und schließlich reagierte mein Körper allergisch auf dieselben. Ich schlief nur noch..von 24 Stunden war ich höchstens 2 Stunden wach!!!
    Zum Glück fand ich eine Klinik in der Umweltpatienten mit Vitaminen aufgebaut und dann entgiftet werden. Das hat mich gerettet!!! und ich müßte dort nochmal hin. Leider verhindert dies die KK da Sie die Kosten der Behandlung mit der Begründung dies sei nicht notwendig zurückfordert.
    Aus diesem Grund nimmt mich die Klinik nicht mehr auf :-((
    Kurz und gut ich reagiere mittlerweile auf alle Duft- und Parfümstoffe, Benzin, Grillfeuer, Druckertoner, Desinfektionsmittel uvm. Ich kann noch nicht mal in meinen geliebten Wald weil ich dort auch reagiere. Warum weiß ich nicht, vielleicht auf ganz normalen Schimmel? Die BfA hält mich für arbeitfähig obwohl die behandelnten Ärzte die AU bescheinigen und die Richterin am Sozialgericht Mainz meint, Ihr seien die Hände gebunden, sie müsse sich nach dem Gutachten der BfA richten. Durch die ganze Geschichte sind wir finanziell vollkommen am Ende und verlieren im Moment unsere ganze Existenz.
    Meddy57

  4. Rinna 29. September 2008 um 15:52

    Bei mir waren es Pestizide und Lösemittel, mit denen ich während meine Ausbildung zur Pflanzenschutzlaborantin in Kontakt kam. Ich bin aber der Überzeugung, dass ich auch davor schon Probleme mit bestimmten Chemikalien hatte. Das bedeutet, dass der eigentliche Auslöser schon davor, also vor meiner Ausbildung geschaffen worden sein kann, da meine ganze Familie in einen Neubau zog. Dort hatte ich mit Sicherheit den ersten Kontakt zu ausdünstenden Chemikalien. Das Pflanzenschutzamt hat es wahrscheinlich erst extrem verschlimmert. Ich musste diese Ausbildung auch vorzeitig (1982- 1985) abbrechen und habe mich bis heute nicht mehr erholt davon…

  5. Petra 29. September 2008 um 17:00

    Bei mir war es Amalgam; ich hatte bereits ziemlich frühzeitig immer mal Migräneschübe und bekam nach dem Kaiserschnitt bei der Geburt meines Sohnes ständig wandernde Entzündungen. 1988 wurden mir alle Amalgamfüllungen entfernt, ohne Sicherheitsvorkehrungen. Ich wußte damals noch nichts weiter darüber- und der Zahnarzt anscheinend auch nicht. Danach ging es stur bergab und schließlich entstand eine hochgradige Allergie gegen Druckerschwärze aus Zeitungen und Fortokopierer. Seit 1997 lebe ich im Sicherheitsbereich, ohne Zeitungen, ohne Duftstoffe, mit Bio- Essen. Hängen die Nachbarn ihre Lenorgespülte Wäsche im Sommer raus, muß ich rein. So habe ich das Leben bei Regenwetter und ohne Menschen schätzen gelernt.

    Petra

  6. kf-blog 29. September 2008 um 17:13

    Sehr viel Amalgam (Quecksilber/Zinn) und in einem Studentenwohnheim versprühte Pestizide waren die Hauptauslöser. Dazu dann reichlich diverse Schadstoffe aus der täglichen Umwelt. Ich wurde von einer Hautärztin zu Dr. Runow überwiesen (IfU, Bad Emstal), wo dann eine erste Entgiftung stattfand (von der Kasse bezahlt, sofern es die medizinischen Leistungen betraf – Dank Überweisung der Hautärztin).
    Wirklich gesund wurde ich aber erst nach der Amalgamausleitung (nach Klinghardt), der mit Nosoden und homöopatischen Mitteln vorgenommenen Schadstoffausleitung sowie Umstellung auf duftstofffreie Wohnung, etc. sowie Bio-Nahrung (sonst geht gar nichts).
    Nach heutiger Erfahrung ist die Sensibilität sehr viel höher, wenn E-Smog oder Mobilfunkstrahlung einwirkt – daher Hände weg davon und Schlafplatz abschirmen!!!

    Klaus

  7. Ingrid B 29. September 2008 um 19:34

    Ja, schwer zu sagen, was Ursache und was Wirkung ist.
    Bei mir waren es wohl verschiedene Auslöser:
    In erster Linie Lösemittel in Farben (hat Germann festgestellt), technische Alkohole, womöglich unsachgemäße Entfernung von Amalgam ohne Ausleitung (schon 1987!) , Rauch, Flammschutzmittel, Chemikalien in der Theaterschminke.

    Anfang der 90er Jahre begann es dann mit Tachykardien und anderen Herzrhythmusstörungen (die ich heute noch bekomme, wenn bei uns im Haus die Heizungsmessröhrchen ausgetauscht werden und das Haus danach riecht – ich hab in meiner Wohnung alle abgemacht!), Asthma, Schüttelfrost, Panikattacken (letztere sind zum Glück wieder weg); Nahrungsmittelunverträglichkeit. Ich ernähre mich ausschließlich von Biokost. Backtriebmittel, Aromen sind mir ein Horror! Medikamentenunverträglichkeit. Aus neuen Bussen im ÖPNV muss ich wieder aussteigen, Teer, Putzmittel, Zigarettenrauch, frisch und abgestanden, sind schlimm. Davon wird mir übel. Da ich seit zwei Jahren eine Kettenraucherin unter mir wohnen habe, kann ich oft nicht mal essen. Balkonbenutzung und regelmäßiges Lüften ist nicht möglich, geschweige denn auf dem Balkon sitzen. Adieu Sommer!

    Ingrid

  8. Ingrid B 29. September 2008 um 19:37

    Ach so, ich bin seit meinem Schlaganfall 1995 gehbehindert, kann also auch nicht einfach mal so rausgehen. Außerdem sind wir hier eingekreist von Mobilfunkantennen.

  9. Lucie 30. September 2008 um 01:54

    Wenn man sich die hier aufgeführten MCS Auslöser anschaut, wird verdeutlicht, wie unnötig die Entstehung von MCS eigentlich ist. Gäbe es nur umweltfreundliche Produkte und besseren Arbeitsschutz, Gesundheit schonende Zahnmaterialien etc., so wären die meisten von uns heute wahrscheinlich nicht ihrem schweren MCS Schicksal ausgesetzt, sondern noch gesund. Umweltfreundliche Produkte wären nicht nur Gesundheit erhaltend sondern wie der Name schon sagt, auch besser für die Umwelt.

    Dass man sich so vehement dagegen wehrt, MCS ins Angesicht zu schauen und angebrachte Maßnahmen zu ergreifen, verstehe ich bis heute nicht.

    Der heutige Stand der Wissenschaft und der Technik wäre bei weitem in der Lage, mehr und bessere umweltschonende und Gesundheit erhaltende Waren zu produzieren. Ich denke nur an die PKW. Umweltfreundlich bedeutet heute eigentlich geringer CO²Ausstoß und Spritt sparend, von Schadstoff-armer Innenraumluft hört man rein garnichts. Doch, bei Ford gab es diesen Aspekt von einigen Jahren, doch scheinbar ist das Thema mittlerweile auch dort passé.

    Regierungsmitglieder und andere Verantwortlichen, stoppt den Öko-Kollaps, wir habe nur diese eine Erde!

    Es ist bereits 5 nach 12!

  10. Holger 30. September 2008 um 07:32

    Zum dicken Ende, nämlich hin zur extremen Geruchsüberempfindlichkeit und Überempflindlichkeit auf fast sämtliche Medikamente, starke Reaktionen auf Umwelteinflüsse, sprich hin zum tatsächlichen Ausbruch von Chemikaliensensitivität, hat mich ein Reha-Aufenthalt in einer Lungenfachklinik, speziell ein Bronchienbelastungstest gebracht.

    Eigentlich sollte ich mich dort erholen, meine Infektanfälligkeit angegangen werden, aber nach dem Test ging bei mir dort nichts mehr. Ich vertrug die sog. Gegenmittel nicht, die mich sozusagen nach dem Test, auf den ich heftig reagierte, wieder auf normalen Level zurückholen sollten. Ich bekam extremen Husten, den ich die verbliebenen Wochen der Reha nicht mehr los wurde, der sich sogar stets verstärkte. Meine Lungenfunktion kam nie mehr auf den Stand vor dem Provokationstest zurück. Auf der Heimfahrt begann eine völlige Unfähigkeit überhaupt noch etwas zu riechen. Dieser Zustand hielt ein paar Tage an.

    Zu Hause angekommen schlug mein Lungenfacharzt die Hände überm Kopf zusammen, so schlecht ging es mir. Mit Mühe und Not bekam er mich wieder soweit hin, dass mein Husten verschwand und ich wieder riechen konnte. Jedoch habe ich seither extreme Empflindlichkeit auf Gerüche, Kosmetika, Parfüm usw. und all die anderen MCS Reaktionen, seitdem geht nichts mehr bei mir. Vor der Reha hatte ich öfter Infekte, fühlte mich schlapp und bekam oft von jetzt auf gleich Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und fühlte mich unwohl.

    Allerdings war all das der Himmel auf Erden im Vergleich zu dem, wie es mir seit der Reha geht. Ich habe meine Arbeit verloren und lebe in Zwangsisolation. Dass ich an MCS erkrankt bin, fand ich erst über ein Jahr später heraus, solange wurde mir angemessene Hilfe versagt.

    Ich kann nur jedem vor Provokationstests warnen, auch Leute, die nicht an MCS erkrankt sind.

  11. kurt hutzel 1. Oktober 2008 um 02:53

    Kurt H.

    1972 bekam ich erstickungs-anfälle, nachdem ich innerhalb von drei monaten drei „Tetanus-impfungen“ bekommen hatte.
    Dann nahmen die dinge ihren lauf. Unverträglichkeit von medikamenten (zum glück), zigarettenrauch, duftstoffen gerüche, usw. traten immer mehr auf, langsam kamen unverträglichkeiten auf nahrungsmittel hinzu, was sich in form von kopfschmerzen und müdigkeit zeigte.

    1977, 1993 und 1994 erhielt ich weitere tetanus-impfungen und meine allergische reaktion auf die duftstoffe wurde immer stärker.

    Ab ca. 1980 kamen belastungen durch amalgam, holzschutzmittel wie pcp, lindan, formaldehyd, das man im blut fand, hinzu.

    Nach der letzten impfung 1994 kamen dann schwerste allergien, nahrungsmittel-unverträglichkeiten sowie weitere verschlimmerung auf alle chemischen stoffe und gerüche aller art hinzu.

    Im nachhinein kann ich sagen, dass es immer die impfungen waren die meine unverträglichkeiten verschlimmerten.

    Deshalb die Zusammensetzung der Impfstoffe:

    In jedem impfstoff ist mindestens einer der folgenden zusatzstoffe enthalten:
    phenol, formaldehyd, quecksilber, welches 32 synome hat (z.b. thiomersal), das heißt, das sind gifte, die in reinigungsmittel oder werkstoffen (z.b. holzspanplatten) wegen ihres krebserregenden potentials verboden sind. In den körper, in die blutbahn, darf man es nach wie vor spritzen!

    Diese impfungen bringen das regulationssystem des menschlichen körpers völlig aus dem gleichgewicht. In verbindung mit amalgam, holzschutzmitteln, chemischen und toxischen substanzen, lösungsmitteln, pestizide usw. erzeugen sie dann schwerste krankheiten bei uns menschen, nicht nur MCS sondern alle neuzeitigen erkrankungen, wie Allergien, ALS, AIDS, Krebs, Diabetes, MS-Multible-Sklerose, geistige und psychische erkrankungen aller art usw.

    Wir leben in einem gefährlichen zeitalter. Die menschheit glaubt und denkt, dass sie die natur überlisten sowie alles beherrschen kann, dabei gerät vieles aus dem gleichgewicht. Die natur geht jedoch ihre eigenen wege, lässt sich nicht überrumpeln noch überlisten und antwortet mit immer neueren krankheiten.

    Ich bin fest überzeugt, dass in erster linie alle impfungen verantwortlich sind für unsere krankheiten, ich jedenfalls werde mich nie mehr in meinem leben impfen lassen!

    Hier einige
    Impf-internet adressen:
    http://www.impfschutzverband.de
    http://www.impf-report.de
    http://www.impfkritik.de

    Bücher über impfen:
    Sind impfungen sinnvoll, von joachim grätz
    Impfratgeber aus ganzheitlicher sicht, von dr. georg kneißl
    Impfungen der großangriff auf gehirn und seele, von harris L. coulter
    alle im hirthammer verlag.
    Impfen das geschäft mit der angst, von dr. gerhard buchwald im emu verlag.

  12. Sternentaenzer 1. Oktober 2008 um 05:41

    Ich habe während meiner Kindheit immer mal einige Lebensmittel nicht gut vertragen können (z.B. Fenchel, Anis, Kümmel, Sellerie) und ich mochte keine Duftstoffe. Ich habe auf einige Dinge reagiert, aber ich habe es nicht weiter beachtet.
    Mit 23 Jahren wurde bei mir ein Zahn gezogen. Da keine Schmerzminderung durch die Lokalnarkose eintrat, hat mein Zahnarzt mir die 3 fache Dosis gegeben. Danach setzte bei mir über einen Zeitraum von 6 Monaten plötzlich Müdigkeit ein. Ich hatte insgesamt weniger Energie. Nach den 6 Monaten ging es mir dann langsam wieder besser.
    3 Jahre später habe ich ein Chinolon /Gyrasehemmer eingenommen. Es ist ein Antibiotikum. (Man kann es daran erkennen, dass im Namen des Wirkstoffs ein „flox“ auftaucht). Nach nur 1 Tablette war ich in der MCS- Problematik gelandet und es haben sich in all den Jahren danach keine großen gesundheitlichen Veränderungen ergeben.

  13. Beat 1. Oktober 2008 um 16:31

    Ich baute im Jahre 1980 unter grossen Entbehrungen und viel Arbeit mein eigenes Haus. Viel viel Holz…das ganze offenen Dach mit den vielen Balken, die Holzfenster, alle Türen und Schränke wurden von der Schreinerfirma mit dem gleichen Holzschutzmittel behandelt…eines der Schlimmsten zu dieser Zeit…es wäre eigentlich sowieso nur für das Holz aussen am Haus zu verwenden gewesen…sie haben das Gleiche benutzt um auch alles innen damit zu streichen. Meine Grossmutter, die damals zu mir zog und unten im Haus die Wohnung hatte war nach 5 Jahren bei mir dermassen krank und starb ein Jahr später….von dieser Seite her habe ich meine MCS-Veranlagung. Es folgte meine Mutter , dann ich und dann meine Halbschwester..alles die gleiche Familienlinie. Bei mir kam dann noch dazu dass ich im Beruf (ich unterrichtete) viel mit den Dufstoffen der Menschen und den Desinfektionsmitteln die in den Schulen gebraucht wurden zu tun hatte. Unter einer meiner Schulen befand sich eine Druckerei und wir hatten immer wieder Emissionen (Lösungsmittel etc.) zu „inhalieren“ (20 Jahre lang). Dazu war ich häufig aus beruflichen Gründen mit Flugzeugen unterwegs. Als ich vor 10 Jahren dann immer kränker wurde und niemand wusste warum stopften mich die Aerzte immer mehr mit Medikamenten der verschiedensten Art voll…..das hat mir dann endgültig den „Schlussgong“ gegeben…mein System brach total zusammen..Leber geschädigt, Nieren geschädigt, Venensystem schwer geschädigt und auch der Magen. Ertrug die schlechte Luft hier nicht mehr und floh nach Frankreiche in eine ganz abgelegene Gegend………und es ging mir endlich wieder besser….bis die Bauern anfiengen grossflächig zu sprühen (damals noch mit dem Flieger)……..wurde wieder schwer krank trotz der sonst viel besseren Grundluft…und nun wurde es endlich klar auf was ich so vehemment reagierte…auf das Genaugleiche das ich schon in meinem Haus seit vielen Jahren schön regelmässig in mittleren Dosen inhalierte. Wieder retour in die „Heimat“, wieder die viele Industrieluft und die vielen Autos…alles blieb beim Alten.Versuchte riskante Kuren in altern. Kliniken (Eigenblutspritzen etc.,…sehr gut bei dermassen vergiftetem Blut!). Hielt mich nun fern von allem was Chemie war, Medikamente gehen seither absolut keine mehr….machte das Haus so clean wie möglich…alle Möbel, Kleider, Teppiche, Vorhänge etc. etc. raus…..nur biologisch essen, Kleidung ebenfalls nur Bio, wegen der Histaminintoleranz verzicht auf alles was histaminhaltig ist oder Histaminproduktion ankurbelt. Dank meinem sofortigen Reagieren und eines Arztes der endlich begriffen hatte rettet ich mein Leben…aber was für ein Leben. Beruf und meine zwei eigenen Geschäfte weg, irgendwann mal alle Freunde weg und auch der Lebenspartner nach 30 Jahren. Mein „vergiftetes“ Haus ist mir geblieben, unterdessen aber nun in den Werten total unten und ganz viel Holz zusätzlich abgedeckt…….sieht furchtbar aus.

    Noch zum vorherigen Blog-Thema:
    1. in Sachen Lebensqualität und andere Menschen sind es eindeutig die Duftstoffe die uns in die totale Isolation treiben….die Waschpulver und Weichspüler vorab…die Parfums braucht es eigentlich gar nicht, das andere reicht heute schon……die Menschen riechen nicht mehr sondern sie „stinken“ teilweise.
    2. die Natur war immer noch meine Rettung, oft tagelang irgendwo im Auto überlebt etc…..durch die Klimaveränderung hat sich innerhalb von 2 Jahren die Aussenluft dermassen verändert (Stickstoff eines meiner Hauptprobleme, gleich aus welcher Quelle er stammt)…und wenn im Winter die Heizungen zu allem anderen noch hinzukommen geht überhaupt nichts mehr. Cigarettenrauch sowieso, Diesel eine Katastrofe und die Grillerei und die Mottfeuer ein Alptraum. Ebenfalls ganz stark die hohen Ozonwerte im Sommer.
    3. Lebensmittel ist ebenfalls ein Riesenthema…es wird immer schwieriger etwas Essbares zu finden das wirklich Bio ist und dann noch nicht nach Dufstoffen von den Verkaufsläden her riecht.
    4. Auch ich gehöre zu den Betroffenen die zusätzlich eine ausgeprägte Elektrosensibilität habe die sich immer mehr verstärkt…..Natelantennen, sogar der Strom im Auto, im Haus und auch der vom PC.

    Fazit für mich: die Krankheit alleine ist der absolute Alptraum..aber was mich endgültig immer mehr zu Boden drückt ist diese totale Isolation und die Einsamkeit……mein Leben waren die vielen Schüler , meine Beziehung, einfach die Menschen. Wenn dies nicht wäre könnte man Vieles besser ertragen….aber es ist eindeutig so das für uns die anderen Menschen immer „giftiger“ werden..es nimmt zu und nicht ab.

  14. Silvia 3. Oktober 2008 um 08:11

    Eure Berichte lassen keinen Zweifel offen, dass es jedem passieren kann chemikaliensensibel zu werden. Ich bin froh, dass Ihr so anschaulich geschildert habt was Euch passiert ist und welche Auswirkungen Eure Chemikalien-Sensitivität auf Euer Leben hat. Auch Außenstehende können mit Euren Schilderungen viel anfangen und ganz anderes Verständnis für die Krankheit aufbauen.

    Danke, dass Ihr Eure Geschichte mit uns geteilt habt.

    Wer noch am Überlegen ist, ob er auch seine Geschichte mitteilt, es ist jederzeit möglich, denn die Artikel und Kommentare im Blog werden immer wieder gelesen. Vorallem für Chemikaliensensible die noch am Anfang stehen, sind Schilderungen wie Eure unglaublich wichtig und hilfreich. Nicht zuletzt weil vielen Erkrankten eingeredet wird MCS sei psychisch. Dass dem nichts so ist und dass die Auslöser zu identifizieren sind, habt Ihr mit Euren tollen Schilderungen bewiesen.

    Nochmals Danke,

    Eure Silvia

  15. Jeannie 4. Oktober 2008 um 17:39

    Die genauen Auslöser meiner Chemikaliensensitivität kann ich nicht genau benennen. Als Kleinkind hatte ich eine schwerwiegende Lungenentzündung und danach Infektanfälligkeit. Diese Infekte wurden permanent mit Antibiotika behandelt. Neben starken Erkältungen plagten mich von je her starkte Kopf- und Bauchschmerzen sowie starke körperliche Erschöpfung. Die Beschwerden haben sich schleichend verschlechtert. Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir jemals richtig gut gegangen ist.

    Dann arbeitete ich im klimatisierten Büro mit vielen Kettenrauchern, hatte zu Hause Schadstoff belastete Möbel, wie sich im Nachhinein herausstellte, und unser Büro zog in ein neu errichtetes Gebäude, in dem wir auf Grund der Klimaanlage keine Fenster öffnen durften. Sämtliche Materialien waren neu, es roch förmlich danach. Seitdem hat sich mein Beschwerdebild drastisch verschlechtert. Irgendwann bin ich bei einem Umweltmediziner gelandet, der nach ausgiebiger Untersuchung, Befragung zu meiner Krankengeschichte und Labordiagnostik, bei mir eindeutig MCS diagnostizierte. Allerdings dauerte es einige Jahre, bis ich bei diesem patenten Mediziner landete. Zuvor wurde ich bei Ärzten nicht für voll genommen, da mein großes Blutbild super Werte aufwies. Da galt ich für alle als kerngesund, obwohl es mir ehrlich gesagt ziemlich dreckig ging, sogar nicht mehr arbeiten konnte. Mich plagten sogar Selbstzweifel. Als ich beim Umweltmediziner angelangt bin, dachte ich, was ist wenn hierbei auch nichts rauskommt? Ich habe gesundheitlich rapide abgebaut, durch die genaue Analyse meines behandelnden Arztes konnte jedoch die Ursache eingegrenzt werden. Meine Zähne wurden saniert, da ich abartige Speichelwerte hatte, sie lagen weit über den Grenzwerten und dies gleich bei mehreren Stoffen. Seitdem ich auf biologisch erzeugte Nahrung umgestellt habe, Duftstoffe und andere Schadstoffquellen meide, ist mein Gesundheitszustand konstant geblieben, die stetige Verschlechterung wurde aufgehalten.

    Das ist für mich ein enormer Erfolg. Ich weiß nicht was aus mir geworden wäre, wenn ich noch eine Weile so weiter gemacht hätte.

    LG Jeannie

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