Schwedische Behörden verbieten Duftstoffe in Krankenhäusern
Nachdem es in den USA und Kanada bereits viele Krankenhäuser, Schulen und Universitäten gibt, die Duftstoffe wie Parfüm, Deo, After Shave, Weichspüler, etc. verbieten, soll nun auch in Schweden Vernunft zum Wohle der Gesundheit eintreten. Insbesondere sollen Personen mit Allergien und Multiple Chemical Sensitivity (MCS) durch ein Duftstoffverbot geschützt werden. Diese Personengruppen erleiden bei minimalem Kontakt bereits leichte bis sehr schwere Symptome, die von Kopfschmerzen, Hautreaktionen, asthmatischen Beschwerden bis zu Schockreaktionen reichen können.
Der Grund des Duftstoffverbotes besteht darin, dass ca. 6% der Bevölkerung Schwedens bereits unter einer Hypersensibilität gegenüber Duftstoffen leidet. Das kommt bisherigen amerikanischen und kanadischen Erhebungen nahe, auch dort leiden immer mehr Menschen unter körperlichen Beschwerden, wenn sie mit Duftstoffen bereits in geringer Konzentration in Kontakt kommen. Dies hat sogar ganze Städte, bspw. Flagstaff oder Calgary, dazu bewogen, den Duftstoffen den Kampf anzusagen. Kein leichtes Unterfangen, denn die Duftstoffindustrie steht sofort Gewehr bei Fuß und versucht mit Gegenkampagnen solche Bestrebungen zu unterbinden.
In der Region Göteborg werden von dem geplanten Duftstoffverbot in Krankenhäusern etwa 50.000 Angestellte betroffen sein, hinzukommen Patienten, die in den medizinischen Einrichtungen Behandlung bekommen. Eine sinnvolle Maßnahme, wenn man bedenkt, dass viele Parfüms aus mehreren Hundert chemischen Einzelsubstanzen bestehen, die kranke Menschen leichter beeinträchtigen und deren Genesung verzögern oder in Frage stellen können.
In Deutschland steht man Duftstoffverboten bisher konträr gegenüber. Außer drei Warnmeldungen des Umweltbundesamtes erfuhren Allergiker und MCS Erkrankte bisher keine Unterstützung. Im Gegenteil, die Zahl der öffentlichen Gebäude und Krankenhäuser, die Duftvernebler installieren, nimmt zu, sehr zum Leidwesen von Menschen, die auf diese Duftstoffchemikalien reagieren.
Die Krankenhausbehörde von Göteborg/Schweden bereitet derzeit einen Maßnahmenkatalog vor, der Duftstoffverboten in den USA nachkommt. Parfüms und andere stark duftende Produkte des persönlichen Bedarfs sollen in Krankenhäusern verboten werden. Insgesamt 49 Gemeinden in der Region Göteborg streben die Einführung eins vollständigen Duftstoffverbotes an, war von der schwedischen Online Zeitung „The Local“ zu erfahren.
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, März 2008
Liebe Silvia Müller,
danke für diesen Eintrag.
Ja, was soll ich sagen?
Auf nach Schweden.
Schweden ist eben mehr als IKEA.
Stinkt’s dir noch – oder lebst du schon!
Vielleicht sollten wir den deutschen Umweltmedizinern einen Schweden-Trip finanzieren.Zur Weiterbildung.
Analysiert man die Vorgehensweise bei der Inszenierung zur allgemeinen Meinungsbildung in Bezug auf Parfüms, Duftstoffe, Beduftung öffentlicher Gebäude bzw. das Ausbleiben jeglichen Duftstoffverbotes in Deutschland, kann man verschiedene Vermutungen anstellen.
Entweder man ist sich seitens der betreffenden Mediziner und Verantwortlichen den Gefahren von Duftstoffen auf die Gesundheit der Menschen nicht bewußt. Diese Vermutung ist jedoch strikt auszuschließen, denn es ist davon auszugehen, dass Entscheidungsträger und Umweltmediziner in diesem Lande über die Berichte der neusten Forschungsergebnisse ausländischer Wissenschaftler, im Zeitalter der modernen Kommunikation bestens informiert sind.
Bleibt noch die Annahme der Wahrung der Interessen entsprechender Industriezweige. Ich denke, dass diese Vermutung den Tatsachen eher gerecht wird. Schließlich ist das Sprichwort “Eine Hand wäscht die andere†ein weiser Spruch, ist vielfach bewährt. Die einen machen Profit, die anderen verbreiten die These “Für die Gesundheit der Bevölkerung besteht keinerlei Gefahrâ€, und werden angemessen belohnt. So einfach geht das.
Anders läßt sich das Unterlassen jeglichen Duftstoffverbotes bzw. keinerlei Aufklärung über mögliche Gesundheitsgefahren durch chemische Duftstoffe, durch die Verantwortlichen in Deutschland, für mich persönlich nicht erklären. Schließlich handelt es sich hierbei nicht um Bagatellen sondern um schwerwiegende mögliche Erkrankungen, und die Entschuldigung “Denn sie wissen nicht was sie tunâ€, ist hierbei völlig unangebracht und unpassend, denn die Verantwortlichen wissen in diesem Fall sehr wohl was sie tun bzw. nicht tun, sachdienliche Fakten und entspechende ausländische Studienergegbnisse sind lange kein Geheimnis mehr. Die Fakten sprechen eine andere Sprache, die umfassende Taten erfordert wie man in USA, Kanada und Schweden vorausschauend erkannt hat.
Super Beitrag, der uns aufzeigt, dass Deutschland ganz weit hinten liegt beim Thema Beduftung. Leider, und dies mit weitreichenden Auswirkungen…
Die ständige Zunahme von Duftstoffallergikern sollte eigentlich andere Handlungsweisen als Konsequenz folgen lassen, aber beim Nichtraucherschutz konnte man bereits erkennen, dass Deutsche Entscheidungsträger etwas länger brauchen als die unserer europäischen Nachbarn.
Noch ein Nachtrag:
Die schwedische Wissenschaftlerin Eva Millqvist teilte gegenüber TV4 mit, dass man bisher nicht vorhabe, Duftstoffverbotsschilder an den Türen anzubringen, stattdessen wolle man eine breit angelegte Informationskampagne durchführen, in der Hoffnung, dass Krankenhauspersonal und Patienten der neuen Regelung Respekt erweisen und auf Düfte verzichten. Prof. Millqvist ist seit Jahren in die Forschung über Reaktionen auf Duftstoffe involviert und publizierte einige sehr wichtige Erkenntnisse auf diesem Gebiet. Durch ihre Forschung konnte mehrfach belegt werden, dass Chemikaliensensitivität organische Ursachen hat.
Auch die Gesundheitsorganisation WECF (Women in Europe for a Common Future) warnt bereits 2006 in einer Pressemitteilung im Zusammenhang mit dem Kinofilm „Das Parfüm“, vor den möglichen Gesundheitsgefahren durch die Anwendung von Parfüms und anderen Duftstoffen. WECF fordert die EU im Zusammenhang mit der Chemikalienverordnung REACH auf, die Verwendung gesundheitsschädlicher Stoffe in Alltagsprodukten zu unterbinden und durch gesundheitsunschädliche Substanzen zu ersetzen.
Die Direktorin von WECF Deutschland, Frau Sonja Haider, führt an, dass Parfüms regelrechte Chemiecocktails sind, in Anbetracht dessen, dass bei deren Herstellung zu 80 bis 90 Prozent synthetische Duftstoffe, sprich Chemikalien, zum Einsatz kommen und aus ca. 200 verschiedenen Chemikalien bestehen. Es ist davon auszugehen, dass Gesundheitsstörungen wie z. B. Asthma, Herz- und Kreislaufstörungen, Krebs, Geburtsschäden, Allergien, Migräne, Schwindel und viele andere Erkrankung auf das Konto von Duftstoffen zurückzuführen sind, so meint die Gesundheitsorganisation. Lt. WECF hat sich die Anwendung von Duftstoffen seit 1950 verzehnfacht.
Die Hersteller beurteilen die Schädlichkeit der zum Einsatz kommenden Substanzen in Eigenregie. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Duftstoffindustrie die Auswirkungen von Duftstoffen auf unsere Gesundheit weiterhin verharmlost und die Werbetrommel für Duftmarketing kräftig anheizt, anstatt auf gesundheitsunbedenkliche Substanzen zu setzen.
http://www.wecf.eu/english/articles/2006/09/dasparfuem.php
Hallo Mary-Lou,
das was Du berichtest zeigt an, dass viele Institutionen dafür kämpfen, dass der wahllose Duftstoffeinsatz eingedämmt wird, um die Bevölkerung vor den möglichen schwerwiegenden Gesundheitsstörungen durch die Vielzahl der riskanten Duftstoffen zu schützen. Wie ich durch Deinen angeführten Link erkennen konnte, bereichtet die Gesundheitsorganisation WECF 2006 ebenfalls über die vorrausschauenden Entscheidungen der Amerikaner und Kanadier.
Mitlerweile leben wir im Jahr 2008 und die deutschen Verantwortlichen sitzen untätig in Ihren Sesseln und beobachten das Geschehen im Ausland. Da überkommt mich unvorstellbare Wut, mit uns Deutschen kann man´s ja wieder machen, nicht nur, dass wir seit Jahren hohe Einkommensverluste hinnehmen müssen und wir in Deutschland am meisten für alles berappt werden, nein, wir werden auch am längsten den Interessen der Chemie-Industrie geopfert.
Tja, Deutschland ist anders wie es scheint.
Der Glaube darf bei uns Parfums verbieten, die Medizin schaut hingegen zu wie toxische Chemikalien „just for fun“ benutzt werden und selbst in Krankenhäusern ist „Airdesign“, angesagt statt sauber zu putzen und zu lüften.
„Eine Lübecker Katholikin protestierte – und der Kaufhauskonzern Karstadt kuschte. Er nimmt das Parfüm “Vive Maria†aus dem Sortiment. Der Slogan “Forbidden Fragrance†erschien ihm zu gewagt. …“
Ich bin von diese Nachricht total begeistert.
Hoffentlich erreicht es auch irgendwann Deutschland.
Dass sich die Anwendung von Duftstoffen seit 1950 verzehnfacht hat, lässt Besorgnis aufkommen. Die Auswirkungen von diesem Wahnsinn erklärt die ebenfalls rapide angestiegene Zahl entsprechender Erkrankungen wie Asthma, Neurodermitis, Allergien und Duftstoffallergien, speziell aber auch die ständige Zunahme der MCS-Erkrankungen (Chemikaliensensitivität).
Warnungen des UBA alleine sind im Kampf gegen die zunehmende Zahl neuer Krankheitsfälle umweltbedingter Erkrankungen mit all ihren schwerwiegenden negativen Auswirkungen für die gesamte Volkswirtschaft, bei weitem nicht ausreichend und nicht der Angelegenheit dienlich. Das Ausland macht es Deutschland lange vor, allerdings scheut man sich hierzulande mit angemessenen Taten zu folgen. Wahrscheinlich sitzen die Verantwortlichen in den Aufsichtsräten der duftstoffproduzierenden Industrie und stehen im Interessenskonflikt, der sie zur Tatenlosigkeit verleitet. Lobbyismus ist ein weitunterschätztes Übel unserer Zeit mit ausgedehnten Konsequenzen wie Handlungsohnmacht und der Ignoranz von relevanten Fakten, mit nachhaltigen und unliebsamen Folgen für unser gesamtes Gesellschaftsystem. Stellt sich Deutschland nicht zügig den Tatbeständen in Bezug auf die negativen Auswirkungen von chemischen Duftstoffen, wird es soweit kommen, dass die Wirtschaft erheblichen Schaden nimmt und man seitens der Industrie nach Arbeitskräften aus dem Ausland Ausschau halten muss, weil viele deutsche gut ausgebildete Fachkräfte durch den ausgedehnten und völlig überflüssigen Einsatz synthetischer Duftstoffe, an schweren chronischen Gesundheitsschäden leiden und ihre Erwerbsfähigkeit unnötigerweise eingebüßt haben. Handeln ist dringend erforderlich, andernfalls kommt es in naher Zukunft in Deutschland zum wirtschaftlichen und gesundheitlichen Kollaps, wenn der nicht bereits eingetreten ist.
Die Schweden, USA und Kanada machen´s vor, nur die Deutschen leider nicht nach!
Asthma, Neurodermitis, MCS und andere umweltbedingte Erkrankungen würden sich sicherlich hervorragend eindämmen lassen, würde man in Old Germany mit dem Einsatz von Duftstoffen nicht so unkontrolliert freien Lauf lassen. Als erstes würden unsere Kinder davon profitieren, die auf Grund ihres noch nicht völlig ausgebildeten Immunsystem am meisten unter dem wahllosen Beduftungseinsatz zu leiden haben.
Es ist erstaunlich, dass man Duftmarketing bei uns in Deutschland ohne Einschränkungen zuläßt, obwohl seit Jahren die Gefährlichkeit der chemischen Duftstoffe für unsere Gesundheit bekannt ist.
Der kleine Mann wird zum Opfer wirtschaftlicher Interessenskonflikte, denen man hierzulande einfach aus dem Weg geht, in dem man einschlägige Forschungsergebnisse erfolgreich unter den Teppich kehrt.
Wer von Euch wusste direkt, dass er MCS hat?
Bei mir hat es mindestens 4 Jahre gedauert. Kein Arzt konnte mir erklären was los ist. Nun stell sich einer vor, man muss ins Krankenhaus und operiert werden, das OP Personal ist parfümiert. Was dann? Für mich weiß ich, dass eine Reaktion mit Krämpfen, Atembeschwerden und im schlimmsten Fall mit Bewusstlosigkeit zu rechnen ist. Glaubt Ihr, dass OP Personal oder der Anästhesist weiß was los ist mit mir? Ich nicht. Da werden dann noch Medikamente reingepumpt und dann ist völlig Feierabend. Pech gehabt oder wie sagt man da?!
Hallo Lucca,
auch ich durchlebte eine Tortour, bis ich endlich bei einem patenten Umweltmediziner landete und die Ursachen meiner gesundheitlichen Qual als Tageslicht kamen, nämlich dass ich an MCS erkrankt bin.
Allerdings habe ich viele Jahre auf Duftstoffe reagiert, ohne es zu wissen. Denn mir erging es oft so, dass es mir von jetzt auf gleich totat schlecht ging und ich nicht wusste, warum. Hauptsächlich wenn ich unter die Leute ging! Duftstoffe haben mich auch am Arbeitsplatz vielfach begleitet, da ich viele Kolleginnen hatte, die sich gerne stylten und immer das neuste Parfüm benutzten. Dies hatte leider schwerwiegende Folgen für mich.
Ins Krankenhaus kann ich nicht, ich hoffe, ich muss niemals mehr dorthin. Ich weiß nicht, wie ich das unter deutschen Krankenhausbedingungen packen soll.
Die einzige Möglichkeit, dass MCS-Patienten in deutsche Krankenhäuser zur Behandlung gehen können, wäre es den Schweden nachzumachen und ein Duftstoffverbot an Krankenhäuseren einzuführen. Ich kann mir aber nicht wirklich vorstellen, dass man in Deutschland tatsächlich ein Duftstoffverbot einführen würde. Immerhin sind Duftstoffe Chemikalien, aber diese Tatsachen gelangen so nicht ausdruckstark genug in die Öffentlichkeit.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien auf vielerlei Stoffe des täglichen Lebens aber auch Intoleranzen auf Chemikalien, die durch Alltagsprodukte auf uns einwirken, wie z. B. Formaldehyd aus Möbeln, Toner aus Laserdruckern oder chemische Duftstoffe, machen vielen von uns das Leben zur Hölle. Der Vielzahl der Krankheitsauslöser auszuweichen ist heutzutage fast ein unmögliches Unterfangen und belastet unser tägliches Leben ungemein.
Doch die Krönung von allem ist, dass MCS-Kranken keine angemessene medizinische Versorgung zur Verfügung steht und sie sich durch einen Aufenthalt in deutschen Krankenhäusern ungeahnte und dauerhafte Gesundheitsverschlechterung einhandeln können, weil dort in keinerlei Hinsicht auf die erforderlichen Belange dieser schwererkrankten Patientengruppe eingegangen wird, und dies obwohl die Wissenschaft ausreichende Kenntnisse vorzuweisen hat. In unserem Zeitalter müssten Krankenhäuser für alle Menschen zugänglich sein. Ich beurteile die deutschen Gesundheitszustände für MCS-Kranke als skandalös und völlig unangebracht. MCS-Kranke sind die Opfer völlig unzureichender Gesundheitspolitik in Deutschland, Umwelterkrankungen werden im deutschen Gesundheitssystem völlig ausgeklammert.
Für diese katastrophalen Zustände deutscher Gesundheitspolitik fehlen mir momentan die richtigen Worte, die mir auch bei diesem Blog ehrlich gesagt fehlen:
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/03/19/umweltkranke-jetzt-glauben-sie-mir-endlich/
Es spricht nichts gegen ein Duftstoffverbot in Krankenhäusern, deshalb sollten Behörden die Initiative ergreifen und mit einer Kampagne wie in Schweden Aufklärung betreiben und auf Menschen hinweisen, denen es durch die Chemie in den Duftstoffen schlecht geht. Zuhause und im Privatleben kann jeder selbst entscheiden, im Krankenhaus sollte einer den anderen schützen, damit jeder dort gesünder werden kann.
Ausgrenzen von Patienten, weil sie eine Krankheit haben, die manchen Industriezweigen nicht in den Kram passt, das ist nicht konform mit unserer Verfassung und den Behindertengesetzen.
Duftstoffe sind Chemikalien! Es ist längst überfällig, dass man krankmachende Duftstoffe / Chemikalien in Krankenhäusern strikt unterbindet anstatt deren Einsatz zu dulden. Dass nicht alle Kranken in Deutschland die Behandlung in Krankenhäusern zur Verfügung steht, ist doch abartig, oder? MCS-Betroffene haben die gleichen Rechte wie jeder andere Kranke.
In welchem Zeitalter leben wir eigentlich?
Da unser so fortschrittlich entwickeltes Deutschland keine Umweltklinik im eigentlichen Sinn vorzuweisen hat, müsste den Umweltkranken zumindest die Behandlungsmöglichkeit in ganz normalen Krankenhäusern zur Verfügung stehen. Ein Ding der Unmöglichkeit, sage ich, denn Umweltmedizin hat in Deutschland den Status des Schattendaseins.
Ein Beispiel aus dem CSN-Forum zum Thema MCS-Patienten in deutschen Krankenhäuseren, von Umweltmedizinischem Verständnis keine Spur, sogar Ärzte erfüllen bewußt den Tatbestand der Körperverletzung.
http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=5981
Ich möchte noch ergänzen, dass uns Umwektpatienten noch nicht einmal der Gang in normale Arztpraxen ermöglicht wird. Auch hier hat die Beduftung Einzug gehalten, von dem Parfümkonsum des Personals ganz zu schweigen. Es ist schrecklich und ungerecht, dass bei uns solche Zustände herrschen.
Der Kommentar von Mary-Lou verdeutlicht, in welchen extremen Maß die Zunahme des Duftstoffeinsatzes die letzten Jahre vonstatten ging. Ich habe mir den Link einmal genauer angesehen, dort ist nachzulesen, dass sich der Umsatz der Parfümindustrie in den 80er Jahren sogar verdoppelt hat.
Mich würden die aktuellen Zahlen brennend interessieren. Ich denke aktuelle Analysedaten decken eine bisher nie da gewesene Steigerungsrate auf. Es ist grauenhaft, dass man sich in Zeiten hochentwickelter Forschung und Technisierung dermaßen mit Chemie zumüllt wird und die Behörden tatenlos zuschauen, wie arbeitsfähige Menschen unnötig zu Erwerbslosen abgestempelt werden.
Die sog. Umweltambulanzen deutscher Universitätskliniken dürften sich meiner Meinung nach nicht so nennen, denn dort wird weder umweltmedizinisch diagnostiziert, noch sind die Umweltambulanzen an die Bedürfnisse der Umweltpatienten angepasst.
Wenn ich schon mitkriege, dass noch nicht einmal bei den behandelnden Ärzten ein Duftstoffverbot herrscht. Umweltmedinzische Ambulanzen der Universitätskliniken haben nach meinen persönlichen Erfahrungen lediglich eine Alibifunktion.
Schwedische Verhältnisse müsste man haben, dort herrscht ein für uns unvorstellbarer Fortschritt auf behördliche Anordnung. Super. Hoffentlich ziehen viele Länder nach.
Das Umweltbundesamt (UBA) spricht in einer Pressemitteilung aus dem Jahr 2006 die Empfehlung aus, mit Duftstoffen sicher umzugehen. Das UBA macht das Zugeständnis, gesundheitliche Unverträglichkeiten durch Duftstoffe seien ein bislang nicht ausreichend beachtetes Thema.
Duftstoffe aus Moschusverdingungen seien zudem in der Umwelt nur schwer abbaubar und reichern sich über die Zeit in Umwelt, Mensch und Tier an, so das UBA. Das UBA bestätigt eindeutig, dass manche duftenden Produkte Substanzen enthalten können, von denen bekannt ist, dass sie Kontaktallergien auslösen und bspw. relevant für andere Unverträglichkeiten sein können.
„Aus Gründen der Vorsorge empfiehlt das UBA, Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden, in denen Einzelne keinen Einfluss auf die Beduftung nehmen können – wie Büros, Kaufhäusern und Kinos – nicht einzusetzen, um die Gesundheit empfindlicher Personen nicht zu beeinträchtigen,“ soweit das UBA.
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2006/pd06-035.htm
Krankenhäuser werden vom UBA nicht explizit aufgeführt, obwohl gerade hier die Vorsorge, die Menschen nicht unnötigen und unabsehbaren Gesundheitsrisiken aussetzen, im Vordergrund stehen müsste und allen Patienten die gleichen Behandlungschancen zur Verfügung stehen müssten. Also auch MCS-Patienten!
Ein Duftstoffverbot in deutschen Krankenhäusern müsste gesetzlich vorgeschrieben werden. Schließlich sind die möglichen krank machenden Gesundheitsrisiken, ausgehend von Duftstoffen, bereits mehrere Jahre sogar in Deutschland kein Geheimnis mehr.
Hallo Spider,
was Du hier offenbarst, dass das UBA ganz unverblümt darüber berichtet, dass z. B. Mochusverbindungen dazu neigen, sich in Umwelt, Tieren und beim Menschen anreichern, dass Duftstoffe Substanzen enthalten können, von denen bekannt ist, dass sie Kontaktallergien und andere Unverträglichkeiten auslösen können, ist der Hammer.
Unsereins lässt man bei Gutachten und in den Sozialverfahren regelrecht verhungern, dichtet und psychische Erkrankungen an, obwohl seit Jahren andere Fakten, und diese trotz RKI-Studie, auf den Tischen der Verantwortlichen verstauben, ohne dass jemand den Finger krumm macht, um uns zu helfen.
Es ist skandalös und m. E. unterlassene Hilfeleistung, mit Unterstützung von ganz oben! Anders wäre das ganze im großen Stil sowieso nicht so lange erfolgreich aufrechtzuhalten.
Mir graut dafür, irgendwann einmal mit meiner MCS in ein deutsches Krankenhaus zu müssen. Ich kann mir nicht vorstellen wie das klappen soll. Ich kann im Bedarfsfall schlecht nach Schweden fahren und mich dort behandeln lassen.
Hier in Deutschland herrschen absolut intolerierbare Zustände für Umweltkranke. Da hier kein Duftstoffverbot in Krankenhäusern herrscht, kommt eine dortige Behandlung damit gleich, als ob man einem Erdbeer-Allergiker permanent Erdbeeren verabreichen würde. Denn MCS-Kranke bekommen von Duftstoffen extreme Reaktionen, die in Krankenhäusern aber permanent vorhanden sind.
Also was nun Herr Doktor???
Dieser Schritt, Duftstoffe in Krankenhäusern zu verbieten, ist lange überfällig. Mal sehen wie lange Deutschland braucht, es Schweden gleich zutun, damit auch MCS-Patienten eine Krankenhausbehandlung zur Verfügung steht.
Man müsste Deutsche Umweltambulanzen und Umweltkliniken befragen, wie sie zu den Duftstoffverboten in Schweden, USA und Kanada stehen, in Bezug auf die Warnungen des Umweltbundesamtes (UBA) vor möglichen Gesundheitsstörungen, ausgelöst durch Duftstoffe. Immerhin zeigt uns die steigende Zahl der Allergiker, speziell Duftstoffallergiker, Asthmaerkrankten usw. eine dringende Notwendigkeit, endlich in die Gänge zu kommen.
Duftstoffe gnadenlos als ungefährlich und trendy darzustellen, von Wellness und gesundheitsfördernder Aromatherapie zu sprechen, uns alle für dumm zu verkaufen, ist total daneben. Die Fakten sprechen eine andere Sprache.
Die deutschen Umweltärzte können nicht ewig verleugnen, dass die internationalen Studienergebnisse, die Duftstoffe als gesundheitsschädlich nachweisen und bereits nachgewiesen haben, alle falsch sind, sich die Wissenschaftler seit Jahren irren und nur die Deutschen recht haben. Das ist doch ein Witz.
Ich frage mich immer wieder, wie ist es möglich, dass sich Umweltlügen, die Duftstoffe als gesundheitsfördernd einstufen, so lange halten können.
Da steckt System dahinter, oder?
Da kann ich nur sagen, auf nach Schweden.
Schade, dass wir in Deutschland nicht mit solch fortschrittlichen und gesundheitsfördernden Entscheidungen rechnen können. Hier ticken die Uhren in der Umweltmedizin leider „etwas“ anders und vor allen Dingen viel viel langsamer als bei unseren vorausschauenden Nachbarn. Ich schätze es wird noch viel Wasser den Rhein runter fließen, bis sich für MCS-Kranke die Möglichkeit auf eine Krankenhausbehandlung bietet, ohne schwerwiegende neue Symptome befürchten zu müssen.
Was wäre es für uns Chemikaliensensiblen eine Erleichterung, wenn in deutschen Krankenhäusern Duftstoffverbot herrschen würde. In Schweden und Kanada und soweit ich weiß auch teilweise in den USA, funktioniert es doch auch. Warum werden derartige gesundheitsfördernde Maßnahmen (für alle) nicht auch bei uns eingeführt? Mir ist das unbegreiflich, denn dass Duftstoffe gesundheitsschädigend sein können, müsste inzwischen auch bei den deutsche Medizinern sowie den Politikern angekommen sein. Also wird wieder einmal gute Miene zum bösen Spiel praktiziert. Aber das kennt man ja auch von anderen Tatbeständen.
Wir MCS-Betroffene können schließlich nicht einmal kurz nach Schweden fliegen oder fahren, um uns dort stationär behandeln zu lassen, wenn es denn einmal sein muss. Was geschieht im Notfall oder im Bedarfsfall eines Krankenhausaufenthaltes? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich dort nicht hin kann. Auch der Einsatz von herkömmlich, mit Duftstoff belasteten Reinigungsmittel, könnte man ohne Aufwand beheben. Es gibt mittlerweile genügend Putzmittel ohne Duftstoffe.
Dass Reinigungsmittel einiges bewirken, habe ich hier im Blog in einem anderen Beitrag gelesen, passt aber gut hier hinein:
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/06/02/achtung-reinigungsmittel-koennen-giftgasalarm-ausloesen/
Ist doch extrem, oder?
Gute Nachrichten, kann man da nur sagen. Warum ist Deutschland unfähig, solche Entscheidungen zu treffen, anstatt ständig die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen anzupassen, d.h. sie zu reduzieren, um der Kostenexplosion im Gesundheitswesen entgegen zuwirken.
Die ständig steigenden Kosten im Gesundheitssystem entstehen auch deshalb, weil das Gesundheitssystem kränkelt.
Anstatt gesundheitsschädigende Stoffe wie z. B. Duftstoffe, wenigstens in deutschen Krankenhäusern zu verbieten, werden lieber die Kassenbeiträge erhöht und dafür der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zusammengestrichen.
Deutschland ist unfähig, sich dem Stand der Wissenschaft anzupassen und davon gesundheitsförderliche Entscheidungen abzuleiten. Lieber bleiben uns allen die bekannten krankmachenden Faktoren wie Schadstoffe in Produkten des täglichen Bedarfs, Pestizide, Insektizide, Duftstoffe, Dioxine in Lebensmittel erhalten, indem die Grenzwerte angehoben werden, zum Wohle der Industrie, die entstehenden Kosten kann man beim kleinen Volk ja wieder reinholen.
Deutschland ist unfähig adäquat zu Handeln, kann ich da nur sagen!
Ab nach Schweden, Kanada und in die USA!
Kein Wunder dass so viele gut ausgebildete Fachkräfte abwandern und sich in Ländern, in denen eine Bürger-freundlichere Politik betrieben wird, einen neune Existenz aufbauen.
Leider fehlen MCS-Kranken die Mittel und die gesundheitliche Verfassung für derartige Aktionen.
Andere Länder haben nicht den Tunnelblick wie es vielfach in Deutschland der Fall zu sein scheint.
Das schwedische Duftstoffverbot in Krankenhäusern gilt es in Deutschland zu übernehmen. Als MCS Betroffene kann ich nicht in ein Krankenhaus. Was geschieht, wenn es doch einmal die Notwendigkeit dafür gibt. Ich weiß wirklich nicht was dann mit mir geschieht.
Aber würde man Parfum in deutschen Krankenhäuseren verbieten, wäre dies ein öffentliches Anerkenntnis von MCS, daher wird es bei uns ein solches Verbot sicher nicht geben. MCS gibt es schließlich nicht in Deutschland, nur in sämtlichen anderen Ländern auf unserem Globus, sogar in Afrika.
Den neusten Duftstoff-Blog sollte man an sämtliche deutschen Krankenhäuser senden. Immerhin sollten Ärzte die Ernsthaftigkeit der Situation um Duftstoffe erkennen und angemessen handeln. Irgendwas müssen wir doch mit all den bemerkenswerten Erkenntnissen anfangen. Duftstoffe (=Chemikalilen) haben in Krankenhäusern nichts verloren.
http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/08/22/geheimnis-um-inhaltsstoffe-in-duftstoffhaltigen-produkten-gelueftet/
Jewel
Hallo zusammen,
danke für den tollen Artikel. Gerade für Geburtsschäden finde ich solche Verordnungen wichtig. Wie ist denn der aktuelle Stand dazu in Deutschland?