Kinder kämpfen für ihre Zukunft
Unsere Umwelt braucht Hilfe, richtige Hilfe, nicht nur schockierende Berichte in den Medien und kurze Aufschreie, die rasch wieder verstummen. Tatkräftige Hilfe, die in nachhaltiges Handeln mündet, ist angesagt, um die allgegenwärtige Umweltverschmutzung einzudämmen und den Klimawandel zu stoppen. Die Zukunft gehört unseren Kindern, wir haben nicht das Recht, sie zu rauben oder einzuschränken. Sie sehen es genauso und beginnen vielerorts auf ihre Weise für ihre Zukunft zu kämpfen. Ganze Schulen und Jugendgruppen arbeiten gezielt für ein gesundes Morgen. Die Kinder folgen dabei nicht ausschließlich gesteuerten Regierungsprogrammen, sie haben eigene wirklich kreative Ideen, und diese zeigen bereits beachtliche Erfolge.
Kinder beseitigen Missstände
Auf das Konto der Bequemlichkeit von uns Erwachsenen gehen viele Umweltsünden. Alte, eingeschliffene Gewohnheiten werden oft nicht mehr registriert und gedankenlos fortgeführt. Andere Umweltsünden werden aus reinem Profitdenken weiterbetrieben. Kinder haben glücklicherweise noch kein Profitdenken und bringen zum Ausdruck, was nicht rechtens ist. So haben sie es vor einigen Jahren bspw. geschafft, dass Firmen insolvent gingen, die Thunfischkonserven ohne Rücksicht auf das Leben von Delphinen herstellten. Im Nachmittagsprogramm für Kinder im Fernsehen wurde von Fischfangflotten bestimmter Konzerne berichtet, die, allen Möglichkeiten und scharfen Hinweisen zum Trotz, weiter Netze einsetzten, in denen sich Delphine verfingen und dann zwangsläufig elendig verendeten. Die Kinder, die beim Einkaufen meist dabei sind, gingen auf die Barrikaden und teilten ihren Eltern über die delphinfeindliche Fangweise mit. Sie wussten genau, wie die Dosen der ignoranten Firmen aussahen, was diesen zum Verhängnis wurde und zur Insolvenz führte.
Kinder sind die besseren Umweltschützer
15.734 Glühbirnen wurden gegen Energiesparlampen ausgetauscht. Von Profiunternehmen? Nein, mitnichten, es waren Kindern aus Kalifornien und ihre Durchsetzungskraft, die hier am Werk war. Sie sind es auch, die vor vielen Schulen wartende Eltern und Busfahrer mit Nachdruck darauf hinweisen, die Motoren ihrer Fahrzeuge nicht laufen zu lassen, um die Gesundheit und Umwelt zu entlasten. Andere Schüler treten an ihren Schulen für Rauch- und Duftstoffverbote ein, sowie überlegten Umgang mit Chemikalien oder deren Einsatz nur dort, wo es nicht anders geht. Kinder treten gegen Plastikflaschen zu Felde, weil sie diese unnötig belastend für Gesundheit und Umwelt finden, bitten daher ihre Mitschüler, sich Metallflaschen zuzulegen, die ewig halten. Sie gehen auf ihre Eltern zu, um diese zur Einschränkung der Verwendung von Chemikalien anzuhalten, verbieten ihnen die Benutzung von Plastiktüten, recyceln, raten zu Hybridautos und fordern Naturgärten. Umweltbewusstsein zieht Kreise bei Teenagern und in Schulen, das ist gut so, denn es macht Sinn, außerdem motiviert es zu bewusster, kreativer Denkweise, die auch später im Beruf gut ankommt.
Ganze Gemeinden profitieren durch den Einsatz von Jugendlichen
Über vierzig Jahre lang verschmutzte eine Firma im Osten von Palo Alto die Umwelt und die Luft auf gnadenlose Weise. Beendet wurde die unrühmliche Ära durch eine Organisation, die eigens von Jugendlichen gegründet wurde, um Umweltsünder aufzudecken. Ihr achtjähriger Jahre Kampf lohnte sich, die Fabrik ist jetzt geschlossen und die Umgebung wird dekontaminiert. Einige der Jugendlichen waren erst 14 Jahre alt, als sie begannen, gegen den Umweltverschmutzer zu Felde zu ziehen. Sie waren motiviert, für bessere Umweltbedingungen für alle Menschen in ihrer sozial schwachen Gegend einzutreten. Nun haben sie es geschafft, und bei der Frage nach dem Grund für ihr Engagement kam zur Antwort: „Jeder versuchte, uns etwas von der Zukunft zu erzählen, und das dann alles besser werden würde, aber wir leben im Jetzt und müssen jetzt überleben.“
Freude am Umweltschutz
So gibt es weltweit Jugendliche, die sich besonderen grünen Projekten verschrieben haben. Bildungseinrichtungen beginnen mitzuziehen. Mehr als 400 Schulen wurden in den USA als umweltbewusste Schulen zertifiziert, und täglich kommen neue Anwärter hinzu. Auch bei uns gibt es Schulleiter und Lehrer, die fortschrittlich denken, indem sie ihre Schüler zu Umweltbewusstsein motivieren und Projekte starten. Al Gores Film „Die unbequeme Wahrheit“ sahen tausende von Jugendlichen in ihren Schulen. Manche Schüler bleiben sogar des Öfteren freiwillig länger in der Schule, um ihren biologischen Schulgarten zu pflegen oder bei Umweltprojekten, wie bspw. das Installieren von Solaranlagen, vollen Einsatz aus innerer Überzeugung zu zeigen. Gegenstimmen von konservativen Lehrkräften, die meinen, in Umweltaktionen investierte Zeit wäre in Bildung besser angelegt, verhallen im Nichts. Viele Schüler von Heute wissen, was wichtig ist, und fühlen sich gut dabei. Sie sind selbstbewusst, denn es geht um ihre Zukunft, nicht um die verstaubter Querdenker von Gestern. Wir sollten Kinder bei ihrem umweltbewussten Denken und Handeln voll unterstützen, sie motivieren und natürlich auch öfters auf sie hören, denn es gibt einiges gutzumachen bei unserer Natur. Spaß kann umweltbewusstes Handeln ebenfalls bereiten, das wird jedem schnell bewusst, der es praktiziert.
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Oktober 2007
Kinder und Jugendliche können eine Menge bewirken, wie man an Deinen Ausführungen erkennen kann. Werden Kinder im frühen Alter an den Umweltschutz herangeführt, sind sie im Erwachsenenalter auch meist umweltbewusst. Denn eine frühe umweltbewusste Lebensführung prägt das ganze spätere Leben.
So kann ich mir beipielsweise nicht vorstellen, dass umweltbewusste Kinder, als Erwachsene ihren Abfall aus dem Auto in den Straßengraben werfen oder gar ihren Sperrmüll in der Gemarkung entsorgen. Daher ist es besonders begrüssenswert, dass Kinder und Jugendliche aktiv am Umweltschutz beteiligt werden. Sie prägen das Einkaufsverhalten der Eltern und haben auch im allgemeinen täglichen Leben, also zu Hause, einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Das ist eine tolle Entwicklung, die zum Glück nicht nur in den USA stattfindet, sondern auch bei uns. In den Schulen werden sie durch Projektarbeiten an diese zukunftsweisenden Themen herangeführt oder auch durch Wettbewerbe, wie z.B. Jugend forscht. Das ist eine lobenswerte Entwicklung!
Das muss ich Dir erzählen Hernriette. Gestern sah ich einen Jungen von ca. 8 Jahren in der Fussgängerzone, er hatte einen Greifer wie ihn die Hausmeister haben und sammelte Müll von anderen Menschen auf. Ein richtiger kleiner – großer Umweltschützer. Toll!
Dazu fällt mir ein, dass wir früher als Kinder öfter im Schwimmbad vom Bademeister kurz vor Schließung gefragt wurden, ob wir ihm nachher helfen wollten und uns freie Eintrittskarten verdienen möchten. Klar sagten wir. Wir waren „Papiersammler“. Eigentlich sammelten wir allen Müll ein, den die anderen liegen gelassen hatten. Wir fühlten uns großartig!
In mir kocht die Wut hoch, wenn ich sehe, wie viel Müll die Leute heute in den Straßengraben werfen. Es ist schon zur Normalität geworden. Erschreckend wird das Ausmaß, wenn das Gras am Straßenrad frisch gemäht wird. Früher hat es in Deutschland glücklicherweise anders ausgesehen. Heute wird alles aus dem fahrenden Auto entsorgt. Diese Mentalität kann ich nicht verstehen. Warum kann man seinen Abfall nicht in die Tonne werfen? Aber heutzutage ist leider alles erlaubt, es scheint fast keine Tabus mehr zu geben, denken viele, die anderen können das ja für mich erledigen.
Dass es noch Kinder und Jugendliche gibt, die sich eine saubere Umwelt wünschen und sich sogar dafür einsetzen, ist einfach toll. Denn bei denjenigen ist das Umweltbewußtsein im Erwachsenenalter auch ein besseres. Jede noch so kleine umweltfreundliche Tat, ist ein wichtiger Beitrag für eine saubere Umwelt, für eine lebenswerte Zukunft.
Erst kürzlich habe ich in unserer Tagespresse darüber gelesen, dass einige Vereine u. a. mit vielen Jugendlichen, den Müll in der Gemarkung gesammelt haben und mit schwerem Gerät abtransportierten. So viel hatte sich wieder seit dem letzten Jahr angesammelt. Gäbe es die freiwilligen Helfer nicht, müsste die Natur und unsere Umwelt noch mehr leiden bzw. wäre noch stärker vor den negativen Folgen betroffen.
Ich bin froh, dass solche Aktionen durchgeführt werden. Stellt Euch vor, man würde dies unterlassen. Kaum vorstellbar, wie es dann erst um uns herum ausschauen würde. Dass man Kinder und Jugendliche dabei integriert ist ebenfalls eine positive Entwicklung, denn im späteren Leben werden sie sicher auch umweltbewußt agieren.