Neues zur Umwelterkrankung MCS: Die Erde ist eine Scheibe!

Die Erde ist eine Scheibe

 

Wir wissen heute, daß die Erde keine Scheibe ist. Trotzdem muß man dies scheinbar immer wieder neu beweisen. Thomas S. Kuhn ein amerikanischer Wissenschaftstheoretiker hat gezeigt, daß die Wissenschaft keinen geraden Weg vom Aberglauben zum überprüfbaren Wissen geht. Es bilden sich herrschende Lehren. Deren Paradigmen beanspruchen selbst dann noch ihre Gültigkeit, wenn neue Paradigmen die Wirklichkeit längst besser erklären. Damit es zum Fortschritt kommt, muß eine wissenschaftliche Revolution stattfinden. Diese Revolutionen sind nicht gesitteter als die politischen. Auch Wissenschaftler haben Interessen und Eitelkeiten, sind zu Lügen und Intrigen imstande.

Thomas Kuhn fiel mir wieder ein, als Night Jumper den neusten Canary Report weiter twitterte. Darin las ich einen schönen Satz:

There is a long history of false psychogenic claims in medicine, where such diseases as asthma, autism, Parkinson’s disease, ulcers, multiple sclerosis, lupus, interstitial cystitis, migraine and ulcerative colitis have been claimed to be generated by a psychological mechanism.

Diese Feststellung von Professor Pall, Emeritus für Biochemie und Medizinische Grundlagenforschung an der Washington State University lautet auf Deutsch:

Falschbehauptungen über psychische Ursachen haben in der Medizin eine lange Geschichte. Es wurde behauptet, die Entstehung von Erkrankungen wie Asthma, Autismus, Parkinson, Magengeschwüre, Multiples Sklerose, Lupus, chronische Blasenentzündung, Migräne und chronische Darmentzündung wären auf psychische Mechanismen zurück zu führen.

Diese Krankheiten kann man inzwischen zum Nutzen der Patienten besser erklären. Beispielhaft erwähnt Professor Pall, daß im Jahre 2005 Robin Warren und Barry Marshall den Nobel-Preis für den Nachweis bekamen, daß Magengeschwüre auf bakterielle Infektionen und nicht auf psychische Ursachen zurückzuführen sind.

Der Canary Report berichtet noch mehr ermutigendes. Er gewährt vorab Einblick in ein von Prof. Pall verfaßtes Kapitel einer Referenz-Publikation für Toxikologie.

Der Inhalt kann an anderer Stelle kompetenter als von mir erläutert werden. Ich fasse grob zusammen:

Multiple Chemikalien Sensibilität ist weiter verbreitet als Diabetes. Das belegen epidemologische Studien aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada, Deutschland, Schweden und Dänemark. MCS ist auf Exposition durch insgesamt sieben Chemikalien-Klassen zurückzuführen. U.a. Pestizide und organische Lösungsmittel. Dies wurde, wie es so schön heißt, am Tiermodell bewiesen. Die biochemischen Vorgänge sind erforscht. Man kann sowohl die Entstehung von MCS als auch die Reaktionen MCS-Kranker auf biochemischer Ebene beschreiben. Wer sich damit auseinander setzen will, muß sich mit NMDA-Rezeptoren und mit dem NO/ONOO-Kreislauf befassen.

Zu finden in:

General and Applied Toxicology, 3rd Edition
Bryan Ballantyne (Editor), Dr Timothy C. Marrs (Editor), Tore Syversen (Editor)
ISBN: 978-0-470-72327-2
Hardcover
3944 pages
October 2009

Eigentlich hab ich nun alles gesagt. Wer anderer Meinung ist, kann sich an die Arbeit machen, die Ergebnisse von Prof. Pall zu widerlegen. Da nun aber schon wieder eine Erkrankte gestorben ist, kann ich mir die folgenden Anmerkungen nicht verkneifen.

Eigentlich sollte es völlig egal sein, wie eine Krankheit zu erklären ist. Ein Kranker erwartet, daß man ihm so gut es geht hilft, selbst wenn man nicht genau weiß, was ihm fehlt.

Wer am lautesten schreit, muß nicht am kränksten sein, dennoch sollte man Patienten ernst nehmen. Außerdem spricht der Körper mit seinen Symptomen eine Sprache die Mediziner verstehen. Man sieht was dem Patient bekommt oder schadet. Selbst wenn die körperlichen Reaktionen psychosomatisch bedingt wären, was bei MCS nicht der Fall ist, darf man diese Reaktionen nicht vorsätzlich hervorrufen.

Wenn keine schulmedizinische Medikation möglich ist, hat sie zu unterbleiben! Im Falle von MCS hilft nur striktes Vermeiden von Stoffen die Reaktionen auslösen, Entgiftung, z.B. mittels Sauna und gesunde Lebensweise. Dabei bleibt mit Diagnose (PDF-Link), Untersuchungen, Rat und Tat immer noch genug Arbeit für den Arzt. Sie können solchen Patienten am besten helfen, indem Sie sich unvoreingenommen aus allen Quellen über Umwelterkrankungen informieren und den Mist vom Ökochonder nicht glauben.

Autor: BrunO Zacke, Ufocomes Blog, 19. Okt. 2009

Herzlichen Dank an BrunO, dass wir diesen Artikel im CSN Blog einstellen durften.

Weitere Blogs zum Thema MCS von BrunO:

4 Kommentare zu “Neues zur Umwelterkrankung MCS: Die Erde ist eine Scheibe!”

  1. Gerhard Becker 24. Oktober 2009 um 17:55

    Vielen Dank für diesen sehr interessanten, aufrüttelnden und entlarvenden Beitrag, der noch besser hilft, die Leistung von Prof. Palls Arbeit zu würdigen.

    Gerhard

  2. Clarissa 19. Januar 2012 um 14:21

    Ich verstehe einfach nicht warum die dbu Mediziner das nicht verstehen/wollen, Es geht vermutlich wie überall nur um das eine: Geld, möglichst viel davon und wenn dafür ein paar Menschen auf der Strecke bleiben ist das nicht so schlimm. Ich verstehe nicht wie solche Menschen noch ruhig schlafen könen.

  3. Silvia 19. Januar 2012 um 14:32

    Es sind Personen die studiert haben, wir können also Intelligenz voraussetzen.
    Die dbu Ärzte wissen was MCS ist. Das ist Fakt.
    Was mittels dieser dbu Leitlinie geschehen wird, werden die Untrerzeichner und Urheber mit sich ausmachen müssen – früher oder später, auf die eine oder andere Art. Deren Problem.

    Wir MCS Kranke sollten nicht resignieren, sondern uns nach Alternativen umschauen und die Wahrheit über Umweltkrankheiten publizieren.

  4. Twei 19. Januar 2012 um 18:26

    Die studierte Fachintelligenz vermag selbst nur hinter ihren selbstverfassten ll mit gutem Gewissen zu stehen, weil sie das wahrhafte Leben und Erleben eines Umwelterkrankten nicht am eigenen Leibe zu verspüren vermochten.

    Noch grausamer und aussichtsloser kann ein Leben mit MCS, CSF und/oder EMS empfunden werden, wenn Betroffene in Armut, schlechter Bausubstanz und stark umweltbelastender Umgebung, ihr Dasein fristen müssen. Ein Ausweichen aus dieser Situation ist aufgrund der finanziellen Lage unmöglich.

    Ich empfehle den heutigen Umweltmedizinern, die sich für o.g. Krankheitsformen selbsternannt zuständig berufen fühlen, sich einem freiwilligen Selbsttestverfahren zu unterziehen und mindestens 6-Wochen unter o.g. Umweltbedingungen zu leben. Um die Krankheitsbedingungen realistischer zu simulieren, wären kontinuierlich erhöhte Expositionswerte an entsprechenden Umweltgiften, also über den gesetzlich erlaubten Grenzwerten, hilfreich (der gesunde Proband wird für den Test in einen Krankheitszustand geleitet).

    Am Ende dieses Experimentes dürften sich die Probanden entscheiden, ob sie sich nun ihrer selbsternannten ll in ihrer eigenen Klinik unterziehen möchten oder sich lieber einer 6-wöchigen Kur an einem Luftkurort mit schadstofffreier Umgebung, gesunder Ernährung und gut ausgebildeten Entgiftungsspezialisten begeben möchten.

    Ich wünsche niemandem eine o.g. Erkrankung und auch keinen abscheulichen Test, aber ich glaube, dass einige aus den besser situierten Kreisen unserer Gesellschaft fern der Realität leben und so zu falschen Diagnose- und Behandlungsmethoden finden bzw. starrsinnig greifen.

    Bei so schlimmen Umwelterkrankungen darf es nicht um das persönliche Trophäensammeln gehen, sondern nur um die wahrhafte und aufrichtige Hilfe für die Betroffenen, so wie es Prof. Pall mit gutem Beispiel vorzeigt.

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