Bessere Aussichten für Umweltkranke? Konferenz Gesunde Umwelt in Innenräumen

Umweltkranke und Menschen mit Chemikalien-Sensitivität / MCS, die bereits auf geringste Konzentrationen von Schadstoffen in Innenräumen reagieren, warten gespannt auf das Ergebnis der Konferenz GESUNDE UMWELT IN INNENRÄUMEN die vom Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt in Berlin ausgerichtet wurde. Wenn sich neue Regelungen zur Verbesserung der Innenraumluft in Innenräumen daraus ergeben, könnte dies für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität, Asthmatiker und viele Millionen Allergiker mehr Lebensqualität bedeuten und ein erster Schritt in Richtung Barrierefreiheit für diese Behinderten sein.

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Presse-Information 041/2009 – Gemeinsame Presseinformation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit:

Konferenz Gesunde Umwelt in Innenräumen

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller, hat heute in Berlin eine Konferenz zur Luftqualität in Innenräumen eröffnet: „Umweltschutz ist vorsorgender Gesundheitsschutz. Wir müssen überall dort tätig werden, wo Umweltfaktoren zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Da wir uns 80 bis 90 Prozent des Tages in Innenräumen aufhalten, ist die Sorge um die Raumluftqualität ein wichtiger Bestandteil der Prävention von gesundheitsbezogenen Umweltbelastungen“, sagte Müller. Die gemeinsam von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt ausgerichtete Konferenz soll heute und morgen (23. und 24. Juni) klären, welche Probleme es aktuell in Innenräumen gibt, wie diese gesundheitlich zu bewerten sind und welche politischen Handlungsoptionen sich daraus ergeben.

Zu Hause, in der Schule, im Büro oder in Verkehrsmitteln – die Menschen in Deutschland halten sich den überwiegenden Teil des Tages in Innenräumen auf. Sie sind dort vielfältigen Belastungen ausgesetzt: Chemische Stoffe wie Lösemittel oder Weichmacher, feiner und ultrafeiner Staub oder Mikroorganismen wie Bakterien und Schimmel. Einige Innenraumschadstoffe, die in der Vergangenheit eine Rolle spielten, sind dank politischer Bemühungen und konsequenten Handelns verschwunden, beispielsweise das Holzschutzmittel Pentachlorphenol, chlorierte Lösemittel wie Perchlorethylen oder auch Asbest.

Andere, neue Stoffe sind an ihre Stelle getreten: So finden sich heute mehr als 200 flüchtige und schwer flüchtige organische Verbindungen in der Innenraumluft. Die Raumluftkonzentrationen hängen dabei von den eingesetzten Materialien ab, von Bauprodukten über das Inventar bis zu beispielsweise Reinigungsmitteln. Die Belastung hängt auch von dem Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer sowie von der Gebäudekonstruktion und -situation ab. In vier Fachforen werden auf der Konferenz die Themen Energiesparen und gute Raumluft, Emissionen aus Bauprodukten, Emissionen aus Laserdruckern und Kopierern sowie der zunehmende und aus gesundheitlicher Sicht problematische Eintrag von Duftstoffen in die Raumluft behandelt.

Literatur:

UBA, Pressemitteilung: Gesunde Umwelt in Innenräumen, Dessau-Roßlau, 23.06.2009

Bildmaterial UBA

4 Kommentare zu “Bessere Aussichten für Umweltkranke? Konferenz Gesunde Umwelt in Innenräumen”

  1. Alex 25. Juni 2009 um 11:08

    Einen schrittweisen Abbau der Barrieren in öffentlichen Gebäuden, so dass Chemikaliensensible sie auch betreten können, das wäre großartig und käme auch den anderern Mitmenschen und den Menschen die in den Behördengebäuden arbeiten zugute.

  2. Juliane 25. Juni 2009 um 12:31

    Leider, Alex, gibt es über immer nur Empfehlungen, fast nie Verbote.

  3. Energiefox 25. Juni 2009 um 14:46

    Leider haben es dann auch Zeitschriften wie Fairkehr
    vom VCD nicht nötig einen Bericht über unnötig Beduften des ÖPNV zu bringen. Ich habe es mehrfach
    gefordert, bin dann ausgetreten.
    Dies Thema wird leider wie auch Umweltschutz recht
    selten in der Presse gebracht, es ist aber soooooo
    wichtig.
    Danke für den Bericht Alex
    Gruß Energiefox

  4. Jewel 14. Juli 2009 um 21:56

    Die Duftstoffe aus der Innenraumluft fernzuhalten, würde sich am einfachsten umsetzen lassen. Man sollte Duftmarketing und Raumduftspray einfach aus dem Verkehr ziehen. Damit wäre allen Leuten gedient, denn durch die Reduzierung der Chemikalien aus Duftstoffen / Parfüms, würde die Gesundheit der Bevölkerung nicht mit völlig überflüssigen Schadstoffen belastet werden. Immerhin sind Duftstoffe durch das UBA als hoch allergen eingestuft.

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