Umweltbewusstsein ist Pflichtprogramm, denn unser Planet ist nicht nur heute und morgen unser Zuhause

Wasser ist kostbar - Sauberes Wasser ist knapp

…unser Planet soll auch übermorgen und in tausenden von Jahren noch Menschen, Tieren und Pflanzen Lebensraum bieten.

„Wie gehen mit der Erde um, als hätten wir eine Zweite in der Hosentasche“. Dieser Spruch ist sehr leicht zu verstehen und drückt genau aus, wie die Mehrzahl der Menschen mit unserem Planeten umgeht.

Als ich vor 17 Jahren durch eine Pestizidintoxikation fast starb, tolerierte mein Körper auch kaum noch Nahrung. Forelle gehörte zu den fünf Nahrungsmitteln, die mein Immunsystem tolerierte. Ein Freund meines Vaters war sehr betroffen, und hoch motiviert mir zu helfen. Trotz seiner knapp bemessenen Freizeit ging er an seinen gepachteten Bachlauf und angelte Forellen für mich. Er hatte Anglerglück an diesem Tag und zog neben ein paar kleineren Fischen, eine wirklich große Regenbogenforelle aus dem Bach. Mit strahlendem Gesicht kam er an unsere Haustür und schenkte mir sein Prachtexemplar von Forelle und für meine Eltern noch einige kleinere. Sie sollten gleich in der Pfanne landen, und ich freute mich schon riesig auf eine Abwechselung im Speiseplan. Doch dann kam die Enttäuschung, ich konnte den Fisch nicht essen. Warum? Die Forelle war wie getränkt mit Weichspüler und Waschmitteln. Sie schmeckte nicht nur total nach den Waschmitteln, sie roch auch danach. Wir schauten uns alle betroffen an…

Das Wasser des Baches aus dem die Forellen stammten ist eigentlich ganz klar und fließt durch eine nahezu unberührte Wald- und Wiesenlandschaft. Außer zwei kleinen Dörfern gibt es keine Zivilisation bis zur Quelle im Hochwald hin. Zwischen dem gepachteten Bachlauf und diesen kleinen Orten ist eine Kläranlage, die eigentlich für sauberes Wasser sorgen müsste. Das Wasser des Baches ist auch sauber, aber trotzdem ist dieses natürliche Gewässer durch Waschmittel und Weichspüler kontaminiert, weil keine Kläranlage diese Chemikalien herausfiltert.

Eine Gruppe von Studenten von einer Universität analysierte das Wasser des Baches wenige Zeit später. Die jungen Leute hatten die Aufgabe, Flüsse und Bäche in ganz Deutschland zu untersuchen. Sie ließen unseren Freund und einen Anwohner des Baches wissen, dass es sich um einen der saubersten Bäche handle die sie analysiert hätten.

Zur gleichen Zeit mussten meine Eltern und Freunde regelmäßig für mich nach Luxemburg fahren, um dort Wasser für mich zum Trinken zu kaufen. Weil mein Körper auf Spuren von Chemikalien reagierte, konnte ich nur zwei Wässer trinken, die nicht belastet waren und schwere körperliche Symptome auslösten.

Sauberes Wasser ist so kostbar wie saubere Luft zum Atmen, doch leider durch das Handeln der Menschen, kaum noch auf unserem blauen Planeten zu finden.
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, zum Welt-Umwelttag 5. Juni 2009

10 Kommentare zu “Umweltbewusstsein ist Pflichtprogramm, denn unser Planet ist nicht nur heute und morgen unser Zuhause”

  1. Tonda 5. Juni 2009 um 17:29

    Wasser ist unser kostbarstes Gut auf der Erde. Das werden wir in den Industrienationen auch noch feststellen. Wir gehen viel zu sorglos damit um, Rückstände von Chemikalien, Medikamenten usw. lassen sich immer schlechter, zum Teil auch garnicht mehr entfernen.

    Deine Geschichte ist sehr erschütternd, aber ich finde es sehr gut, dass Du sie hier veröffentlichst und allen aufzeigst, wie es gehen kann.

    Schön dass es Dir wieder besser geht, als zur damaligen Zeit und DANKE für alles, was Du für uns Chemikaliensensiblen auf die Beine stellst.

    Der WELTUMWELTTAG ist meiner Meinung nach der wichtigste Welttag überhaupt, bzw. er sollte es in den Köpfen der Leute werden.

    Tonda

  2. Henriette 5. Juni 2009 um 19:45

    Wie auch die Jahre zuvor, ist der WELTUMWELTTAG bisher von den Medien missachtet, vorbeigezogen. Das entspricht genau auch dem Eindruck, den ich bisher vom öffentlichen Umweltbewußtsein gewonnen habe. Umweltthemen sind ganz weit hinten angesiedelt, denn Umweltschutz kostet bekanntermaßen Geld, stattdessen werden andere Themen unserer Lebensbereiche, die die Kassen klingeln lassen, den lieben langen Tag bei allen Medien hoch und runter geleiert.

    Das ist ein überaus trauriger Ablauf, eines Weltthementages, dem eigentlich oberste Priorität eingeräumt werden sollte bzw. müsste, wie Silvias Schilderungen zum Ausdruck bringen.

    Umweltbewußtsein muss Pflichtprogramm werden, anderenfalls werden Umweltkatastrophen weiter zunehmen, die Zahl der MCS-Kranken ins Unermessliche ansteigen und die Umwelt weiter zum Ausverkauf stehen.

    Die Hauptsache die Wirtschaft kommt wieder in Gang, der Rest scheint völlig gleichgültig zu sein.

  3. Energiefox 5. Juni 2009 um 20:00

    http://img4.imageshack.us/i/sturm.jpg/
    Zum Thema fehlende Hecken an Ackerflächen .
    Hatte es ja hier im Forum unter Bodenerosion vorgestellt. Es ist ein Schande es werden an Äcker noch Büsche und zwar von der Stadt bei der Straßenmahd mit abgemäht.

    Ich sagte es ja mal hätte ich genug Geld würde ich die Stadt verklagen.
    Habe mir mal etwas aus Bremen heute runtergeladen. Dort gibt es Bürgerinitiativen die auf die Agenda 21 pochen . Der Bürger hat ein
    Mitspracherecht durch die EG geschützt, nur wo spricht der Bürger mit?

    Prima Bericht Maria, ich erlebe hier alltäglich Misstände. Gestern noch am
    Dortmund- Emskanal (bei Lingen (Ems)), dort wird jetzt das Gras abgeschnitten. Wie immer für mich viel zu großflächig und warum jetzt
    zu dieser Jahreszeit, für mich ist es der falsche Zeitpunkt.
    Gruß Energiefox

  4. Marcel 5. Juni 2009 um 20:40

    Man könnte meinen, der Weltumwelttag existiert in Deutschland nicht, außer im CSN-Forum und im CSN-Blog.

    Das ist doch ein absolutes Armutszeugnis, ist jedenfalls meine Ansicht.
    Wie denkt Ihr darüber?

  5. Energiefox 5. Juni 2009 um 20:45

    Der vorige Kommentar von mir sollte eigentlich nicht hier erscheinen, aber er passt denke ich auch hier hin . Nur müsste es dann heißen .

    Prima Bericht Silvia.

    Hatte es ja hier im Forum schon berichtet, am Speichersee des Emslandes in Lingen (Ems) wurde mit Gift hantiert um das Gras besser aus den Gehwegen zu bekommen. Aufgrund meines Meckerns scheint es so, dass Sie dieses Jahr (die RWE) nicht gegiftet haben. Das Gras wurde abgebürstet. Aber das Gras wird immer noch mit Kunstdünger gedünkt. Ein Naturfreund sagte mir es wäre unnötig. Nitrat kann ins Grundwasser sickern. Ich habe auch das gemeldet.
    Wie immer es ist nicht einfach mit den Behören. Es wurde nach Meppen
    zur Prüfung an die Naturschutzbehörde weitergemeldet. Bei der Giftaktion hatte ich ein Behördenmarathon erlebt.
    Wieso ist Umweltschutz so schwer durchzusetzen??????
    Gruß Energiefox

  6. Spider 5. Juni 2009 um 23:15

    Der SWR berichtete heute zum Weltumwelttag im Radio. Nur schade, dass man gezielt danach googlen oder eine spezielle Umweltsendung einschalten muss, um über den Weltumwelttag informiert zu sein. Der SWR greift gezielt den Weltumwelttag auf und berichtet u. a. über Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Luftschadstoffe und die Trinkwasserqualität auf. Ansonsten habe ich vergebens auf Meldungen zum Weltumwelttag in den Medien gewartet:

    http://www.swr.de/contra/-/id=7612/nid=7612/did=2290354/13mnltw/index.html

  7. K. Fux 6. Juni 2009 um 09:54

    Umweltschutz sollte in der Tat Pflichtprogramm sein oder zumindest werden. Die Realität sieht in Deutschland anders aus.

    Silvia, Dein Bericht ist mir sehr nahe gegangen, es freut mich umso mehr, dass es Dir heute wieder besser geht, wenngleich Du immer noch schwer krank bist.

  8. Eric 7. Juni 2009 um 14:46

    Genau so sehe ich das auch, Silvia, Umweltbewusstsein sollte Pflichtprogramm sein. Leider ist die Realität oft eine andere, aber wir arbeiten gemeinsam daran, dass sich Verbesserungen einstellen.

    Dass es Dir einst gesundheitlich lebensbedrohlich schlecht ging ist sehr bedauerlich, aber umso mehr erfreut es mich, dass Du inzwischen etwas bessere Gesundheit erfährst und Deine wichtige Arbeit für Umweltkranke umsetzt und einen wichtigen Beitrag für ein besseres Umweltbewusstsein leistest.

    Gruß Eric

  9. Toxicwarrior 7. Juni 2009 um 20:05

    Unsere deutschen Landwirte – In der Zwickmühle von Gut und Böse.

    Dass wir heute in einer toxisch hoch verseuchten Welt leben, ist für viele nichts Neues, auch für die, die es noch versuchen zu verdrängen – und schon gar nicht für uns, die daran schon erkrankt sind. Ob es sich nun um chemische Helferlein für den Haushalt, Garten, Freizeit etc. handelt, oder in anderen Bereichen wie Nahrungsmittel, Industrie und Landwirtschaft etc. – ohne Chemie geht scheinbar gar nichts mehr auf dieser Welt.

    Sicherlich kann jeder privat – sofern er es weiss und tut – für sich in seinem Leben bzw. Haushalt und seiner Umwelt versuchen auf überflüssige Chemikalien zu verzichten, und sich naturbelassene Helferlein, wie zu Omas Zeiten selbst herstellen – ging ja ewig lang auch so ganz gut. Jedoch ist die Chemie-Lobby – Marketing – heutzutage so gewaltig, dass viele von uns mittlerweile darauf nicht mehr einfach so verzichten können bzw. wollen. Auch die meisten unserer Landwirte und Ökobauern nicht. Sicherlich spielen auch andere Dinge wie Überbevölkerung, Veränderung des Klimas etc. – egal wer oder was daran schuld sein soll – eine wichtige Rolle.

    Denn, auch wenn wir alles auf Ökobetriebe umstellen würden – würde aufgrund der zuvor hohen Belastung des Bodens durch Chemie wie: Herbizide, Fungizide etc. gar nicht funktionieren. Zudem wäre soviel nicht belastendes Ackerland – ist auch so nicht mehr vorhanden: Durch Bau von Häuser, Straßen, Städten etc. um uns alle gesund zu ernähren bzw. satt machen, gar nicht vorhanden. Geschweige von den Zahlreichen – was ich persönlich als sehr natürlich betrachte – heimisch und fremd Schädlingen, die dem Landwirt das Leben bzw. Existenz – Ernte – zu Nichte bzw. schwer machen.

    Um dieses Problem der Landwirte, für mich persönlich zu verstehen, war ich vor Kurzem auf zahlreichen landwirtschaftlichen Internetportalen bzw. Blogs und Foren, und habe dort mal nach- bzw. mitgelesen über was sich unsere Landwirte unterhalten bzw. austauschen – dem digitalen Zeitalter sei dank.

    Ich kam dann letztendlich zu der Erkenntnis – hatte mich vorher nie ernsthaft mit dieser Problematik auseinandergesetzt – dass wenn die Landwirte kein Gift auf die Felder sprühen, wir nicht genügend Getreide hätten, und somit Hungern müssten! Um dies zu verhindern – deswegen kaufen wir ja auch auf dem Weltmarkt ein, was auch belastet ist – sind die Landwirte gezwungen, Gifte auf ihre Felder zu sprühen, was wiederum bedeutet, dass wir zwar genügend Getreide etc. haben bzw. hätten, aber dafür mit Giften belastet. Und um was es sich für Gifte handelt, bzw. wie giftig – nicht nur für die Natur, Menschen sondern auch für den Landwirt – diese sind, hier eine Anleitung.

    Nun gut, um euch durch den „digitalen Dschungel“ zu lotsen – sofern ihr Interesse habt – müsst ihr zuerst auf die landwirtschaftlichen Foren bzw. Blogs gehen wie: http://www.Landtreff.de, oder andere – einfach googeln.
    Dann gebt ihr in die Suchfunktion: Herbizide, Fungizide etc. ein. Lest euch durch, dann findet ihr in etwa so was:

    hallo,
    habe eine wiese, die extensiviert ist und sehr verunkrautet.
    vor allem Disteln und Ampfer wachsen dort.
    was kann man jetzt vor dem Winter gegen die Ungräser tun. Sollte man die vorher noch abmulchen oder so in den Winter gehen lassen? Frieren die kaputt?

    Die Antwort lautet dann so:
    Die Wiese musst Du abspritzen mit Banvel M oder Starane Ranger. Vielleicht reichen auch schon die einfachen Wuchsstoffe MCPA oder 2,4-D aus! Die kannst Du bei dem etwas wärmeren wüchsigen Wetter derzeit gut einsetzen. 2 Wochen später würde ich sie dann abmulchen.

    Diese Namen von den Herbiziden o.dgl. gebt ihr dann auf der Homepage des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit ein bzw. sucht unter Handelsbezeichnung nach diesem: z.B. Starane Ranger

    Link: https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/index.jsp

    Sofern ihr auch was über Gen-manipulierte Nahrungsmittel, oder welcher Konzern was beantragt hat – Monsanto und Co. lässt grüßen – gibt es diesen Link – http://www.transgen.de/home/ – dort gibt es unter zahlreichen Begriffen wie: Aktuell, Lebensmittel, Pflanzenforschung, Anbau etc. noch reichlich Informationen – auch für zugelassene chem. Substanzen der Landwirtschaft.

    Mit diesem Beitrag möchte ich weder die Landwirtschaft bzw. Landwirte, noch sonstige damit in Verbindung stehenden Vereine, Organisationen etc.
    diffamieren oder diskreditieren, dieser dient lediglich rein zur Information bzw. zum Verständnis zwischen der konventionellen Landwirtschaft und dem Verbraucher.

    Toxicwarrior

  10. Princess 7. Juni 2009 um 22:48

    Das ist eine harte Nuss, die Landwirte wissen schon, dass sie mit ihrer ungebremsten Giftspritzerei viel Unheil und bei den Leuten, Krankheiten mitverursachen. Doch auf Grund der Monokultur erfordert es immer mehr und stärker wirkende Pestizide einzusetzen, sonst nehmen die Schädlinge überhand. Es ist eine Zwickmühle, sehe ich wie Toxicwarrior, doch es muss etwas geschehen, um dem Wahnsinn ein Ende zu bereiten.

    Wir MCS-Kranke dürften Grund genug dafür sein. Doch lieber legt man Verharmlosung an den Tag und trägt dazu bei, dass sich die Chemieriesen eine goldene Nase verdienen, wir alle haben das Nachsehen und bezahlen mit unserer Gesundheit.

Kommentar abgeben: