Chemikaliensensible sind bestimmten Alltagssituationen regelrecht ausgeliefert

Postbote klingelt

Es klingelt an der Tür,…

…der nette Postbote bringt ein Paket. Er ist in Weichspüler und Aftershave „gebadet“.

…der Schornsteinfeger bittet um Einlass, weil er die Heizung überprüfen muss. Er ist mit Heizungsabgasen kontaminiert und in Aftershave „gebadet“.

…der Heizölmann ist da, er kann nur tagsüber kommen, wenn der Rest der Familie zur Arbeit ist.

…ein Haushaltsgerät wird angeliefert. Der Servicemann hat vorher geraucht und ist beduftet.

MCS Blogfrage der Woche:

  • Wie geht Ihr mit solchen schwierigen Alltagssituationen um?
  • Habt Ihr Ideen wie man sich schützen kann?
  • Habt Ihr Personen im Umfeld die Euch helfen schwierige Alltagssituationen zu meistern?

7 Kommentare zu “Chemikaliensensible sind bestimmten Alltagssituationen regelrecht ausgeliefert”

  1. Monja 9. Februar 2009 um 11:21

    Ich hatte vor einigen Tagen am 5. Febr. ein Erlebnis der ganz besonderen Arzt. Die absolute Ausnahme von der Regel. Vielleicht macht das Hoffnung. Die Heizung sollte abgelesen werden, ich war schon Tage vorher aufgeregt, was da wohl für 2 Beduftete kommen. Dann klingelte es, ein junger, strahlender Mann stand da, ich fragte: sind Sie parfümiert??? Er ganz entsetzt: Nein ! Sowas benutze ich nie. Wieso, haben Sie eine Immunschwäche?…

    Er kam herein, roch herrlich nach Mensch und nicht nach Chemie.:-) Es machte plumps von meinem Herzen. Wir hatten ein so super tolles Gespräch, er ließ sich meine Dusch- u. Heilmittel usw. zeigen, las alles durch und leider war ja die Zeit so knapp, er will mir eine E-mail schicken mit Mitteln aus den USA, die er seit Jahren nimmt, monatlich bis zu 200 Euro sagt er, absolut rein, keinerlei Zusatzstoffe. Er sagte, es nützt gar nichts, wenn ich hier noch so viel nehme, wenn nicht „das einzig Richtige“ dabei ist, es muss zu 100% organisch sein.

    Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, sein Argument: er sei 34 und kerngesund, Fußballer, aber er will nicht „dahin kommen“, wie all das Elend, was er um sich herum sieht mit Allergien und anderen Krankheiten. Zu mir sagte er noch: naja, ich sei ja noch nicht gesünder, also muss ich etwas ändern an der Einnahme. Mein Argument, das was er für Heilmittel monatlich ausgibt, habe ich grad mal zum leben, machte ihn sichtlich traurig. Es müsse eine Lösung gefunden werden.

    Die Angst vor jedem Handwerker in der Wohnung usw., die man immer haben muss, hat zum aller ersten Mal eine posetive Wendung genommen. Als er ging, war ich voll energiegeladen, er strotzte nur so vor Lebenskraft. Beneidenswert. Mal schauen, ob Mail von ihm kommt. Ich
    schreib das hier nur mal nach so vielen schlimmen Erfahrungen, weil es anderen vielleicht etwas Hoffnung machen kann, dass doch nicht jeder so ein unwissender Stinker ist.

    Herzlichst Monja

  2. Energiefox 9. Februar 2009 um 12:36

    Monja das ist ja prima, hatte schon mehrfach hier im Forum gesagt, ich bin nicht an MCS erkrankt. Mich nerven diese Stinker aber. Letztens ich war noch ein wenig erkältet und brauchte Geld. Vor mir in der Bank ein Mann am Geldautomaten. Ich war ca. 3 Meter entfernt von Ihm. Als der Mann ging, konnte ich zum Automaten, doch als ich den Vorraum betrat, bekam ich einen Hustenreiz ohne Ende. Der hatte sich einparfumiert, das war selbst mir zu viel. Einer alte Dame, die später eintraf ,erzählte ich von dem Vorfall. Sie sagte sie kenne es, manche Leute hätten kein rechtes Maß bei der Parfumwahl und Anwendung.

    In Berlin auf einem Kegelausflug (letztes Jahr, mehrere schöne Tage in Berlin) mit meinem Kegelverein, mir kam eine junge Dame entgegen, ich hab so was noch nicht erlebt, eine Duftwolke zum Umfallen, selbst noch einen 1/2 Kilometer weiter, ich stank immer noch nach dem Zeugs und ich bin nur etwa mit 1 m Abstand an Ihr vorbei gegangen. Den Vorfall möchte ich unter Körperverletzung einordnen.

    Gruß Energiefoy

  3. Mary-Lou 9. Februar 2009 um 14:08

    Neulich kam zu uns der Schornsteinfeger, er war natürlich einparfümiert ohne Ende. Zum Glück sind es zum Heizungsraum nur ein paar Meter durch unseren Flur, ich sagte ihm, ich mache hinter ihnen die Tür zu, ich bin vertrage kein Parfüm und sie riechen sehr stark danach. Als er ging, drückte ich ihm draußen vor der Haustür einen MCS-Flyer in die Hand uns sagte, lesen sie, wie Parfüm und Dergleichen einem gesundheitlich schaden kann. Er schaute mich mit großen Augen an, nahm den Flyer und ging davon. Danach war bei mir zu Hause erst einmal Durchzug angesagt, doch das war nur bedingt möglich, weil meine Nachbarschaft mal wieder für extremen Kaminrauch sorgte. Es ist kaum auszuhalten, wenn die Bude vollgemieft ist und draußen ebenfalls eine Luft herrscht, zum Umfallen.

  4. Spider 9. Februar 2009 um 16:23

    Bei mir ist es so, dass ich von meiner Apotheke Arzneimittel nach Hause geliefert bekam, deren Verpackung ich schleunigst in den Müll entsorgen musste, weil sie penetrant nach Zigarettenrauch stank und ich sie keinesfalls in meiner Wohnung hätte lassen können.

    Bei der Apotheke habe ich mich beschwert. Kann ja nicht angehen, dass die Fahrer im Auteo rauchen und der Zigarettenrauch dadurch in die Wohnung von Kranken getragen wird. Krank bin ich schon genug, das brauche ich dann nicht auch noch.

  5. Eric 11. Februar 2009 um 15:29

    Leider bin ich in solchen Alltagssituationen völlig auf mich alleine gestellt. Schlimm ist es, wenn die Duftstoffe in meiner Wohnung sind und ich nicht lüften kann, weil ich ringsherum eingeräuchert werde. Der Schornsteinfeger ist bei uns immer besonders schlimm einparfümiert. Je nach dem, wer die Paketpost zu uns bringt, da sind auch einige Kandidaten dabei, die besonders viel Aftershave auftragen. Ich gehe dann immer schon raus, die Tür angelehnt, und nehme das Paket vor der Wohnungstür entgegen, allerdings so gut es geht auf Abstand. Dann habe ich die Düfte wenigstens nicht in meiner Wohnung.

    Gruß Eric

  6. Mona 12. Februar 2009 um 20:54

    Der Postbote wird bei uns nur auf der Terasse abgefertigt und wenn ich nicht hin muss,bin ich happy.Die Briefe oder Päckchen bleiben dann 1-3 tage auf der terasse oder ich habe sie auch schon in den Garten auf die Leine gehängt;genauso wie neue Bücher oder Zeitschriften.Die sehen dann zwar nicht mehr so toll aus,aber irgendwann!!! sind sie dann lesbar unter Folie.
    Schlimmer ist der Mensch,der die Heizungsanlage wartet und immer unten in der waschküche dann ein Spray da in den Brenner sprüht,um ihn zu säubern.Ich sprach mit ihm vor 1 Jahr und er ließ dann das Spray weg,aber er hatte länger Arbeit.Ich dankte ihm sehr.
    Beduftete Menschen lasse ich immer draussen stehen oder sie sind bereit,sich komplett umzuziehen,wenn sie etwas im haus machen müssen.Ich habe dafür versch.Größenklamotten für sie.
    So auch für meine physio Therapeutin,die gleich bereitwillig in die Jogging Hose und Pullover und Co sprang.
    Ihr seht, es geht auch so,wenn… und das ist die Voraussetzung,die Menschem kooperativ sind und wir freundlich erklären.
    Ignoranten bleiben jedoch immer draussen.
    Da kann ich keine Kompromisse machen.
    Also,nur mutig und immer fragen.

  7. yol 16. Februar 2009 um 12:03

    Neben der Eingangstür liegt immer eine Maske bereit, ohne öffne ich gar nicht. Ich zeig schon durchs Fenster auf die Garage daneben, weil ich keine Pakete oder sonstiges von „draussen“ im Haus haben möchte. Auspacken tue ich dann sofort in oder vor der Garage damit ich die Stinkverpackung sofort los werde (UNIVERSAL ALLEM HAFTET DER DUFT DER GROSSEN WEITEN WELT AN!). Danach durchlaufen alle Sachen die Entstinkprodzeduren.

    Eigentlich genügt mir aber diese kleine Schutzvorrichtung nicht. Ich habe vor mir eine Sandwichplakette zu machen, wo ich in ein paar Worten sage, dass ich MCS (Chemikalien + Duftallergie) habe und man bitte auf Distanz gehen möchte. Mit danke für’s Verständnis mir behilflich zu sein damit noch leben zu können.

    Auch denke ich schon längere Zeit darüber nach, ob ich das nicht auch überstreifen soll, wenn ich in die Stadt gehe, dann hätte ich vielleicht etwas mehr Duftfreiraum – auch in Geschäften besonders an der Kasse.

    Handwerker empfange ich auch in dieser Maskerade und dann mach ich unmissverständlich klar, dass in unserem Hause keinerlei Spray’s und andere Chemikalien benutz werden dürfen. Falls irgendetwas zum Einsatz kommen MÜSSE, solle er klingeln und mit meinem Mann das abklären, ob einsetzbar. Obwohl ich nur mehr mit Firmen arbeite, die in der Kundenakte meine Problematik eingetragen habe, wiederhole ich das jedes Mal. Meistens klappt es auch.

    Obwohl wir die Handwerker sehr sorgfältig ausgewählt haben, auch was die Verlässlichkeit und die Handwerkskunst angeht, Persil, Ariel oder Weichspüler und Tabakgeruch usw. das zu vermeiden schaffen wir nicht.
    Da hilft nur Querlüften danach und um sie während der Arbeit zu ertragen auch lüften und sich mit Maske usw. schützen.

    Eigentlich bin ich froh, dass ich ganz wenig Handwerker ins Haus holen muss, ich kann das meiste selber, wenn es nicht gerade mit Heizöl o.ä zu tun hat.

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