Krebs vorbeugen Teil III – Besser Zucker ade sagen

Ottlie liebt Muffins über alles

Ottilie Otto, die mit Grüntee und entspanntem Atemrhythmus am Frühstückstisch sitzt und frische Muffins geniest, muss ich heute eine schlechte Nachricht überbringen. Dieses leckere Gebäck ist leider gar keine gute Wahl, wenn man nicht in der Statistik der Krebsneuerkrankungen auftauchen will.

Warum man den süßen Muffins die Stirn bieten muss:
Wir Menschen bevölkern ja schon ziemlich lange diesen Planeten. Sesshaft wurden aber einzelne Völker erst vor wenigen tausend Jahren.
Bis zu diesem Zeitpunkt mussten Menschen als Sammler und Jäger durch die Lande ziehen. Ernährt haben sich Jäger und Sammler in erster Linie von Wildpflanzen und Wildfrüchten, von Fleisch, Fisch und Eiern. Und beim Jagen und Sammeln hatten Frauen wie Männer viel Bewegung.

Heute hat sich die Ernährung grundlegend geändert. Kohlenhydrate und Fette liefern uns heute über die Hälfte der der Kalorien. Hinzu kommt, dass die Kohlenhydrate oft noch in Form vom Zucker, Glucosesirup und Weismehl gegessen werden und die Fette gehärtet sind oder keine ausgeglichenen Fettsäuren aufweisen.

Krebs ernährt sich von Zucker
„Der Verzehr von raffiniertem Zucker hat astronomische Höhen erreicht. Als sich unsere Gene entwickelten, nahmen die Menschen höchsten 2 Kilo Honig im Jahr zu sich. Im Laufe der Zeit stieg der Zuckerkonsum langsam, aber stetig, lag 1830 bei 5 Kilo pro Jahr und schnellte Ende des 20. Jahrhunderts dann auf 70 Kilo pro Jahr empor.

1930 entdeckte der deutsche Biochemiker Otto Heinrich Warburg, dass der Stoffwechsel bösartiger Tumoren stark auf den Verbrauch von Glukose angewiesen ist. (Glukose ist eine Form des verdauten Zuckers im Körper.) Ein Jahr später erhielt er den Nobelpreis. Die bei der Krebsdiagnostik verwendete Positronen-Emmisions-Tomografie (PET) nutzt diese Eigenschaft und bildet die Bereiche des Körpers ab, die besonders viel Glukose verbrennen: Der hohe Glukoseumsatz ist ein Hinweis darauf, dass sich dort ein Krebstumor befindet.

Zucker, Weißmehl & Co
Wenn wir Zucker oder Weißmehl essen (Lebensmittel mit hohem glykämischen Index), steigt der Blutzuckerspiegel stark an. Der Körper schüttet daraufhin Insulin aus, das die Aufnahme von Glukose in den Zellen erleichtert. Zusammen mit dem Insulin wird der Wachstumsfaktor IGF (Insulin-Like Growth Factor-1) freigesetzt, der das Zellwachstum anregt. Kurz gesagt, Zucker ernährt das Gewebe und lässt es schneller wachsen. Insulin und IGF haben aber noch etwas gemeinsam: Sie stimulieren Entzündungsfaktoren, die, …  ebenfalls das Zellwachstum anregen und so als Wachstumsbeschleuniger für Tumoren dienen.“ (David Servan-Schreiber, Das Anti-Krebs-Buch)

Ottilie Otto und jeder, der einer Krebserkrankung vorbeugen will, tun gut daran, auf Zucker, Glukosesirup und jede Art von Industriezucker zu verzichten.

Es ist ratsam, den Bedarf an Kohlenhydraten mit Vollkornprodukten zu decken. Wer gerne Kartoffeln mag, sollte eine festkochende Salatkartoffel wählen, die auch als Pellkartoffel schmeckt. Und damit es bei der Verwendung von Vollkornbrot und Vollkornnudeln nicht zu Problemen mit der Zinkversorgung kommt, empfiehlt es sich, Sauerteigbrot und Sauerteigbrötchen zu wählen. Sauerteig nämlich baut Phytin in Vollkorngetreide ab und macht so das Zink verwertbar.

Dem Krebs einfach davonlaufen
Jetzt bitte ich Ottilie Otto und alle CSN BLOG Leser erst mal entspannt auszuatmen und nicht zu erschrecken, denn zur Krebsprävention gehört auch die tägliche Bewegung. Wie gesagt, es ist noch nicht allzu lange her, dass wir sesshaft wurden. Und dass wir zur sitzenden Lebensweise übergegangen sind, das ist eine völlig neue Entwicklung. Und so schnell konnten sich unsere Gene nicht anpassen. Deshalb müssen wir dem Krebs davonlaufen.

„Dem Krebs davonlaufen…ist einfach das Beste, was sie gegen diese Krankheit tun können,“ schreibt Dr. Ulrich Strunz in Frohmedizin. Aus einem einfachen Grund: Krebs gehört zu den Leiden auf dieser Welt, gegen die immer noch kein Kraut gewachsen ist. Das heißt: Krebs kann man noch nicht richtig heilen. Aber man kann vorbeugen. Am besten durch regelmäßigen Sport. Das ist nicht nur die billigste Prävention, sondern auch die effektivste. Studien haben das längst gezeigt: je höher die Fitness, desto niedriger das Krebsrisiko.

Konkret haben die Forscher der Harvard School of Public Health die Lebensführung von 5000 ehemaligen Studentinnen untersucht. Ergebnis: Die sportliche Aktiven unter ihnen erkrankten wesentlich seltener an Brustkrebs oder anderen Erkrankungen als die inaktiven Teilnehmerinnen. In einer anderen Studie stellten sich 17 000 Harvard-Studenten über 25 Jahre zur Verfügung. Ergebnis: Von denjenigen, die in Sporthosen 2500 Kalorien und mehr pro Woche verbrannten, erkrankten nur halb so viele an Colon- und Rektal-Karzinomen wie unter den bewegungsfaulen Ex-Studenten.“

Sich auf Trapp bringen in 30 Minuten
“ Wenn Sie 30 Minuten beim richtigen Puls – und in diesem Zusammenhang ist das Wort ‚richtig‘ extrem wichtig – laufen, findet man in ihrem Blut bis zu 31% mehr Killerzellen. Abwehrzellen. T-Lymphozyten. Die Zellen, die verantwortlich sind für die Abwehr von Viren, Bakterien, Krebszellen. Stellen Sie sich vor: 31% mehr! Es gibt kein Medikament auf der Welt, das diesen Effekt bisher auch nur annähernd erreichte.

Nachdem ich darüber das erste Mal gelesen habe, habe ich den Entdecker dieses Phänomens, Prof. Uhlenbruck, sofort angerufen. Und habe ihn gefragt: „Stimmt das?“ Seine Antwort: „Ja!“

Da habe ich zurückgefragt: „Wenn das stimmt, was tue ich dann seit 20 Jahren in meiner Praxis? Wenn Medizin doch eigentlich so geht?“

Da hat er gelacht. Und hat gesagt, die Reporter, die darüber in allen möglichen Blättern berichtet haben, hätten den Witz ja noch gar nicht verstanden. Es ginge ja nicht nur um 31% mehr Killerzellen, sondern darum, dass die Abwehrzellen generell um den Faktor 5 bis 6 aktiver, wirkungsmächtiger, aggressiver werden, Bakterien, Viren, Krebszellen um den Faktor 5 bis 6 stärker bekämpfen.

Mit Volldampf zum starken Immunsystem
In meiner Sprache heißt das: Wenn Ihre Immunsystem jetzt 100 Prozent ausmacht, können Sie es in einer halben Stunde auf 500 Prozent ansteigen lassen (…) Prof. Uhlenbruck hat es schärfer formuliert: „Mit dieser Methode können Sie dem Krebs buchstäblich davonrennen.“ Würde ich nie wagen zu sagen. Man verliert seinen guten Ruf. Prof. Uhlenbruck darf das. Er ist Professor.“ 

Dr. Strunz empfiehlt hier das Laufen, Joggen. Aber man kann ruhig erst mal kleine Brötchen backen und täglich eine halbe Stunde flott spazieren gehen. Wichtig ist erst mal in Bewegung zu kommen. Jede Art von Sport ist geeignet. Man sollte aber bedenken, dass Sport unter freiem Himmel auch deshalb Sinn macht, weil der Körper so genug Sonnenlicht einfangen kann, um Vitamin D zu bilden. In der Bundesrepublik leiden viele Menschen unter Vitamin D Mangel. Und mittlerweile hat sich gezeigt, dass auch ein Mangel an Vitamin D als Risikofaktor anzusehen ist.

Nicht traurig sein, Ottilie, da ist noch etwas Nettes
Damit Ottilie Otto und auch alle anderen CSN Blog Leser jetzt nicht gar zu traurig sind, wegen der schlechten Nachricht über Zucker und Weismehl, verrate ich noch ein kleines leckeres Schmankerl:

Heute beim Einkauf mal Avocado, Bananen und Zitrone mitbringen. Avocado, Banane und einen Spritzer Zitronensaft mit der Gabel oder einem Zerkleinerer schaumig schlagen. Man erhält eine wunderbar zarte Creme, die sich als Aufstrich für das Frühstückbrot ebenso eignet wie als Top auf die Frühstücksflocken.

Morgen verrate ich Euch, welche Lebensmittel Krebszellen gar nicht mögen.

Und nicht vergessen, heute mal ganz warm anziehen und einen flotten Spaziergang machen. Und wenn die Luft draußen zu schlecht ist, sich wenigstens in der Wohnung bewegen. Treppen rauf und runter, oder auf mit einem kleinen Hocker steppen. Heute erst mal fünf Minuten und morgen zehn…

Bis Morgen,

Eure Juliane

Literatur:

  1. Dr. Ulrich Strunz, Frohmedizin
  2. David Servan-Schreiber, Das Anti-Krebs-Buch
  3. Privatdozent Dr. med. Fernando C. Dimeo, Krebs und Sport: Ein Ratgeber nicht nur für Krebspatienten

 

WEITERE ARTIKEL AUS DER SERIE – KREBS VORBEUGEN:

Krebs Vorbeugen – Teil I Krebsfrüherkennung

Krebs Teil II: Mit dem Grüntee-Ritual und Atmungstechniken Krebs vorbeugen

8 Kommentare zu “Krebs vorbeugen Teil III – Besser Zucker ade sagen”

  1. Astrid 16. Januar 2009 um 20:48

    Erstaunlich, dass Otto Heinrich Warburg schon so viel erforscht hat und man da so wenig drüber hört hier in Deutschland.

    Aber Agavensirup ist glaube ich erlaubt zum Süßen?

  2. Energiefox 17. Januar 2009 um 07:32

    Zucker habe ich gerade vor ein paar Monaten zu Zucker guten Tag gesagt. Ich dachte Süßstoff ist noch schlimmer. Soll ja bei Süßstoff ein Mittel drin sein der den Hunger anregt . Er wird sogar in der Mast angewendet. Ich esse sonst aber so gut wie keine Süßigkeiten und nur Vollkornbrot. Letzten bekam ich von meiner Schwester aufgebackene Weißkornbrötchen, die schmeckten mir recht fade. Laufen außer mit Inlineskatern oder Schlittschuhen mag ich sonst gar nicht, ich gehe lieber täglich meine Strecke (ca. 2 km) und fahre mit dem Rad .
    Da sollte ich es mit dem Zucker doch wohl noch ändern , hatte schon mal
    Ahornsirup zum Süßen, der ist aber wohl vergammelt, den mochte ich nicht so gerne zum Tee oder Kaffee. Mit der Avocado usw als Brotaufstrich, das werde ich mal machen.
    Danke für die Tipps Juliane

  3. Maria 17. Januar 2009 um 10:54

    Liebe Juliane,

    da hast Du wieder jede Menge gute Informationen für uns bereitgestellt. Dass Bewegungsmangel unseren Alltag beherrscht, ist nicht gerade förderlich für die Gesundheit. Ich versuche mich mit Walking fit zu halten, soweit das meine verbliebenen Kräfte zulassen, oder ich gehe viel spazieren. Das Gute daran ist, dass ich in freier Natur oft meine Tierfreunde, wie z. B. Spechte, Eichhörnchen, Bussarde und viele mehr, zu sehen bekomme. Das ist dann eine besondere Freude für mich, da ich mir krankheitsbedingt leider kein Haustier halten kann.

    Die Advocado-Bananen-Tipps werde ich gerne ausprobieren. Gymnastik werde ich versuchen, auch wieder regelmäßiger zu machen, damit tägliches Bewegen zum Alltag gehört.

    Danke für Dein animierendes Gesundheitsblog.

    Liebe Grüsse
    Maria

  4. Juliane 17. Januar 2009 um 11:41

    @ Astrid

    Agavendicksaft hat einen niedrigen gykämischen Index.
    Man kann ihn verwenden, in kleinen Mengen.

    @ Energiefox

    Täglich zwei Kilometer ist schon ganz prima.
    Hauptsache Bewegung und dann noch unter freiem
    Himmel. Damit liegt man bestimmt auf der sicheren
    Seite.

    @ Maria

    Ich gehe auch am liebsten raus. Sport
    in der Halle war noch nie mein Ding.
    Draußen macht es bei guter Luft einfach
    mehr Spass schon weil man die Natur
    erlebt. Bei schlechter Luft steige ich
    auf meinen uralt Hometrainer. Aber den
    schiebe ich dann wenigstens ans Fenster.

  5. Sina 30. Januar 2009 um 00:39

    Liebe Juliane,

    Vielen Dank für Deine wichtigen Informationen.

    Viele Grüße von Sina

  6. Daniela Mayer 27. Mai 2010 um 21:52

    Hallo meine Lieben,

    ich darf mich kurz bei euch vorstellen, bin 35 Jahre alt und letzten August hab ich meinen Tumor in der Brust selbst gefunden, seither habe ich meine Chemo und Strahlentherapie hinter mich gebracht. Viel Unterstützung mit der alternativen Heilpraxis geholt und zwischendurch viel Sport gemacht, soweit das körperlich ging. Am 9. April 2010 hatte ich dann meine letzte Bestrahlung, alles war gut dachte ich. Jetzt ist das ein Monat her und ich wurde mit einer Lungenentzündung, sowie agressiven Metastasen in der Wirbelsäule und in der Hirnhaut wieder ins Krankenhaus gebracht. D.h. alles beginnt von vorne, das komplette Programm. Das ist ein schöner Rückschlag für mich. Aber ich kann dazu nur eines sagen. MAN KANN DEM KREBS NICHT DAVONLAUFEN!! Ich habs versucht, mit mental gestärkt und alles gemacht was der Körper zur Gesundung brauchte. Und ich sag euch eins, wenn es für dein Schicksal bestimmt ist, mußt du dich damit auseinandersetzen. Jeder ist individuell und einzigartig, somit verhält sich auch jeder Krebs im Körper anders. Was man machen kann, ist seine Lebensqualität zu behalten und nicht in sein eigenes Mitleid zu fallen. Positiv sein, jeden Tag besonders genießen, alles machen was Spass macht. Und damit mein ich auch: sich mal einen Cappuccino mit Zucker zu gönnen, wenn einem danach ist. Diese Krebspatienten die am normalsten mit Ihrer Krankheit umgehen, leben am längsten, am schönsten und am schmerzfreisten. Lg Dani

  7. Peter bei Zucker Ade 22. August 2011 um 13:46

    Was ist mit Alternativen wie Stevia oder Xylit? Beide sind ja im Allgemeinen gesünder als Süßungsmittel im Vergleich zu Zucker. Wie sieht es aber bei einer solchen Krankheit aus? Gibt es dazu schon Erkenntnisse?

    Grüße
    Peter

  8. Silvia 23. August 2011 um 17:33

    Hallo Peter,

    Stevia dürfte kein Problem sein, Xylit muss eher nicht sein.

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