CSN-Blogfrage der Woche: Kann man trotz MCS ein Haustier halten?

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Chemikalien-Sensibilität (MCS) ist eine Krankheit, die zwangsläufig einsam werden lässt.

Durch Reaktionen auf Alltagschemikalien wie Parfum und Duftstoffe, Abgase, frischer Farbe, Zeitungsdruck, Reinigungsmittel, etc., ist für die Erkrankten meist keine Teilnahme am normalen Leben mehr möglich. Sie bekommen Kopfschmerzen, Übelkeit, Krämpfe, werden schwindlig, um nur ein paar Beispiele für Beschwerden aufzuzählen, die diese Menschen erleiden.

Um beschwerdefrei zu sein, müssen MCS- Kranke Chemikalien meiden, was in der Realität bedeutet: Chemikaliensensible müssen wegen ihrer Reaktionen völlig isoliert leben, sie können meist keinen Beruf mehr ausüben und Hobbys, die noch auszuüben wären, gibt es kaum. Was ganz schlimm ist, gängigerweise ist Freunden die Umstellung auf duftfreie Kosmetika und Waschmittel zu aufwendig, es bleibt also nur selten noch ein treuer Freund übrig.


Blogfrage der Woche:

  • Gegen Einsamkeit kann ein Haustier helfen und Trost spenden. Doch kann man mit MCS eine Katze, einen Hund, ein Vögelchen oder ein anderes Haustier halten?
  • Was sind Eure Erfahrungen?

13 Kommentare zu “CSN-Blogfrage der Woche: Kann man trotz MCS ein Haustier halten?”

  1. Clarissa 14. August 2008 um 14:16

    Ja, man kann. Man muss nur aufpassen beim Futter, Streu, Sand, Pflegeprodukte etc.
    Das ist allerdings heute nicht mehr so ein Problem, es gibt viele Artikel heute in BIO und da riecht das Futter nicht abartig, die Streu ist neutral usw.

    Nicht verzweifeln, ihr solltet nur vorher wissen ob ihr evtl. eine Allergie habt, die das Halten eines Haustieres ausschließt.

  2. Marcel 14. August 2008 um 15:00

    Hi Clarissa,

    ich gehöre leider zu den MCS Kranken mit gleichzeitiger Tierhaarallergie, die es mir leider unmöglich macht, einen lieben Schmusekater oder sonstigen felligen Mitbewohner bei mir einziehen zu lassen.

    Ich muss zugeben, das fällt mir gewaltig schwer, bin sehr tierlieb. Denn die zwangsläufig durch MCS entstehende Isolation könnte einem durch ein Haustier sehr viel angenehmer gestaltet werden.

  3. yol 14. August 2008 um 21:07

    @ Marcel

    Eine Schildkröte wird auch zutraulich. Ob es da Probleme gibt?
    Ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber ein interessanter Partner, der kein Fell hat. Und Schildkröten werden recht alt bei guter Pflege (d.h. sie machen sich gern selbstständig, wenn man nicht aufpasst und sind manchmal nicht mehr auffindbar). Ansonsten ein pflegeleichtes, anspruchsloses Tier.

  4. Mary-Lou 16. August 2008 um 14:21

    Ich hätte sehr gerne ein Haustier, am liebsten einen Kater. Leider habe ich stark ausgeprägte Tierhaarallergie, gegen Katzen am schlimmsten! Dabei gäbe es für mich nichts schöneres einen grau getigerten Kater als Mitbewohner zu haben. Aber was nicht ist, ist nicht.

    Denn neben MCS und der Tierhaarallergie habe ich weitere Atemwegserkrankungen, die mir die Haltung eines Haustiers unmöglich machen. So freue ich mich über den Besuch bei uns im Garten, besonders wenn es Katzen sind. :)

  5. Clarissa 16. August 2008 um 15:23

    Für alle KatzenliebhaberInnen hier der Tipp mit Blog und einem Heft zum Download.

    http://pfotenhieb.wordpress.com/

  6. Spider 17. August 2008 um 10:10

    Vorstellen kann ich mir schon, trotz MCS ein Haustier zu haben. Wenn man z. B. bei Katzen Bio-Streu und Bio-Futter kauft, wie Clarissa erwähnte, kann man damit sicher einiges positiv beeinflussen. Ich selbst habe keines, werde mir aber vielleicht eins zulegen, um damit der Einsamkeit entgegen zuwirken.

  7. dazzy 17. August 2008 um 19:39

    bevor man sich ein tier anschafft, wäre es sicher sinnvoll, einen allergie-test zu machen. ein tier später wegen unverträglichkeit umplazieren zu müssen, ist meist für beide traurig.
    ich bin hundebesitzerin und hatte bis vor kurzem auch noch eine katze. die katze war problemlos, sie konnte aber raus und ich sie brauchte drinnen kein katzenklo.
    bei der hundehaltung denke ich, sollten ein paar dinge im vorfeld beachtet werden. hat man immer jemanden zur verfügung wenn der hund mal muss und man aber mal nicht kann, auch wenns mal vielleicht ein paar tage dauern könnte? und wo genau wohne ich? ich kann zum beispiel mit meinem hund nicht von zu hause aus rausgehen, ich müsste an malergeschäften, schreinerein etc. vorbei. also bin ich gezwungen an den nahen waldrand zu fahren. kann und will ich das für ein hundeleben lang? dann das thema flöhe – einzelne zerquetsche ich mit den nägeln, bei einer invasion muss auch ich mal die chemische keule einsetzen, wohl oder übel, gibts aber bereits in tablettenform. dass ein hund auch mal gebadet werden muss ist nicht so ein problem, ich nehme mein shampoo, was mir nicht schadet, muss für ihn ja auch verträglich sein.
    das positive, ich bin jeden tag für mindestens 2 stunden mit dem hund unterwegs an der frischen luft. abgesehen davon dass mir das gut tut, treffe ich immer wieder sehr nette menschen, und ich pflege meine sozialen kontakte halt mehrheitlich draussen. ein weiterer vorteil ist sicher, hündeler (hundebesitzer) beduften sich eher selten, die hundekleider trägt man auch mehr als nur einmal. und im schlimmsten fall wende ich mich vom wind ab oder laufe vor den leuten. irgendwie geht es immer.

  8. Mary Poppins 18. August 2008 um 09:17

    Hallo Dazzy,

    es stimmt, man muss sicher sein, dass man ein Tier wirklich behalten kann bevor man es anschafft. Ich führe den Hund meiner Nachbarn aus. Es macht mir viel Spass und „Santos“ liebt mich genauso wie seine eigentlichen Besitzer. Noch ein Vorteil, ich muss kein Futter kaufen (Leckerli’s in der Hosentasche abgesehen;))

  9. Olga 21. August 2008 um 18:19

    Ja, es ist möglich!
    Seit einem Jahr haben wir einen Kater und ich komme prima mit ihm klar… Es gibt Futter, das nicht riecht , weder „vorher“ noch “ nachher „. Auch gibt es Streu welches erträglich ist…Da unser Kater Louis ein Freigänger ist , gibt keine Probleme. Ich habe lange gezögert, es dann aber gewagt und es nicht bereut.
    Natürlich muss man sehr auf Reinlichkeit achten und das „Örtchen“ häufiger sauber machen , aber seine Anhänglichkeit und sein Zutrauen entschädigt dafür…Allerdings hat er auch ein eigenes Zimmer ( Arbeitszimmer meines Mannes) mit eigenem “ Bad“, mit einem kleinen Flur davor,so.das man die Tür schliessen kann. Auch darf er den Schlafraum nicht betreten ( bepfoten) .
    Manchmal frage ich mich, ob er auf uns fixiert ist oder wir auf ihn…
    Olga

  10. Nelly 22. August 2008 um 14:46

    Ich kann leider kein Haustier halten auf Grund meiner zusätzlich zu MCS vorhandenen extremen Allergien. Aber ab und zu bin ich bei einer Freundin die hat einen super schönen grau getigerten Kater, der mich genauso mag, wie ich ihn. Tom verwöhne ich dann mit Streicheleinheiten und er mich mit Brummen (Schnurren ist das nicht mehr, das ist extremes lautes Brummen – das ist toll).

    Tom ist ein ganz lieber und er entschädigt mich für die Entbehrungen, die ich leider einstecken muss. Kurze Zeit geht das mit den Kater, doch dann beginnt es mit der Schleimhautschwellung und den Kopfschmerzen. Wenn ich Pech habe, gibt´s eine fette Nasennebenhöhlenentzündung. Daher gehöre ich leider zu denjenigen, bei denen es nicht funktioniert. Die Kombination von MCS und Tierhaarallergie ist eben doppelt schwierig.

    Ich freue mich für alle, bei denen es klappt, denn ein Tier als Freund zu haben, hilft einem mit der zwangsweise entstehenden Isolation durch MCS besser klar zukommen, stimmt´s?

    Nelly

  11. Hiltraut Kaiser 25. August 2008 um 16:57

    Als meine MCS richtig schwer wurde, hatten wir schon einen Hund und eine Katze. Wir sind gar nicht auf die Idee gekommen, die Tiere abzuschaffen. Es war kein Problem, sie weiter zu halten.
    Im Gegenteil: ich war im Sommer 2001 noch in der Lage, eine Stunde am Tag auf zu sein, hab nichts mehr fertig gebracht außer dem Kochen eines ganz einfachen Mittagessens, alles andere mußten Mann und Kinder übernehmen. Viele Freunde hatten sich zurückgezogen, die Familie war überfordert. Die Tiere waren immer um mich herum und ganz liebevoll; sie haben meine Trauer und meinen Schmerz gespürt und mit sehr viel Zuwendung darauf reagiert. Das war eine sehr schöne Erfahrung für mich. Damals konnte ich allerdings nicht mit dem Hund spazierengehen, das hat der Rest der Familie übernommen. Sprich: wer keine eigene Familie um sich rum hat, braucht jemanden, der ggf. mit dem Hund rausgeht.
    Im Lauf der Zeit ging es mir – dank Bioresonanz und später der Sanierung der Wohnung – wieder besser, und ich konnte wieder raus. Ich habe seither eine Lackiermaske (Handwerkerbedarf), die hat Aktivkohlefilter, mit der gehe ich spazieren und unter die Leute (beim Spazierengehen: Pestizide – immer in der frostfreien Zeit außer von ca. Ende Juni bis Mitte August -, Autoabgase, Heizungsabgase, Duftstoffe an fast allen Menschen), und ich ziehe sie immer an beim Autofahren. Damit bin ich wieder recht autark.
    Jedenfalls kann ich den Hund spazierenführen – und ich denke, jede/r von Euch könnte es auch!
    Mittlerweile habe ich eine Hundehaarallergie. Das erfordert Behandlungen mit der Bioresonanz alle paar Wochen bis Monate; das ist recht unkompliziert und machbar. (Ich weiß, dass viele Leute was gegen Bioresonanz haben, weil die angeblich von Scientology entwickelt wurde. M.W. waren zumindest auch andere Leute daran beteiligt. Und dann: Ihr zieht doch auch Kleider und Schuhe an, die Ihr nicht selber gemacht habt, fahrt Auto, benutzt Medien – die sind garantiert auch alle von geld- und machtgierigen Unternehmen fabriziert. Steckt Ihr Euch drum an mit Macht- und Geldgier?! So wie ich Kleider, Schuhe, Autos benutze, benutze ich auch die Bioresonanz als Hilfsmittel, mir das Leben einfacher zu machen. Und was Allergien angeht: es ist viel einfacher!)
    Fazit: Tiere sind ein Segen, gerade für MCS-Kranke, wenn man die richtigen Hilfsmittel hat und einsetzen kann. Ich bin total froh, dass unsere Tiere mein Leben so bereichern.

  12. Hiltraut Kaiser 30. August 2008 um 19:35

    Nachtrag:
    Für kranke Menschen (und ihre Tiere) ist es gut, wenn sie KEINE dominanten Hunde haben. Für Mensch und Hund ist es deutlich stressärmer, wenn die Hunde mit weniger action auch zufrieden sind. D.h.: wer sich einen Hund anschaffen will, sollte nicht den agilsten, neugierigsten nehmen, sondern den zurückhaltendsten – also z.B. von einem Wurf Welpen den, der am meisten bei der Mutter bleibt.

  13. Kira 15. Oktober 2009 um 13:40

    Auch wir haben Haustiere (Katze, Hund) obwohl mein Mann und mein Sohn chemikaliengeschädigt sind.
    Man muß sich seiner Verantwortung den Tieren gegenüber bewußt sein, auf der anderen Seite bekommt man so viel von ihnen zurück.
    Vor 3 Monaten mußten wir uns von unserer geliebten Hundedame verabschieden (12 Jahre), es war als wennn man seinen besten Freund verliert. Auf einmal war es so ruhig und leer in der Wohnung – keiner kam wenn’s einem mal wieder schlecht ging und schmuste mit ihm.Keiner sagte mehr Bescheid wenn’s an der Tür schellte. Unser Kater trauerte ebenso, verkroch sich den ganzen Tag und kam nur zum Füttern. Obwohl es im Moment einigen Streß verursacht haben wir uns vor2 Monaten wieder einen Welpen zugelegt. Erziehung (Hundeschule, Gassi gehen etc.) übernehme ich freiwillig – aber es ist wieder Leben im Haus und unser Kater hat einen neuen Spielkameraden. An den Tagen wo es unserem Sohn nicht so besonders wegen seiner Schmerzen geht, lenkt unser Welpe ihn oft davon ab. Z.B. Bällchen bringen, schmusen und apportieren.
    So sind diese Tage nicht so einsam – das, was so ein Tier einem wiedergibt, kann man einfach nicht in Worte fassen.

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