Umweltmedizinische Leistungen durch die Krankenkasse erstattet
Patienten, die an einer Umweltkrankheit leiden, benötigen oft spezifische Diagnostik und ganz spezielle Therapien. Erstattung umweltmedizinischer Diagnostik, fallspezifischer Behandlungen und Hilfsmittel können den Gesundheitszustand des Erkrankten oft stabilisieren und Chronifizierung verhindern.
Thommy’s Blogfrage der Woche
- Hat Eure Krankenkasse umweltmedizinische Diagnostik übernommen?
- Wie steht es mit umweltmedizinischen Behandlungen beim Umweltarzt oder einer Therapie in einer Umweltklinik, half Euch die Krankenkasse?
- Oder bekamt Ihr nur Steine in den Weg gelegt?
- Musstet Ihr kämpfen um eine Therapie? Vielleicht sogar vor Gericht gehen?
- Mit welcher Begründung wurden Eure Anträge abgelehnt?
- Wurden Euch Hilfsmittel wie z.B. Sauerstoffgerät, Luftfilter, Aktivkohlemaske, Spezialbett genehmigt?
- Wurden Euch in den letzten 12 Monaten Hilfsmittel, umweltmedizinische Diagnostik oder Therapien zugebilligt?
Berichtet uns über Eure Erfahrungen mit der Erstattung umweltmedizinischer Leistungen durch die Krankenkasse.
Gerade vor ein paar Tagen habe ich bei meiner Krankenkasse angefragt wegen Sauerstoff. Und siehe da, ich bekomme den Sauerstoff bezahlt. Ich benötige nur noch ein Attest, das ich bei meiner Kasse einreichen muss und dann kann es losgehen.
Ansonsten habe ich meine Arztrechnungen vom Umweltmediziner selbst bezahlt.
Hat jemand Erfahrungen mit Luftreinigungsgeräten? Da ich bei mir zu Hause stark durch die Nachbarschaft eingeräuchert werde, sie heizen alle mit Holz, habe ich z. Zt. erhebliche Schwierigkeiten in meinen 4 Wänden. Besteht bei Luftreinigern ebenfalls die Chance, die Kosten erstattet zu bekommen?
Da kann ich mich nur anschließen, ich habe auch erhebliche Probleme in meiner Wohnung durch den Kaminrauch meiner Nachbarn. Für ein Luftreinigungsgerät habe ich kein Geld. Aber da ich Asthma habe und MCS, was auch in meinen vielen Befunden steht, werde ich bei meinem nächsten Arzttermin gezielt nach einem Attest für ein Luftreinigungsgerät fragen. Immerhin sind dies notwendige Hilfsmittel für uns MCS Betroffene, die die Krankenkasse im Bedarfsfall sicherlich tragen muss. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert, notfalls werde ich rechtlich gegen eine Ablehnung angehen.
Herzliche Grüsse
Henriette
Also Sauerstoff bekam ich 3 Jahre lang bezahlt. Als ich täglichen Bedarf hatte.
Luftreiniger hatte ich nie beantragt.
Hatte den fürs Auto selbst gezahlt.
Infusionen bei Hausarzt musste ich selbst zahlen.
Infusionen, Spezialkost und Miller Test stationär wurde von Krankenkasse bezahlt. Zweimal stationär.
Laboruntersuchungen wurden alle von Krankenkasse erstattet.
PET hätte ich nicht erstattet bekommen, daher bis heute keines angefertigt bekommen.
Es liegt auch viel an den Ärzten. Wenn sie kein Interesse haben sich mit der Erkrankung zu beschäftigen, so wie es mir nun – neue Ärzte, Umzug – geht, dann ist es schwierig. Wenn ein Arzt dahinter steht, der die Erkrankung erklärt, den Bedarf medizinisch begründet, dann geht es.
Nicht aber so bei den Behörden. Da war trotz Begründung und starker Nahrungsmittelintoleranz, keine Karenz. Nicht einen cent hatte ich mehr bekommen was ja damals bei ständigem testen was nun wieder geht, und wegen der teureren Nahrung aus Reformhaus und Bioladen und Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland, doch erheblich zu Buche schlug. Ohne Hilfe durch Freunde und die Stiftung Fliege hätte ich das nicht geschafft.
Meine Erfahrung sagt das die Situation sich für uns in den letzten Jahren verschlechtert hat. Ich werde in diesem Jahr einiges an Klagen führen müssen.
Es gibt hier auch keine Wohnungen wo man relativ beschwerdefrei leben könnte. Nicht einmal „normale“ Wohnungen für in Not geratene oder Obdachlose gibt es hier. Die Städte haben nichts mehr da sie ja beim großen Ausverkauf Anfang 2000 mitmachten und ihre Liegenschaften an ausländische Investoren veräußerten. Das ist ein bundesweites Problem.
Und es wird noch mehr gespart werden. Ob Staat oder Krankenkassen – sie sparen und sparen und das an den falschen Stellen.
@ Phönix
Also, Du hättest Deine PET nicht erstattet bekommen. Schade.
Ich probiere es auch mal bei meiner Krankenkasse; einen Versuch ist`s wert.
Falls ich Glück damit hatte, sage ich bescheid.
Viele Grüße von Sina
@ Phönix
P.S. Dann kannst Du ja die Krankenkasse wechseln.
Ehrlich gesagt habe ich bisher noch nichts bei meiner Krankenkasse beantragt, weil es immer heißt, umweltmedizinische Leistungen werden von den Krankenkassen nicht übernommen. Aber ich werde demnächst für mich notwendige Dinge beantragen. Versuchen kann ich es ja. Immerhin habe ich die Anerkennung der Schwerbehinderung auf MCS und bin berentet deswegen. Ich werde mich nicht abwimmeln lassen, denn mein Gesundheitszustand hat sich in letzter Zweit erheblich verschlechtert. Dem muss ich entgegenwirken, damit ich nicht ganz abrutsche.
Eine Rechtsschutzversicherung habe ich, notfalls werde ich deren Leistungen in Anspruch nehmen. Aber vielleicht habe ich ja auch Glück und es klappt ohne rechtliche Schritte einzuleiten.
Als ich bei meiner Krankenkasse anfragte wegen Kostenübernahme von Sauerstoff, verhielt sich der Sachbearbeiter mir gegenüber sehr freundlich. Ich erklärte ein bißchen von MCS und wie es mir im Alltag ergeht. Er meinte, er müsste die Angelegenheit mit seinem Vorgesetzten absprechen. Ich sagte ihm, dass ich notfalls rechtlich darum kämpfen werde. Denn ich habe eine ausgeprägte Medikamentenunverträglichkeit und erhalte infolgedessen keine rezeptpflichtigen Medikamente, weder Antibiotika noch sonst was, das die Kasse tragen muss. Die Arzneien, die ich noch vertrage (homöopathische Mittel und Naturheilpräparate) , muss ich mir schon selbst finanzieren. Ich sagte, es kann nicht angehen, dass sämtliche andere Patientengruppen, für sie notwendige Dinge / Medikamente von der Kasse bezahlt bekämen, ich kann ja nicht einmal ins Krankenhaus, und ich eigentlich die Kasse außer gelegentliche Arztbesuche, nichts koste.
Siehe da, es hat funktioniert, der Sachbearbeiter war einsichtig und meinte, er versteht wie ich das meine. Er würde sich für mich einsetzen und er hat Wort gehalten. Meine Krankenkasse übernimmt die Kosten für den Sauerstoff. Nach anderen Behandlungen oder Hilfsmittel habe ich noch nicht gefragt. Werde ich aber sicher auch noch in Angriff nehmen.
Ich kann Euch nur raten, redet mit den Krankenkassen, schickt ihnen ggf. den MCS-Flyer und die Duft-Infokarte und tretet selbstbewusst auf. Das hat eine starke Auswirkung auf das Verhandlungsergebnis, wie ich aus eigener Erfahrung weiß.
Gruss Eric
Wie habt Ihr, den Sauerstoff genehmigt bekommen ?
Ich habe schon einige Mal beantragt, bin seit 1998 MCS krank und kann auch nicht ohne Sauerstoff sein.
Danke für Anregungen.
miriam
Bei Asthma gibt es ein fast unbekanntes „Ei des Columbus“.
Man drückt bewusst und kräftig die Lippen zusammen und erlebt den Rückgang der Anzeichen der Krankheit wie Pfeifen in der Lunge und die so verstörende Atemnot. Dieser Wirkung liegt die asiatische Medizin zugrunde mit den Nervendruckpunkten. Einige dieser Punkte werden bei Druck an einer Lippe getätigt und so die Bronchien entspannt.
Noch überzeugender ist die Wirkung freilich, wenn man mit einem Finger in die Rinne (Philtrum) zwischen Nase und Oberlippe drückt
Also drückt man beharrlich die Lippen zusammen und übt. Ich hatte chronisches Asthma. Es verschwand mit der Lippenübung, obschon die Symptome in der Pollenzeit sehr belastend waren.
Wichtig ist die Nasenatmung in der Nacht. Asthmamedikamente sollte man absetzen: Arzt fragen.
Meine Mutti hat ganz schwer MCS. Dies wurde auch letztes Jahr endlich diagnostiziert, obwohl sie schon sehr viel länger darunter leidet. Sie kann inzwischen kaum noch das Haus verlassen und es geht rasend schnell weiter bergab mit ihr. Meine Schwester und ich übernehmen aktuell alle Einkäufe, Rechnungen, auch die Arztkosten, da unsere KK sich weigert etwas zu bezahlen.
Wie habt ihr es geschafft, die Kosten übernehmen zu lassen?
@Bongo Wongo wie hast du die Rente aufgrund der Krankheit durchbekommen? Meine Mutti ist nicht mehr arbeitsfähig (sie wurde aufgrund etlicher körperlicher Zusammenbrüche auf Arbeit gekündigt), aber die Rentenkassen, bzw. Pflegekassen weigern sich, irgendetwas zu unternehmen, obwohl wir schon etliche Anträge gestellt haben.
Unser Problem ist auch, dass meine Mutti das Haus ohne so eine Luftfiltermaske nicht mehr verlassen kann. Die Maske kann sie aber auch nicht lange tragen, da ihr das Atmen damit sehr schwer fällt. Das bedeutet, dass auch Besuche bei normalen Ärzten usw. unmöglich wird, da sie sich nicht im Wartezimmer aufhalten kann. Zudem heißt es jedes Mal, sie hätte einfach Depressionen oder wäre psychisch labil. Ich begleite sie zu allen Arztterminen (die inzwischen sehr wenig geworden sind, weil bisher absolut keine Hilfe kam) und die sind jedes Mal wirklich demütigend aufgrund der Behandlung die man uns zukommen lässt.
Hat jemand eine Idee, was ich tun kann?
Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar.