Mit giftiger Schulausrüstung die Gesundheit der Kinder leichtsinnig verspielen? Es geht auch anders!

Schule hat angefangen, Schüler sind durch giftige Schulartikel oft Schadstoffen ausgesetzt

Die Sommerferien sind in den meisten Bundesländern beendet bzw. in einigen wenigen steht der Schulbeginn kurz bevor. Seit längerem werden die unterschiedlichsten Schulutensilien unübersehbar in vielen Geschäften und Einkaufsmärkten zum Verkauf angeboten, und so manches Teil geht zum verlockenden Schnäppchenpreis über den Ladentisch. Leider machen toxische Schadstoffe vor Utensilien für die Schule keinen Halt und es besteht die Gefahr, dass sich unsere Jüngsten nicht nur an den sog. „Ernst des Lebens“ im Schulalltag gewöhnen müssen, sondern durch chemikalienbelastete Schulausrüstung schwer krank werden können.

Jedes zehnte Produkt im Schulranzen strotzt vor toxischen Substanzen

Focus online berichtete bereits im vergangenen Jahr über die Prüfung von Schulbedarfsartikel durch die Stiftung Warentest, die zu einem besorgniserregenden Testergebnis gelangte. Demnach ist jedes zehnte der 105 getesteten Artikel stark mit Schadstoffen kontaminiert und hätte so überhaupt nicht verkauft werden dürfen.

Ob Filzstifte, Lineal oder Radiergummi – gesundheitsgefährdende Weichmacher wie DEHP, DBP oder BBP lassen grüßen! Doch all dem nicht genug, Buntstifte schossen im Angebot der nachgewiesenen toxischen Substanzen den Vogel ab. Sie enthielten Weichmacher in der Lackschicht, die in der EU für Spielzeug generell verboten sind. Farbkästen, Wachsmal-, Bunt- und Filzstifte zählen zu den Spielwaren, da Kinder sie auch gerne außerhalb der Schule verwenden. Umso schlimmer, so werden die Kids vermutlich auch noch am Nachmittag durch Chemikalien gesundheitlich geschädigt. Das krebserregende Lösungsmittel Benzol fanden die Tester in einem Faserstift. Im Radiergummi „Peliklid“ wurde der Weichmacher DEHP um mehr als das 200-Fache überschritten. Aber auch Barium, PAK, Blei- und chromhaltige Farbe wurden in den Schulutensilien nachgewiesen.

Risiko von Erbgutschäden im Kindesalter – Verbraucherschutz versagt!

Aus einem Bericht der taz ist lt. TÜV Rheinland zu erfahren, dass Schulsachen auch in diesem Jahr größtenteils einen Cocktail gefährlicher Chemikalien enthalten. Ralf Diekmann warnt vor Schwermetallen und Lösungsmittel in Stiften, die bereits durch Speichelkontakt zu Erbgutschäden führen können. Die aus Federmäppchen, Sportbeuteln und Schulranzen entweichenden Weichmacher können u. a. Kopfschmerzen und Lernstörungen verursachen. Er bemängelt, dass mögliche Gesundheitsgefahren oft nicht ernst genommen würden.

Schadstoffbelastungen unserer Kinder besorgniserregend

Das UBA kritisiert, dass die Belastungen der Kinder mit fruchtbarkeitsschädigenden Phthalaten zu hoch sind. Die Studienergebnisse dokumentieren, dass die Auswirkungen der Schadstoffexpositionen im Lebensumfeld unserer Kinder dringendes Handeln erfordern und dass Abhilfe schaffen unerlässlich ist. Unsere Liebsten sind in ihrem schulischen Tagesablauf nicht „nur“ mit den Schadstoffen ihrer Schulausrüstung konfrontiert. Viele Schulen sind hochgradig sanierungsbedürftig, jedoch viel schlimmer ist die Tatsache, dass immer mehr Schulen potentielle krankmachende Giftquellen darstellen und Schimmelbelastungen aufweisen. In ganz Deutschland werden an Schulen in zunehmendem Ausmaß immer mehr toxische Chemikalien nachgewiesen. Die Medien bestätigen anhand vieler Beispiele, dass hier unvorstellbare Zustände herrschen, jedoch das dringend erforderliche Handeln in den meisten Fällen Fehlanzeige ist.

Unantastbarkeit unserer Gesundheit nur auf dem Papier…

Kinder sind die Zukunft eines jeden Staates, der Grundstock und sozusagen das Wichtigste überhaupt. In Deutschland ist zu kritisieren, dass der Verbraucherschutz allzu oft versagt. Die Interessen der Bevölkerung, z. B. die Gewährleistung unserer Gesundheit sowie umfangreicher Verbraucherschutz, sind als unzureichend einzustufen. Die jedem von uns per Grundgesetz zugestandene Unantastbarkeit der Gesundheit findet demzufolge nur auf dem Papier statt. Es müssen grundlegende Veränderungen durch die verantwortlichen Politiker umgesetzt werden, damit unser höchstes Gut, unsere Gesundheit, auch tatsächlich gewahrt wird. Als völlig unverständlich ist es anzusehen, dass gerade die Gesundheit unserer Kinder unnötigerweise fahrlässig und leichtsinnig verspielt wird. Langzeitschäden durch Chemikalienexpositionen sind vorprogrammiert. Konfrontationspunkte gibt es bei unserem heutigen hochtechnisierten, chemieumgebenen Lebensstandard bekanntlich nicht nur in der Schule.

Schadstoffquellen in allen Lebensbereichen

Rechnet man mögliche Schadstoffbelastungen in der Atemluft, im häuslichen Umfeld, in unseren Lebensmitteln und die Gesundheitsbelastungen durch Mobilfunk zu den bereits erwähnten möglichen Auslösern hinzu, kommt ein ordentlicher Mix an gesundheitsbelastenden Faktoren zusammen. Die Gesundheit der Bevölkerung, speziell die unserer Kinder, müsste bei den Verantwortlichen an erster Stelle stehen. Stattdessen werden überwiegend wirtschaftswachstumsgesteuerte Entscheidungen umgesetzt und unsere Gesundheit sowie der Verbraucherschutz lediglich als Anhängsel behandelt. Auch das 2007 in Kraft getretene REACH-Gesetz ändert bis weilen nichts an dem inakzeptablen Zustand. Chemikalienbelastete Produkte mit krankmachendem Potential dürften generell nicht in den Handel gelangen. Hier ist die Politik gefordert, denn es ist untragbar, dass die Gesundheit unserer Kinder sinnlos verspielt und ihre Zukunft ohne eigenes Verschulden bereits im Kindesalter in den Sand gesetzt wird.

Markenprodukte sind oft die bessere Wahl

In den untersuchten Schulartikel wurden auffallend hohe Schadstoffbelastungen bei Billigprodukten nachgewiesen. Daher ist zu empfehlen, sich nicht von den verlockenden Schnäppchenangeboten zum unüberlegten Kauf verleiten zu lassen. Sicherer ist es, nach Markenware Ausschau zu halten. Viele Produkte gibt es in schadstoffgeprüfter Qualität und in naturbelassener Holzausführung ohne Lackbeschichtung. Lt. Focus empfehlen Experten, um auf Nummer sicher zu gehen, sich an den Prüfzeichen „LGA tested“ und „LGA Qualitätszertifikat“ zu orientieren, da derartig gekennzeichneten Produkte eine Schadstoffprüfung durchlaufen haben.

Gesundes Lernen ohne negative Umwelteinflüsse mit Qualität ohne Chemie

Mit nachhaltigen und gesundheitlich unbedenklichen Schulartikel können sich Eltern auf der sicheren Seite wiegen. Immer mehr Eltern greifen zu chemisch unbelasteten Schulmaterialien und kaufen z. B. bei Ökoversandhäusern im Internet ein.

Tipps, damit das Lernen im Schulalltag ungetrübt Spaß machen kann:

  • Schulranzen ohne Verwendung von Azofarben und aus PVC- und weichmacherfreien Materialien
  • Schulutensilien selbst zusammenstellen
  • z. B. Buntstifte mit ungiftigen Farbpigmenten
  • chlor- und weichmacherfreie Radiergummis aus Naturkautschuk anstelle von herkömmlichen Radierern aus PVC
  • Mäppchen aus Leinen, Jute oder pflanzengegerbten Leder
  • Füller, Stifte und Filzstifte, die Pflanzenfarben enthalten
  • Hefte,  Zeichenblock & Co. aus Recyclingpapier
  • Ordner und Ringbücher aus weichmacherfreier kaschierter Recyclingpappe können echte Hingucker sein!
  • Schnellhefter aus Papier
  • chlor- und schwermetallfreie Polypropylen-Schnellhefter anstelle der handelsüblichen Variante aus PVC

Mit dem Kaufentscheid für alternative Schulbedarfsartikel schlagen verantwortungs-bewusste Eltern gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Die Gesundheit ihrer Kinder wird nicht nur nachhaltig geschont, sondern auch ganz nebenbei die der Beschäftigten während des Produktionsprozesses. Ein weiterer dicker Pluspunkt ist der Umweltaspekt. Bei der Herstellung und Entsorgung haben die ökologischen Schulutensilien ganz klar die Nase vorn. Es fallen weitaus weniger umweltbelastende Chemikalien, Plastikmüll und Weichmacher an. Es ist zu hoffen, dass der immer lauter werdende Wunsch der Konsumenten, generell gesunde und schadstoffarme Produkte zu erwerben, bei den Herstellern intensiveres Gehör findet. Umwelt- und gesundheitsschonende Waren sollten nicht die Ausnahme, sondern die Regel sein, überall angeboten werden und keine Detektivarbeit erfordern.

Autor: Maria Herzger, CSN – Chemical Sensitivity Network, 9. September 2009

16 Kommentare zu “Mit giftiger Schulausrüstung die Gesundheit der Kinder leichtsinnig verspielen? Es geht auch anders!”

  1. Gerhard Becker 10. September 2009 um 10:36

    Marias Ausführungen kann nur zugestimmt werden. Auch dieser Beitrag macht deutlich, wie weit sich der ganz normale Alltag von einer gesundheitsbewußten Lebensweise entfernt hat massiv unsere Kinder gefährdet. Dass hat kürzlich auch eine Untersuchung von Kinderwagen der Stiftung Ökotest bestätigt.
    Wie Maria schon sagte: Umwelt und gesundheitsschonende Waren sollen keine Ausnahme sondern müssen Normalität werden!

    Vielen Dank Maria!

  2. Energiefox 10. September 2009 um 11:37

    Hab meinen Neffen letztens zum Gymnasieum gebracht.
    Die hatten gerade den Aufenthaltsraum gewischt und
    es stank mächtig nach Chemie. Ich will dort Duftkärtchen abgeben. Ich hoffe die sind empfänglich dafür, machen ja in Umwelt. Cola gibt´s da nicht.

    Gut Maria, das Thema ist wichtig und sollte allen Schulen zu geschickt werden.
    Gruß Energiefox

  3. Seelchen 10. September 2009 um 13:59

    Maria..das ist wirklich ein sehr guter Artikel,der mir schon lange auf der Seele liegt wegen der armen Schulkinder,die das alles Tag für Tag einatmen müssen und sich nicht dagegen wehren können.
    Wenn dieser Staat noch mehr kranke Kinder mit allerlei Allergien und Unverträglichkeiten haben möchte,dann soll er so weitermachen.Und die Kosten,die dann wieder entstehen.
    Warum nicht gleich von vornerein Richtig???
    Angeblich wird das Geld ja immer knapper und die mehrheit der Eltern kaufen eben dann diese billigen,vergifteten Schulsachen und Co.
    Was tun?Wenn nicht immer wieder aufklären..wie dieser wunderbare Artikel.Danke Maria.

  4. Henriette 10. September 2009 um 16:54

    Die Tatsache, dass die Stiftung Warentest 2008 bereits diese besorgniserregenden Testergebnisse über Schadstoffe in Schulsachen veröffentlichte und sich seither nichts getan hat, verdeutlicht, welchen Stellenwert die Gesundheit unserer Kinder tatsächlich in Deutschland aufweist.

    Es ist eine Schande, welchen Schadstoffen unsere Kinder ausgesetzt werden. Dieser Artikel unterstreicht die Misere, denn neben den Schulartikeln kommen wie hier ausgeführt, weitere gesundheitsschädigende Faktoren hinzu.

    Weisen die Kinder Lernstörungen auf oder werden sie gar hyperaktiv, werden sie zu allem Überfluss noch mit Psychopharmaka vollgepumpt. Auf die Idee, dass die mit Chemikalien belasteten Schulsachen oder das schadstofflastige Raumklima der Klassenräume, Ursache des Ganzen sein könnten, kommt keiner. Der Wahnsinn geht unaufhaltsam weiter!!!

    Dass es alternative Schulutensilien gibt, war mir überhaupt nicht bewusst. Das ist gut zu wissen. So habe ich wieder etwas dazu gelernt und sogar etwas Gutes.

    Herzliche Grüsse
    Henriette

  5. Denny 10. September 2009 um 20:34

    Liebe Maria, ich hoffe möglichst viele Eltern lesen Deinen Blog eintrag, das wäre sehr wichtig. In der 5. Klasse ging ich zur Schule in einen Neubau, ich war die Erste die täglich Atemnot und Kreislaufzusammenbrüche hatte, aber ich reagierte sowieso damals vorher leicht auf einige Chemikalien. Ausserhalb der Schule ging es mir besser und im Gebäude richtig mies, ausserdem kamen zu meinen bereits vorhanden damals noch leichten Chemikaliensensibilitäten neue hinzu. Zusätzlich wurde ich stark Infektanfällig. Auch immer mehr Lehrer und Schüler bekamen gesundheitliche Probleme im Gebäude. Dann wurde endlich auf Drängen der Schülleitung gemessen. Erhöhte Werte von PCB und Weichmacher im Bodenbelag und in den Türfugen, Astbest in den Verschalungen der Deckenplatten. Es musste saniert werden. Die Arbeiter trugen Schutzanzüge, wir allerdings liefen ohne Schutz durch die gleichen Gänge, die Haare waren teilweise Verstaubt von den Arbeiten der rausgerissenen Deckenplatten. Das Mittel zum Ablösen des festgeklebten Gummibodens der raus musste, stank auch sehr stark, ähnlich wie Benzin. Anschließend wurde alles mit einer nach Alkohol riechenden Farbe gestrichen, für mich war das total unverträglich. Die Klassenzimmer verfügten größtenteils über keine Fenster, sondern über ein Lüftungssystem, der Farbgeruch strömte unentwegt in die Innenräume. Die anderen Eltern konnte nicht nachvollziehen wie es in der Schule war, sie begriffen nicht mal richtig worum es ging, die meisten Schüler mussten deshalb weiterhin diese Schule besuchen, weil die von der Stadt beauftragten Ärzte alles als „puren Zufall“ bezeichneten. Ich habe dann letztendlich die Schule gewechselt. Was mir allerdings auch nicht mehr wirklich half, seitdem bin ich immer noch Infektanfällig, das ist mir bis heute geblieben. Meine spätere Arbeit mit weiteren zahlreichen Chemikalien in Höchstmengen hatte ein Übriges getan, zusätzlich folgten falsche Anweisungen von Ärzten. Es hiess: sie können ohne Atemschutz Lösemittel verarbeiten ihre Unverträglichkeit darauf ist Blödsinn, die Metalle die sie verarbeiten sind auch für jeden verträglich auch für sie, Chemikalien kann jeder vertragen, sie müssen sich ihren Chemkaliensensibilitäten stellen, setzten sie sich ganz oft großen Mengen Chemikalien aus die sie nicht vertragen dann geht das weg, usw. Was ich heute davon habe: schwere MCS.

  6. Blondie 11. September 2009 um 10:41

    Danke auch von mir für diese wertvollen Informationen. Ich werde den Blogartikel an Bekannte weiterreichen, die Kinder im schulpflichtigen Alter haben. Es ist kaum zu glauben, dass sich seit dem Ergebnis der Stiftung Warentest im vergangenen Jahr, nichts grundlegend geändert hat.

    Wie Maria schon sagt, die Gesundheit unserer Kinder wird durch giftige Schulsachen leichtsinnig verspielt. Derart giftige Chemikalien haben in Schulartikel nichts zu suchen. Verbraucherschutz ist hier völlige Fehlanzeige. Mir wird es schlecht, wenn ich lese, welche Chemiebomben auf die Kinder losgelassen werden.

    Mit diesem Artikel, wie vielen weiteren aus dem CSN-Blog, müsste man unsere Politiker konfrontieren, damit sie Stellung zu den Begebenheiten beziehen und hoffentlich bald in die Gänge kommen, damit schnellstens Voraussetzungen geschaffen werden, damit diese Zustände endlich ein Ende finden.

    Hier wird bereits im Kindesalter der Grundstock zur späteren MCS-Erkrankung gelegt. Man kann es kaum glauben, es ist erschreckend und äußerst besorgniserregend, dass die Gesundheit der Kinder sozusagen einen derart vernachlässigten Stellenwerd im hochtechnisierten und reichen Deutschland aufweist. Um der Finanzkrise entgegen zu wirken werden Gelder in unvorstellbarer Höhe locker gemacht – und für unsere Kinder???

  7. K. Fux 11. September 2009 um 11:55

    Gut Maria, dass Du auf die inakzeptablen Zustände rund um die Schadstoffbelastung unserer Kinder aufmerksam machst. In der Tat wird ihre Gesundheit leichtsinnig riskiert, völlig unnötig wie ich meine.

    Gut dass Du Beispiele anführst, wie es richtig laufen müsste. Es ist ein Skandal, dass die Politik tatenlos zuschaut, wie Kinder unnötig krank werden können und keinen Anlass erkennt, hier dringendst Abhilfe zu schaffen. Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln, dass derart giftigen Schadstoffe in der Schulausrüstung festgestellt wurde. Sogar schon im vergangenen Jahr und seitdem hat sich nichts geändert.

  8. Amalie 11. September 2009 um 13:28

    Da sieht man es mal wieder. Ganz exakt. Natürlich sind die teuren Produkte besser. Wir haben in Deutschland Millionen Kinder, die unter der Armutsgrenze leben.

    Deren Eltern können sich nicht das Beste für ihre Kinder leisten. Weil man ihnen kein Geld gibt. Das ist so typisch.

    Die Menschen, die die verdreckten Produkte herstellen müssen, die leiden immer noch am meisten und kriegen am wenigsten Geld für die Drecksarbeit. Und die Menschen, die kein Geld haben, die müssen das Zeug dann kaufen. Das ist schizophren und unduldbar. Synonym für Marktwirtschaft.

  9. Amalie 11. September 2009 um 21:30

    Hallo Denny,

    was zu geschrieben hast, klingt sehr interessant. Eine typische Geschichte für MCS. Könntest du mal einen Blog daraus machen? Du könntest deine Geschichte, kürzer oder länger, so öffentlich machen.

    Viele Grüße
    Amalie

  10. Eike 11. September 2009 um 22:02

    hallo Denny,

    danke für deinen Beitrag.

    Auch ich bin der Meinung, dass du aus deiner Geschichte einen Blog machen solltest.

    Mich würde sehr interessieren, welche Schule es war, in der du in der 5. Klasse aufgrund der Schadstoffbelastungen im Schulgebäude Gesundheitsprobleme hattest.
    Gab es außer dir noch weitere Kinder oder eventuell auch Lehrpersonen, die damals Gesundheitsprobleme hatten?

    Es ist wichtig, darauf hinzuweisen und darauf zu achten, dass Schulkinder schadstofffreie Schulmaterialien benutzen sollten.
    Aber was nützen die besten schadstofffreien Materialien, wenn unsere Schul- Kinder, die ja unsere Zukunft sind, in schadstoffbelasteten Schulen regelrecht verseucht werden.

    Das Erschreckende ist jedoch nicht nur das Vorhandensein von gesundheitsgefährdenden Schadstoffbelastungen in auffällig vielen Schulgebäuden unseres Landes, sondern auch der vielfach unverantwortliche Umgang der Verantwortlichen mit dieser Problematik.

  11. Eike 11. September 2009 um 22:19

    An Denny

    anbei eine Korrektur.
    Ich hatte mal wieder zu schnell gelesen und eine Frage gestellt, die du in deinem Text schon beanwortet hattest.

    Meine Frage lautete: Gab es außer dir noch weitere Kinder ….

    Du hattest schon erwähnt:

    …Auch immer mehr Lehrer und Schüler bekamen gesundheitliche Probleme im Gebäude.

    Meine Frage wäre nun:

    Wie haben denn die betroffenen Kinder und Lehrer reagiert?
    Haben außer dir noch einige Betroffene (auch Lehrer) die Schule gewechselt?

    Wer waren denn die von der Stadt beauftragten Ärzte, die alles als puren Zufall bezeichneten? Waren das die Ärzte des Gesundheitsamtes?

    Wurden die Betroffenen damals zum Gesundheitsamt „einbestellt“?

  12. Denny 12. September 2009 um 19:46

    Hallo, bei mir an der ehemaligen Schule waren sehr viele Schüler und Lehrer krank. Welche Schule es war sage ich lieber nicht öffentlich, weil niemand ausser mir krank blieb und ich somit keine Beweise habe warum ausgerechnet ich seitdem Infektanfällig bin. Die Lehrer waren total träge, die meisten haben nur noch im Sitzen unterrichtet und von den Schülern waren vielen öfters mal übel und klagten über Augenbrennen, aber so wie mir ging es eigentlich niemandem. Also Infektanfälligkeit und zusätzlich mehrere Unverträglichkeiten hinzuentwickelt, usw, das hatte niemand von denen die ich kannte. Das Ganze liegt jetzt genau diesen Sommer 20 Jahre zurück. Zum Gesundheitsamt wurde auch niemand einbestellt. Es kamen Ärzte, die untersuchten uns aber nicht, sondern es gab Elternabende und dort wurde gesagt dass Hohe Werte an PCB und Weichmacher im Boden und in den Türfugen gefunden wurden und in den Deckenplatten Astbest sei. Das müsse nur mal so alles ausgetauscht werden, nach den damaligen Erkenntnissen bestünden aber keinerlei Gesundheitsgefahr und die Arbeiter die das alles rausreissen würden zwar Schutzanzüge tragen, aber nur wegen dem Staub weil der selbst dann lästig sei wenn er gesund ist. So wurde das allen Eltern erklärt und ich habe auch nur mit Mühe und Not die Schule wechseln dürfen, weil meine Familie meine Chemikalienunverträglichkeit damals absolut nicht begriff und Allergien waren vor 20 Jahren auch noch nicht so wirklich bekannt. Auch die Kinderärzte konnten damit nichts anfangen und Chemikaliensensiblität war damals absolut überhaupt nicht bekannt. Etliche Jahre später, als ich ca. 19 Jahre alt war, habe ich versucht an die Unterlagen der Schule zu kommen, leider total vergeblich. Bei mir kommen aber sowieso noch sehr viele andere Expositionen hinzu. Bei mir war das sozusagen eine Summierung, ich wurde von Jahr zu Jahr kränker. Ich wüßte deshalb nicht mal wo ich anfangen sollte zu erzählen, weil es sich um etliche Expositionen handelte. Das alles ist wirklich zu viel um es einfach mal aufzuschreiben und vermutlich auch nicht sehr typisch für MCS, weil die meisten MCS-Patienten bereits von weniger Chemikalien sehr krank wurden.

  13. Maria 13. September 2009 um 17:25

    Es ist schlimm und nicht hinnehmbar, dass derartige Zustände an unseren Schulen herrschen. Es ist zu hoffen, dass all dem ein baldiges Ende gesetzt wird, damit die Gesundheit unserer Kinder weder durch schadstoffbelastete Schulen, noch durch giftige Schulausrüstung, leichtsinnig verspielt wird.

    Eure zahlreichen Kommentare, für die ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanke, drücken aus, wie wichtig dieses Thema bzw. generell Themen über Chemikalien im Alltag, heutzutage sind.

    Chemikalien im Alltag schaffen Kranke und speziell, MCS-Kranke. Das sollte allen Verantwortlichen bewusst werden und sie dazu anregen, dringendst Abhilfe zu schaffen. Wie lange soll das noch so weitergehen, dass wir durch Chemikalien im Alltag unnötig krank werden und dann uns selbst überlassen werden, wie auch einige Kommentare belegen.

  14. Eric 13. September 2009 um 19:50

    Erst kürzlich ging durch die Medien, dass Kinderwagen extreme Schadstoffkonzentrationen aufweisen. Fortpflanzungsschädigende und krebserregende Weichmacher, PAK, Flammschutzmittel und Formaldehyd wurden nachgewiesen.

    http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/vorsorge/news/stiftung-warentest-der-giftige-kinderwagen_aid_430063.html

    Doch diese Ergebnisse sind keine Einzelfälle, sie wiederholen sich. So wurde aus dem Test der Buggys von vor 3 Jahren keine Konsequenzen gezogen. Die Vergiftung unserer Kinder findet weiterhin ungehindert statt.

    http://www.test.de/themen/kinder-familie/meldung/-Schadstoffe-in-Kinderwagen/1394657/1394657/

    Von klein auf geschädigt geht es dann für die Kinder in die Schule, wo sie in den schadstoffbelasteten und teils verschimmelten Klassenzimmmern und mit giftiger Schulausrüstung weiter Schadstoffen ausgesetzt werden, die ihre Gesundheit immer weiter schädigen.

  15. David 19. Oktober 2009 um 12:17

    Hallo zusammen,

    ich habe diesen Blogeintrag mit der erfreulichen Erkenntis gelesen, dass es noch Menschen gibt, die sich zu solchen Themen Gedanken machen. Für alle Interessierten möchte ich an diese Stelle eine Alternative zu den „Giftprodukten“ empfehlen. Die Produkte der Firma ÖkoNORM werden aus natürlichen, nachwachsenden Rohstoffen hergestellt. Viele davon sind mit dem spiel-gut-siegel oder einem Öko-Test „sehr gut“ versehen.

  16. Rico 21. August 2012 um 17:16

    Hallo, ja ich kann überhaupt nicht verstehen, was diese Giftstoffe in Sachen für Kinder zu suchen haben. Alternativ findet man immer andere gute und vor allem schadstofffreie Produkte. Selbst Produkte mit Einhaltung der Grenzwerte sind meiner Meinung nach nicht empfehlenswert, denn es geht auch ohne Giftstoffe!
    Leider entscheide hier oft der Preis, obwohl gute, nachhaltige und gesundheitsschädliche Produkte gar nicht viel teurer sind.

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