Tragen einer Schutzmaske in der City schützt vor Herzkrankheiten ausgelöst durch Autoabgase

Maske schützt vor Schadstoffen

Tragen einer Schutzmaske schützt besser als ein Tuch

Das Tragen einer Schutzmaske kann das Risiko für Herzerkrankungen durch Autoabgase reduzieren, fand ein schottisches Wissenschaftlerteam in einer aktuellen Studie heraus. Sie stellten fest, dass sich durch die Autoabgase die Arterien verhärten, was zu hohem Blutdruck und reduziertem Blutfluss zum Herzen führt. Das Tragen einer Schutzmaske konnte diesen negativen Effekt fast völlig aufheben.

Worst Case Szenario
Die schottischen Wissenschaftler nutzten für ihre Studie ein Worst Case Szenario, die chinesische Stadt Beijing, die für ihre extreme Luftverschmutzung bekannt ist. Durch die Vorbereitungen für die Olympischen Spiele wurde viel über die dramatische Luftverschmutzung in dieser Stadt bekannt.

Die Forscher der University of Edinburgh stellten fest, dass das Tragen einer Schutzmaske im Straßenverkehr von Beijing die Auswirkungen der Abgase um rund 98% reduzierten.

Normaler Alltag in einer Stadt
Dr. Nicholas Mills, Leiter des Zentrum für Herzforschung an der University of Edinburgh, erläuterte, dass für diese Studie ein Dutzend junger Männer mit dem Rad durch die Stadt fuhren und dabei zwangsläufig durch Dieselabgase kontaminiert wurden. Nach einer Stunde verhärteten sich die Arterien der Fahrradfahrer und die Blutgefässe an ihren Handgelenken so sehr, dass sie die Fähigkeit verloren, sich auf- und zuzuziehen. Dies führte automatisch zu erhöhtem Blutdruck und reduziertem Blutfluss zum Herzen.

Herzkrankheiten durch Abgase
Der schottische Wissenschaftler erläuterte die hierdurch entstehende Gesundheitsgefahr: „Akute Exposition gegenüber Dieselabgasen steht in Zusammenhang mit einer unmittelbaren und vorübergehenden Verhärtung der Arterien. Dies kann, zumindest zum Teil, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erklären, die mit Luftverschmutzung in Zusammenhang stehen.“

Masken sind unterschiedlich effektiv
Auf dem Markt gibt es unterschiedliche Schutzmasken, die für verschiedene Zwecke und Einsatzgebiete ausgelegt sind. Richtige Schutzmasken, wie Arbeiter sie an bestimmten Arbeitsplätzen tragen, erwiesen sich bei den Untersuchungen, die das Wissenschaftlerteam durchführte, als wesentlich effektiver gegenüber herkömmlichen Masken, wie sie beispielsweise von Fußgängern in Städten wie Beijing verwendet werden. Noch schlechter schnitt das Vorhalten eines Taschentuchs oder das Tragen einer normalen OP-Maske ab, sie erwiesen sich als völlig unzureichend.

Erste Studie zur Effizienz von Masken im Citybereich
Dr. Mills enthüllte bei der Bekanntgabe seiner Studienergebnisse eine sehr bedenkliche Tatsache. Seine Studie war die erste Studie, die die Effizienz von Schutzmasken in einer innerstädtischen Alltagssituation untersuchte, und das, obwohl solche Masken von Menschen in Städten mit starker Luftverschmutzung regelmäßig getragen werden. Auch Radler in Citys rund um die ganze Welt tragen oft Masken, um sich vor schädlichen Abgasen zu schützen.

Masken – günstig, effektiv
Beijing ist einer der am stärksten verschmutzen Städte der Welt, genau deshalb war diese Stadt ideal für diesen Forschungszweck. Mills berichtete, dass sich herausstellte, dass die effektivste Maske eine Staubmaske sei, wie sie von Arbeitern getragen wird, um Exposition gegen Stäube zu minimieren. Eine solche Maske konnte den Blutdruck selbst bei kurzer Tragezeit reduzieren. Die Masken seien jedoch nicht gedacht, um sich damit großartig körperlich zu betätigen, und seien deshalb für Radfahrer nicht unbedingt optimal, merkte der Wissenschaftler an. Für ihn war jedoch zweifelsfrei klar, das Tragen einer Maske in smogreichen Städten ist sehr hilfreich.

Tragen einer Maske generell sinnvoll?
Wie sehr das Tragen einer Maske im Zusammenhang mit Herzkrankheiten auch in weniger verschmutzten Regionen effizient sei, müsse noch ermittelt werden, merkte der schottische Wissenschaftler an. Dies zu untersuchen sei in jedem Fall sehr sinnvoll, denn eine deutsche Studie habe gezeigt, dass Menschen, die einen Herzanfall hatten, bevor ihre Symptome sich einstellten, häufig im Straßenverkehr gewesen waren. Patienten, die vor einem Herzanfall mindestens eine Stunde Straßenverkehr ausgesetzt waren, waren dreimal so häufig betroffen, wie die Patienten, die zuvor keinen Abgasen ausgesetzt waren.

Die Forschungsergebnisse des Wissenschaftlerteam der University of Edinburgh sprechen deutlich für das Tragen einer Schutzmaske im Innenstadtbereich, um Gesundheitsrisiken durch Abgase zu reduzieren.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 13.03.2009

Literatur:

Mills NL, Donaldson K, Hadoke PW, Boon NA, MacNee W, Cassee FR, Sandström T, Blomberg A, Newby DE., Adverse cardiovascular effects of air pollution, Centre for Cardiovascular Science, University, Nat Clin Pract Cardiovasc Med. 2009 Jan;6(1):36-44.

Lucking AJ, Lundback M, Mills NL, Faratian D, Barath SL, Pourazar J, Cassee FR, Donaldson K, Boon NA, Badimon JJ, Sandstrom T, Blomberg A, Newby DE., Diesel exhaust inhalation increases thrombus formation in man, Centre for Cardiovascular Science, University of Edinburgh, 1: Eur Heart J. 2008 Dec;29(24):3043-51.

6 Kommentare zu “Tragen einer Schutzmaske in der City schützt vor Herzkrankheiten ausgelöst durch Autoabgase”

  1. Energiefox 14. März 2009 um 06:38

    Habe die letzten Tage meine recht lange Hecke geschnitten und bis auf Kleinigkeiten ist die fertig. Dabei habe ich gemerkt es ist viel Staub in der Hecke . Ich werde demnächst nur noch mit einer Staubmaske die Hecke schneiden. Bin aber froh so eine Hecke zu haben, die Sauerstoff produziert schön aussieht und noch als Schutz dient usw. usw.

    Gestern ein Bericht aus der Schweiz es gibt schon fast eine Millionen Bürger in der Schweiz ohne Auto. Für 180 Euro kann die ganze Familie innerhalb der Schweiz umsonst den ÖPNV benutzen. Der ÖPNV ist wesentlich besser als bei uns . Von solchen Zuständen träumt der Energiefox.

    Ich habe gestern noch zur Straße mit den Neffen meiner Schwester gespielt, die haben da ein großes Trampolin. Ich schieße mit dem Ball auf´s Trampolin und die spielen Torwart. Es war ja Freitag und dann erhöht sich ja immer der Lärmpegel viele müssen ja durch laute Musik der Welt verkünden wir haben jetzt Freizeitspaß und was man merkt, es haben ja noch etliche keinen Dieselrussfilter so mancher Duft kam rüber weil der Wind auch passend war. Ich halte mich fast immer hinterm Haus auf, da beginnt der Wald direkt hinter dem Grundstück. Laßt uns von der Scheiz lernen und endlich den ÖPNV attraktiv machen sonst laufen wir auch bald nur noch mit solchen Filtern durch die Gegend.

    Wutgruß an die Politiker, die hier den ÖPNV privatisieren und vernachlässigen.

  2. Domiseda 14. März 2009 um 08:06

    Der Gedanke einer Schutzmaske ist wunderbar- aber eine solche muß man auch erstmal vertragen

  3. Stables 14. März 2009 um 10:47

    Der Artikel rüttelt auf. Ich habe schon immer gedacht, was sich Fahrradkuriere antun, die werden nicht alt.

    Domiseda, der Artikel ist über Normalpersonen nicht MCS. Masken gibt es aus bestimmt 20 verschiedenen Materialien. Da findet unsereins mit ein wenig Geduld auch die Passende.

    Die größten Zeitungen müssten über diese Studie berichten, damit etwas ins Rollen kommt. Bei „Umweltzonen“ darf es nicht bleiben.

  4. Babyface 16. März 2009 um 22:05

    Stimmt Stables, die Presse müsste sich des Themas annehmen, damit es publik wird. Umweltzonen bringen nicht viel, also ich merke keine Verbesserung dadurch.

    Fahrradkuriere und Babys, die in ihren Kinderwagen gefahren werden, bekommen die volle Ladung ab.

  5. Henriette 17. März 2009 um 09:23

    Der Blogbericht verdeutlicht wie schädlich Abgase auch für Gesunde sind und wie sehr wir alle auf Umwelteinflüsse reagieren. Das Tragen von Schutzmasken wird demnach immer wichtiger, gerade für Fahrradkuriere. Doch was geschieht mit Babys, die im Kinderwagen unterwegs sind? Da hat Babyface recht, sie bekommen doch gerade wegen ihrer niedrigen Höhe die meisten Abgase ab, ihre Gesundheit wird dabei schon in jungen Jahren erheblich belastet. So sopllte das oberste Ziel sein, schadstoffarme Fahrzeuge zu konstruieren, anstatt stets neue Statussymbole für Leute mit dickem Geldbeutel unters Volk zu bringen.

    Das Tragen von Atemschutzmasken wird zukünftig weiter an Bedeutung zunehmen und wir MCS Kranke sind Vorreiter im Schützen vor gesundheitsschädigenden Umwelteinflüssen, zumindest in unserer Gegend, in Asien ist dies ja an der Tagesordnung.

  6. Nikko 17. Februar 2010 um 18:15

    Es ist glaube ich relativ egal ob Autofahrer oder Fahrradfahrer laut der Studie!

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